Beiträge von SteffdA

    Gerade Sie als Informatiker, der sich mit der Abbildung von Daten in IT-Systeme (z.B. Datenbanken) beschäftigt, wissen doch, dass man eine Adressdatenbank völlig zerschießt, wenn man PLZ, BLZ oder Telefonnummern als Zahlen speichert.


    Ich als Informatiker weiß, das letztlich alles Bits und Bytes sind und damit lässt sich ziemlich gut rechnen.


    SteffdA: Weil arithmetische Rechenoperationen auf Codezahlen in aller Regel unsinnig sind: Die Ergebnisse erfüllen die Semantik der Operanden nicht, die Operationen sind in aller Regel nicht mal abgeschlossen. Zum Beispiel bringt es gar nichts 54293 + 66787 = 121080 zu rechnen, wenn man weiß, dass die beiden ersten Zahlen die PLZ von Trier und Wadgassen sind: Das Ergebnis ist noch nichtmal eine PLZ, geschweige denn die PLZ eines Ortes in irgendeiner sinnvollen Relation zu Trier und Wadgassen (die müsste dann nämlich geographischen Bezug haben).


    Das habe ich ja auch nicht bestritten. Eine mathematische/logische Operation ist eine formale Sache. Die Interpretation der Ein- und Ausgangsgrößen nimmt einem niemand ab, Mathematik nicht und auch Logik nicht.


    Letztlich ist doch die Frage ob es ums Rechnen (formales Anwenden von Operationen) geht oder um die Interpretation der Größen und was ich von Grundschülern erwarten kann.


    Grüße
    Steffen

    Wer bei dieser Zielgruppe den Unterschied zwischen Zahl und Zeichenkette nicht vermittelt, darf sich nicht wundern, wenn PLZ, BLZ, Telefonnummern und ähnliches zum Rechnen herangezogen werden.


    Warum sollte man PLZ, BLZ und Telefonnummern nicht rechnen können? Das sind (zumindest in Deutschland) gültige Zahlen im Sinne einer Ziffernfolge mit mehr als Null Elementen.
    Ob sich da ein Sinn heraus- oder hineininterpretieren lässt ist eine andere Frage.


    Grüße
    Steffen

    Die Frage ist ja jetzt, wie ich damit umgehe.


    Sei dir darüber im Klaren, dass du Lernen nicht erzwingen kannst. Die Verantwortung für den eigenen Lernprozess liegt zu einem großen Anteil bei deinen Schülern bzw. auch deren Eltern.
    Mach deinen Unterricht so, dass er deinen pädagogischen (nicht übertriebenen) Ansprüchen genügt, gib deinen Schülern die Chance ausreichend Fragen zu stellen, sich Inhalte selbst zu erschließen und erkläre so oft/tief wie du das mit den geforderten Inhalten und Zeiten aus dem Lehrplan vereinbaren kannst. Mehr kannst du nicht tun.
    Ansonsten würde ich noch die Stunden und Vorkommnisse entsprechend gut im Klassenbuch notieren, falls da mal Nachfragen kommen sollten.


    Grüße
    Steffen

    ...erkläre, die Schüler arbeiten selbstständig usw. ...


    Mir fallen folgende Fragen dazu ein:
    Haben deine Schüler gelernt selbständig zu arbeiten?
    Sind die Phasen der selbständigen Arbeit evtl. zu groß (im Sinne von zu lang, zu viel Inhalt zu bearbeiten, zu großes Maß an erwarteter Selbständigkeit) für deine Schüler?
    Hat dein Unterricht auch Informationsphasen in denen DU den Schülern Inhalte erklärst, nicht nur das Ergebnis spezifizierst ("was die Schüler können sollen")?
    Welche Handlungsergebnisse haben die Phasen der selbständigen Arbeit (Präsentationen, Lernplakate, Handouts, Dokumentation zu Schülerexperimenten etc.)?
    Sind evtl. deine Aufgaben (auch die in der Klausur) nicht schülergerecht formuliert?


    Grüße
    Steffen

    Geht es denn in der Schule (nur) um die Vorbereitung auf die Arbeitswelt?


    Nicht nur aber zu einem bedeutenden Anteil. Die Arbeitswelt ist für die allermeisten nach Schule und Ausbildung nunmal ein wesentlicher Bestandteil ihres Lebens.

    - Die schriftlichen Arbeiten werden österreichweit standardisiert gestellt (differenziert wird nur nach Schulform); bisher konnten Lehrer die schriftlichen Maturaarbeiten völlig eigenständig zusammenstellen.


    Als alter Ossi (nicht Ösi) finde ich das ausgesprochen gut. Allerdings sollten sich die Prüfungsinhalte als Pflichtinhalte auch in den Lehrplänen widerspiegeln.


    - Im Zuge der Matura muss von jedem Schüler eine vorwissenschaftliche Arbeit angefertigt werden - also eine 15-20-seitige Arbeit, die formal den universitären Anforderungen entspricht.


    Das halte ich für übertrieben. Dafür gibts die Proseminare an den Unis.


    Ach ja, jeder Lehrer ist auf Anfrage verpflichtet, bis zu fünf dieser vorwissenschaftlichen Arbeiten zu betreuen. Ob sie aus seinen Fächern stammen, spielt dabei keine Rolle.


    Das empfinde ich als ziemlich heftig und wird aus meiner Sicht dem Anspruch der universitären Anforderung nicht gerecht.


    Grüße
    Steffen

    Nele
    Es ist tatsächlich der motorische Prozess des Schreibens mit der Hand gemeint. Für mich ist das auch schwer nachvollziehbar. Aber die gymnasialen Kollegen sagten mir das so und das es eben besonders auf die 5ten Klassen zutrifft.


    Wie ist die Sicherheit gewährleistet? Virenschutz? Schulnetz?


    Wenn man nicht unkoordiniert alles anklickt und runterlädt, was sich einem im Netz so bietet, gibts da m.E. kein Problem. Das ist eher eine Frage der Medienerziehung.
    Ich arbeite inzwischen einige Zeit mit Windows und habe bisher nie Probleme mit irgendwelchen Viren u.dgl. gehabt.


    Wie ist die soziale Gleichheit gewährleistet? Haben ALLE ein eigenes Endgerät?


    Die gibt es nicht. Für meine Schüler kann ich behaupten, dass sie alle ein Endgerät haben bzw. Zugriff darauf.


    Wie ist die Administration gewährleistet? Anmeldung, Reparatur?


    Die Administration beschränkt sich in einem solchen Fall auf eine Proxy (damit im Falle einer Straftat nachvollzogen werden kann, wer wann welche Seiten besucht hat bzw. Software runtergeladen hat) und auf das WLAN. Anmeldung üblicherweise per UID und Passwort. Wenn es Geräte der Schüler sind liegen Reparatur und Umgang in deren Verantwortungsbereich bzw. dem der Eltern. Das ist auch eine Erziehungsfrage, dass man ordentlich mit seinem Zeug umgeht.


    Wie ist die Kompatibilität gewährleistet?


    Das wäre ein Problem beim Einsatz spezifischer Software, bei webbasierten Plattformen (z.B. Moodle) eher kein Problem.


    Wie ist der Ausbildungsstand der Kollegen, die nun Android, Linux, iOS und Windows zu bewältigen haben?


    Dafür müssen dann die entsprechenden Fortbildungen angeboten werden.


    Grüße
    Steffen

    Und welches Argument ich irgendwie ganz komisch finde, ist das der Tastatur... 1. Unsere Schüler sind kleinere Tastaturen gewohnt.


    Ich sagte ja nur, dass eine solche Touch-Tastatur für mich eine Gedultsprobe darstellt.


    ...der Output ist oftmals mehr als dürftig, das kann locker auf dem iPad bewältigt werden.


    Ich denke dass muß man nicht unterstützen, sondern eher dagegen arbeiten. Die Frage ist, inwieweit unterstützt ein Tablet auch gründlicheres Arbeiten (ich schreibe bewußt "die Frage", ich habe da keine abschließende Antwort).


    BYoD klingt ja super und so schön idealistisch...


    Bei mir funktioniert das recht gut. Ich stelle die Inhalte per Moodle zur Verfügung, die Schule das WLAN, die Schüler greifen per Laptop darauf zu.


    Grüße
    Steffen

    Auf die Schnelle und aus dem Kopf:
    In der Werkzeugpalette wo du die Pinsel auswählst sollte auch ein Feld mit einer oder zwei Farben sein. Wenn du da drauf klickst öffnet sich eine Farbpalette in der du die Farbe für den Pinsel oder das Füllwerkzeug (halb ausgeschütteter Eimer) auswählen kannst.


    Wenn ich wieder daheim bin, kann ichs ausprobieren und genauer sagen.


    Grüße
    Steffen

    Ob das Arbeiten sich als nachhaltig erweist, hat doch mit den verwendeten Medien nur eingeschränkt zu tun...


    Wenn dem so ist, warum macht man dann so 'nen Hype um die Tablets? Warum wird dann nicht der Inhalt vorgegeben bzw.das erwartete Ergebnis spezifiziert und die Auswahl des Werkzeugs (weitgehend) dem Anwender überlassen? Ob ein Schüler ein Wiki mit 'nem Tablet, einem Laptop oder einem Smartphone füllt kann mir doch dann letztlich egal sein (zumindest, wenn die grundlegenden Kulturtechniken beherrscht werden).


    Der Admin-Aufwand beschränkt sich m.E. in all diesen Fällen auf das WLAN, nicht auf die Endgeräte. Die liegen in der Verantwortung der Anwender.


    Grüße
    Steffen

    Mit "spezifischem Vorteil" meinte ich eigentlich einen pädagogisch spezifischen Vorteil im Sinne eines nachhaltigen Lernprozesses. Das ist vielleicht nicht gut rübergekommen in meinem anderen Beitrag.
    Ein anderer Punkt ist die Bedienbarkeit. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen ein Programm zur Simulation elektronischer Schaltungen (z.B. Qucs, Multisim, diverse Spice-Varianten) sinnvoll mit einer Touch-Oberfläche zu bedienen und die Ergebnisse (i.d.R. Diagramme) weiterzuverarbeiten. Auch Texte (die über ein paar Sätze hinausgehen) oder Präsentationen zu erstellen halte ich für eine... naja... Geduldsprobe.


    Ein klarer Vorteil liegt u.U. in der Administration, die ist sicherlich einfacher als beispielsweise bei einem Laptop.


    Kollaboratives Lernen, eigenverantwortliches Lernen, Selbstorganisation, KREATIVITÄT und auch zeitgemäßes und motivierendes Lernen können im Keime ja nicht schlecht sein.


    Volle Übereinstimmung. Die Frage ist, inwiefern eine Touch-Oberfläche hier Vorteile bietet. Was Kreativität angeht, die spielt sich im Kopf ab, nicht im Tablet (und auch nicht in einem Laptop oder auf einem Stück Papier).


    ...aber es kursiert ein schönes Zitat:" Ich bin als Lehrer gezwungen die Schüler auf die Welt von morgen mit Mitteln von gestern vorzubereiten."


    Auch ein iPad ist morgen ein Mittel von gestern. Insofern lohnt es sich m.E. nicht allem Neuen hinterherzurennen, nur weil es neu ist. Es lohnt sich dann, wenn es mir/den Schülern Vorteile bietet.
    Übrigens sind solche Mittel wie Lesen und Schreiben auch Mittel von gestern, was nicht zwangsläufig heißt, dass sie schlecht sind und ohne die wir auf absehbare Zeit sicher nicht auskommen werden.


    Also, ich bin nicht gegen die Nutzung neuer Medien im Unterricht, aber ich hinterfrage den Nutzen und die Konsequenzen.


    Grüße
    Steffen


    Zum ersten Link:
    Klar, digitale Schulbücher finde ich auch Klasse, aber das ist wie (Offline-)Surfen. Nichts anderes. Insofern erschließt sich mir der spezifische Vorteil eine iPads nicht wirklich.


    Ich greife mir mal zwei aus dem zweiten Link heraus:
    „Wir sind ja eine Informatikhauptschule..." (http://www.hs-jennersdorf.at/g…-schulpraxis/ipad-klasse/)
    Das halte ich für einen Widerspruch in sich. Die Bedienung eines iPads hat in etwas soviel mit Informatik zu tun wie das Schreiben eines Textes am PC.


    http://www.eichenwallschule.de/index.php?id=238
    Mir sagen selbst Gymnasiallehrer immer wieder in Bezug auf E-Learning, dass für einen guten Lernprozeß der motorische Prozeß des Schreibens notwendig ist. Inwieweit wird das hier abgebildet?



    Grüße
    Steffen

    Nach einer Weile des Schweigens zwischen uns fragte er mich, wie ich mich denn nun verhielte,
    wenn es denn die Auferstehung doch gäbe, wenn am Tage des Jüngsten Gerichts Jesus
    vor mir stünde und mich dann fragen würde: "Ah, du bist also Lyna! Warum hast du
    nicht an mich geglaubt als Sohn Gottes, der nun in voller Wirksamkeit vor dir steht?"


    Die Antwort darauf ist aber ziemlich einfach: "Weil es keinen Sinn hatte."
    Warum? Nun, falls die im Zitat konstruierte Möglichkeit tatsächlich einträte, dann wüßte ich ja damit, bräuchte also nicht zu glauben, falls nicht, wäre es vergeblich.


    Grüße
    Steffen

    Also ich bin für mich zu dem Schluß gekommen, dass man mit einer Touch-Oberfläche nicht wirklich gut arbeiten kann. Ich habe mich bei URLs und E-Mail-Adressen noch nie so oft verschrieben wie auf einer Touchoberfläche, es ist ziemlich nervig. Zum surfen, Filme gucken und angeben reicht es aus, aber hast du schonmal ein versucht ein Arbeitsblatt mit Grafiken, Formeln und viel Text sinnvoll damit zu machen? Selbst E-Mails bearbeiten wird damit zur Gedultsprobe.
    Auch hat das iPad kein zugängliches Dateisystem mit einer Ordnerstruktur, die ich selber anlegen kann um so meine Dokumente sinnvoll zu organisieren. Eine Datei ist dort immer genau einer App zugeordnet, man kann sie also nicht mit einer anderen App bearbeiten. Und wenn die eine App z.B. einen Netzwerkzugriff nicht erlaubt kannst du eine Datei nicht mit einer anderen App auf ein Netzlaufwerk schieben. Dann bist du auf einen anderen PC/Laptop mit iTunes angewiesen.
    Wenn den aber sowieso brauche, dann brauche ich eigentlich kein iPad mehr.


    Ein anderer Punkt ist, dass ich zumindest bisher keine vernünftige Dokumentation gefunden habe, welche Gesten was genau machen (mal abgesehen von Rechts- und Linkswischern, aber es gibt da ja auch noch diverse "Schlenker" usw.). Insofern gleicht das m.E. immer auch einem Glücksspiel was man da so (unbeabsichtigt) macht.


    Grüße
    Steffen

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