Beiträge von kleiner gruener frosch
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Nachtrag: ich musste bei den Berichten zu der Klassenfahrt an eine Dokumentations-Serie denken, die ich mal gesehen habe. Da ging es um große technische Katastrophen und Unfälle (wie z.B. das ICE-Unglück in Eschede) und auch um die Frage: "Wo hätte man es verhindert können - wo liegt die Ursache für die Katastrophe.)
Quintessenz in fast jeder dieser Folgen: Katastrophen haben nicht einen Auslöser, sondern sind oft die Folge einer Ansammlung von Fehlern / Zufällen / Ursachen. Jeder einzelne dieser Fehler / Zufälle / Ursachen hätte nicht zur Katastrophe geführt ... die Katastrophe entstand durch die Kumulation von allen Fehlern / Zufällen / Ursachen, auch wenn einzelne Teile mehr Auswirkungen haben, als andere.
So ist es auch hier, aus meiner Sicht. (Vielleicht versteht ihr, was ich meine.)
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Ich glaube, dass dort so ziemlich alles schief gelaufen ist, was in dem fall schief laufen konnte (wenn ich es richtig durchschaue):
Vorab:
- - es wurde nicht in den Unterlagen zur Klasse nachgeschaut, was die Kinder für Krankheiten hatten
- vielleicht stand da auch gar nichts
- - es wurde nicht schriftlich vor der Fahrt abgefragt, was für Krankheiten (wie Diabetis) die Kinder haben
- wie der WDR heute sagte: die Regelung dazu ist schwammig, aber nach 20 Jahren Erfahrung als Begleiter im Ferienlager ist mir der entsprechende "Seuchenzettel" bei der Elterninfo eine Routinebfrage
- Es wirkt fast so, als ob die Klasse mit Lehrpersonen unterwegs war, die sie nicht kennen. (Gab es dazu Infos?) Als Klassenlehrerin oder vertraute Lehrerin dürfte Diabetes bei einer Schülerin wohl bekannt sein.
- Die ELTERN haben die Lehrer scheinbar auch nicht schriftlich informiert.
- Bei allem Respekt vor den trauernden Eltern, aber wenn ich ein Kind mit Diabetes hätte, würde da mein nicht vorhandenes Helikopter-Eltern-Gen einsetzen und ICH hätte den Lehrern eine schriftliche Info inkl. Telefonnummer etc. mitgegeben.
Auf der Fahrt:
- Das man auf einer Klassenfahrt (wie auch in der Schule) Bauchschmerzen auch erst einmal weniger beachtet, ist fast normal. Vielleicht nciht gut, aber normal. Aber wenn das Kind schon länger Bauchschmerzen hat, müsste man reagieren.
- Man lässt ein Kind aber nicht "tagelang" mit Bauchschmerzen kämpfen und reagiert nicht. Auch unabhängig von der Vorerkrankung müssten da die Alarmglocken schrillen.
- Der zitierte Anruf der Eltern - oberste Prämisse für die Eltern sollte sein: wenn sie während der Fahrt irgendwas von der Fahrt hören und das klären wollen, melden sie sich bei den Lehrern. Entweder direkt (wenn eine Nummer bekannt ist ... Erreichbarkeit der Lehrperson sollte bei einer Klassenfahrt zwingend gegeben sein) oder in der oben von K_19 geschilderten Telefon-Situation: Anruf bei der Tochter, Frage: sind die Lehrer in der Nähe, holt sie mir mal ans Telefon, damit ein Erwachsener vor Ort ist. Danke.
- Die Reaktion der Lehrer aufgrund des Anrufs: der erste "man hat mir auf die Füße getreten"- Impuls des Lehrpersonals ist schon denkbar. Aber dafür ist man Profi, nimmt das Telefon, meldet sich, sagt "Bin vor Ort bei Ihrer Tochter, gibt es irgendwas, was ich wissen muss". ... So sollte es sein, dass das im Stress einer Klassenfahrt mal nicht so ist, ist nachvollziehbar aber nicht richtig.
Quintessenz für mich: es ist definitv richtig, dass die Lehrer die rechtliche Verantwortung haben. Sie haben (im Stress) eine Menge falsch gemacht.
Aber wenn ich höre, dass der Vater sinngemäß der Presse sagt "viel kann ich nicht tun, aber evtl. ändert sich in Zukunft was, damit das nicht wieder passiert" ... fände ich ein wenig Einsicht in das eigene Fehlverhalten sinnvoll. Denn auch wenn der Hauptfehler bei den Lehrern liegt, man hätte den Tod des Mädchens an vielen Stellen durch einen besseren Informationsaustausch und Kommunikation verhindern können. Nicht nur als anwesender Lehrer.
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P.S.: im WDR 2 sagten sie übrigens heute morgen im Radio, dass "der Fall in vielen Lehrerforen in Deutschland diskutiert würde." Hallo, WDR 2.
- - es wurde nicht in den Unterlagen zur Klasse nachgeschaut, was die Kinder für Krankheiten hatten
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Wobei man sie auch vorab nicht zu ernst nehmen muss.
Wer in den Monaten vor der QA opperativ durchdreht und alle möglichen Konzepte überarbeitet, überreagiert.
Was gut ist, bekommt entsprechende Rückmeldung. Was nicht gut ist, bekommt Beratung. (Hier wird die weitere Schulentwicklung mit Blick auf die QA-Ergebnisse vom Schulamt sehr engmaschig betreut.)
Alles gut - nur nicht zu viel Nervösität und Arbeitseifer vorweg. Neben dem normalen Ablauf und Arbeiten.
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ihr habt firelilly
Aber bei ihr ist ja auch alles anders. 😉
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ich schaffe es noch, den Weg zurück in die Förderschule zu gehen. An eine Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Inklusion glaube ich leider nicht mehr.
Ich drücke dir die Daumen.
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Tibos Focus sind ja wahrscheinlich die Grundschulen. Mein Focus sind die Realschulen. Und hier sind die Rahmenbedingungen, auch ohne Inklusion, schon besch
Ist an der Grundschule ja ggf nicht anders.
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Wer immer „ihr“ sein mögt, ein „Protest“, den keine bemerkt, ist nicht so richtig sinnvoll.
Das weiß auch platty - aber wenn es schon ein Protest ist, den man bemerkt, möchte er gerne auf der Siegerseite stehen. Nicht auf der Opfer-Seite.
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Ja, ich will auch mal auf der Seite der Sieger stehen.

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Also dürfen sie eingesetzt werden ... zur Aufsicht. Plattyplus These geht also wohl auch bei euch nicht auf.
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Bei den älteren Schülern bestreikt man dann ganz gezielt die Abschlußprüfungen.
*seufz* Aber sich über den Bahnstreik, die Klimakleber und die protestierenden Bauern beschweren."
bzgl. der Nachmittagsaufsicht: wenn da angestellte Lehrer eingesetzt werden, dürften natürlich auch verbeamtete Lehrer zum Beaufsichtigen eingesetzt werden.
Wenn da keine angestellten Lehrer eingesetzt werden ... spielt es ja keine Rolle für den Streik.
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Ich stehe ja mehr auf Flash - aber spielt immerhin im gleichen Serien-Universum.
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Schließe mich auch den Antworten an.
Kurze Frage an Caro07: wie bewertet ihr die kombinierten Proben.
Gibt es dann eine bewertung für den Rechtschreibteil und einen für den Grammatikteil? Oder ist es eine kombinierte Bewertung.
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Nein, hat er nicht.
Damit fing er erst an, als die Wehrpflicht abgeschafft wurde.
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Schade, dass du weiterhin die Erfahrung einfach als Haltung wegbügelst.
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Tibo, Als Lehrer hast du nur marginal Einfluss auf die Rahmenbedingungen. Auch als Schulleiter ist dem so.
Ich weiß von einer Schule im Nachbarkreis. Die haben noch die sinnvolle Situation, dass der Kreis auf ""Schwerpunkt-Schulen" setzt, die inkludieren. An diesen Schulen können zumindest die Sonderpädagogen gebündelt werden.
Dadurch gibt es für jeden Jahrgang (dreizügig) einen Sonderpädagogen. Es gibt außerdem keine I-Kräfte, die beantragt werden, sondern einen Pool an der Schule.
Problem:
- Der Pool wird nicht automatisch erweitert, sondern die Pool-I-Kraft kümmert sich dann ggf. plötzlich um mehr Kinder als vorgesehen . (Das kann weder der Lehrer noch der Schulleiter beeinflussen. )
- von den 4 Sonderpädagogen sind aus Unterschiedlichen Gründen aktuell nur 2 Stellen an der Schule besetzt. Also hat man 2 Sonderpädagogen für 4 Jahrgänge. Auf die Besetzung hat aber weder der einzelne Lehrer noch der Schulleiter Einfluss.
- Es gibt nicht genug Räume an der Schule. Daher sind sie auch nur dreizügig und die Klassen sind wesentlich voller, als sie sein müssten. Den "25"?-Schnitt in I-Klassen reißen sie immer. Da kann weder der Lehrer noch der Schulleiter was dran ändern.
Und jetzt geh du da bitte hin und sag "wer Inklusion nicht will, findet Ausreden".
*kopfschüttel*
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Wer Inklusion will, findet einen Weg. Wer sie nicht will, findet Ausreden.
Wie oben schon geschrieben - diese Schuldzuschreibung an Lehrer, die daran kaputt gehen, die die Probleme sehen und laut sagen, dass Inklusion unter der gegebenen Umständen nicht geht finde ich unverschämt.
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Gut, wenn man in meinem Beitrag schon "von Beginn" hineinfantasiert
Du hattest "direkt' geschrieben, da liegt ein "von Beginn an" nahe.
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