Beiträge von Quittengelee

    Und? Ich habe in den 90er auch den ganzen Tag gezockt, weißt du was, ich mache es sogar heute noch.

    Den Unterschied macht das Internet. Ich sehe jetzt auch nicht den Verfall des Abendlandes, aber es gibt halt neue Gefahren, über die aufgeklärt werden muss. Sich auf TikTok Videos reinziehen zum Beispiel, in denen über Suizidplanung gesprochen wird, magersüchtige Mädchen zum Verhungern angespornt werden und sicher noch mehr ekelhafte Sachen, die ich nicht mitkriege, überhaupt Filterblasen, v.a. was Fakenews anbelangt, Suchtpotenzial, das online-Spiele durch Belohnungscharakter und Likes bei Insta haben, grundsätzlich das Handy nicht mehr weglegen können, beim Essen benutzen... Diese Allgegenwärtigkeit hat denke ich mit Konzentrationsproblemen zu tun, auch wenn es wie immer gefährdetere und weniger gefährdete Menschen gibt.

    Hm, das klingt so, als ob es zwei Gruppen von Menschen gibt, nämlich Behinderte und Nichtbehinderte. Alle ohne Behinderung passen zusammen, alle mit einer Behinderung auch. So ist das natürlich nicht.

    Ich sehe schulische Inklusion allerdings auch nicht mehr so rosig wie vor einigen Jahren noch. Es liegt aber nicht daran, dass I-Kinder gemobbt würden, das sehe ich nicht. Allerdings sehe ich auch den Mehrwert nicht. Sie haben weniger Unterstützung, weniger passgenauen Unterricht und weniger spezialisierte Pädagog*innen.

    Vor allem aber ist es umgekehrt genauso verrückt zu denken, dass es an einer Regelschule für ein Kind mit Behinderung automatisch besser wäre, nur weil es mit anderen Kindern ohne Behinderung zusammen lernt. Als ob man diesem Kind nicht zumuten könne, mit anderen Kindern mit einer Behinderung zusammen zu lernen.

    Ich würde meine eigenen Kinder mit Förderbedarf jedenfalls lieber auf eine Förderschule schicken.

    Ach und kürzlich las ich einen Artikel einer alleinerziehenden US-Amerikanerin, die gesetzlich einen Anspruch auf einen Spezialkindergarten für ihren autistischen Sohn hätte, aber aus Kapazitätsgründen keinen hat. Folge: der Junge sitzt vormittags isoliert in einer Gruppe von Kindern ohne Behinderung und isst nicht, weil keiner Zeit hat, sich um ihn zu kümmern. Mittags muss er entsprechend abgeholt werden, weswegen die Frau nicht arbeiten kann. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als fachgerechte Betreuung für ihr Kind. Und da hab ich mich schon gefragt, warum die Sonderbeschulung zum Problem auserkoren wurde und nicht die mangelnde Inklusion in der Gesellschaft. Wenn Eltern behinderter Kinder selbst Angst vor anderen Kindern mit Behinderung und einem Förderschulzeugnis haben (müssen?) Dann stimmt doch was mit unserem Menschenbild nicht und nicht mit der Förderschule?

    Warum darf ich einer Schülerin zum Geburtstag nicht die Hand geben? Ich finde das mittlerweile zu extrem.

    Weiß ich nicht. Das ist eine sonderbare Spezialregelung deiner Schulleitung und hat nichts mit der restlichen Gesellschaft zu tun.

    Sauer? Ich habe nur die Frage beantwortet, dass alle KuK beider Geschlechter alle drei Jahre ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen müssen.

    Sauer bist du auf die metoo-Bewegung, statt auf die, die sich falsch verhalten. Warum das Führungszeugnis bei eurem Träger erneuert werden muss, weiß ich nicht, da es alle Geschlechter gleichermaßen betrifft, ist es jedenfalls fair und transparent. Ich muss aller 2 Jahre einen 1. Hilfe-Kurs machen, da würde ich auch nicht auf die Idee kommen, mich über die zu beklagen, die vom Klettergerüst fallen...

    Und wenn man dann noch im kirchlichen Kontext arbeitet, wird man noch mehr verdächtigt.

    Das ist ja wohl die Folge des Verhaltens der Kirche! Und du kannst austreten und dich beim Staat bewerben, wenn dir das Misstrauen der Menschen missfällt. Die können nichts für ihr Misstrauen und die Opfer der sexuellen Gewalt wirst du hoffentlich nicht wagen, dafür verantwortlich zu machen.

    Mit dem Übergang in die Grundschule erweitert sich der Horizont dadurch, dass die Kinder in Kontakt mit anderen Kindern und vor allem anderen Erwachsenen kommen. Dadurch erhalten Kindern aus schwierigen Verhältnissen auch erst einmal einen Eindruck über ihren eigenen sozioökonomischen Status. Sie erfahren, dass Bildung die Möglichkeit bietet, diesen sozioökonomischen Status langfristig zu beeinflussen. Und genau DANN kommt es darauf an, wie sich Kinder entscheiden: Sind sie bereits zu sagen "Ich strenge mich in der Schule an, auch wenn meine Eltern mir vielleicht nicht bei den Hausaufgaben helfen können und auch wenn der Erfolg sich erst womöglich in ganz vielen Jahren abzeichnet." oder entscheiden sie sich für das ihnen Vertraute und den kurzfristigen Spaß?

    Das hast du geschrieben, du hast nicht geschrieben "im Laufe der Adoleszenz" o.ä. und das wie gesagt nicht zum ersten Mal.

    ??
    Das, was wir alle Lehrer*innen machen?
    Ich gehöre durchaus zu den jenigen, die in den Ferien sicherlich am meisten arbeiten (1. Korrekturen, aber 2. ich bereite in den Sommerferien fast durchgehend), aber niemals 41 Stunden in diesen Phasen, sondern eher 10-15 Stunden die Woche), damit werden die vielen Korrekturphasen in der Schulzeit im November/Dezember, März/April quasi abgefeiert.

    Nee, ich schrieb unterrichtete Überstunden. Ich hatte den Beitrag so verstanden, dass sie zu ihrem Deputat weitere Unterrichtsstunden hält und findet, dass das durch Ferien genug abgegolten wird.

    Das kann ich Dir aus NRW anders berichten. Hier eher das Gegenteil. Da voraussetzungslose Teilzeit nicht oder nur sehr eingegrenzt genehmigt wird, ist eine Lücke entstanden für viele ältere Kollegen, die einfach sagen, ich habe bisher Teilzeit genommen, weil ich mehr nicht schaffe. Die Alternative wäre sie vollständig dienstunfähig zu schreiben. Eine halbe Kraft ist aber allen lieber als gar keine Kraft. Insoweit gibt es bei uns einige Fälle

    Ich habe gelesen, dass für eine Teildienstfähigkeit eine Dienstunfähigkeit festgestellt werden muss und erst ab 5 Dienstjahren das Ruhegehalt gezahlt werden müsste. Stimmt das? Das würde erklären, dass es das in SN noch nicht gibt, da noch kaum eine Lehrkraft >5 Jahre verbeamtet ist.

    Tue ich ja nicht. Im Jahresmittel arbeite ich genau so viel, wie ich soll.

    Es ist halt anstrengend, zwischen den Ferien immer so viele Überstunden zu machen, dafür dann aber 12 Wochen frei zu haben.

    Da brauche ich keinen Anwalt.

    Sorry, wenn ich es verpasst habe, ich habe nicht die ganze Diskussion verfolgt, aber was bedeutet das, dass du die unterrichteten Überstunden in den Ferien abfeiern sollst?

    man kann es drehen und wenden. Männliche Kollegen unterliegen einem Generalverdacht. Das ist in allen Berufen mit minderjährigen Schutzbefohlenen so. Deshalb muss ich auch alle drei Jahre beim Träger ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen.

    Nur du? Oder alle? Oder alle Männer?

    Quittengelee: Bei allem Respekt gegenüber der Studie würde ich da eher auf die Erfahrung mit mir bekannten realen Fällen setzen. Womöglich schreibst du hier bereits mit Usern, die selbst die besagten strukturellen Benachteiligungen überwinden konnten.

    Du kannst auch in weiteren Studien zum Thema lesen, diese wurde mir heute früh zufällig reingespült. Dass du jemanden kennst, der trotz widriger Bedingungen mit 6 beschlossen hat, sozial aufzusteigen glaube ich gern. Es geht aber nicht um Einzelfälle, daraus falsche Schlüsse zu ziehen, kann eben problematisch sein. Mangelndes Mitgefühl zum Beispiel, wenn man insgeheim denkt, dass jeder seines Glückes Schmied ist, und selbst verantwortlich, wenn er nicht im ersten Schuljahr vernünftig lesen lernt.

    Anweisung der Schulleitung.

    Okay, dann wäre es sinnvoll, daraus keinen allgemeingültigen Fall derart "Männer dürfen keinem Menschen unter 18 mehr die Hand schütteln" zu machen. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, das mal generell auf den Tisch zu bringen. Es gibt doch Gleichstellungsbeauftragte, vielleicht fühlen die sich zuständig?

    Ich setze mich "als Frau" zum Beispiel nicht gerne mit einem Kind alleine in ein Zimmer und lasse die Tür offen. Wenn das Kind die Tür zumachen möchte, ist das aber natürlich okay. Eine Festlegung dazu fände ich auf jeden Fall diskutierenswert. Die Aussage "weibliche Lehrkräfte dürfen sich nicht alleine mit Kindern in einem Klassenraum aufhalten" fände ich sonderbar und wollte sie diskutiert wissen.

    Natürlich hat das etwas mit Erziehung zu tun. Die wenigsten Kinder stellen sich selbstständig ihr Freizeitprogramm zusammen. Es sind in der Regel die Eltern, die das entscheiden oder das Kind motivieren etwas zu machen. Oder es halt nicht machen.

    Aber ich wollte da auch weder dich noch Susannae angreifen. Meine Aussage war einfach, dass sich die Corona-Maßnahmen unterschiedlich stark auf Kinder auswirkten und gerade Kinder mit einem vollgeplanten Nachmittag stärker betroffen waren. Das muss nicht heißen, dass das falsch ist. Es war nur in der konkreten Situation negativ.

    Du hast geschrieben, dass Kinder mit durchstrukturierten Nachmittagen benachteiligt waren (also: hoher sozioökonomischer Status) und Kinder aus Familien mit niedrigem sozioökonomischem Status aber auch, also alle Kinder. Das kann man doch festhalten, es waren einfach alle Kinder benachteiligt, weil Kinder soziale Kontakte brauchen.

    Falls ein*e Moderator*in Zeit hat, das Thema auszulagern... Hier noch eine aktuelle Studie zum Thema. Die Kinder sind nicht selbst Schuld, Gymshark .

    https://www.forbes.com/sites/nickmorr…ol-study-finds/

    „Die Vorstellung, dass Kinder strukturelle Benachteiligungen überwinden können, indem sie eine Wachstumsmentalität und eine positive Arbeitsmoral entwickeln, übersieht die tatsächlichen Einschränkungen, mit denen viele benachteiligte Schüler konfrontiert sind, und riskiert, ihnen die Schuld für ihr eigenes Unglück zu geben.“

    Der eigentliche Sinn von Hausaufgaben ist völlig in den Hintergrund gerückt. Hauptsache es ist gemacht, abgestempelt, weiter gehts.

    achso, aber "würdigen" ist auch doof?

    In der Schule ist das zu 99% Wiederholung von Inhalten. Das dient dem lernen.

    Ja, dem Lernen sollen Hausaufgaben dienen.

    Wo ist eigentlich dein Problem, kannst du dich entscheiden? Also dass du die Grundschullehrerinnen deiner Kinder nicht magst und alles Scheiße findest, was diese entscheiden, hast du schon öfter mitgeteilt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass wenn jemand Hausaufgaben gibt, es doch wohl sinnvoll ist, diese auch zu kontrollieren und zu besprechen.

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