Ich bin einigermaßen überrascht, wie sich dieser Thread hier entwickelt hat.
Meine persönliche Wahrnehmung war, dass Jamaha hier freundlich und sachlich einen Sachverhalt nachgefragt hat. Er hat keine Forderungen formuliert, er hat die Praxis im Schuldienst, die ihm hier dargestellt wurde, nicht kritisiert oder von Diskriminierung gesprochen. Vielmehr hat er sehr sachlich daraus seine Schlüsse für seine berufliche Laufbahn gezogen.
Bei manchen Posts lese ich - und ich mag mich natürlich täuschen - dennoch eine gewisse Empörung heraus, wie man so dreist sein könne, so etwas zu erwarten oder zu fordern. Was er ja nicht gemacht hat. Das finde ich schon ein wenig befremdlich.
Und als weitere Beobachtung:
Bolzbold Du schreibst, dass du keine muslimischen Ressentiments hegst, was ich dir natürlich glaube, weil ich von deinen Posts hier in den vergangenen 20 Jahren nicht auf die Idee käme, dass es so sein könnte. Die Religion deines Vaters als Beleg anzuführen, ist allerdings natürlich argumentativ eher schwach und erinnert ein wenig an die "Mein Freund ist Ausländer, aber..." Argumentation.
Deine Frageliste finde ich aus verschiedenen Gründen allerdings ebenfalls befremdlich. Als persönliches Interesse wäre es seltsam, einem Wildfremden solche intimen Fragen zu stellen. Als Mitglied der Schulleitung wären solche Frage in einem Vorstellungsgespräch - und das deutest du als Szenario ja an, wenn du schreibst, diese Fragen wären dir für eine Einstellung wichtiger als der Einsatz am Freitagmittag - finde ich sie tatsächlich übergriffig.
Dann müsste man konsequenterweise katholische Bewerber ebenfalls fragen, wie sie zur Gleichberechtigung von Mann und Frau stehen, wie sie als Christen mit Nicht-Christen umgehen, wie offensiv sie ihre Religion außerhalb der Pfarrgemeinde ausüben. Man könnte dann auch noch fragen, wie sie zu Homosexualität und zu Kindesmissbrauch stehen
Ich verstehe dein Anliegen, aber das ist einfach nicht der richtige Weg, da die Fragen einfach auf Pauschalisierungen und auf Vorurteilen basieren. Ich habe vier muslimische Kolleg*innen, bei drei von ihnen war ich als Personalvertreter beim Erstgespräch dabei. Wenn mein Schulleiter solche Fragen gestellt hätte, wäre ich ihm ins Wort gefallen. Und ich vermute, keine/r der vier Kolleg*innen wären nach sochlen Fragen an unsere Schule gekommen, was ein herber Verlust wäre.