Mikael hat da schon Recht. Wenn ein personeller Engpass besteht, ist es eher suboptimal, wenn man die Aufgaben freiwillig zusätzlich übernimmt (Ausnahme: man bekommt die Zusatzaufgaben angemessen vergütet), da es implizit dazu auffordert, es doch nicht so eilig bei der Einstellung einer neuen Fachkraft zu haben. Natürlich kann man nicht alles stehen und liegen lassen bei Ausfall im sozialen Bereich; dann macht man aber in diesem Bereich nur das Nötigste, macht seine Haupttätigkeit weiterhin auf hoher Qualität und kommuniziert nach außen die Gründe, warum die Qualität in besagtem Bereich nicht auf dem gewohnten hohen Niveau ist (und dass es nichts mit der eigenen Person zu tun hat).
Ich weiß nicht, ob wir hier von den selben Sachen sprechen. Es ist keineswegs so, dass man "Aufgaben freiwillig zusätzlich übernimmt", es besteht häufig dringender Handlungsbedarf, der gar nicht zu übersehen ist. Sicher ist es nicht meine eigentliche Aufgabe, einen aggressiven und gewaltbereiten Schüler mit Verhaltensauffälligkeiten soweit wie möglich zu beschulen und dabei den Rest zu vernachlässigen. Aber häufig kann eine Lehrkraft sich aufgrund einiger weniger Schüler gar nicht auf seine eigentlichen Aufgaben konzentrieren. Je nach Schule in der man tätig ist, hat man täglich mit solchen Kindern und den entsprechenden Situationen zu tun, die von der eigentlichen Hauptaufgabe ablenken - da ist es reichlich naiv zu behaupten, dass man dann eben "seine Haupttätigkeit weiterhin auf hoher Qualität" macht... Scheinbar hast du bei Inklusion hauptsächlich die lernschwachen/lernbehinderten Kinder im Kopf - die meiner Meinung nach das kleinere Problem darstellen.