Guten Morgen,
erst mal: Klassische Kombination, dass aus dem Maschinenbau (das unterstelle ich jetzt mal) Metall und Mathe abgeleitet wird. Zu Mathe meine ganz eigene Erfahrung: "Unser" Umgang mit Mathe im Studium war etwas hemdsärmelig im Vergleich zu einem Mathestudium. (Das hat eine gute und eine schlechte Seite: Manchmal fehlt "uns" das Verständnis der mathematischen Strukturen, das heißt die wirklich grundlegende Auseinandersetzung mit dem Fach, die echte Mathematikerinnen/Mathematiker betreiben. Auf der anderen Seite sind wir im Unterricht vielleicht pragmatischer (beim Finden von Zugängen).)
In Bezug auf das berufliche Fach haben wir deutlich mehr fachliche Ahnung als jemand, der/die das im Lehramt studiert hat, einfach weil bei uns die fachlichen Anteile größer waren.
Die Pädagogik und Didaktik konnte ich mir mit einer gewissen Affinität für diesen Bereich und einer Offenheit gegenüber der Ausbildung am Studienseminar aneignen. Das Ref. hatte ich so erfolgreich absolviert, die Ausbildung empfand ich als fair. Klar ist: Ausbildung ist immer anstrengend.
Zu den Einstiegen: Du schreibst vom Seiteneinstieg. Grundsätzlich nehme ich an, dass du die Einstiege kennst, für die Allgemeinheit wiederhole ich es hier aber mal ganz grob (die Details haben sich wahrscheinlich seit meiner Ausbildung etwas geändert, das Konzept bleibt das gleiche):
Quereinstieg: Ausbildung ist ein normales Referendariat mit dem normalen Umfang an Stunden, den niedrigen Anwärterbezügen und dem normalen Ausbildungsumfang am Seminar. Im Anschluss bekommt man in der Regel eine Stelle (man hat ja ein Mangelfach). Anders als im normalen Ref.: Wir hatten eine pädagogische Prüfung zur Halbzeit, die wir bestehen mussten.
Seiteneinstieg: kein normales Ref, sondern 3/4-Stelle an der Schule (also sehr viel Unterricht!), dafür Angestelltenbezüge (E13?), im Vertrag festgeschriebene Planstelle bei Bestehen + Amtsarzt, etwas weniger Umfang am Seminar (aber dennoch volle Ausbildung), kein zweites Staatexamen, also keine Anerkennung in anderen BL sicher. Päd. Prüfung zur Halbzeit wie QE. Viel Stress und nur in extremen Mangelsituationen ausgeschrieben!
Meintest du also wirklich den Seiteneinstieg?
In jedem Fall: Nach Jahren in der Industrie hat sich die zweijährige Ausbildung (Referendariat) komisch angefühlt. Plötzlich war man Lehrer-Azubi. Aber es war - wie gesagt - fair, ich habe wirklich viel gelernt, was ich heute noch umsetze (Kompetenzorientierung, Handlungsorientierung, Lernsituationen...) und es ging auch vorbei.
Zur Hospitation: Ich hatte eine Woche Praktikum gemacht, bevor ich mich für die Bewerbung entschieden habe. Muss aber nicht so viel sein, 1-2 Tage sollten es aber mal sein, um reinzuschauen (direkt mal bei einer BBS in der Nähe anrufen und fragen?). (Ob es im November mit dem Einstieg klappt? Es ist in jedem Fall sportlich.)
In Bezug aufs Praktikum: In jedem Fall bekommst du so einen kleinen Einblick in den Alltag. Bei mir war es ein Erweckungserlebnis: Bei den technischen Praktika im Studium kam ich mir immer ein bisschen falsch und verloren vor, bei dem Praktikum in der Schule war ich sofort zuhause. Dann auch am Ende eine Doppelstunde selbst unterrichtet und der Lehrer, der mich begleitete, wollte wissen, ob ich schon mal als Lehrer gearbeitet hätte: Ich hätte in den zwei Stunden direkt zwei zentrale Kompetenzen getroffen. Und ich wusste nach dem Praktikum: Ich bin in der Schule richtig 
Und am Ende: Ich kann mir keinen anderen Job vorstellen. Ich bin mit der Jobwahl rundum zufrieden. Ich mag meine Klassen, meine Schule und den Großteil der KuK.
Völlig klar: es gibt extrem stressige Phasen mit Nachtschichten, auch mal Klassen, die du gerne verabschiedest, Ärger über das System... Aber: All das überwiegt bei mir keinesfalls und kein Job ist rundum perfekt.
Zur Akzeptanz: Offensichtlich sind Lehrerinnen in den technischen Fächern seltener, das ändert aber nix an der Akzeptanz. Akzeptanz erwirbst du durch deine Kompetenz und die Qualität des Unterrichts und den Umgang. Bei jedem wird am Anfang ausgetestet, wie er/sie drauf ist. Bei einzelnen(!) inzwischen pensionierten Kollegen hatte ich mal einen Spruch bzgl. Frauen gehört, das schien aber eine Ausnahme. In jedem Fall - aber das wirst du wissen - ist der Umgang in technischen Fächern direkter (und klingt dann rauer), ist aber tendenziell auch lösungsorientierter und pragmatischer (alles im Komparativ
)
Zur anderen Seite der Akzeptanz: Da bei den Metallern und -innen gefühlt 3/4 QE/SE gemacht haben, sind die "Normalen" eher exotisch

Die Akzeptanz in den Klassen: Als Lehrkraft mit einem beruflichen Fach habe ich es häufig etwas einfacher als Allgemeinbildner, weil mein Fach eher an den Interessen der SuS dran ist. Das hängt aber auch von meinem Unterricht ab und der Schulform (da gibt einfachere und schwierigere). Es sind auch nicht alle freiwillig da und die Ziele sind auch unterschiedlich.
Was die Verbeamtung angeht: Zwei Hürden: 1. Das Alter (irgendwo über 40 liegt die Grenze) und 2. der Besuch beim Amtsarzt. Wenn beides passt, dann klappt es in der Regel mit der Verbeamtung (sicherer, mehr Geld, PKV und ein paar andere Goodies. Dafür aber - aus Sicht mancher (nicht meiner) - Leibeigenschaft etc.)
Stellen: Tja, ich bin nicht die ADD und verteile nicht
Ich hatte das Glück in der Nähe bleiben zu können. Mangelfächer sind in der Regel flächendeckend Mangelfächer und meist will die Schule dich nach dem Ref. behalten (und andere wollen dich vielleicht auch).