Beiträge von Antimon

    Ich finde die Diskussionen um die AfD und irgendwelche Jugendslang-Begriffe hier völlig daneben. Wer die AfD doof findet, kann sich selber überlegen, ob er sich dort bewerben will oder nicht. Es ist überhaupt nicht nötig, das hier schon wieder auszuwalzen, die Ergebnisse der Kommunalwahlen sind über die Medien hinlänglich bekannt. Ich habe letztes Jahr im Urlaub zwei Lehrpersonen aus Sachsen kennengelernt (Gymnasium und Realschule), die waren sehr zufrieden mit ihrer Situation. Die meisten, die sich hier äussern, haben ihre Meinung aus den Medien und nicht durch reale Erfahrungen vor Ort.


    vksucht Ich finde dein Engagement toll, alles Gute euch für die Suche!

    Meine Lieben


    Ich habe noch 3 Wochen Ferien übrig und plane einen Städtetrip nach Dresden/Leipzig. Was mache ich da ausser einer Stadtführung? Ich fahre 7.5 h mit dem Zug, ich plane also auf mindestens 3 Übernachtungen. Was kann man da in der Umgebung noch machen? Ich dachte, ich frage mal hier, bevor ich Tante Google weiter bemühe.

    Verstehe ich deine These richtig, ist der mangelnde Patriotismus eine unabwendbare Folge aus unserer Geschichte, der wir nicht entfliehen können?

    Ersteres ja, letzteres nein. Faktisch sind die Deutschen die einzige Nation auf diesem Planeten, die uneingeschränkt die Verantwortung für begangene Kriegsverbrechen übernimmt und bis heute eine aktive Erinnerungskultur pflegt. Grundsätzlich finde ich das sowohl bemerkenswert als auch eine Kollektiveigenschaft, die Vorbild für alle anderen Nationen, die sich ähnliche Stiefel anziehen können, sein sollte. Der kollektive Denkfehler ist nun meiner Wahrnehmung nach, dass Deutschland viel zu sehr von sich auf andere schliesst. Die historische Verantwortung zu übernehmen ist richtig und wichtig, die Annahme, dass der Rest der Welt das alles genau so sehen müsste, ist naiv bis mittlerweile gefährlich.


    Die US-Amerikaner sind nicht halb so sehr daran interessiert zu bedauern, wie es Millionen von Vietnamesen und Irakern heute so geht. Unter anderem. Die USA weigern sich bis heute anzuerkennen, dass in Vietnam immer noch Kinder mit schwersten Missbildungen geboren werden, weil das Land infolge des Krieges mit Dioxin verseucht ist. Die USA haben im Irakkrieg Munition aus abgereicherten Uran eingesetzt, auch hier geht man von schwersten gesundheitlichen Folgen für die irakische Bevölkerung aus und auch hier weigern sich die USA jegliche Verantwortung zu übernehmen. Das sind nur zwei Beispiele für massive und weitreichende Kriegsverbrechen, die du bei deinem Whataboutism-Verteidigungsversuch der USA im Vergleich zu Stalin-Russland oder Mao-China vor ein paar Seiten mal gepflegt unter den Tisch hast fallen lassen. Dabei erinnere ich gerne daran, dass sich die USA selbst als freiheitlich-demokratisch bezeichnen.


    Deutschland hat sich hingegen seit dem 2. WK die Finger nicht mehr schmutzig gemacht und es wäre an der Zeit, das kollektiv anzuerkennen. Auch müsste man längstens anerkennen, dass die deutsche Politik durchaus in der Lage ist zu differenzieren, in welche Konflikte man sich einmischt oder eben nicht. Die Bundeswehr war nicht im Irak, in die Ukraine sollte sie aber bei Bedarf auf jeden Fall gehen. Ob es richtig war, sie nach Afghanistan zu schicken, weiss ich nicht, da tendiere ich eher zu nein. Die USA führen Kriege für Öl und Einflussnahme, für Deutschland stehen moralische Gründe tatsächlich im Vordergrund. Bei Frankreich z. B. bin ich mir da auch nicht so sicher, siehe Mali. Ich denke schon, dass man sich mit diesem Bewusstsein langfristig von den USA emanzipieren muss.

    Schöne, aktuelle Doku zur Lage in Russland:


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    oder lieber unter Russlands Hegemonie leben möchte

    Ein nicht unerheblicher Teil der deutschen Gesellschaft möchte das offensichtlich. Oder wie erklärst du dir die russischen Fahnen, die auf anti-Kriegs-Demos so gerne geschwenkt werden? Das wirst *du* dann halt auch akzeptieren müssen, dass es so ist.



    Lehrkräfte sind mit Sicherheit zu satt.

    Ich glaube du irrst dich, wer hier im Falle des Falles tatsächlich aufstehen würde. Mir fallen da einige ein, so "links" wie auch schon, ist das Forum längst nicht mehr. Ich selbst würde auch keinen Militärdienst leisten wollen, Zivilschutz (nicht Zivildienst!) könnte ich mir hingegen durchaus vorstellen. Das ist vergleichbar mit dem THW in Deutschland nur dass es hier halt eine Option der Dienstpflicht der Männer ist.



    Fragt sich, was wir hier all die Jahre falsch gemacht haben, denn die Finnen, Schweden, Israelis oder Amerikaner sind wehrhafter.

    Fragst du dich das wirklich? Manchmal glaube ich schon, der Bio-Kollege bei uns an der Schule, der mal meinte, Geschichte sei so ziemlich das nutzloseste Schulfach, da hätte noch nie jemand was draus gelernt, hat wahrscheinlich doch recht.

    Da wurde und wird natürlich alles mit dem Krieg gerechtfertigt

    Und... Weisst du, was in Deutschland im Kriegsfall wäre? Ich kenne ehrlich die Gesetzeslage nicht. Mutmasslich würden auch irgendwelche Grundrechte eingeschränkt, genau so, wie es während der kritischen Phase der Covid-Pandemie passiert ist. Die Ukrainer*innen haben freien Zugang zum Internet, niemand hält sie davon ab, sich im Ausland zu informieren. Dass die Ukraine keine lupenreine Demokratie ist, ist darüber hinaus hinlänglich bekannt. Vor Kriegsbeginn gab es allerdings ernstzunehmende politische Bestrebungen dies zu ändern.


    Orthodoxe Kirche wird verfolgt

    Die russisch-orthodoxe Kirche. Das ist die, deren Oberhaupt sich aktiv an der russischen Kriegspropaganda beteiligt. Denen würde ich als ukrainischer Staatspräsident auch den Arsch versohlen.

    Aber für die Dauer ihrer Anwesenheit wurden westliche Werte verteidigt

    Zu "westlichen Werten" gehört hoffentlich noch mehr als dass Mädchen zur Schule gehen. Vielleicht ist aber auch das unser Problem, dass wir als Europäer selber nicht so genau benennen können, was unsere Werte eigentlich sind. Ich bin mir jedenfalls sehr sicher, dass ich nicht in den USA leben wollte und deren Werte auch sicher nur begrenzt teile. Trump wird zum Präsidenten gewählt werden und es wird eine demokratische Wahl sein. Wenn die meinen jemanden wählen zu wollen, der ungeniert verkündet während seiner nächsten Amtszeit die Rechte von ethnischen Minderheiten und Frauen beschneiden zu wollen, ist das deren Ding.

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