Religionsunterricht an staatlichen Schulen?

  • Es ist doch ein gewisser Unterschied zwischen Bild-Zeitung lesen und Glauben.

    Richtig. Die Bild-Zeitung hat eine Redaktion und recherchiert. So ist vieles von dem, was sie druckt, zumindest halbwahr.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Die Existenz einer wie auch immer gearteten Macht kann aktuell weder widerlegt noch bewiesen werden

    Und da liegst du halt falsch. Die Existenz von etwas muss bewiesen werden und nicht widerlegt werden. So lange es keinen Beweis gibt, kann man davon ausgehen dass es nicht existiert.

    . Aber ich sollte auch eine gewissen Respekt für andere Meinungen haben, wenn diese auch möglich sind

    ich erinnere mich da an einige Diskussionen im Bezug auf Corona. Oder ist das wieder was aNdErS?


    . Im Endeffekt spricht er Gläubigen jegliche Vernunft ab

    Ja und das darf er doch auch. Du sagst doch selbst dass die Existenz nicht beweisen ist.

  • Und da liegst du halt falsch. Die Existenz von etwas muss bewiesen werden und nicht widerlegt werden. So lange es keinen Beweis gibt, kann man davon ausgehen dass es nicht existiert.

    Kann man, muss man aber nicht. Es gibt keine Beweise dafür, dass es irgendwo im Universum weiteres intelligentes Leben gibt. Trotzdem würde man niemand die Vernunft absprechen, weil er davon ausgeht, dass es in den weiten des Universum intelligentes Leben gibt. Es gibt natürlich auch noch viele weitere Beispiele. Man muss nur mal in die Vergangenheit sehen. Die Europäer des Mittelalters dachten, dass es Australien oder Amerika nicht gab. Trotzdem sind wir uns doch hoffentlich einig, dass es sie wirklich gibt. Heute wissen wir noch nicht vieles über die Tiefsee. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es noch Lebewesen gibt, die wir noch nicht entdeckt haben. Deswegen sind sie aber trotzdem da.

    Gleiches gilt auch beispielsweise für die Urknalltheorie. Sie ist nicht bewiesen. Trotzdem gehen zu mindestens Teile der Wissenschaft von der Existenz eines Urknalls aus.


    ich erinnere mich da an einige Diskussionen im Bezug auf Corona. Oder ist das wieder was aNdErS?

    Das ist wieder das Grundproblem einiger Querdenker. Die verwechseln Meinungsfreiheit damit, dass jeder jeden Schwachsinn akzeptieren muss. Wenn jemand beispielsweise sagt, dass er Maßnahmen ablehnt, weil er lieber das Risiko einer Coronainfektion eingeht als sich einzuschränken, wird man dieses als seine Meinung akzeptieren müssen. Trotzdem darf man sie vielleicht nicht gut findet und der Person widersprechen. Ich habe auch kein Problem, wenn jemand schreibt, dass er nicht an ein Leben nach dem Tod glaubt. Ich bin mir selber da unsicher. Ich würde der Person auch nicht die Vernunft absprechen.

    Etwas anderes ist aber, wenn die Person Dinge sagt, die nachweislich falsch sind. Wenn die Person argumentiert, dass es gar kein Corona gibt oder es Corona schon immer gab oder das es alles nur eine Verschwörung ist oder Maßnahme xy gar nicht wirken kann. Dann sollte/muss man das schon klar ansprechen. Zu mindestens in einem öffentlichen Forum. Da geht es auch darum, dass irgendwelcher Blödsinn nicht weiterverbreitet wird. Ansonsten müssten man auch den ganzen Schwachsinn den beispielsweise die AfD oder andere rechte posten akzeptieren.

    Richtig. Die Bild-Zeitung hat eine Redaktion und recherchiert. So ist vieles von dem, was sie druckt, zumindest halbwahr.

    Das muss jetzt ganz hart für dich sein. Aber auch kritische Wissenschaftler gehen davon aus, dass die historische Person Jesus von Nazareth gab. Auch Johannes den Täufer wird es wahrscheinlich als historische Person gegeben haben. Und es gibt tatsächlich viele Wissenschaftler, die sich offiziell über das Christentum und andere Religionen forschen. Teilweise staatlich finanziert. Aber es mag sein, dass du den Recherchen der Bild-Zeitung mehr vertraust.

  • Gleiches gilt auch beispielsweise für die Urknalltheorie. Sie ist nicht bewiesen. Trotzdem gehen zu mindestens Teile der Wissenschaft von der Existenz eines Urknalls aus.

    Es deuten viele Hinweise darauf hin. Bis man eine bessere Erklärung aus den Beobachtungen machen kann. Diese Möglichkeit gibt es in Religion nicht. Man geht davon aus, dass man recht hat und biegt sich den Rest dazu passend. Dass man falsch liegt ist keine Option.

    Das muss jetzt ganz hart für dich sein. Aber auch kritische Wissenschaftler gehen davon aus, dass die historische Person Jesus von Nazareth gab. Auch Johannes den Täufer wird es wahrscheinlich als historische Person gegeben haben.

    Ja kann doch sein, dass es solche Personen gab. Das beweist aber nur, dass Menschen vor über 2000 Jahren existiert haben und Sektenführer gewesen sind.

    Und es gibt tatsächlich viele Wissenschaftler, die sich offiziell über das Christentum und andere Religionen forschen. Teilweise staatlich finanziert. Aber es mag sein, dass du den Recherchen der Bild-Zeitung mehr vertraust.

    Keine Ahnung was du damit bezwecken willst. Ja es gibt Religionswissenschaftler und nun?

    Kann man, muss man aber nicht. Es gibt keine Beweise dafür, dass es irgendwo im Universum weiteres intelligentes Leben gibt. Trotzdem würde man niemand die Vernunft absprechen, weil er davon ausgeht, dass es in den weiten des Universum intelligentes Leben gibt.

    Das nimmt man aus statischen Gründen an. Dass es intelligentes Leben geben kann (zumindest nennen wir uns so) ist bewiesen. Daher spricht nichts dagegen, dass es irgendwo nochmal passiert ist. Das ist eine völlig andere Situation.

  • Es deuten viele Hinweise darauf hin. Bis man eine bessere Erklärung aus den Beobachtungen machen kann. Diese Möglichkeit gibt es in Religion nicht. Man geht davon aus, dass man recht hat und biegt sich den Rest dazu passend. Dass man falsch liegt ist keine Option.

    Natürlich ist das eine Option. Zu mindestens für viele Bereiche des Glaubens. Vor 1000 Jahren war es für die Menschen undenkbar, dass der Mensch einmal fliegen kann. Vor 100 Jahren, dass man den Mond erreicht. Ein zentraler Aspekt des Glaubens ist unter anderem die Frage nach dem Leben nach dem Tod. Sicherlich wird die Medizin in den nächsten 1000 Jahren viel mehr dazu sagen können. Entstehung von Bewusstsein etc.. Natürlich wird die Frage nach einer übergeordneten Macht wahrscheinlich nie zu beantworten sein. Aber man wird zu mindestens Aspekte des Glaubens weiter beleuchten. Vielleicht findet man irgendwann im Tempelberg die Steintafeln mit den 10 Geboten?

    Aber letztlich ist es auch gerade der Kern des Glaubens, dass es Dinge gibt, die man nicht erklären kann. Trotzdem beschäftigen sich viele Menschen mit diesen Fragen und suchen darauf eine Antwort. Wie diese Antwort nun ausfallen wird, ist individuell. Aber das man sich irgendwann im Leben damit beschäftigt und darauf eine individuelle Antwort findet, ist vollkommen normal und kann nicht mit Märchen oder Bildzeitungsstorys verglichen werden. Es gibt viele extrem intelligente gläubige Menschen. Die sind nicht alle doof.

  • Aber letztlich ist es auch gerade der Kern des Glaubens, dass es Dinge gibt, die man nicht erklären kann.

    Und weil es Dinge gibt, die wir nicht erklären können und die vermutlich auch einfach das menschliche Auffassungsvermögen komplett übersteigen, geben wir dem einen Namen, sprechen ihm einen Willen zu und leiten daraus Regeln ab, wie Menschen zu leben haben?

    Das habe ich ehrlich gesagt noch nie verstanden.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Und weil es Dinge gibt, die wir nicht erklären können und die vermutlich auch einfach das menschliche Auffassungsvermögen komplett übersteigen, geben wir dem einen Namen, sprechen ihm einen Willen zu und leiten daraus Regeln ab, wie Menschen zu leben haben?

    Das habe ich ehrlich gesagt noch nie verstanden.

    Nee, nicht zwingend. Weil es Dinge gibt, die wir nicht erforschen / wahrnehmen / erklären können und die unser Leben und unsere Existenz betreffen, beschäftigen wir uns damit. Welche Antworten wir finden ist dann subjektiv. Das fängt doch bei der Frage nach dem Sinn des Lebens an. Aber nur weil, wir keine wissenschaftlichen Antworten finden, sind diese Frage trotzdem da und es durchaus sich damit auseinanderzusetzen. Und wenn jemand auf diese Frage eine Antwort im Glauben findet, ist ihm nicht gleich jegliche Vernunft abzusprechen.

  • Und wenn jemand die Antwort auf den Ursprung alles Seins im fliegenden Spaghettimonster findet?

    Oder in der Eugenik oder in Geistwesen oder oder oder?
    Müssen wir auch alles super finden? Wenn die betreffende Person das nur doll genug glaubt?

  • Und wenn jemand auf diese Frage eine Antwort im Glauben findet, ist ihm nicht gleich jegliche Vernunft abzusprechen.

    Mein Gott (hihi) das macht doch auch niemand. Deine Verquickung von Bildzeitung, Gottesbeweisen, Anzahl von Anhängern einer Religion und der historischen Existenz von Jesus sind überhaupt nicht zielführend oder was willst du eigentlich sagen?

  • Mein Gott (hihi) das macht doch auch niemand. Deine Verquickung von Bildzeitung, Gottesbeweisen, Anzahl von Anhängern einer Religion und der historischen Existenz von Jesus sind überhaupt nicht zielführend oder was willst du eigentlich sagen?

    Genau das. Der Vergleich von Glauben als Märchen und oder Religionswissenschaften mit Bild-Zeitung gleich zu setzen ist unpassend. Es gibt ein paar Leute hier im Forum die gegenüber religiösen Menschen eine sehr diffamierende Einstellung haben.

  • Kann man, muss man aber nicht. Es gibt keine Beweise dafür, dass es irgendwo im Universum weiteres intelligentes Leben gibt. Trotzdem würde man niemand die Vernunft absprechen, weil er davon ausgeht, dass es in den weiten des Universum intelligentes Leben gibt.

    Der Vergleich hinkt meiner Ansicht nach aber mehr als der mit der Bildzeitung.


    Jemandem, der sich mit unerklärten Phänomenen beschäftigt und versucht, diese zu erklären, wird man nicht die Vernunft absprechen.
    Jemandem, der es einfach so hinnimmt, dass es unerklärliche Phänomene gibt ohne weiteren Drang sie zu erklären, auch nicht.

    Jemandem, der seinen gesamten Lebensentwurf darauf ausrichtet, aus unerklärten Phänomenen eine Mystik abzuleiten, die sein Leben leitet und in der er sein Seelenheil vermutet, vielleicht schon eher.


    Jemandem, der sich mit der Frage nach intelligentem Leben im Universum beschäftigt und danach forscht, wird man nicht die Vernunft absprechen.

    Jemandem, der die Möglichkeit, dass es intelligentes Leben im Universum auch woanders geben könnte, einfach hinnimmt, ohne weitere Drang, das abzuklären, auch nicht.

    Jemandem, der seinen gesamten Lebensentwurf darauf ausrichtet, dass die Aliens kommen werden, um ihn zu retten und seine Probleme zu lösen, vielleicht schon eher.

  • Und vielleicht noch dieser Gedanke bzgl. der Akzeptanz dessen, was andere glauben:

    Ich bin davon überzeugt, dass es für mich, für mein Bewusstsein, für meine Individualität etc. kein Leben nach dem Tod in irgendeiner Form gibt. Mein Körper wird halt Teil des Biokreislaufes, also gibt es in diesem Sinne schon eine Form von Leben danach, aber die hat mit mir nichts zu tun

    Aber ich weiß, welche mystische, transzendentale Vorstellung eines Lebens nach dem Tod mir gefallen könnte, auch wenn ich nicht daran glaube.

    Ich kann nicht ausschließen, dass sich entgegen aller Vernunft so ein Glaube als Trost/Zuflucht entwickeln würde, wenn ich massiv mit meiner eigenen Sterblichkeit konfrontiert werden würde. Wenn mir das dann hilft, dann ist es okay und es gäbe auch für niemanden einen Mehrwert, mir diesen Glauben auszureden.
    Aber dennoch müsste niemand diesen Glauben teilen und wenn ich versuchen würde, diesen Glauben als Wahrheit zu verbreiten, müsste ich - zurecht - damit rechnen, wenn ich damit auf Widerstand treffen würde.

  • Genau das. Der Vergleich von Glauben als Märchen und oder Religionswissenschaften mit Bild-Zeitung gleich zu setzen ist unpassend. Es gibt ein paar Leute hier im Forum die gegenüber religiösen Menschen eine sehr diffamierende Einstellung haben.

    Und wo ist genau dein Problem? Meine Einstellung dazu werde ich nicht ändern, nur weil es dir nicht gefällt. Genauso wenig wie du das machen wirst. Mich kränkt das nicht, dass du meine Einstellung nicht teilst, wieso sollte es umgekehrt so sein?


    Ich bin sicher, dass Menschen glauben. Ich muss das aber nicht und gut finden muss ich das auch nicht.


    PS. Wo habe ich Bildzeitung mit Religionswissenschaft gleich gesetzt? Vielleicht kommst du aus deiner irrationalen Defensivhaltung raus.

  • Jemandem, der sich mit der Frage nach intelligentem Leben im Universum beschäftigt und danach forscht, wird man nicht die Vernunft absprechen.

    Warum nicht?

    Die Existenz von etwas muss bewiesen werden und nicht widerlegt werden. So lange es keinen Beweis gibt, kann man davon ausgehen dass es nicht existiert.

    Man kann also davon ausgehen, dass es Leben im Universum und Gott nicht gibt?

    Wenn man das eine erforscht, ist es vernünftig, wenn man da andere erforscht, ist es unvernünftig?


    Wenn man sich mit den Grundzügen des Glaubens, den Unterschieden, den Auswirkungen, die existent sind, beschäftigt, ist es unvernünftig, weil es Gott ja nicht geben kann und die Menschen alle irre sind?


    Wenn man sich mit dem Leben im Universum, den noch nicht entdeckten Möglichkeiten, der Erreichbarkeit beschäftigt, ist es vernünftig, und Menschen, die daran glauben, dass da etwas sein könnte, sind ganz normal oder herausragende Wissenschaftler?

  • https://de.m.wikipedia.org/wiki/Apologetik


    die Apologetik ist stark in euch, junge padavane

  • Wenn man sich mit den Grundzügen des Glaubens, den Unterschieden, den Auswirkungen, die existent sind, beschäftigt, ist es unvernünftig, weil es Gott ja nicht geben kann und die Menschen alle irre sind?


    Wenn man sich mit dem Leben im Universum, den noch nicht entdeckten Möglichkeiten, der Erreichbarkeit beschäftigt, ist es vernünftig, und Menschen, die daran glauben, dass da etwas sein könnte, sind ganz normal oder herausragende Wissenschaftler?

    Das wurde im Prinzip schon beantwortet:

    Das nimmt man aus statischen Gründen an. Dass es intelligentes Leben geben kann (zumindest nennen wir uns so) ist bewiesen. Daher spricht nichts dagegen, dass es irgendwo nochmal passiert ist. Das ist eine völlig andere Situation.

    Aber ich erkläre es gerne nochmal:

    Dass intelligentes Leben, so wie wir es definieren, im Universum gibt, ist belegt. Durch unsere Existenz.

    Man kann also auf wissenschaftlicher Basis definieren, was intelligentes Leben ist und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit es sich entwickeln kann.

    Man weiß genug über die Beschaffenheit von Planeten und Monden, dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit (- und der Begriff ist naturwissenschaftlich anders einzuordnen als wie ihn im Alltag verwenden -) postulieren kann, dass diese Voraussetzungen auch an anderen Orten im Universum erfüllt sein können. Berücksichtigt man nun die Größe des Universums, ist es eine rein mathematische Frage, also eine Frage der Wahrscheinlichkeitsrechnung, zur Erkenntnis zu kommen, dass sich solches Leben auch an anderen Stellen gebildet hat. Falls dich der wissenschaftliche Hintergrund genauer interessiert, empfehle ich dir, dich mit der sogenannten Drake-Gleichung und mit dem Fermi Paradoxon zu beschäftigen.

    Aus den gleichen Gründen würde aber wohl kein erntzunehmender Wissenschaftler davon sprechen, dass es sicher ist, dass intelligentes Leben existiert, sondern eben nur wahrscheinlich. Und sie würden deutlich kommunizieren, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass wir in Kontakt mit intelligentem Leben treten können.

    All das hat wissenschaftliche Grundlagen, die weit darüber hinausgehen, dass jemand sagt, man könne die Nicht-Existenz von intelligentem Leben im Universum nicht beweisen.

  • Man kann also davon ausgehen, dass es Leben im Universum und Gott nicht gibt?

    ...

    Du tust so, als ob Gott ein Forschungsgegenstand der Christen wäre. Allein dieser "Christentumzentrismus"... Es gibt so viele Menschen auf der Welt, die einer Religion angehören, die viele Götter oder gar keinen kennt. Kann ja zum Glück jeder glauben, was er oder sie mag. Aber die Idee, die recht konkrete Suche nach Wasser auf dem Mars mit den vom Himmel gefallenen Lehren des Christentums zu vergleichen, kann ich nicht nachvollziehen.

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