• Hey,

    ich hätte mal eine Frage an die Erstklasslehrer/innen in Bayern. Wann werden circa die Umlaute (ä, ö, ü ) eingehführt?

    Erstelle gerade Material für mein mündliches Staatsexamen und hab mich gefragt wie der Stand bei den Kindern circa nach den Osterferien ist.

  • Das hängt wahrscheinlich ganz von der verwendeten Fibel ab. Bei den meisten Fibeln werden die Umlaute meist erst relativ spät eingeführt (Osterferien - Pfingstferien??), aber wie gesagt müsstest du bei euch in eurer Fibel nachschauen...

  • Das verstehe ich nicht. Du erstellst jetzt Material für dein Staatsexamen, das wann genau ist - nächstes Jahr? Ist das nicht ein bisschen früh? Weißt du denn schon ein Jahr im Voraus, wann dein Prüfungstermin ist? Oder dieses Jahr - aber dann müsstest du doch wissen, wann die Umlaute dran sind? Vielleicht habe ich auch einen Denkfehler?
    Wir bearbeiten die Umlaute in der kommenden Woche. Ist aber SH, hilft dir deshalb nicht. Aber ich mache das deshalb, weil das Lehrwerk das vorgibt. Ich bin nicht zufrieden mit dem Lehrwerk, nächstes Jahr wird es wohl ein anderes. An meiner Schule wäre es sehr unsinnig, jetzt Energie in die Vorbereitung von Unterrichtsmaterial zu stecken für eine Prüfung / einen Prüfungszeitraum für Schülerinnen und Schüler, die noch nicht mal eingeschult sind. Ich staune immer wieder, wie unterschiedlich die Praxis in den verschiedenen Bundesländern ist.

  • Wie Saria schon schreibt, hängt das erstens sehr von der Fibel ab, erfolgt aber in allen Fibeln realtiv spät. Zweitens hängt es vom Tempo der jeweiligen Klasse ab. Üblicherweise beende ich um Ostern herum den Buchstabenlehrgang. Die Umlaute kommen bei uns (Fibel "Frohes Lernen") meist Anfang März.

    Wenn pro Woche nur ein Buchstabe eingeführt wird, dann natürlich dementsprechend später.

  • Wir beginnen gleich in der 1. Schulwoche im Herbst mit dem ersten Buchstaben. Parallel dazu immer auch Übungen zur Anlauttabelle und phonologischen Bewusstheit. Anfangs machen wir eine Buchstaben pro Woche, ab dem 4./5. Buchstaben dann drei Buchstaben in zwei Wochen, bei den letzten Buchstaben dann auch mal zwei pro Woche. Gegen Ende des Lehrgangs kenne die Kinder die Buchstaben ja durch die Anlauttabelle usw. eh schon und die gehen dann recht schnell. Je nachdem wie früh Ostern liegt, bin ich kurz vorher oder nachher fertig.

  • Ich habe es noch nie geschafft, mit der Fibel vor den Sommerferien komplett fertig zu werden,

    die Umlaute kommen in den letzten Wochen vor den Ferien, wenn es zeitlich möglich ist, oder zu Beginn des 2. Schuljahres, da beginnt das nächste Lehrwerk mit Aufgaben zur Wiederholung zu Fehlerschwerpunkten, sodass man es dann kombinieren kann.

  • Wir beginnen gleich in der 1. Schulwoche im Herbst mit dem ersten Buchstaben. Parallel dazu immer auch Übungen zur Anlauttabelle und phonologischen Bewusstheit. Anfangs machen wir eine Buchstaben pro Woche, ab dem 4./5. Buchstaben dann drei Buchstaben in zwei Wochen, bei den letzten Buchstaben dann auch mal zwei pro Woche. Gegen Ende des Lehrgangs kenne die Kinder die Buchstaben ja durch die Anlauttabelle usw. eh schon und die gehen dann recht schnell. Je nachdem wie früh Ostern liegt, bin ich kurz vorher oder nachher fertig.

    Bei uns gehören zum Buchstabenlehrgang auch Grapheme wie sch, ck, das stumme Dehnungs-h, pf, st, ie, ng, nk, ß … so dass wir auf 35 oder 40 „Buchstaben“ kommen. Macht ihr das auch in den knapp 30 Schulwochen? Und macht ihr „nur“ den Buchstabenlehrgang oder auch mal was zum Zuhören, Erzählen, ein Bilderbuch …?

  • Macht ihr das auch in den knapp 30 Schulwochen? Und macht ihr „nur“ den Buchstabenlehrgang oder auch mal was zum Zuhören, Erzählen, ein Bilderbuch …?

    Das ist genau der Punkt, man macht ja auch andere Dinge. Es war an meinen Schulen wirklich immer normal, dass der Buchstabenlehrgang im "Klassengleichschritt" bis ins 2. Schuljahr dauerte. Natürlich waren einige Kinder schneller bzw. forderten den zügigeren Fortschritt von sich aus - nennt man Differenzierung.

  • Wir haben ja in der 1. Klasse 19 Stunden Grundlegenden Unterricht (D, M, HSU, Ku, Mu, WG) dazu eine Flexible Stunde. 3 "Stunden" (eher Unterrichtseinheiten) davon sind bei mir immer Kunst, Musik, Werken/Gestalten und 2 bis 3 Stunden HSU und 6 Stunden Mathe bleiben also 7 Stunden für Deutsch plus die Flexible Stunde, die ich mal für Deutsch mal für Mathe verwende.

    Wenn ich also 5 UE Buchstabenlehrgang mache bleichen immer noch 2-3 UE pro Woche für andere Deutschinhalte übrig. Ich bin schon seit mindestens 15 Jahren in klasse 1/2 eingesetzt an zwei verschiedenen Schule und hatte schon diverse Kolleginnen, mit denen ich teilweise auch eng parallel arbeite. Ich habe jetzt gerade meine alten Wochenpläne durchgeschaut. Bis auf ein Jahr war ich immer bis spätestens kurz nach den Osterferien mit dem Fibel-Lehrgang durch. In den folgenden Wochen fangen wir dann allmählich mit Lernwörter-Training an, arbeiten am Schreibtempo, machen ganz viel unterschiedliche Leseübungen, lesen eine einfache Klassenlektüre, ...

  • … und 6 Stunden Mathe bleiben also 7 Stunden für Deutsch plus die Flexible Stunde, die ich mal für Deutsch mal für Mathe verwende.

    Ah OK. Ich hatte online andere Zahlen für Bayern gefunden, 6 Stunden Deutsch und 5 Stunden Mathe. So mache ich es auch in NRW , jeden Tag eine Stunde D und eine Stunde M und montags wird dann noch vom Wochenende geschrieben und vorgestellt.

  • 6 Stunden Deutsch und 5 Stunden Mathe haben wir auch,

    aber ich wäre trotzdem nicht fertig.

    In dem schnellen Tempo hätte ich die meisten Kinder längst abgehängt, was ja nicht der Sinn von Unterricht ist.

    Vor allem nach dem 10.-12.Buchstaben fallen schon Kinder auf, die Schwierigkeiten haben, zuvor muss man einiges zur phonlogischen Bewusstheit machen, an Sprache überhaupt arbeiten, viel Wortschatz einführen, Motorik trainieren und vieles anderes, um Vorläuferfähigkeiten zu stärken und Mitarbeit zu ermöglichen.

    Wer mehr kann, darf sich gerne austoben, da gibt es genug Möglichkeiten zur Differenzierung, aber das trifft bei uns nur auf einzelne Schüler:innen zu.

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