Entweder eine übergeordnete Stelle wie das Institut der deutschen Sprache
Was ein Quatsch. Wir leben hier einfach damit, dass ein Schweizer mit einer "Pfanne" einen Topf meint und ein Deutscher eben eine Pfanne zum Braten. Wenn du gegenüber einem Schweizer von deinem "Freund" oder deiner "Freundin" sprichst, musst du davon ausgehen, dass der Schweizer denkt, es handelt sich um eine Liebesbeziehung. Die meisten Schweizer wissen aber, dass du als Deutscher das anders meinst, nämlich das, was der Schweizer als "Kollegen" oder "Kollegin" bezeichnen würde. Du hörst meinen Schülerinnen und Schüler sogar an, dass sie bei einer Deutschen Chemieunterricht haben.
Dein Sprachverständnis ist echt völlig verquer. Du wirkst so, als würdest du dir mit irgendwelchen Pseudo-Gesetzen einfach dein eigenes Weltbild rechtfertigen wollen. Es gibt gute Gründe, warum man im geschriebenen Text z. B. eine generische Form verwendet, die haben mit der komplexen deutschen Grammatik zu tun. Wird im Video von Alicia Joe (habe ich verlinkt) sehr gut erklärt, finde ich. Ob das jetzt eine generisch männliche oder generisch weibliche Form ist, das ist am Ende des Tages mit Blick auf die Grammatik ziemlich egal. Wenn *dir* das nicht egal ist, dann liegt das an deiner Vorstellung davon, wen man mit einer generisch weiblichen Form wohl anspricht. Deine Vorstellung entspricht an der Stelle sicher der Vorstellung einer grossen Mehrheit, so ist es eben historisch gewachsen. Dass es sich dabei aber um eine "Vorschrift" handeln könnte, ist eine einigermassen bizarre Idee.
Sprache unterliegt einem steten Wandel. 1996 gab es die letzte grosse Rechtschreibreform, da war ich gerade 16, ergo noch Schülerin und einigermassen froh, dass man eine Übergangslösung beschloss und wir bis zum Abitur wie gelernt schreiben durften. Das "scharfe s" habe ich mir erst in der Schweiz abgewöhnt, der Buchstabe existiert auf meiner Laptop-Tastatur gar nicht. Das Schweizer Schriftdeutsch hat die Rechtschreibreform aus dem 1996 auch gar nicht vollständig übernommen. So wie die Mehrheit der Foristinnen und Foristen hier schreibt, ist auch überhaupt nicht klar, was nun eigentlich offiziell "gilt" und was nicht. Mir ist das ziemlich egal, weil in der Schweiz sowieso das grosse Durcheinander herrscht. Dass man sich überhaupt an irgendwas hält, liegt ja nur daran, dass das Geschriebene für alle Leserinnen und Leser irgendwie verständlich sein soll. Ich schrieb schon mal, dass ich mir in geschriebenen Texten einiges an grammatischen Konstrukten abgewöhnt habe, seit ich hier lebe, weil es nicht verstanden wird. Das sorgte für grosse Empörung. Du bist also offensichtlich nicht der einzige hier, der da in seiner Sichtweise etwas wenig über den Tellerrand hinausblickt.