Beiträge von Bookworm

    Auch wenn die Diskussion etwas vom Thema abgewichen ist möchte ich mich bei euch allen für eure Gedanken und Ideen bedanken. Es hat mir geholfen auch die Informationen am Rande zu lesen. Ich kannte den Schuldienst in Hamburg und habe dementsprechend meinen Leben gestaltet. Wahrscheinlich war es sehr naiv von mir zu glauben, dass es in einem anderen Bundesland ähnlich ist. Hier waren die Anforderungen anders und Gesprächsbereitschaft nicht vorhanden.

    In Rücksprache mit meinem Hausarzt möchte ich mich um eine Kur bemühen. Hat jemand Erfahrung damit, ob/wie das bei verbeamteten Lehrern möglich ist? Meine Kinder sind gesetzlich über meinen Mann versichert. Ich kann mir eine Mutter-Kind-Kur mit mindestens einem meiner Kinder jedoch besser vorstellen.

    Ich kann euch in vielen Punkten zustimmen, jedoch:

    • kann man sich in arbeitsrechtliche, organisatorische, ... Sachen einlesen und einarbeiten. Das ist kein Hexenwerk.
    • macht es für Arbeiterkinder, die ohne finanzielle Hilfen durchs Referat kommen müssen, einen erheblichen Unterschied, ob man mit dem geringen Gehalt 12 oder 24 Monate überbrücken muss (insbesondere bei den aktuellen Lebenshaltungskosten). Für mich war das ein entscheidender Punkt und ich bin unter anderem deswegen aus der Großstadt weggezogen.

    Ich werde demnächst von Niedersachsen nach NRW wechseln und die Anrechnung meines 2. Staatsexamens bzw. des Referendariats verlief ohne Probleme oder enormen Aufwand.

    Es geht hier um das konkrete Beispiel MV und um grundlegende Unterschiede bei der Bewertung und im Curriculum.

    Der finanzielle Aspekt spielt natürlich eine Rolle. Ich bin nicht einmal auf die Idee gekommen, dass jemand im Referendariat finanziell unterstützt werden könnte.

    Dir steht der Bundesland Wechsel noch bevor. Bei mir war die Anerkennung auch überhaupt kein Problem, aber die Einarbeitung in neue Lehrpläne und Bewertungsformen ist parallel zum Unterricht eine Herausforderung für mich.

    In MV dauert das Referendariat 18 Monate. Ich habe mein Referendariat in Hamburg gemacht (auch 18 Monate) und habe direkt danach das Bundesland gewechselt. Jetzt unterrichte ich in MV. Mein Problem war, dass ich mit den Abläufen und Lehrplänen nicht vertraut war. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch immens. Es kommt manchmal zu Diskussionen warum oder wie ich etwas mache - ich habe es so gelernt, jetzt muss ich umdenken. Ich würde also nicht dazu raten nur für das Referendariat umzuziehen und danach wieder das Bundesland zu wechseln. Hamburg kann ich aber für das Referendariat empfehlen. Es passiert alles innerhalb einer Stadt, Seminar, Schule und Wohnort bleiben überschaubar. In MV sind die Wege für die Referedare sehr weit.

    Was ich damit sagen möchte: Man kann vorab planen und absprechen, so viel man will. Ein Kind bzw. sein Charakter ist nicht planbar. Das Kind kann auch eine Erkrankung oder eine Behinderung haben, und dann sind alle Planungen vielleicht nicht mehr relevant...

    Genau das! Ich habe mich unter anderem dafür entschieden, Lehrerin zu bleiben /zu werden, weil eines meiner Kinder eine besondere Herausforderung ist.

    Die ganze Diskussion über Ferienbetreuung/Camps etc. ist für uns völlig hinfällig.

    Falls ja, dann ist das ein Stressfaktor, den du streichen kannst. Viele junge Lehrkräfte machen sich diese Sorgen und ich wünschte, man würde mit der Verbeamtungurkunde einen Brief erhalten, in dem klipp und klar steht, dass niemand wegen Fehltagen wegen bakterieller und viraler Wald- und Wiesenerkrankungen jemals seine Probezeit nicht bestanden hat.

    Auch wenn du zusätzlich 3 Wochen wegen einer Anpassungsstörung oder ähnlichem krank geschrieben wirst, ist das nicht mal ein Grund für einen Amtsarzttermin. Wenn du also akut nicht mehr kannst und meinst, 2-3 Wochen rausgenommen werden würde es dir ermöglichen, dich für den Rest des Schuljahres wieder stabil aufzustellen, dann mach dir bitte keine Gedanken über die Verbeamtung.

    Vielen Dank! Das ist wirklich hilfreich.

    Ich glaube, dass ich mir tatsächlich zu viel Sorgen mache. Durch die Corona Zeit bin ich dünnhäutig geworden. Meine Kollegen haben mir schon oft gesagt, dass ich mir Dinge nicht so zu Herzen nehmen sollte.


    Perfektionismus ist mein Problem im Alltag und in der Schule. Mal schauen, wo ich Abstriche machen kann.

    Anna Lisa Wie kommst du darauf, dass das Leben so geradlinig verläuft, dass man sich, bevor man Kinder in die Welt setzt, überlegen kann, wer wie viel Stunden außer Haus arbeitet? Man kann alles planen, das Leben hält jedoch gerne Überraschungen bereit. Und damit meine ich nicht meine Wunschkinder 😉

    Ich kriege jetzt bestimmt wieder ne Menge Hass ab, aber irgendwie wirkt es so, als wäre rückwirkend betrachtet klüger gewesen, mit den Kiddies noch ein bisschen zu warten. Berufseinstieg, zwei Kinder und noch ein Hausbau/Kauf zugleich waren vielleicht insgesamt ein etwas ambitioniertes Vorhaben.

    Na du bist witzig, ich bin über 40 😂 Ich habe lange Zeit alles in meine akademische Karriere gesteckt (aber das ist eine andere Geschichte). Mit den Kindern habe ich meine Uni-Laufbahn aufgegeben und bin an die Schule gegangen. Erst als Angestellte, dann habe ich tatsächlich ab Februar 2020 mein Ref mit zwei Kleinkindern durchgezogen, um vor dem Erreichen der Altersgrenze verbeamtet werden zu können.


    Vielen Dank für den Zuspruch hinsichtlich der Probezeit! Das bereitet mir tatsächlich immer wieder Sorgen.

    Müssen sie doch aber auch, wenn du krank bist, nur das sie so die Chance hätten eine längerfristige Lösung zu finden.

    Klar, müssten sie, können sie aber nicht. In diesem Schuljahr sind zwei Kollegen gesundheitlich dauerhaft ausgefallen, dafür sind andere mit den Stunden hoch gegangen. Etwas übernimmt ein Praktikant. Bestimmte Kurse fallen jedoch komplett aus. Ein Kollege war in Elternzeit, sein Unterricht ist bis zu den Herbstferien ausgefallen. Ich glaube, dass es vielen Kolleginnen ähnlich wie mir geht.

    Wow das ist eine hitzige Diskussion geworden. Ich weiß nicht mehr, auf wen ich antworten soll. Vielleicht ist das untergegangen, aber mein Mann arbeitet in Teilzeit. Er arbeitet 4 Tage die Woche, im Notfall kann er sogar einen Tag im Homeoffice sein. Der Arbeitsweg ist aber 45min bis 1h. Er ist im Bereich Marketing und erstellt vor Ort viel Content. Dadurch arbeitet er auch mal abends oder am Wochenende. Ich verdiene in Vollzeit mehr als doppelt so viel wie er. Deswegen war für uns klar, dass ich nach dem Ref (die Kinder waren sozusagen aus dem Gröbsten heraus) in Vollzeit arbeite. Mir macht meine Arbeit wirklich Spaß. Aber ich bin nach dem Unterricht einfach erschöpft und brauche eigentlich eine Pause. Stattdessen kümmere ich mich um meine Kinder, weil sie mich brauchen und weil ich das auch sehr gerne mache. Mehr als 8h Betreuung möchte ich ihnen eigentlich ersparen. Am Abend bin ich zu nichts mehr zu gebrauchen.


    Dank Kita Viren und täglichem Kontakt mit vielen Menschen fange ich mir einen Infekt nach dem anderen ein. Ich bin einfach viel zu oft krank. Zurück in der Schule ist dann so viel liegen geblieben, dass ich es kaum schaffe. Hinzu kommt der Lehrermangel und der allgemeine hohe Krankenstand. Es gibt immer wieder Vertretung und Sonderaufgaben.


    Elternteilzeit mitten im Halbjahr kann ich mir nicht vorstellen. Es gibt niemanden, der meine Stunden ersetzen könnte.


    Hilfe im Alltag ist wirklich schwierig, weil wir sehr abgeschieden wohnen. Es gibt keinen Lieferservice, niemanden der hier hin kommen würde um zu putzen oder zu Babysitten. Großeltern gibt es übrigens auch nicht.

    CatelynStark Danke für deine Gedanken. Nach genau so alltagstauglichen Tipps habe ich ja gesucht. Unterrichtsvorbereitung ist für mich eigentlich kein Problem. Auch wenn ich erst vor kurzem das Referendariat gemacht habe, unterrichte ich schon länger. Das Problem ist dann eher die notwendige Einarbeitung in ein neues System.


    Tatsächlich funktioniert die neue Rollenverteilung innerhalb der Familie nur für unseren jüngsten. Für meine Tochter bin ich Bezugsperson Nummer eins. Ich bin das auch wirklich gerne. Ich vermisse meine Kinder und ich möchte viel Zeit mit ihnen verbringen. Mein Mann genießt seine Rolle als Papa, aber er hat den Umschwung von Freizeit Papa zu Verantwortung und Erziehung übernehmen einfach nicht geschafft. Er ist damit einverstanden, wieder in Vollzeit zu arbeiten, aber finanziell ist das für uns die schlechtere Lösung.


    Das Problem ist also, dass ich unglücklich und überlastet bin. Ich würde am liebsten ehrlich mit meiner Schulleitung sprechen und erklären, dass ich eine längere Pause brauche, um mich mental und körperlich wieder zu erholen. Ich denke jedoch, dass ich damit meine Verbeamtung vergessen kann. Da ich mein Referendariat extra nachgeholt habe, um doch noch verbeamtet zu werden, fällt es mir schwer diesen Bonus aufzugeben.

    Sowas hörst du oft in Meck-Pomm oder in Hamburg?


    Zur Orga kann ich dir nichts sagen, weil ich nicht weiß, wie man die Korrigiererei Deutsch/Oberstufe aushält. Es klingt aber so, als ob man dich maximal ungünstig eingeteilt hätte. Vielleicht doch mit der Schulleitung reden?


    Mir scheint auch, als ob du dich speziell an dieser Schule unglücklich fühlst. Kollegium schwierig, Schulart eigentlich nicht dein Traum usw. Vielleicht ist eine Versetzung künftig nicht verkehrt, aber mir persönlich würde eine solche Planung in der Lage wahrscheinlich noch mehr Stress bereiten. Wenn dir das (auch fahrtwegtechnisch) wie eine Erlösung/Erleichterung erscheint, würde ich noch mal ernsthaft darüber nachdenken.

    In Hamburg war ich die einzige Mutter in unserer Kita, die Vollzeit gearbeitet hat. Hier sieht das schon anders aus. Trotzdem heißt das Übergabeheft in der Kita Muttiheft 😂 Diese Sprüche sind völlig unabhängig vom Bundesland.


    Wahrscheinlich ist ein Gespräch mit der Schulleitung angebracht. Ich habe jedoch ernsthafte Bedenken, dass ich dann komplett zusammen breche. Ich habe das Gefühl, dass nach Fehlern meinerseits gesucht wird und dass man es mir von Anfang an sehr schwer gemacht hat. Ach ja, Kunst Klasse 5 war nur ein Beispiel. Ich unterrichte Deutsch und Englisch. Unsere Schule beginnt erst mit Jahrgang 7.


    Die Schulart und die Schüler sind ein Traum. Ich habe Schwierigkeiten mich im Kollegium zu integrieren. Das könnte mir aber auch an einer anderen Schule passieren. Evtl ist das ein Ost-West Problem, auch wenn ich das niemals laut sagen dürfte.

    Wenn ihr einigermaßen gute Referendar*innen habt, könntest du einen oder mehrere einladen, bei dir in der Oberstufe Ausbildungsunterricht zu machen.


    Ansonsten: sprich mit deinem Mann, immer wieder. Wie schlecht es dir geht, dass du nicht mehr kannst, ob er das wirklich will. Und vertrau dann aber darauf, dass er sein Bestes gibt. D.h. wenn er die Wäsche übernimmt, sieht sie danach halt anders aus bei dir. Trotzdem bleibt es sein Job.

    Danke, mit meinem Mann bin ich natürlich im Gespräch. Er weiß, wie ernst die Lage ist. Mir ist ziemlich egal, wie er seine Aufgaben erledigt. Mein Problem ist, dass ich meine nicht erledigen kann. Ich schaffe den Schulalltag, die angemessene Betreuung meiner Kinder und den Prüfungsaufwand einfach nicht.


    Wie mir eine Referendarin helfen sollte, kann ich mir noch nicht vorstellen. Ich arbeite mich selbst erst in den Oberstufenunterricht ein Bei uns unterrichten Referendare ihre eigenen Kurse und müssen teilweise die Lücken im Kollegium füllen.

    Inwiefern tut das was zur Sache?


    Das Problem bei der Situation der Threaderstellerin ist nicht, dass sie in Vollzeit arbeitet, sondern dass der Mann scheinbar ne faule Socke ist.

    Auch wenn mein Mann noch Schwierigkeiten hat sich an die neue Rollenverteilung zu gewöhnen (Baustelle Mental Load und Care Arbeit), geht es auch um das Geschlecht. Natürlich können Männer mit kleinen Kindern Vollzeit arbeiten. Wenn sie die Kinder aus der Kita abholen, gibt es keinen vorwurfsvollen 'die kommt jetzt erst' Blick, sondern Bewunderung für den Vater, der 'mithilft'. Wenn die Kita /Schule der Kinder eine Bitte, Nachfrage, Aufgabe, Gesprächsbedarf... hat, dann wird in der Regel zu erst die Frau angesprochen /angeschrieben. Hobbies und Verabredungen etc. werden in der Regel von den Muttis organisiert. Ich weiß, dass es immer Ausnahmen gibt und mein Mann ist ein toller Vater, aber gegen gesellschaftlich gefestigte Klischees komme ich nicht an. 'Du kannst wirklich dankbar sein, dass dein Mann dir so viel mithilft.' höre ich viel zu oft. Mein Mann hat noch nie gehört 'du kannst dankbar sein, dass du nicht mehr Vollzeit arbeiten musst und dass deine Frau euch einen guten Lebensstil finanziert.'

    krass... wusste ich nicht.
    Allerdings sagt mir das schnell ergoogelte Dokument, dass 27 die Höchstzahl ist und dass es Reduzierung für Einsatz in der Oberstufe gibt (also natürlich ab einer bestimmten Stundenzahl) und auch für Klassenleitung. Wird das regulär an euch weitergegeben?
    https://www.kmk.org/fileadmin/…unden_der_Lehrer_2017.pdf

    Theoretisch ja. Aber ich habe natürlich 'nur' 8h in der Oberstufe. LK Englisch und GK Deutsch kosten mich jedoch viel Vorbereitungszeit. Es gibt - glaube ich - ab 12h eine Stunde Abminderung. Meine Klassenleitung ist in der Oberstufe, deswegen wird das auch nicht angerechnet. Ist auch wirklich nicht so viel Arbeit, aber beim ersten Mal ist es schon kompliziert.

    Rechne dir mal die Differenz zwischen Vollzeit und Teilzeit aus und steck die Summe in Entlastung wie Hilfe im Haushalt, Lebensmittel liefern lassen, Bettwäsche in die Wäscherei bringen, Babysitter … Einer Freundin von mir hat das sehr geholfen.

    Wäre total sinnvoll, ist aber leider auf dem Land nicht möglich. Gibt es hier alles nicht ^^

    Das hört sich jetzt böse an von mir, aber das Referendariat im Lockdown zu erleben, hat die Realität mit allen Aufgaben wahrscheinlich nicht wirklich getroffen, sonst wärst du mit 2 kleinen Kindern vmtl. nicht Vollzeit eingestiegen. Du kannst doch in der Probezeit auch in Teilzeit arbeiten. Wir müssen Teilzeitanträge für das neue Schuljahr im Januar abgegeben haben, vllt. kannst du ja noch was machen.

    Das stimmt. Außerdem bin ich von Hamburg Stadtteilschule nach Mecklenburg-Vorpommern Gymnasium gewechselt . Wenn alles gut läuft, gehe ich im nächsten Schuljahr auf 20 Unterrichtsstunden runter. Aber irgendwie muss ich dieses Schuljahr noch schaffen.

    In welchem Bundesland bist du denn, dass man "man" 27 Stunden am Gym hat? (dass es immer wieder jemanden trifft, klar, aber nicht alle und in jedem Halbjahr?) (sonst ab zu Gesprächen mit Lehrerrat / Personalrat und kollektive Überlastungsanzeige)

    MV das ist hier die reguläre Stundenzahl. Dafür werden wir aber im Vergleich zu anderen Bundesländern schlechter bezahlt 😉

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