Beiträge von McGonagall

    Oder würdest Du den Job freiwillig & in dem Umfang machen, wie Du es jetzt tust,

    auch dann, wenn Du 100.000.000€ zur freien Verfügung auf dem Konto hättest?

    Die Frage erscheint etwas unsinnig. Es ist ja ein Job, mit dem ich mein Geld verdiene, um leben zu können. Und ich bin dankbar dafür, dass ich einen Job habe, der mir Spaß macht. Aber wenn ich nicht arbeiten müsste, würde ich die Hälfte des Jahres in der Wärme leben und vielleicht in der anderen Hälfte des Jahres mich ehrenamtlich engagieren - aber nicht täglich um 5 Uhr aufstehen und über 40 Stunden die Woche arbeiten…

    Hm, ich sehe das so: wer ausschließlich unterrichtet, hat den Fokus auf sein kleines Kosmos Klasse/Kinder/Unterricht, und das ist total wichtig. Das ist die Basis. Und es ist für eine normale Lehrkraft völlig ausreichend, erst Recht für die, die „entspannten“ Schuldienst anstreben.

    Schule als Ganzes ist ja aber mehr. Und wer irgendwann den Kopf hebt und das Gefühl hat, Gedanken zum größeren Ganzen zu haben, wer sich mit Themen auseinandersetzt, die Schulentwicklung angeht, macht schon den ersten Schritt hin zur Übernahme von Verantwortung für Prozesse, die in Leitung anzusiedeln sind. Wenn man das Gefühl hat, sich dafür zu interessieren, auf welcher Grundlage Entscheidungen getroffen werden; wenn man Entscheidungen rechtlich oder inhaltlich hinterfragt; wenn man das Gefühl hat, nur zu Unterrichten führt nicht mehr zur vollen Zufriedenheit, weil man im Hinterkopf häufig übergeordnete Themen wälzt, wenn man Interesse hat, mitzuwirken, Zeit zu investieren, usw - da sind ja je nach Schulform und Arbeitsbereich ganz viele Interessensgebiete möglich!, dann sollte man vielleicht mal Signale „nach oben“ äußern.

    Mir zumindest ging es schon nach 2 Jahren im Schuldienst so. Ich unterrichte gern. Aber für mich selbst erlange ich mehr Zufriedenheit, wenn ich auch noch anders in Schule wirken kann, und dafür nehme ich in Kauf, dass dieses Mehr an Zufriedenheit ggf. auch mal mit einem Mehr an Zeit verbunden ist.

    Wenn man keine Lust auf nervige Sitzungen hat und eine „möglichst entspannte Laufbahn“ anstrebt, dann solle man die Finger lassen von sämtlichen Aufgaben im Bereich Schulleitung.

    Ich würde sagen: egal, welche Aufgaben man da übernimmt und egal an welcher Schulform, die Motivation sollte immer sein, dass man neben dem Unterrichten Energie und Interesse hat (und teilweise auch bestimmte Qualifikationen aufweist), sich in Schule einzubringen und in außerunterrichtlichen Bereichen arbeiten möchte und Verantwortung übernehmen möchte. Im besten Fall sind die Entlastungsstunden so bemessen, dass sie keine Mehrarbeit bedeuten (im Vergleich zum Unterrichten +vorbereiten/nachbereiten). Im Normalfall arbeitet man in Summe am Ende doch mehr als wenn man nur unterrichtet. Und ohne Interesse an Leitungsaufgaben kann das sowieso nichts werden.

    Zitat

    Als dröge Ostwestfälin kann ich mit Karneval/Fastnacht so gar nichts anfangen. Ich hole zum Schulkarneval mein Mc Gonagal Kostüm raus und nach 4 Stunden bin ich erschöpft und alles ist vorbei :D.

    Ach krass… eine Doppelgängerin… ist das erlaubt???? 🤓

    Wobei die Minerva ja immer so gut zu mir passte wegen meiner Funktion, die hat sich ja jetzt verändert. Trotzdem bleibe ich meinem Namen treu 😉. Zu Fasching hab ich mich allerdings noch nie so verkleidet. Danke für die Anregung🤭. Ansonsten bin ich dröges Nordlicht, fühle also mit dir.

    Ok, eine knappe Handvoll von Menschen aus dem „echten Norden“ gibt es ja doch. Wie schön 😻. Wobei ich mich schon frage: ja, SH ist nicht so dicht besiedelt, aber ein paar mehr Menschen haben wir doch. Sind Schleswig-Holsteinische Lehrkräfte nun a) an sozialen Medien weniger interessiert, weshalb sie hier nicht auftauchen? Sind sie b) zufriedener mit ihrem Dasein, sodass sich ihnen keine Fragen bezüglich ihres Berufes stellen? Oder sind sie c) völlig überarbeitet, so dass sie keine Zeit für so ein Forum haben? 🤔. Jetzt könnte man dazu eine Umfrage machen, aber die wäre bei ca. 5 Menschen wohl nicht repräsentativ 😅. vielleicht ist es auch wie beim Karneval? (schnell noch mal reinschieben, bevor es vorbei ist)

    Offtopic:

    immer wenn ich was mit „Norden“ lese, muss ich das anklicken und freue mich und denke:

    Ah, endlich mal jemand aus dem Norden 😅! Nur um dann festzustellen, dass das jemand ist, der mindestens (!!!) 300 km südlich von mir wohnt. Ich fühle mich als Außenseiter, wirklich 🤔. Gibt es niemanden aus dem „echten“ Norden hier? Zumindest eine SH - Fraktion wäre schon cool. Aber die sind echt rar hier… Oder? und das bedeutet für mich, dass ich immer das Gefühl habe, ich könnte, wenn ich wirklich was zu mir schreibe, eigentlich auch gleich meinen Klarnamen verwenden (auch wenn ich gern von außen auf die Muggelwelt blicke).

    Also bitte, wo seid ihr aus dem „echten Norden“???

    Ich weiß nicht, ob das Lehrerleben in anderen Bundesländern rosiger ist als in SH. Ich finde schon, dass es ein anstrengender Beruf ist, da sollte man sich nichts vormachen. Auch das Referendariat ist sicher kein Spaziergang. Aber darüber hinaus ist das doch wirklich eine persönliche Sache, ob man die Arbeit mag oder nicht. Ich habe es heute schon irgendwo anders geschrieben: ich persönlich würde heute sagen, dass ich die richtige Berufswahl getroffen habe. Aber das muss man am Ende ja für sich herausfinden. Wie wäre es, wenn du eine Zeitlang nebenbei als Vertretungslehrkraft arbeitest? Dann hast du vielleicht einen Einblick in Schule. Mit Philo kann man da ja auch gut einen Tag in der Woche sozusagen als Nebenjob einsteigen, ohne den Hauptjob zu kündigen - wenn du bei deinem Hauptjob einen Tag frei machen kannst…

    Mein Referendariat habe ich als sehr unfair, stressig und anstrengend empfunden. Das ist aber schon über 20 Jahre her. Direkt nach dem Ref hatte ich für mich eigentlich entschieden, mich nach einem neuen Beruf umzusehen. Ich bin dann doch dabei geblieben und bin nach einigen eigenen Kindern wieder in den Job eingestiegen.

    Ich habe an unterschiedlichen Schulen gearbeitet und sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Ich habe in unterschiedlichen Funktionen in Schule gearbeitet und auch hier sehr vielseitige, herausfordernde, positive und negative Erfahrungen gemacht. Heute kann ich sagen, dass die Freude am Job überwogen hat und überwiegt. Nun bin ich vermutlich (?) an meiner letzten Schule angekommen und darf wieder ganz neue, spannende, herausfordernde Erfahrungen machen.

    Das schöne an meinem Job finde ich ist, dass es so vielseitig ist. Es gibt keinen Stillstand, außer, man will ihn (ich glaube aber, dann wird man nicht unbedingt glücklich).

    Fazit: ich gehe nach über 20 Jahren morgens immer noch motiviert zur Arbeit und würde mich jederzeit wieder für meinen Job entscheiden.

    Auch ich habe oft - und das mag an Corona, dem zunehmendem Alter, meinem Charakter/meiner Persönlichkeit, meinem Gesundheitszustand, meinem (zunehmend fordernderem) Job geschuldet sein, ich weiß es nicht - das Gefühl, wenn ich nach Hause komme, brauche ich meine Auszeiten, und am Wochenende sowieso. Ich habe nur selten den Wunsch nach privaten Treffen, da auch am Wochenende häufig noch Sportevents durch die Kinder, Schreibtischarbeit, Training der Kinder, Haushalt, Einkaufen etc. selbst meine sogenannte „Freizeit“ bestimmen, so dass ich froh bin, wenn ich mal abschalten kann und für mich allein sein kann. Mein Wunsch nach Zeit für mich, ohne Gespräche, ohne Geräusche !!, führt übrigens häufig auch in meiner Partnerschaft zu Unverständnis. Je älter ich werde, umso weniger kann ich im Feierabend TV, Kindergebrüll, partytrubel etc. um mich haben - und ich frage mich oft, ob das berufsbedingter Verschleiß ist 😅 oder tatsächlich nur normale Alterserscheinung?

    Ich hatte für meinen Sohn in Kita-Zeiten seine Erzieherin angeheuert, die, wenn ich Konferenzen etc. Hatte, das Kind nach Kita- Schluss (15 Uhr, Konferenzen starteten aber erst um 14 Uhr, halbe Stunde Fahrtzeit hatte ich auch noch) mit nach Hause nahm. Er sah sie eh jeden Tag, und mit zu ihr nach Hause zu dürfen war ein großes Abenteuer für ihn. Da war es nicht nötig, dass das regelmäßig war. Das war jetzt nicht ganz billig, aber die Zeiten gehen ja vorbei, und ich hatte immer ein gutes Gefühl dabei. Vielleicht wäre das eine Option?

    Wildschweine


    (zur Erklärung: Dänemark hat an der Grenze zu Deutschland (2019?) einen Wildschweinzaun eingerichtet, um dieselben daran zu hindern, unerlaubt über die Grenze zu wandern. Grund: Schweinepest. Ob es wirkt? Keine Ahnung, aber viel Geld hat es wohl gekostet 😅)

    Hier ist es so, dass bei 50% ein Anrecht auf einen freien Tag besteht, bei allem, was darüber liegt, eben nicht mehr. Ich habe immer versucht, stundenplantechnisch alles möglich zu machen, auch noch bei 18 oder sogar 19 Stunden - aber ohne Gewähr. Wenn sich beim Basteln des Plans herausstellte, dass es nicht machbar war, musste ich davon absehen. Und es wird umso schwieriger, wenn die erste Stunde noch rausfällt. In kleineren Grundschulen gibt es ja gar nicht unbedingt eine 7. Stunde, bei dann nur 5 möglichen Stunden alle 20 zu besetzen, ist nicht unbedingt lösbar…

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