Beiträge von Quittengelee

    Ich bin auch gegen die Schulpflicht. Eine generelle Vorschulpflicht lehne ich also ab, eine gezielte Vorschulpflicht aber nicht (genauso wie ich im Falle der Abschaffung der Schulpflicht auch einzelne Inpflichtnahmen nicht ablehnen würde, wenn sonst Bildungsziele nicht erreicht werden).

    Echt? Also in Österreich geht das ja wohl. Ich finde es ganz furchtbar und bin froh, dass meine SuS jeden Tag kommen müssen und wenigstens die Schule mitbekommt, wenn sie misshandelt oder vernachlässigt werden.

    Ich bin auch froh, dass meine Kinder in der Schule mit fremden Lehrkräften in Kontakt kommen, auch wenn ich oft genug über unprofessionelle oder gar üble Kreaturen in anderen Kollegien geschimpft und teilweise gekämpft habe. Wir haben wirklich üble Einzelfälle aushalten müssen, lange Geschichte.

    Im Großen und Ganzen bin ich aber heilfroh, dass meine Kinder nicht nur mein Gesülze ertragen müssen, mein Einfluss als Elter ist groß genug.

    Freiheitseingriffe, damit deine Arbeit nicht mehr so anstrengend ist? Finde ich einen fatalen Ansatz.

    Schulpflicht ist auch ein Freiheitseingriff. Also was gegen Vorschulpflicht spricht, erschließt sich mir jetzt so gar nicht.

    Allerdings gibt es das woanders und die SuS schneiden trotzdem nicht besser ab. Also ob das wirklich was bringt, weiß ich nicht.

    Man kann das Stadt/Land Verhältnis und auch den Anteil Migrationshintergrund oder den sozioökonomischen Hintergrund kontrollieren und Bremen und NRW sind immer noch richtig übel was den Bildungserfolg angeht. Hamburg hat sich im letzten Jahrzehnt auf einen guten Weg gemacht und ja, Sachsen und Bayern sind auch unter Kontrolle dieser Variablen immer noch auf einem verdammt erfolgreichen Trip.

    Es hat wirklich nichts mit dem Schulsystem zu tun

    Sondern?

    Es steht eigentlich alles da?:

    https://lehrer-werden-in-sachsen.de/infos-zum-seiteneinstieg/

    Einstiegsqualifizierung ist dafür da, dass du zu Beginn nicht wie der Ochs vorm Scheunentor stehst.

    Nach der Entfristung erst kommt die Qualifizierung für das zweite Fach (wissenschaftlich und schulpraktisch), sowie schulpraktisch 2. Fach oder entsprechend Förderschwerpunkt. "Schulpraktisch" ist eine Art Ref.

    Und nein, wenn du nur die kurze Qualifizierung machst und dich nach 2 Jahren entfristen lässt, bekommst du nie E13.

    Ruf am besten bei den Nummern an oder schreibe ne Mail, das Beratungsangebot ist offenbar sehr niedrigschwellig geworden.

    Edit: hast du dieselben Fragen nicht vor ein paar Wochen schon mal gestellt? Ruf an, mit Informatik/ auf dem Land und Oberschulen, sollten sie dir den Allerwertesten küssen. Du wirst aber Ruckzuck fachfremd alles unterrichten und Klassenleitung machen, deswegen würde ich die vollständige Qualifizierung absolvieren und mich nicht mit E 10 begnügen oder was dir da sonst geboten wird. Bei ein paar Stunden Informatik bleibt es bestimmt nicht.

    Statistik hat für Einzelne keine Aussagekraft. Man kann an Statistik aber generelle Probleme sehen, an denen man dann arbeiten kann (wenn man will). Dass Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist schlechtere Leseleistungen erbringen, als Kinder, deten Muttersprache Deutsch ist, ist zum Beispiel so eine statistische Beobachtung. Diese sagt nicht, dass es keine Individuen gibt, die trotz nicht-deutscher Muttersprache gute oder sehr gute Ergebnisse erzielen und auch nicht, dass Muttersprachler immer bessere Ergebnisse erzielen...

    Missvertändnis, plakativer: können alle Kinder in Bremen schlechter lesen, weil dort so viele Ausländer leben? Ich vermute, nein, es fällt bloß in der Statistik Bremen mehr auf, weil der Anteil derer, die nicht lesen können, weil sie zu Hause andere Sprache sprechen, höher ist.

    Denn dann kann man sich die Diskussion darüber sparen, ob Bayern und Sachsen dir tolleren Schulsysteme haben. Die Leistung ist im Mittel höher, aber nicht, weil hier keine Gesamtschulen sind, sondern weil anteilig mehr Kinder Deutsch als Muttersprache haben.

    Letztes Schuljahr waren es drei, 2x Englisch, 1x Wahlpflicht Informatik mit jeweils 31 oder 32 SuS. Dieses Schuljahr keinen

    Ich gebe zu, dass "30+" absichtlich plakativ formuliert war. Normalerweise sind es 25+ SuS mit Tendenz zu ~28. Am Argument ändert das aber nichts.

    18 finde ich für eine Förderschulklasse schon viel.

    Der Hauptfaktor einer homogenen Gesellschaft ist, dass alle Kinder zuhause die Sprache sprechen, die sie auch in der Schule sprechen. Die Sprache ist auch das Hauptproblem in unserer Schullandschaft.

    Wenn man will, kann man auch noch die ethnische Herkunft in die Homogenität einbeziehen. Die ist aber meiner Ansicht nach nicht besonders wichtig. Die Sprache ist der Schlüssel zu Bildung (was sich übrigens auch darin zeigt, dass die Sprachfertigkeiten bei Migranten in Deutschland stark negativ mit Diskriminierung korrelieren).

    Das würde zumindest erklären, warum Bremen immer schlechter dasteht als Bayern oder Sachsen. Das sind aber statistische Fragen, das bezieht sich nicht auf die Leseleistung von einzelnen, vermute ich?

    Mit Förderbedarfen hat das aber nichts zu tun.

    Ich bin übrigens nicht für Inklusion auf Teufel komm raus und ich verstehe jeden, dem das unter diesen Bedingungen zu anstrengend ist. Die gefühlte Leistung in einer Gesamtschulklasse oder die Abituraufgaben auf Inklusion und Migration zurückzuführen wie es hier immer wieder getan wird, halte ich aber für gewagt bis populistisch.

    Wenn du dir genau ansiehst, welche Staaten bei PISA 2012 in Mathematik auf den ersten Plätzen liegen, dann fällt dir sicher eins auf: das sind alles Staaten mit einer extrem homogenen Gesellschaft. Das erste Land mit einer vergleichbaren Heterogenität der Bevölkerung wie Deutschland, sind die Niederlande. Und die haben keinen nennenswerten Leistungsvorsprung. Deutschlands Anteil besonders leistungsschwacher bzw. leistungsstarker Schüler war damals zudem noch überdurchschnittlich niedrig bzw. hoch.

    Wie du den PISA Daten von 2012 oder generell den vorhandenen Leistungsdaten entnehmen willst, dass ein geteiltes Schulsystem schlecht sei, erschließt sich mir nicht. Alle in eine Schule zu stecken funktioniert mit den gegebenen Rahmenbedingungen nicht. Oder willst du ernsthaft behaupten, du könntest bei Klassenstärke 30+ in mehreren Kursen eine Förderung von Kindern, die kaum einen deutschen Satz produzieren können und denen in der Leistungsspitze gleichermaßen gewährleisten? Ich glaube kaum. Auf der Strecke bleiben die leistungsfähigen SuS. Die haben aber genauso ein Recht auf Förderung, wie leistungsschwache SuS.

    Wie viele Klassen mit über 30 SuS hast du?

    In den Oberschulklassen/ Hauptschulzweig, in denen unsere Inklusionskinder sitzen, sind es 12-15. An der Förderschule liegt der Teiler bei 18.

    Das mag am Gym anders sein, deswegen frage ich. Und wie ist es in der Sek II?

    Edit: was ist eigentlich eine homogene Gesellschaft?


    Ich lade euch gerne zum Hospitieren ein, da erlebt ihr euer blaues Wunder und fallt aus eurem Wolkenkuckucksheim spätestens zur 2. Pause heraus.

    Im Austausch kommst du dann mal in die Erziehungshilfeschule?

    Und heterogener als Grundschule ist keine Schulart.

    Ich fürchte, du machst den klassischen Fehler der früheren Hauptschulkollegen, deine Klientel für die Schlimmste zu halten. Wenn dich das so frustriert, ist es offenbar nicht die richtige Schulart für dich, dafür können wir aber nichts.

    Vorschlag für was Konstruktives: die alles-schlimm-Finder suchen drei Abiprüfungen Mathe-Grundkurs und noch irgend ein anderes Fach raus von 1990, 2000 und 2020. Und dann legt ihr dar, wie man anhand der letzten Jahrzehnte sehen kann, dass das Abi keinen Wert mehr hat.

    Italienische und Liebstöckel eher trocknen, Petersilie gern einfrieren.

    Aus dem Basilikum habe ich versucht, Basilikumsalz zu machen nach Internet-Rezept. Es ist zwar schön grün, schmeckt aber nicht sonderlich.

    Kannst und nutzt du Omas Haltbarkeitstechniken, wie Einwecken, Sauerkraut?

    Das linke Geheule wegen sozialer Ungerechtigkeit in unserem System ist halt wieder ein Zeichen dass die Linken blind sind wenn es um das berufliche Schulsystem geht.

    Weil Anhänger*innen anderer politischen Richtungen natürlich Experten auf dem Gebiet des beruflichen Schulsystems sind?

    Das wissen die meisten SL und Eltern nicht.

    Aber rühre gerne die Werbetrommel, finde ich gut und wichtig. Insbesondere in CDU/AfD-wählenden Mittelschichtsfamilien mit Abstiegsangst.

    Ja, einen spießigen Kleingarten mit kritisch dreinblickenden sehr lieben alten Nachbarn. Sehr schön gelegen und Sonnenblumen blühen noch, Äpfel sind reif, Feldsalat wächst laaaangsam vor sich hin.

    Hast du dieses Jahr eigenes Gemüse oder Obst geerntet?

    Nicht böse gemeint, aber das liest sich furchtbar naiv. Das Problem, dass Kinder keine altesgerechten Kompetenzen mitbringen, haben ja schon die Grundschulen und schaffen es nicht, das aufzuarbeiten.

    M.a.W., bereits bis zum Schuleintritt haben alle Kinder Förderbedarf? Ist das nicht arg pessimistisch und auch etwas haltlos herbeigeredet?

    ...Und egal ob Grundschule oder weiterführende Schule, niemand lässt die Hälfte eines Jahrgangs wiederholen. Müsste und sollte man eigentlich, ja, diese Haltung ist aber nicht konsensfähig -

    Weiter unten empfiehlst du aber genau das Kollege fachinformatiker.

    Ich erzähle es gerne in diesem Kontext immer: in meinem Studium vor rund 20 Jahren sagte ein Prof "Lehrerfolklore" zu dem unkonkreten Gejammer von Lehrkräften. Das Phänomen besteht also offenbar schon länger.

    Jedoch habe ich erst im letzten Jahr auf die schriftliche Mitteilung, dass ich wegen Krankheit am nächsten Tag nicht kommen kann, die Antwort erhalten " Ok. Krankschreibung bitte per mail".

    Würdet ihr dann so etwas zurückschreiben wie "Krankschreibung muss erst ab 3 Tagen gebracht werden"??

    Danke für die Besserungsswünsche. Den Krankenschein übermittle ich ab dem 3. Kalendertag, wie Paragraph 666 der Soundsoverordnung vorsieht.

    Oder halt freundlicher, in jedem Falle musst du dich trauen, sonst ändert sich nix.

    Das mag sein, dass deren Schulsysteme für diese Länder funktionieren. Das heißt noch lange nicht, dass wir das einfach übernehmen sollten. Ich sage, da, wo wir als Nation ein an unsere Bedürfnisse angepasstes Schulsystem etabliert, gestärkt und nicht zum Schauplatz politischer Grabenkämpfe gemacht haben, hat es wunderbar funktioniert und die Welt blickte neidisch auf Deutschland. Das ist schon lange nicht mehr so.

    Hast du einen Beleg für die Aussage mit dem Hintergedanken zur Trennung von "Klassen"? Nur als Hinweis: Die Feudalgesellschaft ist zu dem Zeitpunkt schon abgeschafft worden!

    Möchtest du denn, dass es Eltern verboten wird, ihre Kinder bestmöglich zu unterstützen, sodass sie ihre Potenziale voll ausschöpfen können? Denn das ist die Konsequenz deiner Forderung: Am besten alle Kinder ihren Familien wegnehmen, damit niemand einen Vorteil haben könnte und bloß kein Talent gefördert wird. Klingt für mich recht sozialistisch und unschön und widerspricht vollkommen dem Leistungsprinzip und dem Prinzip, sein Kind nach eigenen Vorstellungen fördern zu können. Man kann natürlich ein sozialistisches Einheitsbreiprinzip etablieren, bei dem niemand in der Spitze gefördert wird und alle auf einem überschaubaren Niveau bleiben. Hurra. So besteht man aber international nicht im 21. Jahrhundert.

    Lustiger Monolog über den Sozialismus, wo doch gerade die Schulen dort die höchsten Leistungen abverlangten. In der DDR wurden SuS weitgehend gemeinsam unterrichtet, es gab vorschulische Bildung im Kindergarten und straffere Lehrpläne samt schwererer Schulbücher, wie allseits freudvoll betont wird. Dass es niemanden interessierte, wie es dem einzelnen geht und was er zu sagen hat word dabei natürlich unterschlagen, aber der Matheunterricht war ja so toll.

    Wenn du Vergleiche mit anderen Staaten und Schulsystemen anstellst, recherchiere doch ein bisschen, sammle Vor- und Nachteile, Aspekte, die dich überzeugen und welche, die mit dem 21. Jahrhundert nicht mehr kompatibel sind.

    Dieses pauschale "in Singapur" "in der Kaiserzeit" ist so albern und verkürzt, dass es deiner eigenen Bildung nicht würdig ist. Es sei denn, du hast an einer Gesamtschule in NRW Abi gemacht, das erklärt ja offenbar alles.

    Ich sehe trotzdem nicht, inwiefern das die "Schuld" der Gesamtschule als solcher sein soll. Wenn man als Schule feststellt, dass man im Niveau absackt, wieso ändert man das nicht?

    Zunächst mal ist es logisch, dass die Klientel insgesamt schwächer ist als an einem Gymnasium. Das ist ja das Ziel der Gesamtschule, alle Kinder sollen auf eine Schule gehen. Wenn aber auch das Niveau der Sek II schlechter ist, weil man die Noten nach Sozialnorm vergibt und gar den Abschluss anpasst, dann hat die Schulleitung samt ihrem Kollegium versagt, nicht der einzelne aka "die anderen", nicht die SuS und nicht die Grundschule.

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