Beiträge von kleiner gruener frosch

    Und btw.: da das Rechteck als Form den Kindern bei der Einschulung in der Regel schon präsent ist und dann ggf. die Erkennung optisch noch weiter eingeübt wird, finde ich auch die Aussage der Lehrerin aus States Beitrag zum Quadrat nicht falsch.

    Sie war sich bewusst: die Kinder können ein Rechteck erkennen. Und ausgehend davon ist ein Quadrat ein Rechteck mit 4 gleichlangen Seiten. Das ist auf dem Stand der erwartbaren Kompetenzen im 1./2. Schuljahr korrekt und ausreichend (und würde dazu führen, dass die Kinder das Quadrat nicht mit einer Raute vertauschen).

    Siehe die beiden Lehrplan-Auszüge.

    Da steht, ab wann man vom "Rechten Winkel" spricht.

    Nicht im 1. /2. Schuljahr.

    Da geht man wie gesagt optisch/haptisch vor und nutzt die Begriffe, die man hat. Auch beim Rechteck. (Wobei dies nach meiner Erfahrung nicht eingeübt werden muss, da es aus Kindergartenzeiten schon präsent ist. Optisch und mit einfachen Begriffen. Nicht mit dem Begriff "rechter Winkel".

    sondern darum, dass das einfach ungenau, eigentlich falsch, war.

    Eher didaktisch reduziert, da (siehe Plattenspierler und Caros Beitrag) die Grundlagen zur Definition ("Rechter Winkel", "Parallel", "Senkrecht") bei der Einführung des Quadrats noch gar nicht vorhanden sind.

    Im Lehrplan Mathematik (NRW) heißt es dazu als Kompetenzerwartung am Ende der Schuleingangsphase:

    Zitat

    Die Schülerinnen und Schüler untersuchen die geometrischen Grundformen Rechteck, Quadrat, Dreieck und Kreis, benennen sie und verwenden Fachbegriffe wie „Seite“ und „Ecke“ zu deren Beschreibung.

    Was heißt das:

    a) die Raute wird gar nicht behandelt. ;)

    b) man nutzt einfache Begriffe zur Beschreibung. (Aber eine Ecke ist halt nicht unbedingt ein rechter Winkel. )

    c) Die "Erkennung" des Quadrats wird optisch und haptisch trainiert. Nicht mithilfe von Fachbegriffen (Weil diese halt noch gar nicht existieren.)


    ---

    Bei den Kompetenzerwartungen nach Klasse 4 steht dann aber (in NRW) auch:

    Zitat

    Die Schülerinnen und Schüler untersuchen weitere ebene Figuren (z. B. Sechseck, Achteck, Parallelogramm), benennen sie und verwenden Fachbegriffe wie „senkrecht, waagerecht, parallel, rechter Winkel“ zu deren Beschreibung

    Ganz genau das. Die Raute kam denen nicht in den Sinn.

    Hm. Interessant.

    Hat sie nur von "4 gleich langen Seiten" gesprochen? Oder hat sie gesagt "Ein Rechteck mit 4 gleich langen Seiten?"

    Oder ging es in der Stunde eh nur um Rechtecke, so dass die Lehrkraft das Quadrat als "Spezialversion eines Rechtecks" definiert hatte und daher nur die 4 gleichlangen Seiten erwähnt hat? (Der "rechte Winkel" gehört ja schon zur Definition eines Rechtecks.)

    Ne, ich beziehe mich nur aif deine Aussage, dass Mathe fachfremd kein Problem sei, Englisch fachfremd aber schon (wegen der Aussprache!). Das stimmt schlicht und ergreifend nicht

    Doch.

    (Eigentlich müsste ich nicht mehr schreiben, es steht alles schon weiter oben in meinen Beiträgen. Ich mache es aber dann doch noch. Also:)

    Das ist die minimale fachliche Grundlage Die sollte muss schon da sein. (Und darum ging es in meinem Beitrag 40. )

    Wenn jemand Englisch unterrichtet, der kein vernünftiges Englisch sprechen kann, ist das ein Problem. Ein NoGo. - Erst recht in der Grundschule, wo es darum geht, dass die Kinder Englisch sprechen lernen.

    Wenn jemand Mathe unterrichten möchte, der selber nicht rechnen kann, wäre das auch ein Problem.*

    Wenn die fachliche Grundlage da ist , kriegt ein Grundschullehrer den Unterricht auch aufgrund seiner generellen Ausbildung hin ... ist meine Erfahrung.

    Daher darf und kann nicht jeder Englisch unterrichten. Mathe schon. Ganz einfach.

    -----

    * Das habe ich aber um Gegensatz zu Englisch noch nie erlebt.

    Warum sollte sich jemand verteidigen müssen? Wenn Menschen, die Kinder aus der Grundschule "bekommen" und diese unterrichten sollen, erklären, was beim Übergang problematisch ist und was nicht, kann man das auch einfach mal annehmen.

    Das Problem wäre "Die Kinder können schlecht Mathe". Das kann man annehmen.

    Hier wird aber gleich auch erklärt, warum:

    - weil die Grundschullehrer, die das fachfremd machen, das nicht können.

    - weil die Grundschullehrer aus Bequemlichkeit fachfremd unterrichten, damit sie in möglichst vielen Stunden in der eigenen Klasse sind.

    Und da können die Grundschulehrer eher was zu sagen. Da muss man sich von den Lehrern, die die Kinder hinterher bekommen, nichts annehmen.

    Fünftklässler sprechen kein Englisch, egal, ob sie das in der Grundschule hatten oder nicht. Die können einzelne Wörter und ein paar Lieder. Von richtiger oder auch nur verständlicher Aussprache ist das meistens deutlich entfernt.

    Mag sein - aber das ist der Grundgedanke vom Englischunterricht. Daher sollen das nur Lehrer machen, die auch eine entsprechende Aussprache haben.

    Also Lehrer, die das Fach fachlich drauf haben. Das didaktisch-methodische könnte man sich auch für den Englisch-Unterricht aneignen.

    Hm, wenn man den B2-Level braucht, den jeder Abiturient hat, warum mussten dann die Kolleginnen, die eine Englisch_Quaifizierung gemacht haben, auch die entsprechende Prüfung machen? Sie hätten den Nachweis ja dank des Abiturs eigentlich schon gehabt.

    Zitat

    Aber Mathe kann natürlich jeder unterrichten. Klar. ;)

    Ja, dafür braucht man keine Englische Aussprache. ;)

    ja.
    Kunst und Musik sind doch gleichberechtigt in der Ausbildung-Fachwahl, oder im "Sicherheitsrisiko"?

    Hm.

    Weil Grundschulen auf dem Klassenlehrer-System basieren und man so viele Fächer fachfremd unterrichten können soll, wie irgend möglich ist.

    Die Frage ist daher weniger "Warum darf man Musik und Kunst fachfremd unterrichten" - sie ist eher "Warum Religion, Sport, Englisch" nicht.

    Dafür gibt es aber Erklärungen:

    Religion -> Einwand der Kirche, das darf man nur mit der kirchlichen Lehrerlaubnis unterrichten. (Wird aber immer mal umgangen.)

    Sport -> sicherheitsrechtliche Gründe

    Englisch -> Inhaltlliche Gründe. Der Englisch-Unterricht in der Grundschule ist darauf ausgerichtet, dass die Kinder Englisch sprechen lernen. Dafür brauchen sie ein entsprechendes Sprachvorbild. Ich wusste auch mal, auf welchem Level man Englisch sprechen muss. Kann ich dir aber gerade nicht sagen. Ich weiß nur, dass ich es definitiv nicht könnte. Ich wäre als sprachliches Vorbild definitiv ungeeignet.

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