Beiträge von Ilse2

    Ich würde die Eltern regelmäßig, d.h. wöchentlich zum Gespräch bitten. Wenn sie nicht erscheinen, Kontakt zum Jugendamt aufnehmen. Sie haben die Pflicht zur Mitwirkung. Wenn das Kind in der Klasse so eskaliert, dass Selbst- und Fremdgefährdung besteht, sofort abholen lassen. Sind die Eltern auch da nicht erreichbar, kann man bei völligem Ausrasten auch den Krankenwagen rufen, ansonsten wieder Meldung an das Jugendamt. Das würde ich den Eltern auch genau so mitteilen. Letztlich müssen die Eltern in die Gänge kommen, vermutlich wäre eine (Teil-) stationäre Unterbringung richtig. Darum muss der Druck auf die Eltern erhöht werden, damit sie den Handlungsbedarf sehen. Bei allem ist es wichtig, die Schulleitung und gegebenenfalls das Schulamt zu informieren und hinter sich zu haben.

    Zum Spielen statt arbeiten - vermutlich kann das Kind nicht anders. Ich würde versuchen, dem Kind zunächst anzubieten über einen kurzen Zeitraum (wenige Minuten, sichtbar evtl. mit einem Timer) eine Aufgabe (anfangs auch gerne eine, die ihm Spaßmacht) bearbeiten zu lassen und es danach spielen zu lassen. Den Zeitraum dann in kleinen Schritten größer werden lassen. Erfolgserlebnisse sind wichtig um das Verhalten zu steuern.

    Und nur eine kurze Anmerkung: Schulbegleiter sind NICHT dafür verantwortlich, dass die Schüler etwas lernen. Das sind immer die Lehrer.

    Ich habe ein Pferd, dass einen großen Teil meiner Freizeit (und meines Geldes :pfeifen: ) einnimmt. Außerdem koche ich sehr gerne und ich denke auch gut, gerne auch mal aufwändiger für Gäste. Lesen tue ich auch, finde aber immer weniger Zeit dafür, weshalb ich zum Teil auf Hörbücher umgestiegen bin. Das ist perfekt für mich :aufgepasst: .

    Ich bin Sonderpädagogin, da braucht man häufiger mal mehr als einen Laptop und ein Buch... spiele, diverses Anschauungsmaterial, Knete usw. Aufzüge haben wir leider nicht. Die Idee mit dem Schrank werde ich aber weiterverfolgen, vielen Dank für eure Antworten!

    Hallo zusammen,

    Ich bin fest angestellt in NRW seit 2009. Jetzt musste ich operiert werden und werde voraussichtlich länger als 6 Wochen krank geschrieben sein. Die Situation hatte ich noch nie und bin entsprechend planlos. Was muss ich tun? Klar, der Krankenkasse Bescheid geben und die AU einreichen. Und sonst?

    Außerdem könnte ich noch Tipps gebrauchen für die Zeit, wenn ich wieder arbeiten kann. Ich werde ca 1 Jahr lang nicht mehr als 3-5 kg tragen dürfen. Ich hab meinen üblichen Arbeitsrucksack mal gewogen, 15 kg... Ideen, wie man da reduzieren kann? Gefühlt brauche ich eigentlich alles, was da drin ist, einen eigenen Raum habe ich nicht.

    Vielen Dank und viele Grüße!

    Zumindest bei uns sind für den Förderbedarf Geistige Entwicklung vor allem die lebenspraktischen Fähigkeiten das entscheidende Kriterium. Lesen, schreiben, rechnen sind da eher untergeordnet. Den Förderschwerpunkt Lernen gibt es meines Wissens nach auch nur in Deutschland, nirgends sonst.

    Ich bin Sonderpädagogin an einer Grundschule in NRW mit ca 270 Schüler: innen mit Sozialindex 8. Wir haben insgesamt offiziell 42 Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf, viele, bei denen noch ein AOSF ansteht. Ich bin die einzige Sonderpädagogin an der Schule. Die Kinder sowohl mit als auch ohne Förderbedarf werden bei uns nicht gut gefördert und das liegt nicht an der Haltung des Kollegiums. Das kriecht auf dem Zahnfleisch. Dazu kommt eine inkompetente Schulleitung, die unpassende Prioritäten setzt und die Kolegen mit unnötigem Kram belastet. Außerdem arbeiten bei uns nur 1/3 tatsächlich ausgebildete Grundschullehrer, der Rest sind Verena-Kräfte und Seiteneinsteiger. So soll gute Inklusion funktionieren? Und ehrlich, ich bin mal mit voller Überzeugung ins Grundschulkapitel gegangen. Würde ich heute nie wieder tun und hoffe, ich schaffe es noch, den Weg zurück in die Förderschule zu gehen. An eine Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Inklusion glaube ich leider nicht mehr.

    Wir rechnen einen sehr kleinen Teil an Schwerpunktstunden mit. Das sind Stunden, wo bei Bedarf äußere Differenzierung stattfinden kann. So ca. 5-10%. Die Mehrheit der Stunden legen sich die Sonderpädagogen im Nachgang. Da die Sonderpädagogen ausschließlich für Sonderpädagogische Förderung eingesetzt werden und das Team groß genug ist, gibt es da auch keine Abdeckungskonflikte.

    Die Sonderpädagogen verteilen auch die GL-Stunden von Regellehrern im Nachgang. Diese können dann natürlich nur in deren Stundenplanlücken liegen.

    Was sind denn GL-Stunden bei Regellehrern bei euch?

    Wieso ist ein bestimmtes Arbeitsverhalten an der Gesamtschule besser aufgehoben, führt das nicht genau zu dem Problem, dass sozial schwache aber kognitiv fitte SuS überproportional häufig in der Gesamtschule beschult werden? Und am Gym wiederum entsprechend verhältnismäßig oft die Leisen, Ordentlichen, die aber nur mit Nachhilfe durch die Schulzeit kommen?

    Ja, das sehe ich schon auch so. Trotzdem ist die Chance für Kinder, die gerade in diesen Bereichen Schwierigkeiten haben an der Geamtschule erfolgreicher zz sein als am Gymnasium höher. Ich sag nicht, dass ich das gut finde, sehe aber die Realität zumindest in meiner Stadt. Da sortieren die Gymnasien und auch die Realschulen gnadenlos aus.

    Ich kenne mich in HH nicht aus, aber offenbar gibt es Stadtviertel, in denen ein Viertel der Kinder mit Empfehlung die Schulform wechselt und Stadtviertel, in denen kaum ein Kind das Gym verlassen muss. Ich schlussfolgere daraus, dass in bestimmten Vierteln die GS-Lehrkräfte die Kinder oft zu gut einschätzen, weil sie dies klassennormbezogen tun. Das würde dafür sprechen, dass die Empfehlungen zum Gutteil auf einem Gefühl beruhen, wer zu "den Besseren" gehört und wahrscheinlich am Gymnasium "klarkommen" wird. Das finge dann wohl bei der Notengebung an, die sich zu wenig an Lehrplanzielen orientiert und zu sehr am Klassenschnitt. In einem "schwierigen" Einzugsgebiet will man nicht nur 4en und 5en verteilen, weswegen man beginnt, Leistungskontrollen so zu verfassen, dass 2en und 3en für das Gros der Klasse möglich sind.


    Ich kenne das Dilemma jedenfalls von der Lernförderschule, in der entschieden werden muss, wer den Hauptschulzweig besuchen kann. Wir schwimmen da manches Mal, weil es (außer bestimmten Noten) keine Kriterien oder Aufnahmeprüfung gibt.

    Dazu kommt auch noch, dass es zumindest in NRW grundsätzlich erstmal die Empfehlung Haupt- und Gesamtschule, Real- und Gesamtschule und Gymnasium und Gesamtschule gibt. Da kann es durchaus sein, dass ein Kind grundsätzlich zwar kognitiv in der Lage wäre, das Gymnasium zu schaffen, die Noten such entsprechend sind, aber beispielsweise das Arbeitsverhalten oder auch Sprachkenntnisse vielleicht eigentlich besser an einer Gesamtschule gefördert werden könnte. Das wird den Eltern im Gespräch erklärt, auf der Empfehlung steht dann aber formal richtig aufgrund der Noten trotzdem Gymnasium und Gesamtschule und die Eltern melden trotz anderer Beratung am Gymnasium an. Ich weiß natürlich jetzt nicht, ob das in Hamburg auch so ist.

    Über den eigenen Karriereweg darf ja auch jeder selbst entscheiden. Darf ich fragen inwiefern du als Sonderpädagogin tätig bist?

    Was heißt inwiefern? Ich bin als Sonderpädagogin Förderschullehrerin. Ich arbeite an einer Grundschule im Gemeinsamen Lernen und meine Hauptaufgaben sind Unterrichten und Diagnostizieren.

    Ich kann nicht direkt helfen, mit braunstormen kann ich aber vielleicht auch. Kennst du die Seite http://www.gpaed.de? Falls nein, melde dich an, es lohnt sich! Da gibt es u.a. auch Unterrichtsentwürfe für die Förderschule GG zum Thema Mittelalter ( ich hab nur mal kurz überflogen ob es irgendwas in Richtung Geschichte gibt) und außerdem auch einen Foren erreichbar mit kompetenten Kollegen. Ich könnte mir vorstellen, dass du da vielleicht Unterstützung bekommen kannst.

    Wie er bezahlt wird weiß ich natürlich nicht, und so etwas fragt man auch nicht. Kann gut sein, dass er das nur nebenbei gemacht hat (war vlt 4-5 Stunden am Tag da), aber zusätzlich noch eine andere (Förder-)Klasse unterrichtet hat er nicht. Die Schulleitung war damals ganz froh, dass er da ist um vor allem das eine Kind im Alltag zu unterstützen. Ich kann mich daran erinnern, sie meinte, dass sein Bildungsweg eigentlich Norm für die Stelle sein sollte (dadurch habe ich erfahren, dass er Sonderpädagoge ist).

    Ich als Sonderpädagogin möchte ganz sicher nicht arbeiten wie eine Schulbegleitung. Dafür bin ich tatsächlich zu gut und teuer ausgebildet.

    Vom Grundprinzip her ist diese Diskussion vergleichbar mit dem allseits bekannten BeamtInnenbashing. Ich sage den BasherInnen immer, dass es jedem/jeder freistehe, bzw. freigestanden hätte, ebenfalls Beamte/r zu werden. Ebenso steht/stand es jedem/jeder frei, Kinder in die Welt zu setzen, an einem Ort mit hoher Mietstufe zu leben und dann "fett zu kassieren"... Männer sind sogar biologisch im Vorteil...

    Entschuldige, aber das stimmt ja so nicht. Ich bin trotz grundständiger Ausbildung nicht verbeamted. ( und offenbar trotzdem gut genug, den selben Job zu machen).

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