Beiträge von SteffdA

    Und wie?

    So:

    Ei ... wenn es einen Beamer im Schulzimmer gibt, dann hängst Du da eben Deinen Laptop dran.

    ...und ja, wir haben Beamer und Lehrer-PCs.

    Das geht nur in entsprechend großen Räumen und bei erhöhtem Wartungsaufwand für die Whiteboards wegen des Kreidestaubs

    Wenn die Dinger tatsächlich so empfindlich sind, dann haben sie m.E. an einer Schule nichts zu suchen. Da gehören Geräte hin, die für öffentliche Bereiche ausgelegt sind.

    "Meine" Schule ...
    ...

    USB-Stick rein, los geht´s...

    Also dafür brauchts nun wirklich keine interaktive Tafel. Das ging schon lange, bevor diese Geräte populär wurden.

    Die Mathekollegen arbeiten sehr intensiv mit entsprechenden Programmen zum Lehrbuch und das wird von den Verlagen auch für andere Fächer immer mehr forciert.

    Was ist mit der Elektroechnik oder entsprechenden Programmen für die IHK-Prüfungsvorbereitung etc.?

    ...denn ohne Strom und funktionierenden Computer geht gar nichts,...

    Das ist nicht nur in Schulen so. Ohne Strom und funktionierenden Computer geht auch keine moderne Heizung und die Wasserversorgung u.v.m. auch nicht.

    ...dass ist also ein deutlicher Rückschritt.

    Nein, das nennt man Fortschritt.
    Abhängigkeit von einem Energieträger wird es immer geben, solange Menschen irgendendetwas außer Essen/Nahrunsbeschaffung und Schlafen tun.
    Und das es in unserer Zeit der Strom ist, hat was mit modernen Produktionsverfahren zu tun, die uns letztlich unsere Lebensweise ermöglichen.

    Also ich bin mit der Impfpflicht im Osten groß geworden und damit gut gefahren.
    Aus meiner damaligen Umgebung sind mir keinerlei Komplikationen diesbezüglich bekannt.
    Und ich lasse mich heute noch regelmäßig Impfen, auch jedes Jahr gegen Grippe z.B..

    Insbesondere, weiß ich nicht, was es denn ist, dass die jungen Mensche dank der Digitalisierung besser, schneller, nachhaltiger lernen.

    Ich weiß es auch nicht wirklich. Deshalb schrieb ih ja in einem meiner Beiträge auch, dass wenn es mir als Lehrer die Arbeit erleichtert und den Schülern nicht schadet, Digitalisierung für mich in Ordnung ist. Nur dieser Aspekt wird ja nahezu nicht diskutiert.

    Ansonsten in "Lernen 4.0" von Klaus Zierer wird das noch ausführlicher dargestellt.Fazit ist aber auch dort "Pädagogik vor Technik".

    Also kurz: Digitalisierung bringt mir in meinem Umfeld Nutzen, deshalb mache ich das. Zwar nicht mit interaktiven Tafeln, aber ich nutze andere Technik.

    Was haltet ihr von der "Leichten Sprache" in der Schule?

    Gar nix! Kommt bei mir so rüber, als sollten wir jetzt in einer Sprache mit den Schülern kommunizieren, wie man das in diversen Comics liest.
    Es gibt in den diversen Fächern eine entsprechende Fachsprache, die im jeweiligen Kontext notwendig für eine sinnvolle Kommunikation ist und die ist zu lernen und zu verwenden.
    Ich persönlich bin schon etwas angenervt, wenn mir Schüler etwas von tun- und Ding-Wörtern (ich glaube so hießen die) erzählen, als von Verben und Substantiven....
    Oden wenn mir angehende Elektriker was von Stromspannung erzählen.

    ...dass ich relativ grundsätzlich gegen diese Art von Digitalisierung bin.

    Ich nicht. Was immer gerne vergessen wird, sind die Vorteile un die Erleichterungen auf Lehrerseite.
    Ich behaupte, für einen Schüler bzw. dessen Lernprozess ist es ziemlich egal, ob er einen Text auf einem Blatt Papier, in einem Buch oder auf einem Bildschirm liest (vorrausgesetzt, die Bildqualität stimmt, aber das ist ja heute gegeben), beim Schreiben ab einer bestimmten Entwicklungsstufe (wenn für den kognitiven Lernprozess die Motorik nicht mehr gebraucht wird) auch. Wenn es dann noch Möglichkeiten gibt, die den Lernprozess unterstützen und so verbessern, gegenüber Nicht-Digitalisierung, dann soll mir das doch sehr recht sein.

    Aber für mich als Lehrer ist es eine erhebliche Erleichterung, wenn ich nicht mehr fragen muss: "Wie kriege ich 20kg Papier vom Auto in den Klassenraum?" sondern wenn ich fragen kann: "Wie kriege ich meine Informationen überall verfügbar?". Bei der ersten Frage ist die Auswahl der richtigen Schultsche die Antwort. Am Anfang geht noch die Schultertasche, ewnn es dann schwerer wird kommt der Lehrerrucksack und wenn es anfängt im Kreuz zu zwicken der Lehrertrolley. Bei der zweiten Frage lande ich schnell bei einer IT-Ausstattung und z.B. einem E-Learning-System.
    Außerdem, das ist eine sehr subjektive Geschichte, geben mir digitale Medien für die Unterrichtsvorbereitung mehr Struktur, ich verliere mich nicht mehr in haufenweise Zettelkram.

    Die Frage, wie sich das Medium auf die Lerneffizienz auswirkt und ob das den (finanziellen) Aufwand rechtfertigt, fänd' ich mal zu untersuchen interessant. Und? Gibt's das was? 'Ne seriöse Untersuchung? Bitte verlinken.

    "Lernen 4.0" von Klaus Zierer, Schneider Verlag Hohengehren GmbH, 2. erweiterte Auflage,S.47:
    FaktorEffektstärke
    Digitalisierung im Primarbereich 0,44
    Digitalisierung im Sekundarbereich 0,30
    Digitalisierung im Tertiärbereich 0,42

    Er zitiert aus einer neueren Hattie-Studie. Man sollte auch wissen, dass bei 0,4 der Bereich beginnt, in dem eine Verbesserung des Lernens einsetzt.


    Die Technik muss einfach funktionieren,...

    Ja, das ist unbedingte Vorraussetzung! Man muss sich im Klaren darüber sein, so wie ich bei Nicht-Digitalisierung von nicht-digitalen Medien abhängig bin, so bin ich bei Digitalisierung von digitalen Medien und dem ganzen anderen "IT-Kram" abhängig.
    Und das betrifft sowohl das funktionieren der Medien/Technik, als auch das Vorhandensein. Klassische Schulbücher wurden gekauft, die Inhalte waren entsprechend aufbereitet. Digitale Inhalte gibt es z.B. in meinem Bereich nahezu nicht, d.h. bei Digitalisierung schreibe ich quasi mein eigenes "Lehrbuch".

    Es muss also sowohl auf technischer, als auch auf organisatorischer sowie inhaltliher Seite noch einiges passieren.
    Ich könnte mir vorstellen, dass Schüler statt Lehrbüchern E-Books und einen entsprechenden E-Book-Reader bekommen. Der sollte dann aber auch eine Volltextsuche über alle gespeicherten E-Books ermöglichen, mit einer automatischen Bibliographie-Erstellung, falls eigene Texte verfasst werden sollen, und leichtem Transfer dieser Bibliographie in ein Textverabeitungsprogramm etc.. Gibt es m.W..n. bisher nicht.
    Oder wo ist der Service, bei dem ich meine Papierbücher auf den Tisch legen kann (als Beweis für mein Eigentum) und für einen kleinen Obolus diese in ein E-Book umwandlen lassen kann mit buchübergreifender Volltextsuche, Schlagwortsuche (ja, in älteren Büchern gab es noch Stichwortregister), evtl. Bildersuche. Das wäre ein Nutzen für mich und ich würde eine Reihe von Büchern entweder abschaffen oder auf'm Dachboden verstauen. Gibt es aber m.W.n. auch nicht.

    Ja, ich muss jedes Jahr aufs neue das Tafelbild erstellen - aber das nehme ich in Kauf.

    Eine Tafel ist ein sehr dynamisches Medium in dem Sinne, dass man schnell und einfach auf Schülerfragen reagieren und entsprechende Erklärungen skizzieren kann.
    Alles was man vorbereiten kann, geht m.E. mit anderen Medien besser und ist mehrfach verwendbar: Flipchart, PPT-Präsentation u.ä..

    Ich nutze 2 Möglichkeiten:

    • eher klassisch mit Powerpoint: auf die Folie kommt das, was die Schüler sehen sollen, in den Notizbereich meine Stichpunkte. Meine Präsentationen sind thematisch angelegt und relativ kurz. Dafür habe ich mehrere Präsentationen. Das erlaubt mir eine gute Skalierung auf die Zielgruppe.
    • mit Moodle:

      • Alles, was die Schüler sehen sollen, ist sichtbar im Kurs, Musterlösungen etc. verborgen nur für mich zugänglich
      • Ich strukturiere meine Vorbereitung in einem Moodle-Kurs inkl. Präsentationen, Bilder, Videos, Arbeitsblätter etc. die ich den Schülern bei Bedarf zeige. Die Schüler haben keinen Zugang zum Kurs.

    Hab' da eher negative Erfahrungen.

    1. Die Beispiele, die auf Messen/im Netz etc. immer wieder gezeigt werden beziehen sich meist auf Grundschulaktivitäten. Dafür scheint es entsprechende Software zu geben (also fachlich aufbereitete, nicht die immer mitgelieferten Mal- und Klicksoftware). Berufsschulmäßig sieht es da meines Wissens nach sehr dünn aus.

    2. Ich als Lehrer arbeite an einem solchen Teil auf Armlänge-Abstand. D.h. ich sehe alle Icons, Grafiken und Schriften verpixelt und unscharf, worauf sich bei mir nach ca. 15min Kopfschmerzen einstellen.

    Nicht einen halben Schritt nach Ende der Rolltreppe stehen bleiben und auf'm Handy daddeln.
    Nicht an der jeweils engsten Stelle eine Ganges, Durchganges o.ä. stehen bleiben und auf'm Handy daddeln.
    Am besten übberhaupt nicht im Weg stehen und auf'm Handy daddeln.
    Handy weglegen und Ohrstöpsel raus, wenn man sich mit jemandem von Angesicht zu Angesicht unterhält.

    Da werden jetzt also die Schulen belohnt, die das Problem ausgesessen haben und die Schulen mit Inklusionskindern bestraft, die ein Inklusionskonzept etc. erstellt haben.

    Naja... Kompetenz äußert sich ja nicht darin, über jedes Stöckchen zu springen, das einem hingehalten wird, sondern zu einem großen Teil auch darin, eigene Grenzen zu erkennen und adäquat zu handeln.

    Vielleicht haben diese Schulen (ohne Inklusion) einfach nur kompetent (auch unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen) gehandelt.

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