Beiträge von McGonagall

    Wenn man die Erfahrungen als Vertretungslehrkraft wirklich als das nutzt, was sie sind - erste eigenverantwortliche Erfahrungen im Unterrichten und Einblicke in den echten Schulalltag von Lehrkräften- kann so eine Zeit sehr gewinnbringend sein. Es gibt Gefahren, die die Vertretungsstellen mitbringen: wenn man an eine Schule gerät, die den Umstand, dass man noch nicht voll ausgebildet ist, nicht berücksichtigt, kann es leider zu sehr negativen Erlebnissen kommen, und dann besteht die Gefahr, dass man die Motivation und den Glauben an sich selbst als Lehrperson verliert. Andererseits, wenn alles supi klappt, besteht die Gefahr, dass man so überzeugt von den eigenen Fähigkeiten ist, dass es einem nicht gelingt, sich an die gewünschten Unterrichtskriterien im Seminar anzupassen. Letzteres ist vermutlich das, was Seminarleitungen nicht mögen. Ich habe kürzlich jemanden kennengelernt, der nach mehreren Jahren Vertretungstätigkeit nun ins Ref starten möchte, „um da noch den ein oder anderen Tip mitzunehmen“. Ich hoffe, es gelingt dieser Person, die Sichtweise auf sich selbst noch einmal neu einzustellen und sich bestmöglich an die Forderungen in der Ausbildung anzupassen.

    Das verstehe ich nicht. Du erstellst jetzt Material für dein Staatsexamen, das wann genau ist - nächstes Jahr? Ist das nicht ein bisschen früh? Weißt du denn schon ein Jahr im Voraus, wann dein Prüfungstermin ist? Oder dieses Jahr - aber dann müsstest du doch wissen, wann die Umlaute dran sind? Vielleicht habe ich auch einen Denkfehler?
    Wir bearbeiten die Umlaute in der kommenden Woche. Ist aber SH, hilft dir deshalb nicht. Aber ich mache das deshalb, weil das Lehrwerk das vorgibt. Ich bin nicht zufrieden mit dem Lehrwerk, nächstes Jahr wird es wohl ein anderes. An meiner Schule wäre es sehr unsinnig, jetzt Energie in die Vorbereitung von Unterrichtsmaterial zu stecken für eine Prüfung / einen Prüfungszeitraum für Schülerinnen und Schüler, die noch nicht mal eingeschult sind. Ich staune immer wieder, wie unterschiedlich die Praxis in den verschiedenen Bundesländern ist.

    Und wenn die volljährigen Schüler sich am ersten Abend volllaufen lassen wollen und am nächsten Tag ins Flugzeug nach weißdergeierwo steigen wollen und erst zum Ende der Klassenfahrt wiederkommen wollen, dürfen Sie das dann auch, weil sie eben volljährig sind?

    Es muss doch irgendetwas geben, was selbst volljährige Schüler unterschreiben müssen, wenn sie sich auf Klassenfahrt begeben und sich damit - innerhalb eines Schulverhältnisses, für das sie sich auch entschieden haben- einer schulischen Veranstaltung und den dort entsprechend geltenden Regeln unterwerfen…?

    Ich finde den Faktorisierungsgedanken spannend. Ich bezweifle aber, dass die Vor- und Nachbereitung für Unterricht in bestimmten Fächern irgendwie auf Zahlen im Verhältnis zueinander zu reduzieren ist. Es unterscheidet sich ja nicht nur von Schulart zu Schulart, sondern von Schule zu Schule. Die Rahmenbedingungen allein bezogen auf die (materielle) Ausstattung der Schule, das Schülerklientel, die Elternschaft, das Netzwerk, die Zusammenarbeit im Kollegium usw, das sind doch allein schon Bedingungen, die gar nicht vergleichbar sind. Wenn ich im Bereich GS bleibe, dann habe ich ja auch viele Fächer fachfremd zu unterrichten. Eine Stunde Mathe kann mein Kollege in jedem Jahrgang aus dem Ärmel schütteln, in Musik wäre er komplett aufgeschmissen und bräuchte Stunden für eine gute Vorbereitung. Bei anderen eben umgekehrt. Welcher Faktor gilt dann wofür? Nur so als Beispiel.

    Ich kenne aber Schulen, die sich innerhalb von Schulentwicklungstagen damit auseinandergesetzt haben, wie außerunterrichtliche Aufgaben zu faktorisieren wären. Also Fachleitungen, Klassenleitungen, Sicherheitsbeauftragte, Kooperation mit Kitas, weiterführenden Schulen, Personalrat, Gleichstellungsbeauftrage, Lehrerbücherei, Homepage, Schulgarten etc. Da Grundschulen zumindest bei uns keine Koordiniatorenstellen (außer der Konrektorstelle) haben, gibt es keine weiteren Funktionsstellen außer SL und KR, und Ermäßigungsstunden sind sehr spärlich. Damit stellt sich ja immer die Frage, wer denn diese Aufgaben übernimmt. Und von einer Schule weiß ich, dass sie diese Aufgaben faktorisiert haben und dann in bestimmtem Rhythmus immer neu verteilt haben. Jeder musste in Abhängigkeit seines Deputats auf eine bestimmte Anzahl an Punkten kommen und sich entsprechend bewertete Aufgaben suchen. Das ist wahrscheinlich sehr aufwändig, aber klingt spannend, ist sehr transparent und führt wahrscheinlich auch zu mehr Gerechtigkeit, vermute ich.

    In SH sind ab dem kommenden Schuljahr alle Grundschullehrkräfte bei A13 angekommen. Das ist toll, ich freue mich für meine Kolleginnen und Kollegen. Trotzdem ist es so, dass ich mit A14 dann etwa 200€ mehr habe, die KR-Stelle liegt mit A13Z irgendwo dazwischen. Ich will definitiv nicht jammern, denn bei all den Diskussionen darum sehe ich durchaus, dass ich in meiner strukturschwachen Region hier zu den wirklich gut verdienenden Frauen gehöre - und das, obwohl ich Familie habe. Und für meine finanzielle Sicherheit bin ich auch wirklich dankbar. Aber: es wundert mich eben deshalb nicht mehr, dass keiner mehr in die Schulleitung gehen will im Grundschulbereich und dass deshalb so viele Stellen nicht besetzt sind. Ich persönlich würde mir übrigens mehr Leitungszeit wünschen, das würde meiner Meinung nach meine Arbeit irgendwie mehr wertschätzen.

    Mit so einer Entscheidung wäre ich sehr vorsichtig. Ich habe diesbezüglich keine Erfahrungen und in SH läuft sicherlich Vieles anders, weil wir keine Bezirksregierungen haben, sondern nur ein Bildungsministerium für das ganze Land.

    Das Gymnasium ist direkt dem Ministerium unterstellt, aber für die Förderzentren sind die Schulämter zunächst als Schulaufsicht zwischengeschaltet. Ob das hilft oder nicht, kann ich nicht sagen. Aber grundsätzlich wird in SH die Möglichkeit, an eine Planstelle zu kommen, ja aktuell sehr gesteuert. Zumindest im Grundschulbereich ist das ja so, und da die Situation an den Förderzentren ja nicht so viel rosiger aussieht, könnte es auch dort schwierig werden. Alle, die eine Planstelle haben in SH, sollten also eigentlich froh sein…

    Es kommt wahrscheinlich auch darauf an, in welche Region du möchtest…

    Welche Fächer hast du, welchen Förderschwerpunkt? Gäbe es für dich die Option, an die Grundschule zu wechseln? Oder wäre es eine Option, dich z.B. auf eine Konrektorenstelle zu bewerben? Das solltest du für dich klären, und dich dann unbedingt von der Gewerkschaft beraten lassen, die können dir sagen, wie die Chancen sind in deinem Fall.

    Edit: ich hatte mich verlesen, dachte du bist aus SH. Habe gerade gesehen, dass es NRW ist. Dann passt mein Beitrag nicht; ich lasse ihn stehen, weil vielleicht mal jemand aus SH sucht…

    Ich kenne dein Bundesland nicht und will dir daher auch keinen Rat geben bzgl des Umgangs mit der Schülerin, die so große Fehlzeiten hat. Da gibt es in jedem Bundesland eigene Regelungen. Hier läge es weder im Ermessen des Fachlehrers noch im Ermessen der KL und nur bedingt im Ermessen der SL, denn jede Schule muss ein Absentismuskonzept vorweisen, das darlegt, wie mit Fehlzeiten umgegangen wird. Ziel dabei ist es, SuS in die Schule zu holen und zu regeln, wie damit umgegangen wird, wenn SuS auffallend häufig fehlen. Das wird im Konzept festgelegt, und ein möglicher Ermessensspielraum liegt dann bei der SL.

    In deinem BL ist es offensichtlich so, dass jede Lehrkraft einen Verweis im eigenen Ermessen ausstellen kann, wenn gefühlt die Fehlzeiten das hergeben. Für mein Empfinden ist das eine große Verantwortung, die Lehrkräften da gegeben wird!

    Ich frage dich deshalb: welches Ziel verfolgst du, wenn du der Schülerin einen Verweis ausstellst? Und inwiefern ist ein Verweis dabei das richtige Mittel, um das Ziel zu erreichen?

    Als kleine Anregung: Mein Ziel ist immer, die Kinder in die Schule zu holen. Dort können sie lernen, soziale Kontakte knüpfen, Erfahrungen außerhalb des Elternhauses machen, Beziehungen aufbauen, Schule als sicheren Ort erleben - usw. Wenn ich also merke, ein Kind fehlt sehr häufig, ist mein Ziel also genau das: Die Motivation aufrecht zu erhalten, das Kind in die Schule zu bekommen. Und dann überlege ich mir, was helfen kann, dieses Ziel zu erreichen.

    Aus meiner Erfahrung heraus kommen mir dann je nach vermuteter Ursache so Ideen in den Kopf wie: Elterngespräche, Gespräche mit dem Kind, Beziehungsaufbau mit Kind und Eltern, Einbindung der Schulsozialarbeit, pädagogische Konferenzen, pädagogische Maßnahmen, große Gesprächsrunden unter Einbeziehung aller multiprofessioneller Ressourcen, die mir einfallen, Schulbesuchsmahnung, Zwangsgeldandrohung… je nach Level. Einen Verweis habe ich noch nie ausgesprochen deswegen. Aber: anderes BL, andere Sitten.

    Und selbstverständlich sind all das Dinge, die ich nicht als meine eigene Entscheidung vor der Klasse äußere,, sondern die Ergebnis von Gesprächen des Teams sind und die dem Kind und/oder den Eltern im terminierten Gespräch mitgeteilt oder erarbeitet werden.

    Das nur als Anregung zum Nachdenken für dich, vielleicht kannst du für dich die Fragen mal beantworten.

    In jeden Fall möchte ich allgemein noch einmal bemerken: Deine Sicht auf die SuS ist eine ganz andere als meine. Für mich sind die Kinder in meiner Schule meine Lernpartnerinnen und Lernpartner, die nicht immer auf meiner Welle schweben, aber denen ich Angebote mache - zum Lernen und zur Beziehung - und wenn sie die nicht annehmen, hinterfrage ich mich, warum das der Fall ist. Ich berate mich mit meinem Team, ich berate mit den Eltern als den Experten für ihr Kind, ich spreche mit dem Kind, ich ändere eventuell das Angebot, wenn deutlich wird, dass es so nicht passt. Ich bin nämlich die Erwachsene, ich bin der Lernprofi, die pädagogische Fachkraft - das ist mein Job…

    Hier ist eine aktuelle Bedarfsprognose vom Februar 2025 zu finden:
    https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/…it-ein-problem/

    Interessant - für SH relativ viel leeres Geschwafel. Tatsächlich behebt man den Lehrermangel in SH mit folgenden 3 Kniffen:

    - Kürzung der Stunden im SEK-Bereich: das senkt den statistischen Mangel gleich auf erfreuliche Weise.

    - im GS-Bereich: Planstellenvergabe nur an Perspektivschulen, alle anderen Schulen nur mit Abordnung +. So werden Lehrkräfte faktisch gezwungen, in Regionen zu gehen, in die sie eigentlich nicht wollten.

    - Gerüchte (oder evtl auch tatsächliche Umsetzung?) von weiteren Maßnahmen: man munkelt, ausgebildete LK sollen in Zukunft nicht mehr befristet eingestellt werden dürfen, wenn es eine adäquate Planstelle im Land gibt. Außerdem werden Gerüchte (oder sind das wirklich Pläne?) in Umlauf gebracht, dass Abordnungen gegebenenfalls angeordnet werden, falls Strategien wie Abordnung+ nicht aufgehen.

    Ich bin gespannt, ob das alles fruchtet, oder ob stärkere Anreize oder eine bessere Verteilung der Möglichkeiten, im Land auf LA zu studieren, nicht zielführender wären, als mit Druck und Zwang zu arbeiten - es erhöht vermutlich nicht unbedingt die Wahrscheinlichkeit, dass Junge Leute sich für das LA-Studium entscheiden. Glücklicherweise liegt meine Schule strategisch in einer guten Region, ich muss also (—noch) nicht jammern.

    Wenn du von Billund aus kurz vor Flensburg den Fjordvejen wählst, solltest du eine kleine Rast bei Annis Kiosk in Sönderhav (Hot Dog Havn) einplanen - das hat Kultcharakter. Dann über den Grenzübergang Schusterkate - wenn Du am Wochenende unterwegs bist, empfiehlt sich dann auch in Kupfermühle eine kurze Einkehr im Café LaFe 🙂.

    Ja, ich auch, aber allein wenn ich lese, was du in den letzten 12 Monaten gebaut hast, klingt das für mich, als ob ein Büro da nicht reicht, sondern als ob mindestens ein ganzer Trakt nötig wäre so im Laufe der Jahre - oder wohnst du einfach komplett in deinem Büro, damit dein Lego dein Heim belegen kann? 😅

    Frosch, wohnst du in einem Schloss oder wo lässt du das alles?? Ich kann verstehen, dass man gern Lego baut, macht mir sogar auch Spaß, aber ich wüsste gar nicht, wohin damit… 🤔

    Nachtrag: wenn man ein Kollegium hat, dass das alles auffängt und man das Ganze nur für wenige Monate so aufstellt ist das schon eine Lösung. Aber nur vorrübergehend, weil man damit den eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird (wenn du, wie du sagst, sehr engagiert warst vor dem Kind), den Ansprüchen des Kollegiums und der SL nicht gerecht wird und dem Kind vermutlich auch nicht - zumindest vermeintlich. (Ich spreche aus Erfahrung).

    Nein.

    Das geht nur im äußersten Notfall, also mit vorheriger Ansage und schriftlicher Abfrage und Rückläufern und Aufgaben für Zuhause und Notbetreuung - also mit entsprechendem zeitlichen Vorlauf.

    Bei uns nur wenn z.B. von 10 Lehrkräften 8 krank sind und im Vorfeld eine schriftliche Genehmigung durch die Schulaufsicht vorliegt. Mir hat ein Schulrat kurz nach Corona dazu mal vorgeschlagen: Dann schicken sie doch die 2 Lehrkräfte mit allen 180 Kindern in die Sporthalle! 😳

    Also nein, zu Hause lassen geht nicht, auch nicht freiwillig.

    Allerdings:, einen Vertretungsplan von zu Hause aus schreiben ist durchaus möglich, auch in der Grundschule, sowohl z.B. über Untis als auch in Papierversion. Aber: als Verantwortliche für den Vertretungsplan muss man immer Zeit am Morgen dafür einplanen. Spätestens eine Stunde vor Unterrichtsbeginn muss man in Bereitschaft gehen und schauen, ob noch Lk früh am Morgen ausfallen. Man ist also jeden Morgen unter Zeitdruck, der sich dadurch erhöht, dass man eben NICHT vor Ort ist und eben mal schnell handeln und absprechen kann (zu spät aufgrund von Unfall, Straßensperre, Panne, Probleme im Vormittagsbereich kommen ja noch dazu! Lk nach 2. Stunde krank, Kind von LK muss nach 3. Stunde aus Kita geholt werden, etc…) Am Abend vorher kann man den Plan erstellen (vielleicht täglich 10-15 min, wenn nichts Kompliziertes anliegt), aber das ist schon fast eine Stunde in der Woche. Und dann kommt die Bereitschaft in der Früh dazu. Vielleicht ist ja gar nichts - niemand wird zusätzlich krank. Dann hat man gar nicht gearbeitet, aber man war auch nicht frei von Schule. Oder man investiert morgens früh noch eine halbe Stunde extra, um den ganzen Plan umzuwerfen. Am Ende kostet die Vertretungsplanung viel Mental load - Zeit, wenn man das so nebenbei von zu Hause macht… evtl noch neben Kind und Frühstück…

    Ich finde, das steht in keinem guten Verhältnis. Jeden Morgen Bereitschaftsdienst und dann noch die restlichen Aufgaben, die du aufgezählt hast, für 4,5 Stunden passt für mich nicht - aus Konrektorensicht nicht, und als SL wäre ich auch nicht besonders glücklich darüber, weil es vor Ort zu Problemen führt, vermute ich.

    Was mich allerdings wundert: bei einer Konrektorin in Teilzeit würde ich die Schulleitungsstunden auch im Verhältnis der Teilzeit anpassen. Sprich: du hättest dann auch noch Unterricht. Finde ich interessant, dass du ausschließlich Schulleitungs-Ermäßigungen hast.

    In SH gibt es eine Mindest-Unterrichtsverpflichtung von 4 Unterrichtsstunden und eine Mindest-Deputatsverpflichtung von 8,5 Stunden. Bist du sicher, dass das so geht - ganz ohne Unterricht?

    Wenn dem so ist: Ich finde den Teil für den Vertretungsplan unpraktisch. Das heißt ja eigentlich, dass du täglich entsprechend arbeiten muss, gegebenenfalls auch morgens früh, wenn noch was anliegt. Und man wartet dann ja auch drauf, sozusagen Bereitschaftsdienst. Da fällt das Abgrenzen dann schwer, auch wenn es nur wenige Stunden in der Woche sind.

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