Beiträge von Rena

    Im Moment denke ich darüber zusätlzich auch Lernvideos einzusetzen, die sich sich individuell anschauen können, sei es um einen Inhalt nochmal zu wiederholen oder auch um sich neue Inhalte zu erarbeiten, z.B. im Rahmen einer Stationsarbeit oder auch als Teil eines Lernweges (d.h. sie schreiten im eigenen Tempo im Stoff voran). Mir fällt in der letzten Zeit immer deutlicher auf, dass ich gerade die schwächeren Kinder in den gemeinsamen Phasen nicht gut erreiche. Die Anzahl von Kindern, die sich kaum noch fokussieren können und sich in der Gruppe einfach nicht angesprochen fühlen, wird irgendwie immer größer. Das sind dann die, wo ich im Anschluss alles immer nochmal alles 1:1 erklären muss (dann verstehen sie es in der Regel auch), was aber je nach Klassenzusammensetzung nicht immer zu schaffen ist.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die schwachen Kinder nicht vom selbstständigen Angucken von Lernvideos profitieren. Da sitzt man dann doch hinterher wieder daneben. Die anderen kommen damit ganz gut klar.

    Eine Freundin (auch mit gesundheitlichen Gründen) hatte vor einigen Jahren einen Fachanwalt für Verwaltungsrecht eingeschaltet, weil in ihrem Versetzungsverfahren einfach gar nichts passierte. Zur Klage kam es nicht ("Dass Sie da gleich mit dem Anwalt kommen...?!"), es kam dann Bewegung in die Sache. Niedersachsen, Grundschule.

    Ein Teil unseres Haushalts liebt das Basteln, der andere Teil hasst es ;)


    Was ich total nervig finde: Es gibt in den letzten Jahren den Trend, als Klasse gemeinsam eine "wunderschön" bemalte Tasse/Teller/Schüssel... zu schenken. Da wird der Rohling für richtig teuer Geld in einem entsprechenden Laden gekauft, bemalt und gebrannt. Dann kostet das gute Stück schnell mal 20€ und das ist doch leider rausgeschmissenes Geld. Zu schade für die Arbeit und das Geld, wenn es dann "verschwindet" oder Staub fängt.

    Wenn es gar wunderschön ist oder mit Klassenfoto bedruckt, kommt es in die Lehrerküche oder wird im Klassenraum benutzt, als Stiftehalter oder was auch immer.

    Ich werde regelmäßig beschenkt. Generell freue ich mich über jede Geste. Großformatige gerahmte Fotos oder Gemeinschaftskunstwerke find ich allerdings persönlich nicht so toll. Über ein kreatives Klassenfoto, das auf eine Weihnachtskarte geklebt wird, freue ich mich mehr. Kann man besser verstauen und wird auch aufgehoben. Mir wurde mal auf einer Weihnachtsfeier mit den Worten "Trinken Sie?" ein Beerenwein vom Weihnachtsmarkt überreicht, der war sehr lecker. Ist aber blöd, wenn die Beschenkte keinen Alkohol trinken mag/darf. Von den Kindern gestaltete Adventskalender hatte ich auch schon und wie Palim und NRW-Lehrerin habe ich die Erfahrung gemacht, dass das tägliche Öffnen der Päckchen ein tolles Event für alle Beteiligten ist.

    Mit 10 Euro kommst du ja nicht weit, ist hier offiziell auch die Grenze und die sollte mal dringend der Inflation angepasst werden. Lecker Schoki geht immer, vielleicht nicht gerade Merci... Einen Mini-Weihnachtsstern besser nicht schenken, die überleben nie lange. Kaffee oder Tee, Handcreme, schöne Notizzettel, irgendwas zum Verbrauchen find ich gut. Wir sind hier ziemliche Fans unseres Klassentieres, deswegen freue ich mich auch über passende Kleinigkeiten (Sticker, Motiv-Büroklammern, Stempel, Bücher). Da können dann auch die 10 Euro überschritten werden, weil diese Sachen für die Klasse geschenkt werden und nicht der Lehrkraft persönlich.

    Ich habe ja auch gute Erfahrungen. Auch bei der Inklusion von Kindern mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung. In den Fächern Sachunterricht, Kunst, Musik, Sport kamen immer die 6 Inklusionskinder dazu (Nachbarschule), das war wirklich schön für alle. Deutsch und Mathe ging nicht, weil manche Kinder nur 6 Buchstaben konnten und nur paar Zahlen, da hatten sie auch Einzelförderung. Das wäre im Klassenverband nie gegangen. Ich habe mit der Sonderpädagogin immer den ganzen Montag Nachmittag die nächste Woche geplant. Sie hatte dafür Anrechnungsstunden, ich natürlich nicht. Sie hatte A13, ich A12.

    Bei uns war es so, dass die Kinder mit der Sonderpädagogin DAZU kamen, hier lese ich es so, dass sie meist mit der Sonderpädagogin WEGGEHEN. Ist das Inklusion?

    Bei uns sitzen GE-Kinder mit in der Klasse plus Schulbegleitung. Und für sie gibt es 5 Förderlehrerstunden in der Woche. Kannste dir ausrechnen, was da geht oder nicht..

    Das sind Beispiele, da bräuchte man eigentlich keine beratenden Förderschulkräfte, sondern einfach selbst Stunden mit einzelnen Kindern, um einen genaueren Blick zu werfen, zusätzlich zur täglichen Unterrichtsbeobachtung. Die Stunden hat man aber nicht, die Förderschulkraft allerdings schon. Und wenn die dann was rausgefunden hat, frage ich mittlerweile ganz deutlich nach passendem Material. Kriege ich dann auch, von selbst kommt da aber nichts und das ist das, was mMn viele Regelschulkollegen nervt, falls sie es ähnlich erleben. Weil wir da 25 Kinder sitzen haben und eine Klasse leiten (plus die Fachklassen....) und uns fragen, was die Förderschulkollegen eigentlich machen, wenn wir die damit verbundenen Aufgaben erledigen. Dass sie von sich aus Verantwortung übernehmen, scheint nicht (mehr) vorgesehen zu sein. Es ist auch super, dass wir in Niedersachsen diese KoIlegen selbst an den Regelschulen ausbilden, damit sie uns dann später für A13 beraten. Ich finde es unrealistisch, den Anspruch zu haben, auf so etwas wie separate Lernmappen verzichten zu wollen. Was soll man denn machen, wenn in der 4. Klasse im Millionenraum gearbeitet wird und die L-Kinder, die IQ-technisch an der nächsten unteren Grenze kratzen, sich noch immer im Hunderterraum bewegen? Das habe ich so erlebt und natürlich hat meine damalige, sehr engagierte Förderschulkollegin von sich aus Material für diese Kinder vorbereitet. Da lief das alles noch unter Integration und ich fand's super. Mittlerweile haben wir nicht mal mehr genug Förderlehrerstunden, um die Grundversorgung (2 Stunden pro Klasse) abzudecken. Vertreten werden ausfallende Förderschullehrerstunden natürlich auch nicht. Es ist alles einfach nur eine bekloppte Sparmaßnahme und wird insgesamt gnadenlos vor die Wand fahren. Es kann nicht funktionieren, jedenfalls nicht in meinem Bundesland.

    Ich habe 41 Jahre Schuldienst hinter mir. Die Fähigkeiten und Fertigkeiten der neuen Fünfer haben kontinuierlich nachgelassen. (Aber scheinbar in anderen Bundesländern mehr). Zum Beispiel schriftliche Addition und Multiplikation kennen nur noch wenige. Das wird aber sofort gebraucht. Also heißt es erst einmal sehr viel nach- und wiederholen.

    Viele Kinder sind nicht mehr in der Lage, sich diese Verfahren dauerhaft zu merken. Früher waren die die Rettung für Kinder, die aufgrund fehlenden Zahlverständnisses an den halbschriftlichen Verfahren scheiterten. Und natürlich musste man sie mit diesen Kindern wiederholt üben. Aber dann saßen sie. Tun sie heute nicht mehr, auch nicht bei eigentlich schlaueren Kindern. Bei den Kindern, die ich zur Zeit unterrichte, erkläre ich mir das damit, dass deren Tage, Wochenenden und Ferien so vollgestopft sind mit Zeug (Ganztagsschule, Hobbys, Event-Kindergeburtstage, Urlaubsreisen.....), dass das Gehirn gar keine Chance mehr hat, gründlich zu verarbeiten und die (für die Schule) wichtigen Dinge zu filtern. Die Kinder, die ohne Ende Energie haben und trotz Programm alles aufnehmen, gibt es natürlich noch immer. Das sind dann die klaren Gymnasiasten.

    Gucke ich ins Nachbarland Niedersachsen, sehe ich den Abgrund noch deutlicher. Dort gibt es nur noch das Gymnasium und die Integrierte Gesamtschule, Real- und Hauptschulen wurden komplett abgeschafft.

    Das stimmt so nicht. Viele Haupt- u. Realschulen wurden als Oberschulen zusammengefasst. Darunter sind manche mit Gymnasialzweig. Einige Realschulen haben überlebt. Ob es auch noch reine Hauptschulen gibt, weiß ich nicht.

    Naja, das Problem ist natürlich immer. Aber letztlich wirst du nach Tarifvertrag bezahlt. Das sind für uns Lehrer ein paar Kröten aber für den normalen durchaus ein akzeptabler Lohn. Wir reden hier immerhin von einem fünfstelligen Betrag. Letztlich ist es besser als wenn es nichts gibt. Und wenn man Ende eine Mutter findet, die das auf 450 € Basis macht ist das sicherlich besser als nichts.


    Da muss natürlich gucken aus welchem Programm das Geld kommt. Teilweise ist der Aufgabenbereich schon eingeschränkt. D.h. natürlich nicht, dass man das Personal nicht anders eingesetzt wird. Es ist aber im Zweifel nicht ok. Wenn die Sekretärin/Hausmeister z.B. Klassen beaufsichtigt, weil kein Personal da ist, kann das sicherlich auch mal passieren. Trotzdem ist es natürlich nicht legitim.

    70% ist nicht 50%. Und Kollegin krank und Abordnung fällt aus ist natürlich ein Unterschied zu wir haben grundsätzlich nur 50-70% Versorgung. Wir sind uns doch wohl einig, dass man mit einer regulären Versorgung von 50-70% keine Schule führen kann. Wenn dann jemand krank wird, ist man unter 50%.

    Natürlich sind wir uns da einig. Passiert aber trotzdem. Und nu?


    Wer sind denn die "normalen" von denen du sprichst? Ich meinte, dass kaum jemand es sich leisten kann, einen 450€ Job an einer Schule anzunehmen. Wir finden auch niemanden, der im Ganztag ein Angebot machen möchte, weder bezahlt noch ehrenamtlich. Die arbeiten alle und sind froh, wenn die Kinder wegorganisiert sind.


    Ich hab keine Lust mehr auf ein "Besser als nichts"-System, dass davon abhängt, ob Mütter auf 450€ Basis arbeiten kommen und ob die FSJler kompetent sind.

    Man muss natürlich auch Berücksichtigen, dass das Land explizit für solche Aufgaben zusätzliches Personal bereit gestellt hat. Das geht weder von den Lehrerstunden noch von den PMs runter. Je nachdem wir groß eure Grundschule ist, habt ihr so 10.000 - 25.000 € dafür bekommen zusätzliches Personal für solche Aufgaben einzustellen.

    Das Land hat doch kein Personal bereit gestellt. Es gab Geld und dann konnte man zusehen, ob jemand für die paar Kröten arbeiten gehen kann. Wir haben auch Leute gefunden. Die sind aber zeitlich noch in anderen Tätigkeiten gebunden (Kinder, Studium z.B.) und hätten gar nicht jeden Tag das morgendliche Testungsproblem lösen können. Bei uns haben sich Kinder vergesslicher Eltern auf dem Schulhof selbst getestet (schriftl. Einverständnis lag vor), durchs Fenster beaufsichtigt. Und komm mir jetzt keiner mit Privatsphäre oder so. Da waren einfach pragmatische Lösungen gefragt. Und natürlich sind die zusätzlichen Kräfte in allen möglichen Bereichen eingesetzt. Die haben uns den Arsch gerettet. Ich kenne auch eine Schule mit 70% Unterrichtsversorgung. Kleines Kollegium, 1 Kollegin dauerkrank, 2 Kolleginnen schwanger nicht dabei, Abordnung taucht niemals auf...... Plattes Land, unbeliebte Gegend. Soll's geben in Nds....

    Früher habe ich für einen Aufsatz im Schnitt 20 Minuten gebraucht. Mittlerweile (also nach 20 Jahren...) schaffe ich 4-5 in der Stunde. Die Personenbeschreibung oder der Brief der Einserkandidatin geht auch mal unter 10 Minuten. Bei freieren Formaten kann es wesentlich länger dauern, da manche Kinder da auch locker fünf Seiten abliefern. An einem Nachmittag würde ich also ohne Pausen im besten Fall 15 Aufsätze schaffen. Keine Ahnung, wie das schneller gehen sollte. Durchlesen und kommentarlos bewerten vielleicht. Oder mehr Einserschreiberlinge haben. Und wer mehr Kinder hat, die keine Muttersprachler sind oder LRS oder Konzentrationsprobleme welcher Art auch immer haben oder unleserliche Schrift produzieren oder oder oder, der schafft das nicht in meinem Zeitrahmen.

    Also wir haben bei uns in der Schule überwiegend Kollegen, die auch Symptome zeigen.

    Hier auch. Es rauscht gerade nur so durch die Schule. Kinder und Erwachsene betroffen. Wir waren bis vor ca. vier Wochen gut durch die Pandemie gekommen... Und die Kollegen fallen locker zwei bis drei Wochen aus. Bei uns tragen viele der älteren Kinder die Masken freiwillig weiter.

    Mal interessehalber: Wer von euch nutzt konsequent Tokensysteme irgendwelcher Art?

    Ich. Für die ganze Klasse gemeinsam oder auch für Gruppentische. Verstärkerpläne für einzelne Kinder nur manchmal. Das Smileyrennen habe ich mal probiert, aber das ist mir zu viel Geschiebe und zu wenig Teamwork.

    Und Herr Tonne macht es wieder spannend. Ist das nervig. Aber meine Planung für die letzten drei Tage steht. Ein bisschen Mathe, ein bisschen Englisch, einen schönen Film gucken, ganz viel (draußen) spielen, Freiarbeit, ipad-Stunde, gemeinsam Klassenraum ausmisten (im Distanzunterricht dann bitte den heimischen Schreibtisch und das Kinderzimmer aufräumen :autsch:). Wer das dann wo mit wem evtl. vielleicht oder auch gar nicht macht, ist mir egal. Irgendwann reicht's auch.

    Gibt auch Böden, die die Akustik verbessern. Habt ihr Gardinen? Wir hatten mal einen Raum mit Echo. Da hat dann ein Vater so ein großes Schallschluck-Dingens mitgebracht und an die Wand gelehnt (sah aus wie eine sehr feste Schaumstoffmatratze), das zwar nicht sehr dekorativ war, aber tatsächlich etwas geholfen hat. Ich würde die Paneele nehmen und Schülerarbeiten an Stellwänden präsentieren. Oder im Flur Möglichkeiten dafür schaffen und Schranktüren zu Pinnwänden umfunktionieren. Eltern ins Boot holen. Bei dem Lärm kann doch keiner lernen! Hilfreich sind auch hörgeschädigte Kinder, denn für die muss der Raum entsprechen angepasst werden. Wenn du allein auf weiter Flur leidest: Gibt auch vom Hörgeräteakustiker angepasste Ohrstöpsel.

    Wir Refis (wie gesagt: das kenne ich auch von bekannten Refis an anderen Schulformen genauso) haben uns unsere Ausildungslehrkräfte bzw. Mentor*innen an der jeweiligen Schule i. d. R. selbst gesucht - wurden aber auch von der für die Refis und Praktikant*innen zuständigen Lehrkraft (entsprechen also der "ABBA" in NRW) auf "gewillte" KuK hingewiesen. Dadurch hatte man dann normalerweise pro Fach eine zuständige Ausbildungslehrkraft. Diejenigen betreuten die Refis im "Alltagsgeschäft" und bei den Unterrichtsbesuchen bis hin zu den Prüfungsunterrichten.

    Das handhaben wir an meiner Schule bis heute so.

    Wieso läuft es bei euch "anders"???

    Auf dem Papier hatte ich auch Mentorinnen. Mein Erstfach hatte aber niemand studiert. Mein Zweitfach habe ich in der Klasse der Mentorin unterrichtet und an den Planungstreffen der Parallelkollegen teilgenommen, aber das war es auch. Auf mehr hatte keiner Lust. Meine Unterrichtsentwürfe hat nie jemand vorher gelesen. Die Chefin hat nicht nachgefragt und ich habe mich nicht getraut, mehr einzufordern. Hat auch so geklappt. Den Austausch von Unterrichtsentwürfen mit anderen fand ich aber extrem hilfreich.

    Wie schafft ihr das? Wie macht man das alles? Ich habe das Gefühl, dass ich ein absoluter Minderleister bin. Ich schaffe meinen Beruf einfach nicht mehr.

    Es liegt nicht an dir. Es liegt am kaputten Schulsystem und daran, dass die verhaltenskreativen Kinder immer mehr werden und die anderen auch immer mehr Aufmerksamkeit einfordern. Das schafft man nicht. Das schafft keiner. Wenn's nur ein Kandidat und der Rest der Klasse ohne größere Probleme wäre, dann vielleicht. Aber zwei, plus die anderen ADHSler plus die Größe der Klasse? Schrei um Hilfe. Ganz laut. Verkürzte Beschulung ist mMn bei solchen Fällen die einzige Möglichkeit auf Dauer einigermaßen gesund zu bleiben. Gibt es die Chance auf eine Schulbegleitung?

Werbung