Beiträge von kleiner gruener frosch

    Zudem hatte bereits bei der Praktikumssuche für die Schulpraktika keiner an mir Interesse (Absage war immer: Keine Kapazitäten), obwohl Leher doch eigentlich händeringend gesucht werden

    Ja, richtig.

    Aber: zum einen hast du dich als Praktikant beworben, nicht als Lehrer.

    und zum anderen ist das leider ein Teufelskreis: die Schulen sind Unterbesetzt, haben gerade Kapazitäten für das Notwendige (und müssen noch genug oben drauf packen) und dann ist für die Betreuung einer Praktikantin halt keine Zeit mehr übrig.

    Er schrieb ja schon, dass er es verstörend findet, seinen Beruf zu lieben.

    Hm, ich denke, dass kann ganz maßgeblich zur Berufzufriedenheit beitragen, wenn der Beruf einem so gut gefällt.

    Und es wird state nicht überraschen, wenn ich schreibe: ich liebe meinen Beruf. 😉


    Nein, aber Leute die nicht augenblicklich ihre Arbeit niederlegen würden, egal welche, wenn sie finanziell nicht darauf angewiesen sind, irritieren mich

    Warum sollte man das tun, wenn einem der Beruf Spaß macht.

    Es geht nicht darum, dass etwas nicht gemacht wird. Sie / Wir haben nur gesagt, dass es ein Problem ist, wenn etwas falsch gemacht wird.

    Nein. Von state (u.a.) wurde gesagt, dass es nicht ausreicht, wenn man im Anfangsubterricht das Quadrat einführt und "nur" auf die Längen hinweist. (Wobei das so wie gesagt notwendig ist, weil die anderen Begriffe noch gar nicht existieren. )


    Ich bin aber jetzt hier raus. Es entwickelt sich zu sehr in ein GS-Kollegen gegen Sek-I/II-Kollegen

    Eher andersherum.

    Die Grundschul-Kollegen kritisieren die Sek1/2-Kollegen ja nicht als

    ... zu bequem, und deshalb wollen sie lieber Klassenlehrerunterricht

    ... zu oberflächlich, weil sie einfach nur eine Lerntheke machen und den Kindern dann nichts erklären

    ... wie sie Kindern Sachen beibringen müssen

    ... zu unqualifiziert.

    Also: das hier ist eher ein Sek1/2 gegen GS-Kollegen. Die GS-Kollegen haben nur keine Lust auf diese unqualifizierten Angriffe, weil (wir du ja schreibst) die Gründe vielfältig sein können. Ein Angriff auf die Qualifizikation der Nicht-Fachlehrer greift da zi kurz.

    (Wie schon mehrfach geschrieben: auf ein Problem hinweisen ist eine Sache, dann mit solchen Vorwürfen und Anschuldigungen durch die Tür fallen eine andere.)

    ich erkläre schon in klasse 1, dass rechtecke rechtecke heißen, weil sie "richtige ecken" wie an türen, häusern, schränken etc. haben ("später nennt man die dann rechte winkel, aber das müsst ihr euch noch nicht merken."). dann erkläre ich ihnen, dass das quadrat das schönste viereck ist und sozusagen der könig der vierecke, weil es ein viereck, ein rechteck und ein quadrat ist, genau so, wie ein pudel ein tier, ein hund und ein pudel ist. dann frage ich noch fragen wie" ist jedes quadrat ein rechteck?" und "ist jedes viereck ein quadrat?" etc. .ich finde das wichtig fürs logische denken. wer es in klasse 1 schon kapiert, hat etwas davon. wenn noch nicht, kommt es später.

    Alles klar - ich glaube, das machst nicht nur du so. Sicher nicht.

    Aber ... fängst du damit auch an? Oder sollen die Kinder (erst einmal) ein Gefühl dafür kriegen, was Rechtecke und was Quadrate sind? (Wenn sie es nicht eh schon wissen.)

    Was du aber garantiert nicht machst, dass du im ersten Schuljahr erklärst, was ein rechter Winkel ist. Schreibst du ja. Aber laut Sek1-Lehrer muss man es ja direkt richtig machen.

    Aber wenn wir das Thema auf die Rechtschreibung lenken würden und andere Forenteilnehmer mit dem Fach Deutsch in den Sekundarstufen hier mitdiskutieren würden, hätten wir wahrscheinlich eine ähnlich lustige Diskussion ;)

    Und auch da gäbe es noch eine Menge andere Stellschrauben, die man als Erklärung nutzen und an denen man drehen kann, als die angebliche Nicht-Qualifikation der Grundschullehrer, die das konkrete Fach nicht studiert haben, sondern sich da on the Job einarbeiten. Das hatte ich auch auf der ersten Seite schon geschrieben.

    Ich finde es aber auch etwas kurzsichtig, wenn man aus den Fakten

    "Es gibt weniger ausgebildete Mathelehrer" und "Die Kindet haben später Probleme in Mathe" den alleinigen Schluss zieht: die Probleme sind da, weil die Grundrechen-Arten irgendwie beigebracht worden sind.


    a) war niemand von euch mit in dem Unterricht

    b) gibt es noch eine Menge anderer Stellschrauben, die einem Einfluss auf das Ergebnis haben.

    Zitat

    Ich stimme dir in der Sache ja im Wesentlichen zu, gell, aber möchte trotzdem zu diesem Satz sagen, dass er definitorisch auch nicht weiterhilft, denn auch um ein Rechteck zu erkennen, brauchst du den Winkel.

    Für die strenge, geometrische Definition: ja.

    Aber die Kinder erkennen in Klasse 1/2 ein Rechteck aufgrund ihrer Erfahrung und der Übung im rein optischen Bereich. Daher ist das Erkennen des Rechtecks (auch ohne Winkel) in Klasse eins eine Vorläuferfähigkeit, auf die das Kind beim Quadrat zurückgreifen kann.

    Wenn im Englisch Unterricht der Grundschule nur Nonsens grlaufen ist, ist das hingegen kein Problem. Aber das glaubst du ja auch nicht, weil du ganz genau weißt, wie es in der 5 weitergeht. ;)

    Ich hatte an keiner Stelle geschrieben, dass ich weiß, wie es in Englisch weitergeht.

    Ich habe nur geschrieben, dass in der Grundschule das Sprachvorbild wichtig ist. Daher die Grundvoraussetzung.

    Ob die Schulmathematik wirklich sitzt, wenn ein Quadrat als Rechteck mit gleichlangen Seiten bezeichnet wird, sei mal dahin gestellt.

    Didaktische Reduktion auf die Ebene eines Zweit-Klässlers. So macht man das im Unterricht der Grundschule.

    Wer eine Dyskalkulie hat, sollte nicht Mathe unterrichten, wer Legastheniker ist, sollte kein Deutsch unterrichten und wer kein Englisch kann sollte kein Englisch unterichten. Joa, diese Feststellung hat keinen Mehrwert.

    Du hast es erkannt. Gut. Genau darum geht es bei den Grundvoraussetzungen, auf die ich mich in Beitrag 40 bezog. Auf nicht mehr und nicht weniger.

    Die alte Leier wieder. Wozu studiert überhaupt noch jemand irgendwas, wenn sowieso jeder alles kann?

    Als Grundschul-Lehrer bist du überwiegend Didaktiker /Methodiker/Pädagoge (darauf studierst du) und es gehört zu deinem Job, diese Fähigkeit auch einzusetzen. Unabhängig vom jeweiligen Fach*. Das sind die Kernkompetenzen.

    Die fachlichen Inhalte kann man in der Grundschule voraussetzen. Aber wenn dem nicht so ist (Englisch) lässt du besser die Finger von dem Fach.

    ---

    Hatte nicht mal irgendein Grundschul-Lehrer hier in seinem Profil bei "Fächer" stehen: didaktischer Zehnkämpfer? Das ist schon eine treffende Bezeichnung für Grundschullehrer.

    So kommen Fehlvorstellungen zustande, die dann erst wieder mühsam ausgebügelt werden müssen.

    Wenn man den Winkel weglässt, ist eine Raute auch von dieser Definition umfasst. Ein Kind, das eine Raute als Quadrat bezeichnet, hätte im Rahmen des Unterrichtsstoffs also Recht.

    *seufz*
    Hast du auch die anderen Beiträge gelesen:

    - du kannst den Winkel in Klasse 1 oder 2 nicht als Definition nutzen, weil die Kinder damit nichts anfangen können.

    - die Kinder lernen die Unterscheidung auf optischen Wege, aufgrund von Vergleichen, aufgrund der Übung, aufgrund ihrer Erfahrung mit den Formen. Nicht aufgrund von mathematischen Definitionen.

    Daher kann ein Kind mit der Erklärung ("Ein Quadrat ist ein Rechteck mit gleichlangen Seiten") sehr wohl ein Quadrat von einer Raute unterscheiden.

    Und hiermit sind wir wieder bei dem Punkt von Magellan: Sek1-Lehrkräfte sollten sich nicht soweit aus dem Fenster lehnen, dass sie Grundschullehrern erklären wollen, wie sie ihre Arbeit (aufgrund der Kompetenzen der Kinder in der jeweiligen Jahrgangsstufe) machen.

    Das, was du schreibst ergibt keinen Sinn, du siehst es nur nicht. Es ist für den weiteren Schulweg deutlich weniger schädlich, wenn eine nicht qualifizierte Lehrkraft in der Grundschule Englisch unterrichtet, als wenn eine nicht qualifizierte Lehrkraft in der Grundschule Mathe unterrichtet. Was daran für dich unverständlich ist, erschließt sich mir nicht.

    Es ist auch unproblematisch, wenn in der Grundschule gar kein Englisch Unterricht stattgefunden hat, weil in der 5 so oder so von vorne angefangdn wird. Ohne Mathe wird es schwierig.

    Doch, ergibt es.

    Es wurde in diesem Thread in den Raum gestellt, dass Nicht-Fachlehrkräfte in Mathe nicht in Mathe eingesetzt werden sollen, weil sie es nicht unterrichten könnten. Diese Aussage mag in Einzelfällen zutreffen, und sicherlich ist der Schaden dann größer als wenn in Englisch etwas nicht funktioniert, ist aber generell so nicht richtig.

    Man kann sehr wohl Nicht-Fachlehrkräfte in Mathe einsetzen, weil die meisten aufgrund ihrer Ausbildung eine didaktisch-methodisch gute Arbeit machen. (Und Grundschul-Mathe inhaltlich können.)

    Die formale Unterrichtserlaubnis für das Fach Englisch setzt aber an einem anderen Punkt an. (Und darum ging es in meinem Posting Nr. 40 zum Thema "Englisch"):

    Eine Lehrkraft, die der englischen Sprache nicht mächtig ist, kannst du nicht im Englisch-Unterricht einsetzen, weil sie ein schlechtes Sprachvorbild ist. Unabhängig davon, dass sie aufgrund ihrer Ausbildung sicherlich auch eine didaktisch-methodisch gute Arbeit machen würde.

    Das ist einfach die Grundvoraussetzung.

    Und btw.: da das Rechteck als Form den Kindern bei der Einschulung in der Regel schon präsent ist und dann ggf. die Erkennung optisch noch weiter eingeübt wird, finde ich auch die Aussage der Lehrerin aus States Beitrag zum Quadrat nicht falsch.

    Sie war sich bewusst: die Kinder können ein Rechteck erkennen. Und ausgehend davon ist ein Quadrat ein Rechteck mit 4 gleichlangen Seiten. Das ist auf dem Stand der erwartbaren Kompetenzen im 1./2. Schuljahr korrekt und ausreichend (und würde dazu führen, dass die Kinder das Quadrat nicht mit einer Raute vertauschen).

    Siehe die beiden Lehrplan-Auszüge.

    Da steht, ab wann man vom "Rechten Winkel" spricht.

    Nicht im 1. /2. Schuljahr.

    Da geht man wie gesagt optisch/haptisch vor und nutzt die Begriffe, die man hat. Auch beim Rechteck. (Wobei dies nach meiner Erfahrung nicht eingeübt werden muss, da es aus Kindergartenzeiten schon präsent ist. Optisch und mit einfachen Begriffen. Nicht mit dem Begriff "rechter Winkel".

    sondern darum, dass das einfach ungenau, eigentlich falsch, war.

    Eher didaktisch reduziert, da (siehe Plattenspierler und Caros Beitrag) die Grundlagen zur Definition ("Rechter Winkel", "Parallel", "Senkrecht") bei der Einführung des Quadrats noch gar nicht vorhanden sind.

    Im Lehrplan Mathematik (NRW) heißt es dazu als Kompetenzerwartung am Ende der Schuleingangsphase:

    Zitat

    Die Schülerinnen und Schüler untersuchen die geometrischen Grundformen Rechteck, Quadrat, Dreieck und Kreis, benennen sie und verwenden Fachbegriffe wie „Seite“ und „Ecke“ zu deren Beschreibung.

    Was heißt das:

    a) die Raute wird gar nicht behandelt. ;)

    b) man nutzt einfache Begriffe zur Beschreibung. (Aber eine Ecke ist halt nicht unbedingt ein rechter Winkel. )

    c) Die "Erkennung" des Quadrats wird optisch und haptisch trainiert. Nicht mithilfe von Fachbegriffen (Weil diese halt noch gar nicht existieren.)


    ---

    Bei den Kompetenzerwartungen nach Klasse 4 steht dann aber (in NRW) auch:

    Zitat

    Die Schülerinnen und Schüler untersuchen weitere ebene Figuren (z. B. Sechseck, Achteck, Parallelogramm), benennen sie und verwenden Fachbegriffe wie „senkrecht, waagerecht, parallel, rechter Winkel“ zu deren Beschreibung

    Ganz genau das. Die Raute kam denen nicht in den Sinn.

    Hm. Interessant.

    Hat sie nur von "4 gleich langen Seiten" gesprochen? Oder hat sie gesagt "Ein Rechteck mit 4 gleich langen Seiten?"

    Oder ging es in der Stunde eh nur um Rechtecke, so dass die Lehrkraft das Quadrat als "Spezialversion eines Rechtecks" definiert hatte und daher nur die 4 gleichlangen Seiten erwähnt hat? (Der "rechte Winkel" gehört ja schon zur Definition eines Rechtecks.)

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