Auch eine gute Schulleitung kann schwer hinter die Köpfe schauen und herausbekommen, ob die angegebenen Arbeitsstunden in der außerunterrichtlichen Arbeitszeit durch objektiv hohe Belastungen (z.B. Korrekturzeiträume, viele angesetzte Sitzungen u.ä.) enstanden sind oder dadurch, dass das nächste Arbeitsblatt für die 5b noch 3h lang im Layout überarbeitet, mit Zierrand versehen und laminiert wurde.
Wenn eine künftige (und auch jetzt schon mögliche) Arbeitszeiterfassung wirklich etwas für die sinnvolle Steuerung der eigenen Arbeitszeit bringen soll, muss diese über die reine Zeiterfassung hinausgehen und ausweisen können, für welche Teilaspekte unserer beruflichen Tätigkeiten welche Zeiten aufzuwenden wurden. Dann kann eine gute Schulleitung in Gesprächen auch wirksame Empfehlungen zur Arbeitszeitverteilung geben.
Die gute Schulleitung muss aber bitte niemandem empfehlen, wie er seine Arbeitsblätter zu erstellen hat. Wenn ich Arbeitsblätter in der Inklusion sehe, macht es nämlich einen großen Unterschied, was Lesbarkeit für Kinder mit diversen Problemen anbelangt.
Ich weiß, dass das nur ein Beispiel war, aber trotzdem, ich möchte von meiner Schulleitung nicht gesagt bekommen, was sie für effektiv hält, sage ich ihr ja auch nicht.
Wir unterrichten an Förderschulen weniger als die Grundschulkolleginnen und ich will freilich nicht tauschen. Gleichzeitig halte ich das aber nicht für gerecht, nicht zuletzt das ganze Inklusionsthema ist ein riesen Batzen an Arbeit, der einfach nicht berücksichtigt wird.
Im Grunde ist das doch alles recht willkürlich verteilt. 22 Stunden am Gymnasium in diesem Bundesland und 28 Stunden an der Grundschule in jenem- das ist am Ende Verhandlungsgeschick von irgendwem gewesen.
In Sachsen wird ja bereits gekürzt, indem zum Beispiel die Kollegen an den Studienseminaren einfach weniger Ainderungsstunden bekommen. Die Seminare sind natürlich genauso lang und die Fahrten ins Erzgebirge werden nicht weniger, die zu unterichtenden Stunden werden aber einfach hochgesetzt.
Die Zeiterfasserei, die hier ein Jahr stattgefunden hat, wurde einfach nicht abgewartet, sondern irgendwo gestrichen.