Beiträge von Antimon

    Zum Thema: Nein, natürlich stehe ich in der Mensa an der Ausgabe genauso an wie alle unsere Jugendlichen. Natürlich drängle ich mich da nicht vor. Wie kommt man auf die Idee?! Unsere Jugendlichen haben in der Regel auch nur genau 1 Lektion Mittagspause, die haben exakt den gleichen Stress damit wie ich.

    Unsere Mensa hat übrigens seit einiger Zeit einen neuen Pächter mit einem saumässig schlechten Service. Wir haben als Budget-Menu Pasta von der die Jugendlichen sich "früher" auftun konnten, so viel sie wollten. Wir teilen die Mensa mit dem Zentrum für Brückenangebote und der Berufsfachschule, da sind viele junge Männer. Die essen. Viel. Der neue Pächter hat mal eben versucht, 3 CHF (!!!) mehr abzukassieren, wenn die Nudeln über den Tellerrand hängen. Da ist unsere Chefin zur Furie geworden. Jetzt ist immerhin der Scheiss wieder weg. An der nicht-Budget Ausgabe knausern sie immer noch rum. Letztens gab es irgendwelche Reis-Paprika-keineAhnungWas-Böllerli von denen die Schülerin vor mir in der Schlange gerne eins mehr gehabt hätte weil sie die so gerne isst. Nee, das ginge jetzt also nicht. Ich habe ihr dann eins von meinen geschenkt.

    An die Vordrängler*inne hier: Geht mal in euch und schenkt euren Jugendlichen hin und wieder ein Böllerli. Aus denen muss noch was werden, ihr seid schon wer.

    Selbstscanner zerstören Arbeitsplätze

    Früher gab's noch richtige Registrierkassen. Wie lange ziehen die Leute an der Kasse schon nur noch stumpfsinnig das Zeug über den Scanner? Ehrlich, das ist ein kack Job.


    Überhaupt finde ich selbst scannen würdelos.

    Aber für den Menschen an der Kasse ist diese Aufgabe nicht würdelos? Siehe oben. Kannste selber machen.

    Schade, dass die Authentifizierung per ID bei Coop wieder abgebaut wurde bevor ich meine Schweizer ID hatte. Keine Ahnung, was damit nicht gut war. Aber jetzt wird das Terminal leider rot, wenn man ein Bier scannt und dann muss man warten, bis jemand vorbeikommt und die Freigabe macht.

    Ich hatte (mein Fehler) Hochschulzugangberechtigung nicht "nur" auf Fachhochschule beschränkt, sondern dachte, es sei ähnlich wie in Deutschland heute. (Früher war es bei uns auch anders, ein Mitstudent durfte in Chemie studieren und promovieren, aber nichts anderes studieren, er wollte zusätzlich Mathe auf Lehramt studieren. Ging nicht.)

    Fachhochschule heisst Fachhochschule, da wird kein Chemiestudium draus. Es gibt sowas wie LifeScienes mit Spezialisierung in Richtung Technischer oder Analytischer Chemie aber das ist halt was anderes als ein universitäres Studium. Ein Grossteil unserer Fachmaturandinnen (überwiegend weiblich) landet an der Fachhochschule in der Pädagogik oder an der Höheren Pflegefachschule. Die Berufsmaturität ist grösstenteils männlich und wählt eben die technischen Studiengänge an der Fachhochschule. Ich kenne Leute, die an der Fachhochschule z. B. Informatik studiert haben, das ist wirklich nicht vergleichbar mit dem, was an der Uni erwartet wird.

    viele Betriebe wollen Abitur für ihre Azubis

    Roche und Novartis wollen definitiv keine Maturand*innen für die Laborantenausbildung. Das ist eine klassische Berufslehre die gerne noch mit der Berufsmaturität verbunden wird. Aber grundsätzlich sind die meisten Firmen im naturwissenschaftlich-technischen Bereich Träger- und Mitgliederfirmen der Aprentas und die ist für die berufliche Grundbildung zuständig. Die Roche schickt ihre Leute an die Allgemeine Gewerbeschule nach Basel.

    kleiner gruener frosch Tut mir sehr leid für euch.

    Das ist der Grund, warum wir überhaupt keine Haustiere mehr haben. Ich kann das nicht mehr. Ich bin fast mit eingegangen, als die letzten beiden gestorben sind. Falls sich noch jemand erinnert, wir hatten am Ende so ein dickes Riesenkaninchen aus dem Tierschutz, der 6 Jahre lang in einer verschissenen Box eingesperrt war und nicht mal richtig hoppeln konnte als er zu uns kam. Den haben wir dann zu unser damals schon 12 Jahre alten Furie gesetzt und die beiden haben sich geliebt wie sonst was. Dann ist die Furie gestorben, sie war ja echt alt. Und dann hat der dicke Willi getrauert, wie ich es noch nie zuvor bei einem Tier erlebt habe. Ein Kaninchen, kein Hund oder so. Ich habe es nicht für möglich gehalten, dass ein Kaninchen überhaupt so viel Empathie aufbringen kann. Ich habe tagelang mit ihm geheult, ich könnte grad schon wieder heulen, wenn ich nur dran denke.

    Wir haben dann noch mal einen Versuch unternommen und ihm einen neuen Freund geholt. Nachdem erst ordentlich die Fetzen geflogen sind, hat das tatsächlich geklappt. Dann hatten wir zwei riesige, dicke Kaninchen. Und der dicke Willi hat von seinem neuen Freund am Ende noch gelernt, wie man Männchen macht. Woa, das war echt unglaublich. Und dann lag er morgens plötzlich tot auf dem Balkon. Er war sicher nicht der Gesündeste, aber es ist einfach so über Nacht passiert. Das zweite Riesenvieh sind wir nach Bern in ein grosses Aussengehege losgeworden und jetzt ist Schluss.

    Anmeldung bei der Stadtverwaltung in ca 5 min erledigt (habe aber Eigentum

    Gut, in dem Fall bist du ja an irgendeiner Stelle behördlich registriert, oder? Ich habe überlegt, die Botschaft in Bern muss meine Adresse haben. Der Pass kommt ja per Post. Also der kommt aus Berlin nach Bern und von dort zu mir. So wird irgendwie ein Schuh draus. Aber registriert bin ich da auch erst, seit ich das erste Mal den Perso verlängert habe.

    Ich weiss gar nicht, wie überhaupt jemand drauf kommt, dass man als Auslandsdeutsche die Papiere nicht verlängern lässt. Womit soll ich mich denn ausweisen? Die Aufenthaltsbewilligung zählt als offizielles Dokument nur in der Schweiz. Das hat so mancher schon an der Grenze nach Weil rüber lernen müssen, dass es keine gute Idee ist, den Perso daheim liegen zu lassen. Die deutsche Grenzpolizei kontrolliert. Wirklich.

    Es gibt bestimmt andere Deutsche, die sich um nichts gekümmert haben und auf die mein Dahergeschreibe sogar zu 100% zutrifft

    Was interessiert mich das? Wieso schreibst du so einen Kram, wenn du *mir* antwortest? Nochmal: Du kennst den Ablauf überhaupt nicht. Es ist gar nicht möglich sich um "nichts zu kümmern" weil du ansonsten in die Schweiz überhaupt nicht einwanderst. Es spielt auch keine Rolle, ob ich gerade einen gültigen deutschen Pass habe, das tangiert nicht grundsätzlich meine Staatsbürgerschaft.

    Wenn sie über lange Zeit nirgends gemeldet waren und sie z.B. ihren Pass nicht verlängert haben lassen? Ist ja nun nicht gerade so, dass Bürokratie hier nicht so ernst genommen würde, oder?

    Häh? Ich *bin* gemeldet. Es ist nicht meine Schuld, dass der deutsche Staat das nicht abfragt. Ich habe bei der Abmeldung beim zuständigen Bürgeramt vor 13 Jahren meine Adresse in Genf auf das Formular eingetragen. Da kam ein Strich drüber und das Formular wurde an der Stelle geändert auf "Schweiz". Es interessiert die deutschen Behörden nicht, wo ich wohne. Du hast keine Ahnung davon, wie das abläuft, meinst aber irgendwas daherschreiben zu müssen.

    Mein Pass ist gültig und zuletzt verlängert auf der deutschen Botschaft in Bern. Ich habe keine Ahnung, was du dir gerade ausdenkst.

    Umgekehrt könnten Sie aber ein riesiges Problem kriegen, wenn Sie sich noch einmal umentscheiden sollten und zurückkehrten, um irgendwelche Ansprüche geltend zu machen

    Häh? Ich habe Rentenansprüche in Deutschland, ich habe dort sozialversicherungspflichtig gearbeitet. Was ist daran ein "riesiges Problem"? Ich bin natürlich auch nach wie vor stimmberechtigt, ich habe ja einen deutschen Pass. Keine Ahnung, aber hauptsache mal irgendwas dahergeschrieben. Keine Sorge, ich habe überhaupt nicht vor, nach Deutschland zurück zu gehen.

    Die Schweizer... In der Regel gewinnt die SVP - die sowas von NICHT sozialistisch ist ;)

    In der Regel "gewinnt" bei einem Volksentscheid das Volk - seltene Ausnahmen, siehe unten. Deswegen heisst der Volksentscheid auch Volksentscheid. Und was du mit dem "sozialistisch" willst, weiss ich nicht. SVP steht für "Schweizerische Volkspartei", mit Sozialismus haben die sicher nichts zu tun.


    Ist das diese Entscheide treffende Volk so zuverlässig?

    Merkwürdig Frage. Die Schweiz ist eine der stabilsten Demokratien der Welt, scheint nicht so schlecht zu laufen. Um die Verfassung zu ändern braucht es bei einer Volksabstimmung neben dem Volksmehr ja noch das Ständemehr. Die Konzernverantwortungsinitiative ist das jüngste Beispiel für "vom Volk angenommen, am Ständemehr gescheitert".

    Aber es ging ja um die Rechte von Migrantinnen und Migranten und dazu zitiere ich mich noch mal selbst:

    In echt sind in den letzten 20 Jahren oder so Migrantinnen und Migranten in der Schweiz immer nur mehr als weniger Rechte zugesprochen worden.

    Dass eine Masseneinwanderungsinitiative und ein Verhüllungsverbot angenommen werden, hat ja nichts mit Rechten von Migranten, die schon da sind, zu tun. Das Verhüllungsverbot gilt nicht exklusiv für Migranten, es gilt für alle Einwohnerinnen und Einwohner des Landes. Auch der Entzug der Staatsbürgerschaft betrifft nicht exklusiv Eingebürgerte sondern grundsätzlich jeden mit doppelter Staatsbürgerschaft.

    In der Schweiz ist die SVP ganz vorne mit dabei, die Rechte von Menschen mit Migrationshintergrund in Frage zu stellen.

    Die Rechte von Migrantinnen und Migranten sind durch die Bundesverfassung geschützt, da kann die SVP gerne meinen, was sie will. In echt sind in den letzten 20 Jahren oder so Migrantinnen und Migranten in der Schweiz immer nur mehr als weniger Rechte zugesprochen worden. Ich kenne Stories von Leuten, die vor Schengen hierher gekommen sind, das kann sich heute überhaupt keiner mehr vorstellen.

    Was ist rassistisch an der Tatsache, daß man sich im eigenen Land als Bürger zweiter Klasse fühlt, weil man selber nicht die doppelte Staatsbürgerschaft hat, um sich damit den staatsbürgerlichen Pflichten entziehen zu können?

    Nochmal: Das liegt nicht grundsätzlich am Konzept der doppelten Staatsbürgerschaft sondern wie der Staat damit umgeht. Ich habe im Alltag absolut gar keinen Vorteil davon, dass ich immer noch einen deutschen Pass habe. Mir fallen überhaupt nur sehr wenige Gründe ein, warum jemand in dieser Kombination den deutschen Pass nicht abgeben sollte. Für Studierende mag ein EU-Pass den Zugang zu irgendwelchen Austausch- und Förderprogrammen erleichtern und das auch nur unter sehr speziellen Umständen. Eine Ehemalige von mir studiert z. B. internationales Recht, das ist ein trinationaler Studiengang. Die lässt sich genau deshalb vorläufig nicht einbürgern, weil sie dann ihren österreichischen Pass abgeben müsste.

    Nota bene: Es hat sich in Deutschland überhaupt niemand dafür interessiert, dass ich mich hier einbürgern habe lassen. Ich bin an keiner Stelle gefragt worden, was eigentlich mit meinem deutschen Pass passieren soll. Das fand ich bei der Einwanderung schon mehr als befremdlich, in Deutschland ist nirgendwo eine aktuelle Adresse von mir hinterlegt.

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