Alles anzeigenDass Scholz mit der zögerlichen Lieferung der Leopard-Panzer Recht hatte, zeigt sich auch in diesem Artikel:
https://www.t-online.de/nachri…schen-streitkraefte-.html
Seit dem Krieg in Afghanistan sollte (auch den Russen) bekannt sein, dass Kriege nicht mehr mit Panzern und Kampfjets gewonnen werden - in Deutschland ist nur noch Strack-Zimmermann den Kampfmethoden des 2.Weltkrieges verhaftet.
1 Panzer ~ 5 Mio € (leicht lokalisierbar)
1 Stinger / Javelin / Phoenix Ghost ~ 50.000 € (schießt aus jeder Hecke)
Mitte November 2022 hatte die russische Armee bereits rund 1.500 Panzer verloren
Mit welchen Wirkmitteln hätte die UdSSR deiner Meinung nach den Krieg gewinnen sollen? Macht der massenhafte Verlust von... so ziemlich Allem was die Rote Armee so in petto hatte... das ganze klassische Armeearsenal in deinen Augen obsolet? Die Russen haben damit in den letzten 2 Jahren ihre Ziele teilweise erreicht, also nein.
Waren Panzer und Kampfjets im 2. Golfkrieg obsolet oder einfach nur wie ein heißes Messer durch die Butter? Die leichte Infanterie, die momentan wieder sehr effektiv ist, war damals mangels Mobilität und Panzerschutz eher Zuschauer als kriegsentscheidend.
Waren Panzer und Kampfjets auf dem Balkan wirkungslos oder kriegsentscheidend? Was brachte in Kunduz die Wende? (Tipp: RPG-fest, hat ein Wärmebildgerät und eine 20mm BMK)
Zum aktuellen Krieg und deinem Artikel:
Die Russen haben keine Javelins oder vergleichbare infanteristische Panzerabwehrfähigkeiten. Die haben offenbar ihre Lancetdrohnen (übrigens mit angeblichen 35000€ viel günstiger als ein 177000$ Javelinlenkflugkörper) bevorzugt gegen den monetär, kampfwertmäßig und vor Allem propagandistisch wertvolleren Leopard 2 eingesetzt und wohl weniger gegen den momentan sehr gefeierten M2 Bradley. Soviel übrigens zu den "obsoleten" Panzern. Der Artikel erwähnt zudem Ersatzteilmangel - du kommst auch nicht zur Schule, wenn bei deinem Auto oder Fahrrad die Reifen kaputt sind... spricht wohl kaum gegen das Fahrzeug an sich.
Die NATO hat gewaltige Fahrzeugreserven in der Hinterhand, besonders die USA. Meiner Meinung nach könnten die Ukrainer, sofern sie genug Personal rekrutieren könnten, mit einer entschiedenen Waffenlieferung (meinetwegen 1000 Schützenpanzer Marder/Bradley und 500 Kampfpanzer M1/Leo 2, flankiert von vergleichbaren Lieferungen von Material für die Luftwaffe und die für den Kampf der verbundenen Waffen notwendigen Kampfunterstützungs- und Unterstützungseinheiten) dieses Jahr die Russen zurück zu den Grenzen aus der Zeit vor 2014 zurückdrängen.
Sicherlich ist das Javelinsystem ein Meilenstein in der Kriegsführung, aber auch etwas überhypt. Für eine direkte Feuerunterstützung im Angriff oder überraschend auftauchende Feinde ist es viel zu träge (Mobilität, Zielaufschaltung). Gerade im Angriff sind Panzer eine unschlagbare Kombination aus Beweglichkeit, Reaktionszeit, Feuerkraft und Robustheit, sofern geeignete Breschen vorhanden sind und die Aufklärung gut genug war.
Ich gehe allerdings davon aus, dass der Westen strategisch Russlands Militärkapazitäten ausbluten lässt, damit die russische Expansion nach dem Ukrainekrieg für mindestens ein Jahrzehnt durch Abnutzung von Material und kriegstauglichen Personen unterbrochen ist. Scholz ist in dieser Hinsicht, dazu gehört auch das Leo 2-Lieferverhalten, wohl eher Schachbrettfigur als Schachspieler. Falls nicht reiht er sich nahtlos in die lange Reihe der militärisch inkompetenten Bundespolitiker ein.