Beiträge von McGonagall

    Ich fühle mit dir, weil ich es im Kern nachempfinden kann.


    Wenn du nur Arbeit verrichtest, von der du meinst, dass sie „geschätzt“ wird, wird der Arbeitsmarkt recht klein.


    Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du gute Verwendung für das Geld, das man dir für deine zahlt. Also. Arbeite für Geld. Wenn du mehr Geld brauchst, arbeite mehr Stunden.


    Anerkennung bekommt man oder bekommt man nicht. Ob das, was man leistet, anerkennenswert ist, spielt selten eine Rolle. Danach kann man sein Leben nicht ausrichten.

    Ich würde dir gern widersprechen: Es muss nicht täglich jemand vorbeikommen und den anderen loben. Aber Anerkennung für die Leistung, die man abliefert, ist doch nicht nur im Schuldienst wichtig, sondern in jeder Branche. Überall, wo ich Leistung anerkenne, steigere ich die Motivation meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und damit erhöhe ich die Qualität der Arbeit. In der Schule finde ich es doppelt wichtig, das auch auszusprechen, denn genauso (und häufig genauso leicht, nicht nur in der GS!) motiviere ich doch auch die Schülerinnen und Schüler! Wenn ich von der Schule nach Hause fahre und darüber nachdenke, was ich am Tag erreicht habe, bin ich zufrieden. Dann fahre ich am nächsten Tag auch wieder zufrieden zur Schule hin. Ja, ich arbeite für Geld, aber Zufriedenheit und Motivation machen mein Leben nun mal glücklicher!


    Und auf oben bezogen: ich habe an zwei Schulen - nicht in dem Ausmaß, aber eben vom Kern her - die gleiche Hilflosigkeit empfunden. Ich kann auch nur raten, alles daran zu setzen, dort wegzukommen. Ich habe einmal einen Versetzungsantrag gestellt und einmal bin ich über eine Bewerbung auf eine Funktionsstelle weggekommen. Es gibt Möglichkeiten. Nachdem ich mal die Erfahrung gemacht hatte, dass es möglich ist, Freude am Job zu empfinden, habe ich mich auch nicht mehr mit weniger als das abgegeben - dafür verbringe ich zu viel Zeit am Tag in der Schule.

    Mein Kind war damals ein Jahr. Ich hatte ein Netzwerk, aber das Gefühl, dass man als Mutter hat (und das vor gut 20 Jahren noch viel mehr geprägt war von der gesellschaftlichen Vorstellung, dass in den ersten 3 Jahren doch die Mutter für das Kind da sein muss!), dieses schlechte Gewissen, das Kind könnte einen Schaden davontragen und man würde so seiner Rolle als Mutter nicht angemessen nachkommen, das kenne ich absolut. Ich kann heute sagen, dass das Ref hart war, aber aus meinem großen Kind ist durchaus etwas geworden. Er hat ein sehr gutes Verhältnis zu seiner Oma und kümmert sich regelmäßig um sie - diese Beziehung hätte es nicht gegeben, wenn ich ihn, wie gesellschaftlich gewünscht, die ersten drei Jahre selbst voll betreut hätte. Und er hätte niemanden gehabt, der ihn im Studium so unkompliziert unterstützt hätte, wenn ich meine Ausbildung ihm zuliebe damals abgebrochen hätte.

    Was genau verstehst du darunter und wie könnte das schulisch umgesetzt werden?

    In Form eines Konzeptes, in dem der Weg aufgeführt ist, an wen man sich jeweils in welcher Instanz wendet.

    Bsp: Konflikt Eltern-Lehrkraft: Eltern wenden sich an Lehrkraft direkt, wenn das nicht hilft an Elternvertretung und/oder an KL, wenn das nicht hilft an SL - usw. Konflikt Schüler Lehrkraft: selber klären, Eltern informieren, ggf Absprache mit anderen KuK, ggf Einbindung Schulsozialarbeit - etc. Also ein Konzept, in dem ein Handlungsplan vorgegeben ist und das nicht in der Schublade verschwindet sondern für alle veröffentlicht wird.

    Ich will ja nicht entmutigend wirken, aber wenn eine Stelle ausgeschrieben ist, in der DaZ, Englisch UND Grundschulpädagogik gewünscht ist, dann klingt das für mich so, als ob sie da schon jemanden im Hinterkopf haben, der darauf passen würde… 😐

    Theologie ist in der Schule nicht gern gesehen und wird von den Schülern und auch Lehrern recht wenig ernst genommen (ich weiß, du könntest jetzt super viele kluge Formalitäten finden, warum es nicht so ist.. aber das ist mein Eindruck, weil ich weiß, wie Religion an den Schulen unterrichtet wird, es ist auf einem Kindergartenniveau, wo man einfach nur Sachen malt und ein bisschen über die Liebe spricht)

    Woran genau machst du diese Einstellung eigentlich fest, woher weißt du das so generell und flächendeckend? Und wo genau ist Religion „Kindergartenniveau“? An den Gymnasien?

    Ich bin „nur“ Grundschule. Nach 10 Jahren „raus“ aus meinem studierten Fach Ev. Religion unterrichte ich es jetzt wieder, stelle fest, ich muss mich ziemlich stark neu einarbeiten. Ja, wir malen auch mal. Ist eine gute Ausdrucksmöglichkeit in den unteren Klassen.

    Aber ich hatte bei meinen eigenen Kindern an den weiterführenden Schulen nie das Gefühl, Religion sein „Kindergartenniveau“. Deshalb meine Frage: wie kommst du zu der Überzeugung?

    Besteht das Interesse zu weiteren Informationen noch immer oder hat sich das mit dieser Off-Topic Konversation verloren?

    Gibt es spezielle Bereiche, die du besonders interessant fändest (z.B. Rahmenbedingungen, Unterrichtsalltag, Integration, Übertritt, ...) oder einfach ganz generell?

    Ich dachte, ich hatte das schon geschrieben, aber vielleicht war es nicht deutlich genug. Ich bin generell an Schule interessiert, ich bin immer offen für neue Ideen, wenn anderswo etwas sehr viel besser läuft, dann gucke ich mir gern was ab.

    Was aber bei euch besser ist, kann ich ja nicht beurteilen, ich dachte, du wolltest einfach gern was berichten. Die Frage war doch: besteht Interesse? Meine Antwort war: Interesse besteht immer. Anders wäre es ja gewesen, wenn ich konkret was gefragt hätte - aber ich habe keine konkrete Frage aktuell 🤔

    Deshalb schlussendlich die Frage: Ist es unter Lehrpersonen überhaupt bekannt, dass es zum deutschen System eine (gute) Alternative direkt an der südlichen Grenze gäbe?

    Mein Routenplaner sagt, Zürich ist von mir über 1000km entfernt. Ist also für mich keine Alternative; abgesehen davon empfinde ich viele Dinge „des Beamtentums“ auch als Vorteil, und ich vermute, es gibt nicht DEN perfekten Job, so dass ich unterm Strich doch ganz zufrieden bin aktuell.

    Falls gewünscht, könnte ich gerne mal meine Erfahrungen zum Lehrerleben in der Schweiz auflisten. Ich will da aber niemand von irgendwas überzeugen, sondern nur Unterschiede aufzeigen.

    Interessant finde ich es trotzdem, zuhören, wie es anderswo läuft; grundsätzlich trifft das auf jedes Land zu, ich finde auch interessant zu hören, wie es in den skandinavischen Ländern z.B. läuft (Dänemark ist nur 20 km von mir entfernt 😉), weil man ja immer voneinander lernen kann….

    Ende des Winters, wenig Vitamin D…? Ich leide seit 25 Jahren unter so einer Art Winterdepression, gegen die ich jedes Jahr (meist ab Januar bis etwa März, wenn der Frühling eindeutig kommt) in irgendeiner Form aktiv ankämpfen muss. Mir haben viele Leute geraten, Johanniskraut zu nehmen. Ich weiß nicht, ob es hilft. Aber ich weiß, dass es schon hilft, sich bewusst zu machen, dass es vielleicht jahrenszeitlich begründet ist und dass es vorbei geht…?

    Hinterfrag dich mal selbst: wem du vertraust und wem nicht? Wie lange benötigst du, um Vertrauen zu jemandem aufzubauen? Was muss dafür passieren? Ich würde meinen, je mehr Erfahrungen man macht, umso vorsichtiger wird man. Selbst als normaler Mensch ohne Traumata, psychische Störungen o.ä. hat man doch spätestens als Erwachsener die Erfahrung gemacht, dass man nicht jedem Menschen blind vertrauen sollte, sondern dass eine gewisse Vorsicht nötig und wichtig ist. Insofern muss Beziehung doch im Normalfall wachsen. Und nur, weil du als Lehrkraft in der Fürsorgepflicht den SuS gegenüber bist, heißt das doch nicht, dass alle Kinder dir spontan vertrauen. Gibt eurer Beziehung also Zeit! Und sieh das als gesunde Reaktion an, dass ein Kind ein gewisses Mißtrauen an den Tag legt. Grenz dich insofern ab, dass du „professionelle Beziehung“ anbietest: Transparent, zuverlässig, beharrlich, zuverlässig,… und nicht persönlich im Sinne von „Ich bin enttäuscht, wenn mein Beziehungsangebot zunächst abgelehnt wird“. Und wenn es das drölfzig mal wird: es ist ein Angebot! Vielleicht mag das Kind lieber jemand anderem Vertrauen. Du vertraust sicher auch nicht jedem?

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