Ich versuche mal einen Aspekt beizutragen, da ich sowohl in einem ingenieurwissenschaftlichen Studium und in einem geisteswissenschaftlichen Erfahrungen habe:
Erst mal vorab: Ich bin unter MINTlern/innen ein Exot, da ich zwar meinen MINT-Krempel kann, der mich als reiner Lebensinhalt aber nicht zufrieden macht und ich lieber mit Menschen arbeite. Und ich spreche, lese und schreibe freiwillig und gerne... Das ist für viele MINTler/innen, denen ich begegne, durchaus eine Horrorvorstellung ![]()
Jetzt zu dem, was ich an Erfahrungen habe:
In meinem Ingenieursstudium war der vorherige Mathe-LK eine kleine notwendige Basis für alles, was danach kam. Ich bin aber fachlich während de Studiums immer mal wieder so abgekackt, wie ich das in der Schule nicht erlebt habe. Wenn ich mit der Arbeitsweise wie vor einer Mathe-LK-Klausur an einen Physik-Schein (oder sonstwas) drangegangen bin, bin ich teils mit 10% der Punkte raus. Das war alles extrem krass.
Bei dem, was ich im geisteswissenschaftlichen Bereich so alles geschrieben habe (Klausuren und Seminararbeiten etc.) kam ich mit dem, was ich in Sozi-Leistung als Kompetenzen gezeigt hatte, problemlos aus. Ich formuliere es mal so: Wenn man Karl Marx und Max Weber im Original-Text gelesen und interpretiert hatte, dann war die Textarbeit in diesem geisteswissenschaftlichen Studium auf dem gleichen Niveau, aber nicht höher. Dort Texte zu lesen, zu verstehen und in verständlichen Worten wiederzugeben bzw. Situationen, Szenarien etc. zu interpretieren und zu verschriftlichen, hat mich nie so gefordert, wie die Klausuren in der Ingenieurwissenschaft.
Gleichzeitig ist es aber so, dass bei dem geisteswissenschaftlichen Kram, den ich so gemacht habe, wohl 95% meiner Kommilitonen der Ingenieurwissenschaft ausgestiegen wären. Für diese wäre das nicht machbar gewesen.
Was ich aber nicht geschafft hätte, wäre ein Fremdsprachenstudium gewesen. Außer man zählt Latein dazu, das hätte ich wohl geschafft. ![]()