Nach "oben" heiraten und sozialer Status von Lehrerinnen

  • Das nicht, aber ein Entwicklungshelfer oder Sozialarbeiter hätte wellenlängentheoretisch besser zu ihr gepasst. Wahrscheinlich konnte der Wirtschaftsjurist besser zuhören, wenn sie ihm von ihrem Jahr in den Favelas erzählt hat.

    Ah. Du weißt also, was besser zu ihr gepasst hätte. Prima. Das hat sie bestimmt auch gern, dass Du als Kollege sich ein Urteil über sie bildest.

    Bevor Du Dich ungefragt über Ehen und Partnerwahl anderer äußerst, solltest Du vielleicht mal an Deinem Selbstwertgefühl arbeiten, da Du Dich als Grundschullehrer anscheinend anderen Lehrämtern unterlegen fühlst.

  • ich habe leider auch bei menschen oft eine art statusgefühl, aber bei mir hat das gar nichts mit geld zu tun, sondern mit kulturellem feingefühl, einer gewissen bildung, neugier, interesse und denkfähigkeit, egal, ob jemand viel verdient oder nicht. ich würde da nie nach gehaltsstufen oder vermeintlich höherrangigen studienfächern oder berufen gehen. ich nehme vor allem kulturelles kapital wahr. ich hoffe aber nicht, dass ich dadurch diskriminiere. aber mit dem chefarzt, der nur billige hollywoodfilme mag, könnte ich als freund wohl nicht so viel anfangen (gesprächsthemen, freizeitgestaltung..) wie mit dem arbeitslosen kulturwissenschaftler oder eben lehrer mit einer sprache als hauptfach. leute, die reicher sein könnten, wenn sie fleißig wären, sich aber dagegen entschieden haben, haben für mich trotzdem einen hohen "sozialen status".

    wer lehrer als "niedrig" ansieht oder als leute, die "hochheiraten müssen", ist ein affiger schnösel mit wenig ahnung.

    klar gibt es auch dümmliche lehrer, aber wie gesagt finde ich reiche ärzte, naturwissenschaftsprofs etc. kulturell mitunter auch dümmlich. von unternehmern ganz zu schweigen..

  • Ah. Du weißt also, was besser zu ihr gepasst hätte. Prima. Das hat sie bestimmt auch gern, dass Du als Kollege sich ein Urteil über sie bildest.

    Bevor Du Dich ungefragt über Ehen und Partnerwahl anderer äußerst, solltest Du vielleicht mal an Deinem Selbstwertgefühl arbeiten, da Du Dich als Grundschullehrer anscheinend anderen Lehrämtern unterlegen fühlst.

    grundschullehrer sollten sich unterlegen fühlen, weil sie den anscheinend so superschwierigen stoff der weiterführenden schulen nicht unterrichten..? oder geht es darum, dass sie in manchen bundesländern ein paar kröten weniger verdienen?

    ähm, die haben alle abi gemacht und studiert. die würden den schulstoff aus klasse 12 schon noch kapieren ..

  • grundschullehrer sollten sich unterlegen fühlen, weil sie den anscheinend so superschwierigen stoff der weiterführenden schulen nicht unterrichten..? oder geht es darum, dass sie in manchen bundesländern ein paar kröten weniger verdienen?

    ähm, die haben alle abi gemacht und studiert. die würden den schulstoff aus klasse 12 schon noch kapieren ..

    Es geht nicht um den Stoff der 12. Klasse, sondern um das Studium.

    Da ist, ohne Wertung, ein riesiger Unterschied im fachlichen Anspruch erkennbar.

  • Ah. Du weißt also, was besser zu ihr gepasst hätte. Prima. Das hat sie bestimmt auch gern, dass Du als Kollege sich ein Urteil über sie bildest.

    Nein, ich glaube, dass der Wirtschaftsjurist und sie sehr gut zusammen passen, nur dass die Längenwellentheorie falsch oder unvollständig ist.

    Bevor Du Dich ungefragt über Ehen und Partnerwahl anderer äußerst, solltest Du vielleicht mal an Deinem Selbstwertgefühl arbeiten, da Du Dich als Grundschullehrer anscheinend anderen Lehrämtern unterlegen fühlst.

    Mache ich. Ganz aussteigen aus allen Lehrämtern wäre das einfachste, ist bei Verbeamtung und einem Bundesland ohne Altersgeld aber wirtschaftlich sehr unattraktiv.

  • Es geht nicht um den Stoff der 12. Klasse, sondern um das Studium.

    Da ist, ohne Wertung, ein riesiger Unterschied im fachlichen Anspruch erkennbar.

    komisch, ich saß im germanistikstudium in bayern für grundschule aber mit den studis für magister und allen schularten in literatur- und sprachwissenschaft (dort sogar mit informatikern) zusammen. dafür, dass ich auch noch erziehungswissenschaften und didaktikfächer machen musste, musste ich in germanistik einen hauptseminarschein weniger machen als die kommilitonen mit gymnasiallehramt. es war also ein kleiner quantitätsunterschied, aber nicht in der qualität, denn die seminare und vorlesungen waren dieselben. von dem zusätzlichen hauptseminar nach wahl wäre ich höchstwahrscheinlich keine statusstufe schlauer geworden..

  • Das nicht, aber ein Entwicklungshelfer oder Sozialarbeiter hätte wellenlängentheoretisch besser zu ihr gepasst. Wahrscheinlich konnte der Wirtschaftsjurist besser zuhören, wenn sie ihm von ihrem Jahr in den Favelas erzählt hat.

    Wie hat sie ihn denn kennengelernt? Hat sie Soziale Arbeit studiert aber bewusst über Elite-Partner bestimmte Typen mit bestimmten Berufen gedatet?

    Ich finde diese Beispiele immer schwierig, weil damit irgendwas (meist die persönliche Sichtweise) bekräftigt werden soll, ohne dass man a) was über die Details weiß und vor allem b) null statistische Aussagekraft hat. Eine Freundin kocht brasilianisch und heiratet trotzdem einen Mann, der Anzüge mag, naja.

    Interessant fände ich übrigens mal einen Ost-West-Vergleich, hier gibt es ja tatsächlich nennenswerte gesellschaftliche Unterschiede zwischen 1950 und 1990. In Ostdeutschland durften beispielsweise viele nicht studieren, weil sie die falsche politische Einstellung hatten, diese sind als Erwachsene natürlich trotzdem gebildet und haben einen bestimmten sozialen Status, ohne Wirtschaftswissenschaften studiert zu haben.

  • Da ist, ohne Wertung, ein riesiger Unterschied im fachlichen Anspruch erkennbar.

    1. Hast Du denn beides studiert, dass Du Dir ein Urteil erlauben kannst?

    2. Soll es also ein "oben" und "unten" innerhalb von Akademikern geben, weil ein Studium anspruchsvoller als das andere ist? Wo stehe ich da als Maschinenbauerin? Darf ich mich mit dieser Hilfe/Pseudowissenschaft (nicht meine Worte, war Tenor bei alten weißen Männern a der Uni) so in etwa mittig einordnen?

    Für mich wäre übrigens höchstwahrscheinlich das Anglistik-Studium anspruchsvoller gewesen.

  • komisch, ich saß im germanistikstudium in bayern für grundschule aber mit den studis für magister und allen schularten in literatur- und sprachwissenschaft (dort sogar mit informatikern) zusammen. ...

    ...aber bloß Germanistik, was die Mathekollegen automatisch zu schlaueren Menschen macht. Mancher versteckt die Intelligenz nur ganz gut, so dass man es im Gespräch nicht merkt:P

  • 1. Hast Du denn beides studiert, dass Du Dir ein Urteil erlauben kannst?

    An den meisten Unis ist Sek2 vom Anspruch dem Fachstudium nahe/gleich. Sek 1 machen dann die, die Sek 2 nicht gepackt haben. Grundschule ist dann vom fachlichen Anspruch nochmal eine Stufe darunter.

    So ist es zumindest in Mathe an den meisten (nicht allen) Unis.


    Maschinenbau hat auch eher einfache Mathematik, aber die hatten alle so eine unfassbare Breite an Vorlesungen und einen Berg an Klausuren, dass ich da auch nicht tauschen wollte.

  • Da hätte es welche gegeben, die sie gewollt hätten. Oft sind die Beweggründe recht einfach. Aber ja: hier kommen wir nicht weiter.

    Ich habe mich mehrfach in Männer verliebt, die was Soziales studiert haben oder auch mal ein Erzieher war dabei. Mit dem letzten konnte ich dann gleich nix mehr anfangen und die anderen wollten mich nie. Bei mir hat eher was mit Naturwissenschaften beim Gegenüber gut gematcht. Mein Mann ist Physiker.

    Dass Frauen beruflich nicht so aufsteigen, liegt m.E. immer noch an der Rolle der Frau. Daher wird das Gegenüber von manchen hier dann als "höher" eingestuft. Das müsste aber gar nicht so sein, wenn Frauen ihre Möglichkeiten, die sie aufgrund ihrer Ausbildung haben, genauso ausnutzen und nach Karriere streben würden. Wenn es noch Männer in der GS gibt, sind sie oft Schulleiter, obwohl es in den Kollegien viel mehr Frauen gibt. Die wollen aber meist gar nicht diese Führungsposition und so viel Verantwortung (auch über andere) übernehmen.

  • Ich bin seit einigen Jahren im Schuldienst und bereits an der dritten Schule stationiert.

    Mit meinem Partner mit Zuwanderungsgeschichte, der keine deutsche Uni besucht hat (weil er nicht zugelassen wurde mit seinen Zeugnissen), bin ich die absolute Exotin in sämtlichen Kollegien. Auch mit meiner Stundenzahl.

    Die anderen fahren überdurchschnittlich gerne die halbe-Stelle-Schiene, zudem deutsche kFZ-Fabrikate , während die Männer häufig Unternehmer/ leitende Angestellte, auch mit Remote Tätigkeit, sind und daher auch gerne mal kranke Kinder betreuen. Wenn ich Kind-kranktage in Anspruch nehmen muss, weil mein Partner sonst am Telefon zusammengebrüllt wird, da werden bei mir gern die Augen verdreht.

  • Ich find das spannend. In meinem Kollegium und in denen wo ich vorher gearbeitet habe, waren meistens beide Partner etwa gleich verdienend oder die Frauen die Akademiker während die Männer Handwerker waren.


    Wohl dem, der gelernt hat, zu ertragen, was er nicht ändern kann.

    Der Himmel ist nicht mein Limit, ich bin es.

  • Da ist, ohne Wertung, ein riesiger Unterschied im fachlichen Anspruch erkennbar.

    Wenn das keine Wertung sein soll, werte ich diese Wertung als wertlos. Das ist höchst schnöselhaft gewertet. Von mir. :pfeifen:
    Als ich Mathe studiert habe, lag die Durchfallquote an der PH in Mathematik zwischen 30-40%, weil viele dachten, das sei ja nur Grund- und Hauptschul-Mathematik. Der fachwissenschaftliche Teil war -nebenbei bemerkt - identisch mit dem der KuK, die auf Realschule studiert hatten.
    Wenn du etwas von der Bandbreite der Vorlesungen sehen möchtest, empfehle ich die Videos von Prof. Spannagel von der PH Heidelberg. Dabei besonders die mit dem prüfungsrelevanten "harten Stoff" - nicht die Pipifax-Schulmathematik-Auffrischungen für Studienanfänger.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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    2 Mal editiert, zuletzt von Wolfgang Autenrieth (3. Oktober 2025 19:50)

  • komisch, ich saß im germanistikstudium in bayern für grundschule aber mit den studis für magister und allen schularten in literatur- und sprachwissenschaft (dort sogar mit informatikern) zusammen. dafür, dass ich auch noch erziehungswissenschaften und didaktikfächer machen musste, musste ich in germanistik einen hauptseminarschein weniger machen als die kommilitonen mit gymnasiallehramt. es war also ein kleiner quantitätsunterschied, aber nicht in der qualität, denn die seminare und vorlesungen waren dieselben. von dem zusätzlichen hauptseminar nach wahl wäre ich höchstwahrscheinlich keine statusstufe schlauer geworden..

    Bei mir genauso. War schon bei mir an der Uni und nicht mehr PH. Habe auch in Bayern mit Hauptfach Deutsch studiert. 3 Didaktikfäxher, Pädagogik, Grundschulpädagogik, Psychologie.

  • Wenn das keine Wertung sein soll, werte ich diese Wertung als wertlos. Das ist höchst schnöselhaft gewertet. Von mir. :pfeifen:
    Als ich Mathe studiert habe, lag die Durchfallquote an der PH in Mathematik zwischen 30-40%, weil viele dachten, das sei ja nur Grund- und Hauptschul-Mathematik. Der fachwissenschaftliche Teil war -nebenbei bemerkt - identisch mit dem der KuK, die auf Realschule studiert hatten.
    Wenn du etwas von der Bandbreite der Vorlesungen sehen möchtest, empfehle ich die Videos von Prof. Spannagel von der PH Heidelberg. Dabei besonders die mit dem prüfungsrelevanten "harten Stoff" - nicht die Pipifax-Schulmathematik-Auffrischungen für Studienanfänger.

    Und jetzt stell dir vor diese Leuten hätten richtig Mathe studieren müssen. Da liegt die Durchfallquote nämlich bei 60-80%.

  • Und jetzt stell dir vor diese Leuten hätten richtig Mathe studieren müssen. Da liegt die Durchfallquote nämlich bei 60-80%.

    Und das sind noch Leute, die sich das bewusst ausgesucht haben und es nicht nur belegen, weil sie Grundschullehrer werden wollen und dazu Mathematik oder Deutsch (oder je nach Bundesland beides) wählen müssen.

    An meiner PH war übrigens die Durchfallquote in Deutsch höher als in Mathematik. Das liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass diejenigen, die zu beidem keine besondere Affinität hatten, wohl eher Deutsch gewählt haben.

    Dass beides, was die fachwissenschaftliche Tiefe anbelangt, nicht mit einem reinen Fach- oder auch Sek-II-Studium vergleichbar ist, ist obvious.

    Dafür stehen bei den Lehrämtern Primarstufe, Sek I und Sonderpädagogik andere Inhalte im Vordergrund. Was ja auch sinnvoll ist.

    Generell ist die Frage, warum ein schwierigeres Studium automatisch mit einem höheren Status einhergehen sollte. Es gibt einige sicherlich (soweit objektivierbar) sehr anspruchsvolle Studiengänge, für die es jedoch beruflich kaum einen Markt gibt und für deren Absolventen deshalb auch nicht das höchste gesellschaftliche Ansehen.

    Ich kann es selbst nicht beurteilen, aber teilweise heißt es, dass das Medizinstudium zwar viel Auswendiglernen erfordere, aber nicht unbedingt kognitiv übermäßig anspruchsvoll sei. Vom Anspruch der durchschnittlichen humanmedizinischen Dissertation brauchen wir gar nicht zu sprechen. Trotzdem haben Ärzte einen ungemein hohen sozialen Status. (Zurecht!)

    Wenn ich einen Job zu vergeben habe, möchte ich doch den, dessen Kompetenzen am besten zum Jobprofil passen, und nicht den, der das "schwierigste Studium" absolviert hat.

    Dass Sek-II-Lehrer zumindest aus ihrer eigenen Sicht (es gibt natürlich Ausnahmen) über den anderen Lehrämtern stehen, ist ebenso obvious. Sieht man auch hier im Thread mal wieder. Das hat natürlich historische, teilweise bis heute bestehende Gründe (höherer vs. gehobener Dienst, Amtsbezeichnung, Aufstiegsmöglichkeiten, Deputatsstundenzahl, ...).

    Dass die meisten Lehrerinnen "nach oben" heiraten, ist in meinem Umfeld ähnlich. Nur wenige haben auch nur einen Lehrer geheiratet.

    Die damit oft einhergehende Teilzeit - irgendjemand schrieb mal "Lehrerjob als Hobby"; so weit würde ich nicht gehen, sehe aber bei manchen Tendenzen - führt dann in manchen Fällen dazu, dass man sich wenig für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen einsetzt oder sich sogar als "gutverdienend" einschätzt.

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