Beiträge von Antimon

    Ich meine nämlich, dass so ein Vergleich der Vorgehensweisen absolut einen wertvollen Debattenbeitrag liefern könnte

    Das wäre zu faktenorientiert. Dann könnte man sich nicht mehr über 300000 Afghanen aufregen, die sich angeblich für umme die Zähne machen lassen sondern müsste tatsächlich überlegen, wie man im Rahmen der gültigen Verträge und in Vereinbarung mit dem GG Gesetze anpassen muss. Und dann würde man feststellen, dass es plötzlich mehrheitlich den Pfleger und die Reinigungskraft aus Polen betrifft und keine fiktiven Afrikaner.

    Rechtlich nur, wenn das Dublin-Abkommen weiterhin missachtet wird, so wie es momentan status quo ist.

    Ich glaube außerdem, dass sich Fachinformatiker nicht in erster Linie auf Asylberechtigte bezieht, sondern auf den Großteil der Migranten aus Afrika. Diese sind ja in der Regel nicht asylberechtigt.

    Ich frage jetzt noch mal mit Verweis auf die offizielle Statistik:


    https://de.statista.com/statis…er-nach-deutschland-2009/


    https://de.statista.com/statis…hland-nach-herkunftsland/


    Welche "Migranten aus Afrika" denn? Lügt denn die Statistik oder diskutieren wir hier ernsthaft über ein "Problem", das in Wahrheit so klein ist, dass es niemand bemerkt, wenn man es "löst"? Ich mittlerweile überzeugt davon, dass man als geneigter AfD-Wähler tatsächlich zu blöd ist, Statistiken richtig zu lesen.

    Das findest du schon, du musst nur für alle Länder ergoogeln, unter welchen Bedingungen man eine Aufenthaltsbewilligung erhält. Für die Schweiz z. B.


    https://www.ch.ch/de/schule-un…aatsangehorige-der-euefta


    Auch für Österreich habe ich es relativ fix gefunden:


    https://www.oesterreich.gv.at/…t/3/Seite.120217.html#Vor


    Auch Frankreich verlangt einen Nachweis ausreichender finanzieller Ressourcen, habe ich ein pdf gefunden, das ich jetzt nicht verlinke. Wahrscheinlich weiss ich, wonach ich suchen muss, weil ich das Prozedere ja selbst mal durchexerzieren musste.


    In der Schweiz muss empfangene Sozialhilfe (je nach Kanton vollständig oder teilweise) zurückbezahlt werden, sobald man wieder erwerbstätig ist. Das gilt eben auch für Inländer. Der Staat kann schon einiges unternehmen um seine Bürger vom chillen abzuhalten.

    Ich kenne die rechtliche Situation bei euch nicht, nur so viel: Ich habe mit 15 Lektionen im Stundenplan und einem 60 % Pensum einen Tag die Woche unterrichtsfrei. Unter diesen 15 Lektionen ist ein richtiger "Stundenplankiller", ein Kurs mit 4 Lektionen pro Woche im Plan, den ich aber nur ein halbes Jahr unterrichte. Trotzdem schafft der Stundenplaner mir die Zeiten für die Uni freizuhalten. Da fällt mir ein, ich schulde ihm noch ein Bier dafür.


    Du nervst dich zurecht, das geht gar nicht.

    OT, aber wie viele indische Ingenieure kennst du insgesamt?

    Da du offenbar der Ansicht bist, das sei nicht möglich: Mir sind in meinem Leben auch etwas in der Grössenordnung an indischen Chemikern begegnet. Im MINT-Bereich sind in der universitären Forschung aber auch in der Industrie gewisse Nationalitäten tatsächlich überrepräsentiert im Vergleich zum Rest der jeweiligen Bevölkerung. Wenn du in Basel bei der Novartis arbeitest, kennst du gefühlt auch nur Franzosen und Deutsche (in der Reihenfolge) und keine Schweizer.

    Wenn ich's drauf anlege, schaffe ich das. Ich habe sicher noch 25 Jahre vor mir und bei dem, was ich jetzt schon auf dem Konto habe, wäre das realistisch. Ich glaube allerdings nicht, dass ich langfristig wieder Vollzeit arbeiten will. Ein bisschen nebenher studieren gefällt mir gerade sehr gut :)

    wundert mich jetzt, da doch Nichtsdiskriminierungsverbot gilt und irgendsowas wie Sozialhilfe wirds doch in den meisten Staaten geben. ist das wirklich so - hast Du da Quellen? Wär ja ein starkes Stück.

    Ja sicher gibt es in jedem Land sowas wie Sozialleistungen. Ob du die aber beanspruchen kannst, ist natürlich ebenso in jedem Land an bestimmte Bedingungen geknüpft und in Deutschland sind diese Bedingungen im europäischen Vergleich eben minimal. Bei uns in der Schweiz z. B. bist du völlig unabhängig von deinem Aufenthaltsstatus für 3 Monate gesperrt, wenn du deinen Job selbst kündigst. Wer aus dem Ausland hierherkommt, muss nachweisen können, dass er/sie sich selbst versorgen kann. Das kann entweder ein gültiger Arbeitsvertrag sein oder du musst genügend Geld auf dem Konto haben und dies auch belegen können. Ich musste meinen Kontoauszug sogar abgeben als ich mich fürs Lehramtsstudium an der FH angemeldet habe und nebenher nicht mehr gearbeitet habe. Da hatte ich bereits eine gültige Aufenthaltsbewilligung.

    Ach, war doch lustig. Argumente gegen die aktuelle Migrationspolitik in Deutschland und Europa insgesamt gibt es einige. Nur kommen die nicht von den richtig Rechten, die haben sehr offensichtlich gar keine ausser "ist halt doof". Ich las hier bisher nichts, was sich nicht ganz einfach als vollkommen haltlose Phantasiebehauptung entlarven lässt. Wer ernsthaft denkt, 300000 Syrer und Afghanen, die sich in Deutschland für umme die Zähne machen lassen, ruinieren den Sozialstaat, ist zu blöd, die eigentlichen Probleme zu erkennen.

    Nur wandern die Migranten aus den anderen EU-Ländern üblicherweise nicht fast komplett in unsere Sozialsysteme ein. Die suchen sich Arbeit und zahlen dann eher in die Systeme ein, als das sie Leistungen beziehen. Das ist der kleine Unterschied.

    Hast du gelesen, was ich sonst noch so schrieb? In Deutschland ist exakt das der Fall. Deutschland ist in Europa das einzige Land, in dem Schengen-Migranten Sozialleistungen beziehen können ohne überhaupt jemals in Deutschland gearbeitet zu haben. Die grösste "Einwanderung ins deutsche Sozialsystem" findet derzeit aus der Ukraine statt. Dass das Kriegsflüchtlinge sind, ist dir hoffentlich nicht entgangen.


    Die Arbeitslosenquote ist in Deutschland unter Ausländern mehr als 3 x so hoch, wie unter Deutschen. Asylbewerber zählen da nicht rein, weil sie für den regulären Arbeitsmarkt gar nicht zur Verfügung stehen. Ausländer meint hier "Menschen ohne deutschen Pass". Bei "Menschen mit Migrationshintergrund" sieht die Statistik nur marginal besser aus. Es ist offensichtlich nicht so, dass nur lauter "Hochqualifizierte" aus Osteuropa einwandern. Besonders hoch ist die Quote unter Menschen mit türkischem Migrationshintergrund. Nichts davon hat mit Asylbewerbern aus Afghanistan zu tun.


    Das ist bei uns übrigens nicht anders, Personen mit Migrationshintergrund aus Italien und Osteuropa sind sehr viel häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Inländer. Nur haben wir halt insgesamt nur 2 % Arbeitslose und 300000 Deutsche, bei denen die Quote noch geringer ist als bei Inländern.

    Genau. Mit den Italienern. Sind das nicht die, die Autobahnbrücken solange verrotten lassen, bis sie einstürzen und Leute dabei sterben? Die, deren Gesundheitssystem so verschissen ist, dass eine Viruspandemie mit einmal so viele Leute umbringt, dass man nicht mal hinterherkommt, die noch anständig zu bestatten? Wenn das unter einer AfD in Deutschland der neue Standard werden soll, überlege ich mir doch noch, den Pass einfach abzugeben.

    Ist schon klar. Die AfD möchte ja auch aus der EU und dem Schengenraum austreten. Allein das wäre die Lösung um von jetzt auf gleich sämtliche Zuwanderung nach Deutschland abzuwürgen. Dann könnt ihr euch aber in Höhlen eingraben, im Lendenschurz ums Lagerfeuer tanzen und dazu ein paar Nazilieder pfeifen.


    Frag mal in Grossbritannien rum, wie viele Leute dort den Austritt aus der EU heute noch so wirklich lustig finden. Und frag in Basel z. B. am Unispital nach, wie lustig man dort das geplatzte Rahmenabkommen mit der EU findet. In der superreichen Schweiz werden orthopädische Eingriffe kurzfristig abgesagt, weil Zertifikate für Kniegelenke nicht mehr aus der EU übernommen werden. Den Teil der Geschichte erzählen Rechtspopulisten einfach nicht so gerne, das merkste dann schon selber, wenn du derjenige bist, der gerade in den OP geschoben wird und es dann heisst ... ups, nee, doch nicht. Das ist kein Witz, exakt das passiert hier.

    War das immer schon so? Oder sind davon auch einige / viele erst einmal eingewandert und haben Hilfen bekommen, bevor sie selbst verdient haben und Steuern zahlen?

    Genau das ist der Fehler.


    Wenn ja - warum sollte man diese Chance den Neuankömmlingen nicht auch gönnen?

    Weil's kein anderes Land in Europa so macht. Wenn ich in Rumänien oder Polen arbeitslos wäre, ich wüsste schon auch, wo ich hinginge. Überall in Europa muss auch ein Migrant aus dem Schengenraum nachweisen können, dass er sich selbst versorgen kann, bevor er eine Aufenthaltsbewilligung bekommt. Überall. Ausser in Deutschland.

    Die Diskussion war vor 2 Jahren lächerlich und sie ist heute immer noch lächerlich. Der allergrösste Teil an Zuwanderern nach Deutschland kommt entweder aus der Ukraine oder einem EU-Land. Für die einen gilt die Genfer Flüchtlingskonvention und für die anderen die Personenfreizügigkeit. Geschätzte 99 % der Migration nach Deutschland lässt sich aus dem einen oder anderen Grund überhaupt nicht verhindern.

Werbung