Stichwort "kleine Leute": Es war bereits bei Friday for Future so, und setzt sich auch bei den Klimaklebern fort, dass vor allem junge Frauen aus gutem Hause, sei es eine Greta Thunberg oder eine Luisa Neubauer, die treibenden Kräfte sind. Mag sein, dass sie ihre Aktionen als gerechtfertigt empfinden angesichts der drohenden Probleme. Bei Leuten, die aus einfachen Verhältnissen kommen und einfach schauen, dass sie mit ihren 1,5 Gehältern sich und die 2 Kinder, vielleicht noch irgendwelche Schwiegereltern im Hintergrund, durch den Tag kriegen, kommt dabei einfach an: "Diesen Schnöselkindern ist mal wieder langweilig, also gehen sie uns normalen Leuten mal wieder auf die Nerven.". Die Aktivisten führen ja ihre Aktionen durch, um einerseits Aufmerksamkeit für die Sache zu generieren und andererseits Leute zu motivieren, sich ihnen anzuschließen. Das klappt mit der momentan gewählten Methode jedoch nicht wirklich. Der Witz ist, dass die Klimakleber ja ihren Protest vor allem Richtung Politik, gegen "die da oben" senden, während die Kleber sich durch ihre Handlungen ebenfalls zu einer Art "die da oben" machen. Das ist ihnen in ihrer Bubble vielleicht gar nicht mal so bewusst, aber nicht jeder hat Akademikereltern, wohnt im Speckgürtel im Einfamilienhaus und hat als einzige Sorge im Leben, wie die Klimaerwärmung um ein halbes Grad reduziert werden kann. Das heißt nicht, dass das Thema den Menschen im Brennpunkt oder auf dem Dorf egal ist, aber sie haben einfach noch 1.000 andere Probleme - und da wäre es bereits ein Fortschritt, dass eine Frau Neubauer realisiert, wie privilegiert sie ist und dass sie nicht erwarten kann, dass jeder so viel Arbeit und Mühe hierfür aufwenden kann wie sie.
Das ist doch total widersprüchlich, was du da schreibst. Auf der einen Seite betonst du allenthalben, wie wichtig das Gymnasium ist und wie wichtig das dreigliedrige Schulsystem und wie anerkennungswürdig der Hauptschulabsolvent, der eine klassische Lehre absolviert und dass nur die ganz begabten, Studierwilligen Abitur und Studium anstreben sollen. Gleichzeitig machst du ebenso oft Akademiker*innen runter, sie seien verzogene Vorortschnatzen, die von der Welt des einfachen LKW-Fahrer keine Ahnung hätten und sich was auf Ihre Bildung einbilden würden. Oder dürfen deiner Meinung nach nur noch Zahnärzte und Betriebswirtschaftler studieren und eine Meinung haben?
Könntest du dir vorstellen, dass es Akademikerinnen braucht, die vordenken? Gerade weil der LKW-Fahrer LKW fährt und keine Ahnung von Erderwärmung hat und auch kein Interesse, sich damit auseinander zu setzen?
Und
@Curie , was ist eigentlich deine Meinung, hast du auch etwas zu sagen, oder hältst du dich lieber im Hintergrund auf und lachst über jeden Kommentar, der darauf hinweist, dass es nicht lustig ist, was gerade vor sich geht?
Dass mancher keinen Bock hat, irgendwas an seinem Lebensstil zu ändern, kann ich ja noch irgendwie nachvollziehen. Dass er oder sie sich aber über junge Erwachsene lustig macht, die mit Ängsten und Depressionen bzgl. ihrer Zukunft in Behandlung sind und ebenso vehement für ihre Zukunft kämpfen, das will mit nicht in den Schädel.
Und hier immer wieder aufzuzählen, wie schlecht der ÖPNV ist, sich aber gleichzeitig über jeden ernsthaften Versuch, dagegen etwas zu tun, lustig zu machen, Schmidt, was soll das bringen, außer die auch noch zu entmutigen, die ihre Zukunft noch gestalten wollen? Du kannst die Form des Protestes ja falsch oder sogar kontraproduktiv finden. Um was es hier geht, ist halt tatsächlich mal nicht lächerlich und ich fände es hilfreich, das klar zu unterscheiden.