Ständig fehlende Kollegen - Konsequenzen?

  • Ich bin der erste in meiner erweiterten Familie, der überhaupt Abitur hat, geschweige denn studiert. Mag sein, dass ich aus einer "besseren" Arbeiterfamilie komme, aber es ist per Definitionem nun keine Akadamikerfamilie.

    Das mag ja sein, aber für das, was ich mit meinem Post ausdrücken wollte, ist das völlig irrelevant. Wer Armut kennt und erlebt hat, für den ist A13 ein Haufen Geld.

  • Das mag ja sein, aber für das, was ich mit meinem Post ausdrücken wollte, ist das völlig irrelevant. Wer Armut kennt und erlebt hat, für den ist A13 ein Haufen Geld.

    Klar. Ich wollte aber betonen, dass Arbeiter- oder Akademikerfamilie erstmal nichts über die finanzielle Situation aussagt.

  • Unter-/Mittel-/Oberschichtsmodell ist mMn nicht mehr zeitgemäß. Passender finde ich das Modell der Erwerbsarbeitenden und der Habenden, die Arbeit nicht nötig haben. Wir kämpfen um die Krümel und fühlen uns dann erhaben, wenn wir ein Stück vom Kuchen haben

    Eine exzessive Kreditvergabe, die heute nicht nur durch die Zentralbank, sondern durch die private Schöpfung von Giralgeld erfolgt, trägt dazu bei, dass nur die Kreditnehmer aus der Geldschöpfung Nutzen ziehen. Einkommensschwache Schichten sind ohne Sicherheiten jedoch nicht in der Lage, Kredite zu erlangen. Daher vergrößert eine großzügige Kreditvergabe die Einkommensungleichheit. Thomas Mayer geht davon aus, dass diese Ursache der zunehmenden Ungleichheit der Verteilung der Geldvermögen relevanter ist als die von Thomas Piketty benannten Faktoren.[2

  • Du verstehst es nicht. Es geht darum, dass der Schichtbegriff irreführend ist. Wirklich reich ist wer massiv Immobilien, Firmenanteile, pralle Aktiendepots etc. besitzt und nicht arbeiten muss.

    Das ist echt kompletter Bullshit. Die meisten wirklich reichen Leute arbeiten und zwar nicht zu knapp. Ich empfehle dir mal, dir Geschichte des Roche-Clans reinzuziehen, wenn du wissen willst, wie man reich wird. Es gibt eine sehr eindrückliche SRF-Doku dazu:


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    Ex-CEO Severin Schwan hatte seine Kinder übrigens am Gymnasium Bäumlihof, die Tochter einer Arbeitskollegin war mit einem Schwan-Sohn zusammen in der Klasse. Eine Kollegin, die ich aus der Fachdidaktik kenne, hatte den in Mathe. Schwan selbst fuhr jeden Tag mit dem Velo in die Grenzacherstrasse. Bundesrat Beat Jahns hat seine jüngere Tochter am Gymnasium Leonhardt in der Stadt, die Frau eines Arbeitskollegen unterrichtet die junge Frau im Schwerpunktfach Musik. Jans hat annlässlich seiner Wahl am letzten Donnerstag auf dem Marktplatz mal eben Glühwein für die ganze Stadt springen lassen. Xherdan Shaqiri lässt sich regelmässig dazu herab mit Jugendlichen der Sekundarschule Pratteln Fröschmatt Fussball zu spielen. Weiss ich, weil das Schulhaus im Einzugsgebiet meiner Schule liegt. Das sind nur mal drei Beispiele für Leute, die einen Arsch voll Geld verdienen, dafür ganz sicher erheblich mehr arbeiten als du und ich und nebenher weitaus weniger arrogant daherkommen, als der ein oder andere Möchtegern in diesem Forum.


    Für meine eigene Definition bin ich bereits "reich". Ich arbeite das was mir Spass macht, ich leiste mir eine Reduktion auf 60 % Arbeitspensum und zahle Gebühren für ein Studium, das ich gar nicht machen müsste. Mir fällt überhaupt nichts ein, was ich haben wollte und mir nicht leisten könnte. Ich plane bereits den nächsten Sommerurlaub, Rucksack-Trekking in Peru. Es ist mir vollkommen egal, was das kosten wird. Will ich haben, werde ich haben. Über Fasnacht geht's nach Finnland. Ich weiss noch sehr genau, wie sich das anfühlt, wenn man gerne würde aber nicht kann. Die Zeiten sind längst vorbei. Mit einem Severin Schwan würde ich überhaupt nicht tauschen wollen. Der kann auch nicht mehr als ich, hat allerdings viel weniger Zeit dazu. Da muss man schon sehr viel Freude an dieser Art von Führungsarbeit haben um sich sowas anzutun. Ist nicht meins, da bin ich absolut nicht neidisch drauf.

  • Persönlich würde ich auch die Reichtumsgrenze da ziehen, wo man nicht mehr arbeiten muss, um den eigenen Lebensstil zu finanzieren und Arbeit zu einer Lifestyle-Entscheidung wird.


    Das Reichtum natürlich nicht durch Nichtstun erworben und erhalten wird, zumindest in der ersten Generation, ist irgendwie klar.

  • What?! Das finde ich doch reichlich dekadent. Wenn ich heute hinschmeisse, nach Portugal auswandere und nur noch meditiere, werde ich bis zu meinem Lebensende ohne einen weiteren Finger krumm zu machen ausgesprochen glücklich sein. Mir ist erst kürzlich klar geworden, dass ich auch mit 60 % weiterarbeiten kann und immer noch jeden Sommer nach Peru fliege. Das ist eigentlich fast schon widerwärtig wenn ich an meine verstorbene Mutter denke.


    Eine meiner besten Zeiten im Leben hatte ich übrigens während 6 Monaten Forschungspraktikum bei der Roche in Penzberg. Als Diplomchemikerin ist man ja mehr oder weniger genötigt auch noch zu promovieren. Problem war damals, es gab in meiner Arbeitsgruppe kein passendes Projekt für mich. Also habe ich mit meinem Chef abgemacht, ich schreibe den Förderantrag selbst und bis darüber entschieden ist, muss ich zusehen, wie ich die Zeit anderweitig rumbekomme. Chef kannte damals einen Abteilungsleiter bei der Roche eben in Penzberg und so kam das. Ich konnte meine Wohnung in Heidelberg zwischenvermieten und bin mit meinem Velo und 2 Pappkartons voll Klamotten nach Penzberg umgezogen. Ihr glaubt ja nicht, was man alles *nicht* braucht zum Leben. Verdient habe ich irgendwas um die 700 € pro Monat, davon gingen 150 € für ein 10-qm-Zimmer auf einem Bauernhof im Nirgendwo ab und mit dem Rest bin ich wahlweise zu Fuss oder mit dem Velo durch die bayrischen Voralpen gegurkt. Ich werde heute noch sentimental, wenn ich daran denke.


    Portugal ist ein schönes Land und das mit dem Meditieren hat schon was. Aber für den Moment kann ich mir keinen besseren Ort auf diesem Planeten vorstellen als Basel und da kosten mich meine dekadenten 85 qm mit Aussicht auf Chrischona nun mal 2300 CHF pro Monat. Also doch 60 % weiter Jugendliche nerven und unverschämt viel Geld dafür bekommen, dass der Job einfach echt Spass macht. Meine Güte, was habe ich für ein schweres Leben.

  • Was soll mir das Zitat bitte sagen?



    What?! Das finde ich doch reichlich dekadent. Wenn ich heute hinschmeisse, nach Portugal auswandere und nur noch meditiere, werde ich bis zu meinem Lebensende ohne einen weiteren Finger krumm zu machen ausgesprochen glücklich sein. Mir ist erst kürzlich klar geworden, dass ich auch mit 60 % weiterarbeiten kann und immer noch jeden Sommer nach Peru fliege. Das ist eigentlich fast schon widerwärtig wenn ich an meine verstorbene Mutter denke.


    Eine meiner besten Zeiten im Leben hatte ich übrigens während 6 Monaten Forschungspraktikum bei der Roche in Penzberg. Als Diplomchemikerin ist man ja mehr oder weniger genötigt auch noch zu promovieren. Problem war damals, es gab in meiner Arbeitsgruppe kein passendes Projekt für mich. Also habe ich mit meinem Chef abgemacht, ich schreibe den Förderantrag selbst und bis darüber entschieden ist, muss ich zusehen, wie ich die Zeit anderweitig rumbekomme. Chef kannte damals einen Abteilungsleiter bei der Roche eben in Penzberg und so kam das. Ich konnte meine Wohnung in Heidelberg zwischenvermieten und bin mit meinem Velo und 2 Pappkartons voll Klamotten nach Penzberg umgezogen. Ihr glaubt ja nicht, was man alles *nicht* braucht zum Leben. Verdient habe ich irgendwas um die 700 € pro Monat, davon gingen 150 € für ein 10-qm-Zimmer auf einem Bauernhof im Nirgendwo ab und mit dem Rest bin ich wahlweise zu Fuss oder mit dem Velo durch die bayrischen Voralpen gegurkt. Ich werde heute noch sentimental, wenn ich daran denke.


    Portugal ist ein schönes Land und das mit dem Meditieren hat schon was. Aber für den Moment kann ich mir keinen besseren Ort auf diesem Planeten vorstellen als Basel und da kosten mich meine dekadenten 85 qm mit Aussicht auf Chrischona nun mal 2300 CHF pro Monat. Also doch 60 % weiter Jugendliche nerven und unverschämt viel Geld dafür bekommen, dass der Job einfach echt Spass macht. Meine Güte, was habe ich für ein schweres Leben.

    Ich fände es unter Umständen noch nicht einmal verwerflich, sich mit meinetwegen 40 zur Ruhe zu setzen und sich sein Restleben lang bedienen zu lassen. Wenn man nämlich der Menschheit durch seine Arbeit einen entsprechend großen Dienst geleistet hat. Das könnte vielleicht auf meinen Kumpel - seines Zeichens baldiger Maschinenbaudoktor - zutreffen. Eine echte Maschine, der Typ. Er arbeitet sehr viel und sehr gern, bläst das Geld aber lieber beim Bergsteigen oder Motorsport raus anstatt "Häusle zu baue" oder auf eine Frührente hinzuarbeiten. Der Vater von einem anderen Kumpel, seines Zeichens nun auch CEO, kriegt mehr Abfindung als die Allermeisten an Jahresbesoldung. Hat aber wegen der extremen Arbeitsdichte nicht besonders viel von Familie und all seinem Spielzeug... nicht meine Welt.


    Wieso findest du es widerwärtig, bei 60% Leistung immer noch genug Geld fürs Leben zu haben?


    Habe eine Woche lang nur mit dem Inhalt meiner Feldhose und im Wald gefundenen Materialien gelebt. Bin aber froh, wenn ich nicht ständig zu Fuß oder mit dem Fahrrad rumgurken muss, sondern trocken bleib und meine Sitzheizung genieße... es ist gut das Minimum zu kennen und Kleinigkeiten wertzuschätzen, aber ich habe mittlerweile höhere Ansprüche.

  • Du bist wirklich ein Spassvogel.


    Habe eine Woche lang nur mit dem Inhalt meiner Feldhose und im Wald gefundenen Materialien gelebt.

    Was war das? Ein Selbstfindungsseminar oder so? Brauche ich nicht, mein Leben war einfach so kompliziert genug.


    Wieso findest du es widerwärtig, bei 60% Leistung immer noch genug Geld fürs Leben zu haben?

    Lies bitte, was ich schrieb. Ich komme aus einem Ghetto, das du dir überhaupt nicht vorstellen kannst. Leiste erst mal was für diese Welt, dann diskutieren wir weiter. Was du hier rauslässt kann ich leider nicht ernst nehmen.


    Keiner kann was für die Welt in die er oder sie geboren wurde. Was mich aber wirklich fuchsig macht sind Leute, die meinen über irgendwas plappern zu müssen, von dem sie null Ahnung haben. Sei einfach froh für das, was dir qua Geburt in den Arsch geblasen wurde und halt die Finger ruhig.

  • What?! Das finde ich doch reichlich dekadent. Wenn ich heute hinschmeisse, nach Portugal auswandere und nur noch meditiere, werde ich bis zu meinem Lebensende ohne einen weiteren Finger krumm zu machen ausgesprochen glücklich sein.

    Gehe ich so mit. Für mich änderte sich alles ab der Geburt des ersten Kindes. Seit dem bin ich getrieben.

  • Für meine eigene Definition bin ich bereits "reich". Ich arbeite das was mir Spass macht, ich leiste mir eine Reduktion auf 60 % Arbeitspensum und zahle Gebühren für ein Studium, das ich gar nicht machen müsste. Mir fällt überhaupt nichts ein, was ich haben wollte und mir nicht leisten könnte. Ich plane bereits den nächsten Sommerurlaub, Rucksack-Trekking in Peru. Es ist mir vollkommen egal, was das kosten wird. Will ich haben, werde ich haben.

    Das ist auch für meine Definition reich, ist aber nicht repräsentativ für alle Lehrer in Deutschland. Ich kenne viele Lehrer. Dass sich da einer mit 60% Arbeitspensum immer noch alles leisten kann, was er will, inklusive regelmäßiger Fernreisen egal welcher Art, kommt nicht vor, es sei denn, er hatte schon Vermögen in der Familie.

  • Dann zurück zur Definition: Fossi meint, nur 10 % der arbeitenden Bevölkerung verdienen mehr als ihr. Es gibt Statistiken für sowas. Kaufkraftbereinigt hat ein Lehrer in Deutschland mehr raus als in der Schweiz. Wenn ich also "reich" bin, seid ihr es alle erst recht.

  • Kaufkraftbereinigt war das Stichwort. Ich wohne in Basel, natürlich zahle ich da einiges mehr an Miete als irgendwo im Appenzell. Und per Definition Tagesanzeiger bin ich "nur" obere Mittelschicht. Vor 12 Jahren kam ich übrigens mit 12000 € Schulden beim deutschen Staat in die Schweiz.

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