Beiträge von Quittengelee

    Und wo genau ist der unterschied?

    Die Nichte verdient sich ein Taschengeld, die ungelernte Alleinerziehende muss fürs Alter vorsorgen und sich versichern. Ich bin in der Lage, meine Wohnung selbst zu putzen, daher komme ich nicht in die Verlegenheit, kriminell zu werden. Ich bin auch alt genug, um Verantwortung für Menschen zu übernehmen, die ich beschäftigen wollen würde.

    Stellt euch doch nicht blöder als ihr seid..

    Dass du es mit dem Gesetz nicht so genau nimmst, hast du ja nun in vielen Beiträgen kundgetan. Die Vorteile des Staates, den du zu bescheißen in Ordnung findest, willst du aber doch gerne einstreichen, nicht wahr?

    Vor allem ist das Referendariat kein Schonraum, um sich erst mal aus zu probieren, das gilt höchstens für Praktika.

    Im Referendariat ist wird man bereits auf Zeit verbeamtet, man übernimmt in weiten Teilen vollumfänglich die Pflichten einer ausgebildeten Lehrkraft, insbesondere was Aufsichtspflicht und Notengebung betrifft, man trifft also von Anfang an Entscheidungen, die für die betroffenen SuS weitreichende Folgen haben.

    Die Anforderungen, die an Referendare gestellt werden, mögen hoch erscheinen, sind aber letztlich nur adäquat, gemessen an der Verantwortung, die man trägt.

    Ich musste auch nur 12 Stunden unterrichten, wenn ich recht erinnere. Bei einem einzelnen Elterngespräch war man erst mal nur dabei, wie das Klassenbuch geführt wird, wurde einem gezeigt, jeder erstellte Test mit der Mentorin abgesprochen, Förderpläne nur für ein Kind verfasst usw. Ich habe mir selbst zwar Prüfungs-Stress gemacht, aber das kann ich niemandem vorwerfen. Die Vorbereitung dauerte ewig, weil alles durchdacht und aufgeschrieben werden musste. Aber inhaltlich und von den Anforderungen her war das Ref entzerrt, wir wurden schrittweise an alles herangeführt. Die ersten Berufsjahre waren mindestens ebenso intensiv.

    Ich hab auch nichts von Ritalin geäußert ...

    Stimmt, entschuldige, das haben andere geäußert. Sobald das Stichwort AD(H)S kommt, meinen viele, die ultimativen Lösungen schon zu kennen, das stört mich generell. Du hast jedoch selbst für deine Symptome Verdachtsdiagnosen geäußert, daher kam das Thema auf.

    ...in meinem Bundesland (Hessen) gibt es das bfZ und unterschiedliche Organisationsformen. Eigenen Unterricht hat man nur in extra Sonderklassen oder in der Förderschule. Alles andere ist nicht das, was man unter eigenem Unterricht versteht. Ich hatte bisher Einzelförderung, eine art von co-teaching (ich habe eher einzelne Kinder während des Unterrichts gefördert) oder Gruppenförderung. Vieles kommt dem Unterrichten zwar nahe, aber es ist nicht so, dass man eine gesamte Klasse leiten muss, im Gegensatz zu der Tätigkeit in der förderschule.

    Aber du willst doch Lehrerin werden und das aus bestimmten Gründen (welche?). Wenn du davon ausgehst, dass du hoffentlich bloß Einzelförderung haben wirst, kann das nach hinten losgehen. Das ist nicht das Berufsbild, das du studiert hast. Wenn du so ein Setting brauchst, um gut arbeiten zu können, wäre es erwägenswert, zum Beispiel Ergotherapeutin zu werden. Oder warum soll es Lehramt sein? Darauf will ich hinaus.

    Auch auf lange Sicht ist das nachvollziehbar. Aus der Rente bekommen schon Menschen, die jetzt zu Mindestlohn Vollzeit arbeiten so wenig heraus, dass sie mit Bürgergeld aufstocken müssen. Ich kann jeden Geringverdiener verstehen, der nicht in das System einzahlen will, aus dem er im Endeffekt nichts herausbekommt.

    Die Leute sind nicht versichert. Es ist doch ein Unterschied, ob die Nichte mal für 20 Euro babysittet, oder ob jemand ernsthaft von dem prekären Arbeitsverhältnis leben muss.

    Es ist doch klar, dass die Mehrkosten im Vergleich zur "Bar auf die Hand-Methode" auf meine Kosten geht. Verrückterweise möchten einige Menschen lieber 2 Euro mehr die Stunde als einen Beitrag in die Rente. (Nein, auf kurze Sicht nachvollziehbar).

    Auf kurze Sicht ja, aber Schmidt ist ja weitsichtig und verdient gut. Er könnte eine Person für 520 Euro anstellen und zusätzlich schwarz Stunden arbeiten lassen.

    Im Ernst, zu behaupten, die Reinigungskraft wolle es doch nicht anders, ist doch ein schlechter Scherz.

    Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass private Putzkräfte lieber ohne Anmeldung arbeiten. Jemanden zu finden, der das überhaupt angemeldet machen will, ist nicht einfach.

    Und wie viel müsstest du draufzahlen, damit die Anmeldung für die Putzkraft von Interesse wird? Oder bezahlst du jetzt schon so viel, dass sie fürs Alter vorsorgen kann, bei Krankheit und Unfall abgesichert ist und in ihrem Urlaub weiter verdient?

    naja, im Rahmen der Inklusion ist Unterrichten im eigentlichen Sinne nach meiner Erfahrung nicht umbedingt der Hauptbestandteil.

    In unserem Bundesland schon, wir haben eine Klassenleitung, unterrichten viel fachfremd und fahren zusätzlich 1x die Woche an eine fremde Schule zur "Inklusion". Und alles hat mit Kommunikation und sozialer Bewertung zu tun.

    Aber es passiert, was oft passiert, wenn man anderen von etwas abrät, dann fangen sie in aller Regel sofort an, Pro-Argumente zu suchen. Insofern, wenn du den Beruf wirklich ergreifen möchtest, wäre das ja geklärt.

    Dann bleibt die Frage des "Wie". Ich verstehe nicht, warum du dich vor professioneller Hilfe so scheust. Traumafolgestörungen können übrigens auch Symptome zur Folge haben, wie du sie beschreibst und da hilft Ritalin leider nicht. In jedem Falle "klar, das wird einfach werden, ist ja bloß Förderschule und Kinder mit Problemen brauchen unbedingt Lehrpersonen mit eigenen Problemen" wird dir hier wahrscheinlich niemand sagen.

    (Was da genau ist oder ob da etwas zugrundeliegt kann ich nicht sagen. Aber konkret geht es um den Verdacht während der Schulzeit (ADS oder Autismus; ich würde mal als laie sagen auch Anzeichen einer Sozialen angst) - offiziell mache ich das erstmal nicht, da ich nicht weiß, wie es heutzutage die Zukunft beeinflussen kann.)

    Das wäre aber das Beste, zunächst mal vernünftige Diagnostik bei dir selbst betreiben zu lassen. Wie willst du sonst deine Probleme angehen? Bei all dem, was du schreibst, würde ich dir jedenfalls abraten. Unterrichten ist auch nach dem Ref der Hauptbestandteil deiner Arbeit und selbst beim Diagnostizieren hast du nunmal mit Menschen zu tun. Im Übrigen werden psychische Probleme unbehandelt in aller Regel schlechter oder es kommen noch weitere hinzu.

    Der Wunsch, was Gutes für die Gesellschaft zu tun, ist kein hinreichender für die Erlangung eines Berufes, den du 40+ Jahre lang ausüben wirst und eine andere Motivation kann ich in deinem Text auch nicht finden. Tut mir Leid, wenn das auf die Kürze sehr direkt ist. Aber Depressionen willst du nicht auch noch oben drauf. Edit: genau genommen hast du selbige vielleicht sogar, es gibt ja keine Diagnose, nur belastende Symptome.

    Ich würde mir an deiner Stelle erst mal Zeit nehmen, herauszufinden, wo meine Probleme herkommen und was ich dagegen tun kann. Und im zweiten Schritt noch mal in Ruhe bewerten, was ich will und gut kann und gucken, welcher Beruf dafür die höchste Passung hat.

    Ich stimme Firelilly in sehr vielen Punkten nicht zu, aber tatsächlich haben in der Wirtschaft unterschiedliche Gehaltsstrukturen selten etwas mit (fehlender) Wertschätzung, sondern vor allem mit Marktmechanismen zu tun (Angebot und Nachfrage an bestimmten Professionen am Arbeitsmarkt)...

    Deswegen sind auch bestimmte Tätigkeiten völlig überbezahlt, das ist keine Gerechtigkeit, die ich mir wünsche.

    Und wenn wir bei Fairness sind, dann sollten diejenigen weniger Stunden unterrichten, die korrigieren müssen, das wären dann wohl die Germanist*innen.

    DUUM hat auch mit dem Hochwasser zu kämpfen, regt sich auch über die überall im Weg stehenden Katastrophentouristen auf und würde diesen am liebsten eine Schippe in die Hand drücken, um sie an Ort und Stelle dienstzuverpflichten.

    Nein, hier noch nix über die Ufer getreten. Und ich würde mit gutem Gewissen die Schippe in rumstehende Hände drücken.

    DUum regt sich nicht über Rumstehende auf, sondern dass es immer noch Leute gibt, die sagen "früher gab es auch warme Winter/Hochwasser/trockene Sommer."

    Nee, das gibts auch in Deutschland. Ich kenne das von Berufsschülern, die R = U/I mit irgendeinem Dreick abbilden, so dass die Formel nicht mehr umgestellt werden muss.

    Dann würde mich interessieren, ob diese Methode irgendwie von einem fachfremd Unterrichtenden zum nächsten weitergereicht, oder tatsächlich von einem Mathedidaktiker (mwd) an der Uni gelehrt wird. Denn darum ging es gerade, dass angeblich an der Uni irgendein Scheiß vermittelt wird, es alle hier Anwesenden aber natürlich so vermitteln können, dass es die SuS wirklich und tiefgreifend verstehen. Nur wo haben diese Anwesenden ihre Didaktikkenntnisse dann her? Und warum machen es immer alle anderen Lehrkräfte falsch, die die SuS vorher unterrichtet haben?

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