Beiträge von Zweisam

    Du bist Förderschullehrerin? Ist es bei euch nicht auch so, dass im Moment viele Förderschulstellen mangels geeigneten Lehrkräften gar nicht besetzt werden können? So ist es zumindest bei uns und ich würde mich an den zuständigen Schulrat wenden und mit ihm reden - zumindest hier bei uns hätte das vermutlich Erfolg. Wie sieht das bei euch aus?

    Also mal rein sachlich, Elternzeit darf kein Nachteil sein, als Frau bist du sowieso im Vorteil bei gleicher Leistung, Eignung und Befähigung
    An deiner Stelle würde ich mich bewerben, wenn du die Stelle gerne hättest und für passig hälst. Dafür wünsche ich dir viel Glück. Das was ich jetzt schreibe ist daher auch kein Angriff auf dich oder gar der Versuch, dich entmutigen zu wollen!
    Grundsätzlich ärgere ich mich trotzdem manchmal darüber, wenn Kollegen sich in eine Stelle einarbeiten, sie kommissarisch gut machen, sich reinhängen und dann... wird jemand anderes eingesetzt, der nicht im Nachteil sein darf und mit manchen Dingen eben im Vorteil ist ;) Das empfinde ich irgendwie als unfair und enttäuschend für die Betroffenen (nein - mir ist es noch nicht passiert, nur schon zweimal beobachtet) Zum Glück ist das im Schulbereich nicht so häufig (?), aber es gibt wohl scheinbar andere Bereiche im ÖD, wo das auch durchaus häufiger vorkommt.
    Ich würde aber auf jeden Fall das Gespräch mit deiner Schulleitung suchen und darlegen, warum du dich so gerne bewerben würdest und was für dich spricht. Dann wird sich sicherlich schon vieles klären, z.B. auch, wie die dienstl. Beurteilung abläuft und so.

    Ich habe mich während des Orientierungspraktikum mit drei jungen Lehrern unterhalten und alle drei haben mir dies bestätigt.

    Also über ein entspanntes Leben kann ich jetzt nicht berichten und der größte Teil meiner Kollegen auch nicht... aber es gibt durchaus Kollegen, die das bestätigen. Das sind die, die wirklich Dienst nach Vorschrift machen, eine Kombi haben, die lockerer ist, sich nicht mit Fachleitungen und anderen Zusatzaufgaben belasten (oder nur überflächlich erledigen), denen Schulentwicklung schnurz ist und die zudem keine Klassenleitung haben bzw. die auch nur so erledigen, dass das absolut Notwendige gemacht ist. Im Gegensatz zu einem Schichtdienst im Krankenhaus sicherlich aber dann doch wieder entspannt, bis auf so "Stoßzeiten" wie Klausurzeiten, Abschlussprüfungen, Zeugniszeiten, etc. Du kannst teilweise zuhause arbeiten, hast aber gefühlt nie Feierabend. Der Lehrerberuf ist sicherlich auch familienfreundlicher. Ein dickes Fell brauchst du bei beiden Berufen. Ich würde schauen, wo dein Herz mehr dran hängt.

    Da würde die entsprechende Schülerklientel abgeschottet von ihren Familienverhältnissen einen geregelten Tagesablauf kennenlernen.

    Ja, gerne... Dann aber bitte auch alle Fernseher und sonstigen elektronischen Geräte/Medien entfernen. Dann kommen sie vielleicht auch nicht mehr auf die Idee, dass man seinen Lebensunterhalt doch irgendwann prima als Rapper, Zuhälter, Youtuber oder Dealer verdienen kann (bei den Mädchen vorzugsweise "Bitch" von Rapper, Zuhälter etc.). Und die weniger Begabten wollen dann auch nicht mehr nur hartzen (weil da hat man ja wenigstens Zeit zum Zocken). Wer das jetzt für übertrieben hält: Lange im sozialen Brennpunkt gearbeitet und festgestellt, dass viele meinen, sie können Geld machen ohne Abschluss, Anstrengung oder Engagement. Wird schon klappen... Und selbst jetzt, wo ich nicht mehr im sozialen Brennpunkt bin, hält sich dieses Weltbild bei einigen hartnäckig. Daneben gibt es auch noch die anderen, die so ticken, wie Lehramtsstudent als Schüler - aber die findet man wahrscheinlich eher am Gymnasium. Mir begegnen leider zu wenig Schüler dieser Sorte... :(

    Das Blöde ist nur, dass diese Kinder ja auch leiden, wenn kaum noch Unterricht stattfinden kann, weil die "problematischen" Kinder bei den Fachlehrern völlig aufdrehen (leider alles schon erlebt...). Da nutzt einem dann auch das Fachwissen nichts mehr, weil man nur noch mit disziplinarischen Maßnahmen beschäftigt ist. Das ist sicherlich nicht an jeder Schule so, aber mit Sicherheit an vielen Brennpunktschulen. Im schlimmsten Fall lernen die Kinder da nicht nur nicht genug, sondern haben dann auch noch den Stress wegen ständigem Geschreie und "Gezerre".

    Das habe ich, fürchte ich, nicht ganz verstanden. Was für eine Fachkraft war denn das dann, wenn kein ausgebildeter Lehrer? (denn den "leisten" sich ja alle Schulen, und es sollte ja deiner Meinung eben nocht nur EINER sein?) oder war ein Lehrer durchgängig drin, zusätzlich zum jeweiligen Fachlehrer? (das wäre dann in der Tat Luxus...).

    Sorry, blöd ausgedrückt... Natürlich zusätzlich zum Lehrer - so war das gemeint. Das war aber kein Lehrer, sondern eine Erzieherin oder Sozialpädagoge.

    Sorry, wenn ich einen Blick auf die "vermeintlich fortschrittlichen" Grundschule um uns herum (Ruhrgebiet bis ins Münsterland) werfe, genau diese Schulen besinnen diese sich gerade auf das Klassenlehrerprinzip.Wenn ich mal überlege, dass in der Klasse 2-3 ESE-Kinder sind und die Lehrer geben sich gegenseitig die Klinke in die Hand...
    halt ich persönlich auch für Unsinn.
    (Es sei denn mit "fortschrittlich" ist gemeint, die Schulen halten sich "erfolgreich" die Inklusionskinder fern, gibt es ja auch)

    Für mich steht trotzdem vorne an, dass alle Schüler einen fachlich fundierten Unterricht bekommen, der einfach für Mathematik und Deutsch elementar wichtig ist. Da werden die allerwichtigsten Grundlagen gelegt, die den weiteren Schulweg der Kinder bestimmen. Diese beiden Fächer sollten einfach nicht fachfremd unterrichtet werden, Beziehungsebene hin oder her und es lässt mir echt Hörnchen wachsen, wenn diese beiden Fächer wegen Beziehungsebene und so in unausbebildete Hände gelegt werden. Warum sollen die "unproblematischen" Kinder unter der Inklusion "leiden" - das kann doch nicht unser Hauptziel sein. Die praktische Umsetzung der Inklusion ist nicht durchdacht und dann entstehen solche Dilemma... Ich habe eben jüngst eine Schule kennenlernen dürfen, die in der Eingangsphase immer den ganzen Vormittag EINE feste pädagogische Fachkraft im Unterricht hat. Purer Luxus, weil für die meisten Schulen kaum finanzierbar, aber das ist super.


    Das Klassenlehrerprinzip ist für Grundschulen sehr wichtig, denn wir kriegen ziemlich kleine Kinder in die ersten Klassen. Dazu kommt, dass wir immer mehr Kinder bekommen, für die die Beziehungsebene sehr sehr wichtig ist. Bei uns ändern gerade viele weiterführende Schulen das Prinzip, dass der Klassenlehrer nach Klasse 6/8/10 usw. ausgewechselt wird eben weil es viel mehr Sinn macht, dass Kinder die eh gerade in die Pubertät kommen, eine Konstante haben, die sie schon von "vor der Pubertät" kennen.

    Das ist nicht vergleichbar mit den weiterführenden Schulen, da unterrichten trotzdem möglichst Fachleher und nicht der Klassenlehrer alles. Da würde man sicher auch nur im Notfall jemanden fachfremd Deutsch, Mathe, Englisch unterrichten lassen - diese Notfälle gibt es ja in den NaWi-Fächern leider häufig. Ich weiß, dass immer mehr Kinder kommen, für die die Beziehungsebene wichtig ist. Wir sind trotzdem nach wie vor als Schule eine Bildungseinrichtung, die Grundlagen legt. Da haben alle Kinder meiner Meinung nach auch ein Recht auf guten und fachlich fundierten Unterricht. Ich weiß, dass sich Kollegen da echt reinhängen, wenn sie fachfremd Mathe oder Deutsch unterrichten, aber es ist und bleibt fachfremd und ersetzt kein Studium, das einen gewissen Blick auf das Kind und seine Vorgehensweisen erst ermöglicht.

    :ohh: darf ich fragen, wie es sein kann, dass man alles fachfremd unterrichtet?

    Das ist leider eine Unart, die sich in einigen Grundschulen immer noch durchsetzt -Stichwort Klassenlehrerprinzip- und ebenso leider häufig viel Murks produziert. Ich persönlich halte dieses Klassenlehrerprinzip für überholt und echt kontraproduktiv, selbst wenn die Kollegen da motiviert und engagiert rangehen, und verteidigen, dass sie ja "schon immer" fachfremd unterrichten. In der weiterführenden Schule sieht man sehr häufig die (vermeidbaren) Resultate... :( In den Bildungsstandards (war das da? oder woanders, glaub aber dort) findet man übrigens den Hinweis, dass das Klassenlehrerprinzip in der GS zwar berücksichtigt werden soll, aber nur unter angemessener Berücksichtigung des fachlichen..., gibt ja auch genug Untersuchungen, die das fachfremde Unterrichten kritisieren und Aber wie gesagt, einige Grundschulen halten irgendwie an diesem "ich unterrichte alles" fest. Die "fortschrittlicheren" Grundschulen lassen Mathe, Deutsch, Englisch, HWS nicht fachfremd unterrichten und nehmen dafür gerne in Kauf, dass es dann eben drei, vier oder fünf Lehrkräfte in der Klasse gibt - kommen die Kids auch gut mit klar. Leider ist das bei kleineren Grundschulen häufig nicht möglich, weil sie eben personell eingeschränkter sind, da müsste man einfach viel mehr Angebote für Zusatzqualifikationen machen (verpflichtend, aber mit Stundenausgleich), damit die Qualität überall stimmen kann.

    Mit welchen Büchern/welchem Material arbeitest du denn? Da gibt es doch oft sehr hilfreiche Lehrerkommentare, die es dir erleichtern.


    In Deutsch solltest du unbedingt von Anfang an darauf achten, dass die Kinder die Lineatur einhalten, und auch angemessene Abstände zwischen Buchstaben, wichtig sind auch Wortgrenzen. Ich finde, es zahlt sich schnell aus, je "pingeliger" man zu Beginn ist.
    In Mathe investiere ich zu Beginn sehr viel Zeit in die Mengen-Zahlzuordnung, die ich bis zu den Herbstferien mit dem Zahlenschreiben kombiniere und dann auch auf die Zahlzerlegung der zehn. Die Zahlzerlegung trainiere ich immer wieder bis zum Erbrechen, weil es später so wichtig beim Addieren und Subtrahieren besonders beim Zehnerübergang ist. Was ich dir in Mathematik noch ans Herz legen kann: von Anfang an das Kommunizieren etablieren. Beschreiben lassen, was die Kinder tun, warum sie es tun. Es erleichtert Sachaufgaben ungemein, wenn sie es gewohnt sind, Mathematik in Worte zu verpacken und du da ein gutes sprachliches Vorbild abgibst. Das hat bei meinen letzten beiden ersten Klassen hervorragend geklappt, vor allem, weil ich Wert auf Fachsprache gelegt habe - selbst die Schwachen oder Kinder mit sprachlichen Problemen haben das nach einer Zeit gut hingekriegt. Meine aktuelle Klasse ist es so gewohnt, über Mathematik zu reden, dass sie das mittlerweile ganz selbstverständlich bei allen möglichen Gelegenheiten tun.

    Warum? Ist der Vater bei der Erziehung außen vor?

    Bei einem Zweijährigen finde ich es durchaus auch nicht verwerflich, wenn das Kind mit Mama fährt - die sind ja doch schon sehr anhänglich. Ich war auch schon mit meinem Kind zur Reha (also Kind bekam Anwendungen) und ich fand es überaus angenehm, dass ich mein jüngeres Kind auch mitnehmen konnte. Das wurde tatsächlich wirklich in der Betreuung aufgenommen, darüber hatte ich mich vorher informiert. Es war kein Erholungsurlaub für mich, aber das ist eine Reha ja nie. Trotz beider Kinder und den Anwendungen war es schön und auch entspannend. Ohne Kinderbetreuung vor Ort würde ich aber wenn es irgendwie machbar ist auf die Mitnahme des zweiten Kindes verzichten, das ist dann echt megaanstrengend.

    Du solltest als erstes mit beiden Schulen darüber sprechen, ob das überhaupt geht. Mal so eben 22h zu verteilen ist, je nach geplanten Einsatz für dich, evt. gar nicht (so einfach) möglich.
    Dann solltest du als nächstes abklären, wie das mit Überstunden gemacht wird. Am besten übernimmt eine Schule (üblicherweise die Stammschule) diese Aufgabe.

    Den Hinweis finde ich ebenfalls sehr wichtig. Das Ganze funktioniert ja nur, wenn du z.B. drei Tage in der Woche an einer Schule sein kannst und an der anderen die restlichen beiden Tage. Wird ja sonst schwierig... also für dich, aber vor allem für die Schulen... je nach Gegebenheiten für die Schulen auch unmöglich in Bezug auf die Stundenplanungen.

    Aber a propos Testen: ich teste gerade das FET-Programm am aktuellen Stundenplan. Der neue Stundenplan steht zwar schon fast (bis auf die üblichen 5 % die die meiste Arbeit machen), aber ich hatte gerade Langeweile. ;) DIe Doku ist auf Englisch, was mir persönlich nicht so liegt, aber da man die Software auf Deutsch umstellen kann, kann man sich auch in die allermeisten Punkte sehr gut hineindenken /- arbeiten.


    Aktueller Stand: das Programm gefällt mir, wobei ich noch nicht alle Vorgaben so eingegeben habe, dass ein Plan rauskommt. Es lässt sich aber gut bedienen und ist logisch aufgebaut. (Besonders gut gefällt mir die Fächer- Stunden - Übersicht zur Eingabe der "Aktivitäten" (so heißen dort die Unterrichtsstunden.


    kl. gr. frosch

    Aus purem Interesse, auch wenn es schon lange her ist... Hast du deine Tests mit dem FET-Programm eigentlich weitergeführt ;) Wie ist dein Fazit?

    Bei mir hat man bemängelt, dass ich mit der Hand mitgegangen bin - da würden die Schüler keinen freien Blick auf das Geschriebene haben :staun:
    Ich mache es jetzt aber zu Gunsten meine Schrift und mit viel Üben, Ausprobieren und Geduld ist meine Tafelschrift mittlerweile ganz nett.
    Mir hat es anfangs ebenfalls geholfen, mir das Tafelbild auf Papier zu notieren und zu überlegen, was wo hin muss. Dann hab ich anschließend mit Kodis "Oldschool Trick" gearbeitet und mir die Tafel in Abschnitte aufgeteilt.

    Danke Meike, das hat mir schon sehr geholfen.
    Ja, in S.-H. entscheidet auch die Gesamtkonferenz über die Grundsätze der Unterrichtsverteilung.
    Leider gibt es darüber aber keine Entscheidung... hat sich die Gesamtkonferenz niemals mit befasst.
    Was fällt denn bei euch alles unter diese Grundzüge - das hört sich wieder sehr allgemein an?
    :rose: Danke

    Schade, dass etwas gleich so verunglimpft wird, weil man es nicht kennt.
    Ich war dieses Jahr auf einer Fortbildung, welche eine Evolutionspädagogin (im Hauptberuf Lehrerin) gehalten hat. Thema war ein Aspekt davon, also kann ich euch die Grundlagen nicht kompetent erklären.
    Ich persönlich fand es sehr interessant. z.B. dass ein Kind, welches nicht rückwärts krabbeln kann, Schwierigkeiten bei Minusaufgaben hat.

    Diese Erkenntnis ist nichts Neues, genau wie die Tatsache, dass Zehenspitzenlaufen, Unfähigkeit rückwärts zu laufen etc. auf Defizite beim Kind hindeuten. Ich finde die Evolutionspädagogik auch irgendwie merkwürdig... Hab mir die Homepage angeguckt und bin auch nicht schlauf geworden, was da konkret gemacht wird. Für mich hört es sich an, wie ein Zusammengemenge verschiedenster Ansätze wie Kinestetik (die ich super finde), Physiotherapeutischen Methoden oder auch Akupressur. Für mich ist das irgendwie zu schwammig...

    Auch wenn das jetzt so nicht wirklich inhaltlich ist...
    Mittlerweile ärgere ich mich, dass ich mich über Lehramtsstudent geärgert habe. Ich kann mir nämlich grad nicht vorstellen, dass er das ernst meint. Er hüpft durch verschiedene Threads und gibt Zusammenfassungen aus Lehrbüchern wieder. Wahrscheinlich freut er sich darüber, dass uns das auf die Palme bringt und weiß sehr genau, dass das irgendwie ziemlicher Unfug ist. Die Erkenntnis hatte ich schon einmal, hab mich aber nicht daran gehalten, seine Beiträge einfach nur zu ignorieren. Hoffentlich schaffe ich das nun, sie gar nicht mehr zu lesen. Aber dann kriege ich auch nicht mit, wenn er irgendwann mal in der Realität ankommt ;)
    @ lehramtsstudent: Schade, dass du nicht in meinem Bundesland wohnst... Sonst hätte ich dir mal gerne ein Langzeitpraktikum an meiner Schule angeboten. Während du den Matheunterricht revolutionieren würdest, könnte ich gepflegt daneben sitzen, einen Kaffee schlürfen und mir alle deine Tricks und Kniffe abschauen. Wäre auch für die weiterführenden Schulen gewinnbringend... Das ist echt nicht böse gemeint, aber -bitte, bitte- geh doch mal ein bisschen länger in eine Schule und schau dir an, was zum Teil los ist...
    8)

    Zweisam: Sicher gehört beim systematischen Probieren auch etwas Geduld dazu. Man kann ja bei Einführung entsprechender Knobelaufgaben erst einmal als Differenzierung für die leistungsstärkeren Schüler verwenden, während leistungsschwächere diese optional oder kleinschrittiger bearbeiten können. Systematisches Probieren ist ja auch nur eine von mehreren heuristischen Strategien und wenn der Lehrplan diese nicht explizit vorschreibt, kann sich die Lehrkraft im Zweifel auch für eine andere entscheiden.
    Im Rahmen der Anforderungsbereiche würde ich die Aufgabe Anforderungsbereich II zuordnen, Anforderungsbereich III ist dann doch noch einmal etwas anspruchsvoller und abstrakter (erklären, begründen, beweisen, Ausnahmen finden,...). Sowohl Geduld als auch die Bearbeitung von Aufgaben, die über den Anforderungsbereich I (=Reproduzieren) hinausgehen, sind nicht zwangsläufig bei Beginn der 1. Klasse bei allen Schülern vorhanden, der Mathematikunterricht bietet aber immerhin den Raum, diese Fähigkeiten mal mehr, mal weniger geleitet zu erwerben. Natürlich gehört auch Päckchenrechnen dazu, das aber bei zu häufiger Verwendung gerne zu falschen Vorstellungen von Mathematik führt (und insbesondere von den höheren Bildungsinstitutionen beim Schülerübertritt eher kritisiert wird) und natürlich für leistungsstärkere Schüler kaum eine Herausforderung darstellt.

    Danke für die guten Tipps. Nach jahrelangem Herumplagen mit Erstklässlern (bzw. anderen Grundschülern) und verschiedenen heuristischen Strategien sowie anderer mathematischer Probleme bringt mich dein Theoriewissen bestimmt voran. :autsch: SOWEIT war ich auch schon... nämlich zu Beginn des Referendariats. Danach ist mir nach und nach klar geworden, dass eine Grundschulklasse aus ganz vielen Individueen mit noch viel mehr Interessen, Macken und Talenten besteht, denen man häufig nicht nach diesem Lehrbuchgeplapper gerecht werden kann. Mal abgesehen von zeitlichen, organisatorischen oder anderen Problemen, die mir vor dem "echten Schulleben" nicht in den Sinn gekommen wären. Nur mal so als Hinweis: das was du wohl mit "Päckchenrechnen" meinst, wird in meinem Matheunterricht (und sicherlich auch in dem von vielen Kollegen) nicht mehr als Hauptinhalt angesehen. Schau dir mal beispielsweise die Anhörungsfassung der Fachanforderungen Mathe für die Grundschule S.H. an - da wird das sehr deutlich. Was dort geschrieben steht, wird von den meisten Lehrwerken und Lehrern durchaus schon lange umgesetzt, ist sozusagen die Zusammenfassung der (praktischen) Weiterentwicklungen der letzten Jahre. Eigentlich wollte ich mich da ja zurückhalten, aber so langsam nervt auch mich deine belehrende Art und Weise theoretisches Elfenbeinturmwissen kundzutun...

    Die Mutter (M) ist viermal so alt wie die Tochter (T) ---) M = 4TM+T=4T+T=5T= 45, daher: 45/5=T=9.


    In der Grundschule würde ein Kind das so lösen:
    M T
    40 10 - zu viel, da 40+10=50>45, daher: nächste Zahl kleiner
    36 9 - 36+9=45 - passt!

    In der Grundschule KÖNNTE ein Kind das so lösen - im Idealfall.
    Systematisches Ausprobieren muss immer wieder trainiert werden und es gibt viele Kinder, die das nur schwer durchblicken.
    Was ich daran aber eher problematisch finde: vielen meiner Schüler fehlt die Geduld dazu, wenn es nicht gleich
    funktioniert, dann sind sie frustriert oder verlieren schlicht die Lust...

    Gute Frage. Ich weiß jetzt gerade nicht, ob das nur in der Mod-Ansicht so ist, aber ich habe, wenn ich ein Thema geöffnet habe, oben rechts drei Knöpfe. "Thema bearbeiten", "neues Thema" und "antworten". Bei "Thema bearbeiten" kann ich schließen auswählen. Kann aber sein, dass das mit irgendeiner Forenversion für Nicht-Mods eventuell verloren gegangen ist?
    Soll ich deinen Flohmarktthread schließen?

    Das wäre total lieb von dir, denn die Sternstunden Englisch sind verkauft - ich kann aber niergendwo "Thema bearbeiten" auswählen. Scheint dann wohl nur in der Mod-Ansicht zu funktionieren oder ich bin völlig :autsch:
    Ich danke dir recht herzlich!

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