Freitagsgebet als Lehrer

  • Ich kann arbeitsrechtlich (und auch beamtenrechtlich) aus dem Grundgesetz zwar einen prinzipiellen Anspruch ableiten hierauf Rücksicht zu nehmen. Aber eben nur soweit dies aus arbeitsorganisatorischen Gründen möglich ist. Hier findet immer eine Güterabwägung statt und das bedeutet eben auch, dass der Arbeitnehmer auf die Sachzwänge die mit seinem Aufgabenbereich verbunden ist genauso Rücksicht nehmen muss.

    Ich könnte bei einem gläubigen Moslem, der integriert ist, der sich konstruktiv und positiv in die Schulgemeinschaft einbringt und ein guter Vermittler zwischen den Kultur- und Glaubensgemeinschaften ist, wirklich gut damit leben, wenn er im Gegenzug dann Freitagmittag früher geht, um in die Moschee zu gehen.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Auch mit Verlaub, du kennst nicht die Sicht einer Frau.

    Du kennst vielleicht die Sicht einer Frau, die nicht selbst betroffen ist. Vorschlag: Lass uns das, sofern hier Bedarf besteht, separat diskutieren und diesen eigentlich interessanten Thread nicht von unserem Dissens trüben.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Mir Worte in den Mund legen geht garnicht.

    KEINE FRAU WIRD AUSGESCHLOSSEN.

    Es ist für eine Frau keine Pflicht, trotzdem können sie gerne teilnehmen, was auch viele tun. Wo wird da wer ausgeschlossen? Ich bestehe auf eine Antwort, weil so was respektloses habe ich lange nicht gesehen. Sorry

    Dein Auftreten heißt für mich, dass du ein Problem mit der freiheitlichen demokratischen Rechtsordnung hast.

  • Dein Auftreten heißt für mich, dass du ein Problem mit der freiheitlichen demokratischen Rechtsordnung hast.

    Da würde ich gerne einmal die Antwort von Jamaha auf meine Fragen abwarten. Für die Interpretation, die Du vornimmst, sehe ich hier noch keine Anhaltspunkte.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Wie ist denn die Arbeitszeit am Gymnasium am Freitag. Wäre 13:15 bzw. 14:15 noch Unterricht. Auf meiner Schule war es nicht so.

    Ja, für Schüler schon, weil an 3 von 5 von meinen Schulen (inkl. Referendariat) Konferenzmittag war. (Pflichtveranstaltung für alle Lehrer).

    Es muss nicht sein, aber normalerweise ist Unterricht oder Konferenzmittag auch am Freitag. Wir (mein Gymnasium) haben über 50 Slots pro Woche, verteilt auf 5 Wochentage, da kann kein Nachmittag komplett für alle frei sein.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich könnte bei einem gläubigen Moslem, der integriert ist, der sich konstruktiv und positiv in die Schulgemeinschaft einbringt und ein guter Vermittler zwischen den Kultur- und Glaubensgemeinschaften ist, wirklich gut damit leben, wenn er im Gegenzug dann Freitagmittag früher geht, um in die Moschee zu gehen.

    Wobei man fairerweise sagen muss, dass es schwierig wäre, das zum Maßstab zu machen in der Frage. Das kann- nicht bei dir, aber bei anderen Menschen/ Schulleitungen- sonst durchaus die Basis sein für eher willkürliche Ablehnungen, denen genau genommen eigene Vorurteile zugrundeliegen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich finde die Diskussion nicht spannend, nur haarsträubend, aber ich wollte ohnehin nichts mehr dazu schreiben. Erbsthaftes Danke aber für dein freundliches Angebot.

    Diese Diskussionen werden wir immer öfter führen, weil allmählich auch mehr muslimische Lehrkräfte an die Schulen gehen. Ich könnte mir vorstellen, dass gerade wegen entsprechender drohender Ressentiments viele potenzielle LehramtsstudentInnen davon abgeschreckt werden. Vielleicht schaffen wir es hier ja tatsächlich einmal, bei einem solch spannenden (ich bleibe dabei, wie Du siehst) Thema halbwegs sachlich, ohne Polemik und Ideologie zu diskutieren.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Es schließt sie aus, weil es für sie keine Pflicht ist.

    Männer müssen, aber für Frauen ist es nicht so wichtig, gell.

    Das sagt die kI dazu:

    Im Islam gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, ob das Gebet für Frauen verpflichtend ist. Viele islamische Gelehrte sind sich einig, dass das Gebet für Frauen ebenso verpflichtend ist wie für Männer. Es gibt jedoch einige Unterschiede in der Praxis und im Verständnis, die dazu geführt haben, dass in manchen Kulturen oder Gemeinschaften die Teilnahme von Frauen am Gebet weniger sichtbar ist.

    Ein Grund dafür ist, dass in manchen Traditionen Frauen und Männer in Moscheen getrennt beten, was manchmal dazu führt, dass Frauen das Gebet zu Hause verrichten. Außerdem gibt es Überlieferungen, die besagen, dass Frauen das Gebet auch zu Hause verrichten können, was ihnen Flexibilität gibt, besonders wenn sie sich um Kinder oder Haushalt kümmern.

    Insgesamt ist das Gebet im Islam für beide Geschlechter verpflichtend, aber die Art und Weise, wie es praktiziert wird, kann variieren. Es ist also nicht so, dass das Gebet für Frauen grundsätzlich nicht verpflichtend ist, sondern eher, dass es unterschiedliche Interpretationen und praktische Umsetzungen gibt.


    Keine Ahnung, ob es stimmt, aber als "Außenstehende" würde ich die Begründung respektieren und nicht gleich als frauenfeindlich einordnen. Der Moscheebesuch ist ja für Frauen nicht verboten, sondern, so wie es sich liest, ist das Beten auf unterschiedliche Art möglich.

  • Du hast ja jetzt eine Vielzahl von Antworten zu dem Thema bekommen.

    Mich würde als Schulleitungsmitglied noch einiges andere interessieren:

    • Wie stehst Du zum Thema Gleichberechtigung von Mann und Frau?
    • Wie gehst Du mit Muslimen und Nicht-Muslimen um?
    • Wie offen(siv) oder diskret übst Du Deine Religion außerhalb der Moschee aus?
    • Wenn Du muslimisches Rollenvorbild an Brennpunktschulen sein möchtest, wie gehst Du mit Jugendlichen um, denen die Worte eines Mullahs, eines Imams, des Familienpatriarchen wichtiger sind als unsere freiheitlich-demokratische Rechtsordnung? Kommst Du da manchmal in Rollenkonflikte?
    • Wie gehst Du mit Konflikten im Rahmen von vorehelichen Beziehungen mit wenigstens einem/einer Beteiligten, der/die Moslem ist?

    Ich frage das deshalb, weil mir das als Schulleitungsmitglied viel wichtiger wäre als die Frage, ob ich es Dir stundenplantechnisch ermöglichen kann, Freitags rechtzeitig zur Moschee zu kommen. Ich persönlich würde Dir das sogar ermöglichen, wenn es denn ohne andere stundenplantechnische Konflikte geht, wenn ich von Dir den Eindruck hätte, dass Deine Religion nicht zu Konflikten innerhalb der Schulgemeinschaft führt.

    (Bevor Du ggf. anti-muslimische Ressentiments meinerseits befürchtest: Mein Vater war Moslem, so wie seine gesamte Familie.)

    Ja also im Mathe-Unterricht, zeige ich den Kids wie man die Gebetswaschung vollzieht. (Packung Ironie)

    Schüler, vorallem junge Kinder, suchen Identifikationspersonen.
    An Brennpunktschulen machen leider öfters Migra-Kids Probleme. Kein Rassismus, ist halt einfach so.

    Und ich glaube, dass wenn einer von denen sie belehrt, es doch eher zum Ziel fühlt, weil ich eben weiß wie es ist, sie zu sein.

    Beispiele dafür gibt es zu Hauf.


    Radikale Schüler, die selten sind, die es aber gibt - hören die auf mich oder auf Dieter (m50), die sich vielleicht ein Buch von Islamhasser xy gekauft hat und den Kindern was erzählen will. (Extremes Beispiel, entschuldigt. Ich habe weder was gegen Susanne, noch gegen 50 jährige).


    Braucht man nicht mehr Migranten, die Lehrer sind in der heutigen Zeit oder liege ich falsch?

  • Wobei man fairerweise sagen muss, dass es schwierig wäre, das zum Maßstab zu machen in der Frage. Das kann- nicht bei dir, aber bei anderen Menschen/ Schulleitungen- sonst durchaus die Basis sein für eher willkürliche Ablehnungen, denen genau genommen eigene Vorurteile zugrundeliegen.

    Und eben diese Vorurteile finden wir ja auch bereits hier im Thread. Ich denke, da sollten wir uns einmal an das erinnern, was wir unseren SchülerInnen beibringen - Stichwort Multiperspektivität und kritisches Hinterfragen auch der eigenen Position - und unseren Ansprüchen selbst genügen.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Dein Auftreten heißt für mich, dass du ein Problem mit der freiheitlichen demokratischen Rechtsordnung hast.

    Männer sind verpflichtet Wehrdienst zu leisten. Frauen dürfen. Hat das Grundgesetz ein Problem mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung?

  • Ja also im Mathe-Unterricht, zeige ich den Kids wie man die Gebetswaschung vollzieht. (Packung Ironie)

    Schüler, vorallem junge Kinder, suchen Identifikationspersonen.
    An Brennpunktschulen machen leider öfters Migra-Kids Probleme. Kein Rassismus, ist halt einfach so.

    Und ich glaube, dass wenn einer von denen sie belehrt, es doch eher zum Ziel fühlt, weil ich eben weiß wie es ist, sie zu sein.

    Beispiele dafür gibt es zu Hauf.

    Radikale Schüler, die selten sind, die es aber gibt - hören die auf mich oder auf Dieter (m50), die sich vielleicht ein Buch von Islamhasser xy gekauft hat und den Kindern was erzählen will. (Extremes Beispiel, entschuldigt. Ich habe weder was gegen Susanne, noch gegen 50 jährige).

    Braucht man nicht mehr Migranten, die Lehrer sind in der heutigen Zeit oder liege ich falsch?

    Ich bin da durchaus bei Dir. Auch ich bin aus ähnlichen aber dann doch an entscheidender Stelle anderen Gründen eine solche Identifikationsperson. Aber meine Fragen hast Du irgendwie ignoriert. Daher noch einmal meine freundliche Bitte, doch zu diesen Fragen ein paar Antworten zu geben.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Ich könnte bei einem gläubigen Moslem, der integriert ist, der sich konstruktiv und positiv in die Schulgemeinschaft einbringt und ein guter Vermittler zwischen den Kultur- und Glaubensgemeinschaften ist, wirklich gut damit leben, wenn er im Gegenzug dann Freitagmittag früher geht, um in die Moschee zu gehen.

    Dies, genau mein Ziel.

  • Ich habe einige Kollegen mit Migrationsunterricht, einer ist auch Muslim, macht aber anscheinend Kompromisse.

    Ich unterrichte an einer Schule, an der die allermeisten Schüler Migrationshintergrund haben (häufig aus Nordafrika, Asien, Russland, andere EU-Länder). Ich habe bisher nicht bemerkt, dass Kollegen mit Migrationsunterricht anders wahrgenommen werden. Es hängt von anderen Dingen ab, ob man respektiert wird.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich habe einige Kollegen mit Migrationsunterricht, einer ist auch Muslim, macht aber anscheinend Kompromisse.

    Ich unterrichte an einer Schule, an der die allermeisten Schüler Migrationshintergrund haben (häufig aus Nordafrika, Asien, Russland, andere EU-Länder). Ich habe bisher nicht bemerkt, dass Kollegen mit Migrationsunterricht anders wahrgenommen werden. Es hängt von anderen Dingen ab, ob man respektiert wird.

    Ich würde teilweise zustimmen. Es hängt auch von anderen Dingen ab, aber beispielsweise so auszusehen wie eben diese Schüler mit Migrationshintergrund, reicht oft aus, dass man anders "gelesen" wird und eher als "einer von ihnen" gelesen wird. Manchmal reicht es auch, dass sie die Gewissheit verspüren oder darauf vertrauen, dass ich sie nicht anders behandle.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

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