Beiträge von smkkbert

    Und wie vermeidest du Angabe mit dem weitesten Flug usw.? (Und "Bloßstellung" bzw. Lügengeschichten anderer.)

    Das ist jetzt erst meine zweite Klassenleitung, also kann ich jetzt nicht aus einem Mega Erfahrungsschatz erzählen, aber bisher waren meine Klassen was das angeht wirklich sehr sozial. Kommt vielleicht auch daher, dass die allermeisten keine lange Flugreise unternehmen können. In meinen Klassen waren das immer so maximal drei bis vier Kinder und die haben da nie ein großes Ding draus gemacht. In all den Jahren haben, glaube ich, auch nur zwei bis drei Leute überhaupt mal von einer Flugreise erzählt. Hätte ich ein anderes Gefühl, würde ich das auch nicht oder anders machen.

    Es muss auch kein Kind was sagen, sondern ich frage immer eher so: „Wer will mal erzählen, was er so gemacht hat. Urlaub, ein cooles Ereignis, was ihr mögt. Kann ja auch eine Kleinigkeit sein.“

    Ich selbst starte dann auch immer gerne mit „Ich habe ein richtig gutes Buch gelesen“, „Ich habe mich endlich mal wieder privat mit Kollegin X getroffen“ oder „Ich war endlich mal wieder sechs Stunden wandern, von zuhause aus nach … und wieder zurück.“ Das wissen die SuS aber auch von mir, dass es nie um große Geschichten geht, sondern ich seit der Fünf immer sage, dass schöne Momente/Tage auch erzählenswert sind. Und zumindest in diesen beiden Klassen habe ich auch das Gefühl, dass sich dadurch einige Kinder einfach trauen, ein bisschen mehr zu erzählen, auch wenn es eher unspektakulär ist. Das melden sich auch ganz viele Kinder freiwillig und erzählen, dass sie sich mit einem Klassenkameraden getroffen und ins Schwimmbad gegangen sind. Dann stimmen drei andere ein, dass sie sie gesehen haben und zwei andere fragen, warum sie nicht auch eingeladen waren.

    Vielleicht läuft es mit der nächsten Klasse anders, für meine aktuelle Klasse klappt das ganz gut. Aber es ist ein guter Einwand, den ich im Hinterkopf behalte.

    Ich nutze die Zeit immer, um erstmal zu hören, was in den Ferien so gelaufen ist. Dann kriegt man immer schnell ein Feeling dafür, wo es vielleicht nicht so gut lief. Die SuS müssen ja auch erstmal „ankommen“. Man kann die SuS auch gut sammeln lassen, was sie sich für dieses Jahr besonders vornehmen und das irgendwie gestalten (Vertrag mit sich selbst, „meine Ziele“-Seite,…)

    Dann wiederhole da immer gerne noch mal wichtige Schulregeln oder wichtige Dinge zu Noten und Leistungsbewertung (Was ist alles sonstige Mitarbeit? Welche Noten sind problematisch (viele kriegen bei einer 4 schon einen Herzinfarkt oder denken, dass sie sitzenbleiben, wenn nicht alles zwei ist - war selbst am Ende von Klasse 6 noch so)? Wann bleibt man ggf. sitzen? Neu: Nachprüfungsmöglichkeiten (nur anreissen, damit sie es schon mal gehört haben) und viertes Hauptfach (Folgen fürs Lernen und die Orga).

    Ich gebe ggf. einen kurzen Überblick über das Jahr, wenn es Besonderheiten gibt (erster Schritt in der Berufsvorbereitung, Angebote der SV,…)

    Manchmal hat die Klasse neue Schüler, die integriert werden müssen.

    Eventuell kann man schon mal Gedanken bezüglich Ausflügen machen…


    Es sind wahrscheinlich noch 1000 Sachen mehr, aber ganz konkrete Gedanken mache ich mir frühestens nächste Woche. 😅

    Bei uns am Berufskolleg machen wir es genau so! Wir sehen uns aber auch als Gatekeeper, die die Gesellschaft vor unfähigen Gesellen bzw. Facharbeitern schützen müssen.

    Das ist tatsächlich ein wichtiger Punkt. Ein Kollege meinte neulich noch, unsere Schule hätte früher (inzwischen nicht mehr ganz so sehr, aber insgesamt eben doch noch) einen hohen Stellenwert bei Betrieben gehabt: wen wir mit guten Abschlüssen entlassen, der ist wirklich zu gebrauchen. Hätten auch Gymnasien und BKs insgesamt so gesehen.
    Ich glaube allerdings auch, dass das insgesamt nachgelassen hat. Trotzdem bekommen bei uns die wenigsten etwas geschenkt, behaupte ich mal so. 😅

    Bei mir ist mal eine Klassenarbeit in Mathe Klasse 6 mit 4,6 ausgefallen. Die Schulleitung meinte, die wäre machbar gewesen, weil viele Inhalte schon in der Grundschule angerissen wurden. Ich habe sie zurückgegeben und den Kids gesagt, wir schreiben noch mal einen Test darüber. Habe die Arbeit etwas gekürzt mit den gleichen Zahlen als Test geschrieben. Durchschnitt von 4,8. Ja, da wusste ich auch nicht weiter… ein paar Monate später mussten dann auch 12 Leute zur Hauptschule. 🙈


    Ganz oft hatte ich auch (besprochene und unveränderte!) Aufgaben aus dem Unterricht in der Arbeit, trotzdem miserable Ergebnisse.


    In der Klasse hatte ich Gott sei Dank häufiger einen Förderschullehrer mit. Der schüttelte immer den Kopf, seufzte und meinte: „Die Klasse können wir so nehmen und an die Hauptschule setzen. Die passen da gut hin.“ Und das sagte er als jemand, der vorher lange auch an der Hauptschule war. Das machte es mir etwas leichter, nicht alles auf meine eigenen fehlenden Kompetenzen zu schieben. Das war nämlich meine erste eigene Klasse nach dem Ref. 😅

    Wir haben im Umkreis eine Gesamtschule, die auch sehr beliebt ist. Im Münsterland waren die Gesamtschulen in meiner Wahrnehmung auch sehr beliebt.

    Die Sekundarschulen hier in der Region, die ja eigentlich die gleichen Aufbau hat wie die Gesamtschulen nur ohne Oberstufe, sind jedoch ungeliebtes Stiefkind. In meinem Geburtsort wird die Sekundarschule als einzige weiterführende Schule des Ortes jetzt sogar plattgemacht, nachdem Millionen an Geldern auch noch mal in einen neues Naturwissenschaftsgebäude geflossen sind. Ich war selbst an der Sekundarschule im Praktikum und an einer anderen Sekundarschule im Vorbereitungsdienst und ich sehe die Probleme mit der Schulform (gerade das Übergehen in die nächste Klasse ohne Versetzung) aber auch die Vorzüge (deutlich mehr Investitionen, mehr Differenzierung, mehr Unterrichtsangebote und Angebote für weitere Leistungen etc. als An vielen anderen Schulen, an denen ich war).
    Nur die Hauptschule finden viele noch schlimmer, was ich nicht ganz nachvollziehen kann. Sie hat einen ungerechtfertigt schlechten Ruf, denn dort wird gute Arbeit geleistet und so sehr unterscheidet sich das Klintel dann von unserem auch nicht…

    Die Dienstordnung verpflichtet alle Schulformen zur individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler. Das kann man eben auch über Förderpläne erreichen, natürlich nicht ausschließlich.

    Dabei geht es doch gar nicht darum, dass alle diese Schülerinnen und Schüler das Abitur erreichen müssen oder Ansprüch gesenkt werden müssen, sondern darum, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Anlagen bestmöglich entfalten können.

    Ich wünschte mir bei einigen KollegInnen da auch etwas mehr Herzblut. Wie viele Kinder eine Fünf bekommen mit der Begründung, sie melden sich nicht und machen auch nichts. Klar, es gibt auch die, denen man was anbietet und wo trotzdem nichts kommt. Aber ich gucke schon auch immer, wo kann ich noch mal was anbieten, dass eine Leistung gezeigt werden kann (Texte vor der Arbeit zur Rückmeldung abgeben, eine Extrastunde Lernzeit nach der sechsten Stunde anbieten, Extramaterial mit Lösung hochladen, einfach mal ein Gespräch führen,…)

    Es gibt so viele Kinder, die vielleicht eher schwach sind, aber mit etwas Hilfe und Unterstützung die Ziele erreichen könnten, aber einige KollegInnen lassen die einfach hängen. 🙁

    Ich sehe es auch als Verbrechen an, Kindern über Jahre zu zeigen, dass sie es auch mit Anstrengungen nicht mithalten können. Ich habe bisher immer erlebt, dass diese Kinder nach einem Schulwechsel aufblühten, selbstbewusst wurden und Eltern dann dankbar waren. :ka:

    Die Seele der Kinder zählt doch auch?

    Auch das stimmt häufig. Ich habe fast immer Klassenleitung 5-7 und ich fange auch schon am Ende der Klasse 5 an, Kinder darauf vorzubereiten, dass einige gehen werden müssen. Ich sage immer Kindern und Eltern, dass doch niemand gerne an einen Ort geht, wo man immer nur erfährt, dass alles, was man macht, nicht gut genug ist. Dann doch lieber an einen Ort, wo man etwas glücklicher ist.

    Paradebeispiel ist ein Mädchen aus meiner ersten eigenen Klasse. Die Mutter war am Telefon empört, dass sie die Schule nach Klasse 6 verlassen sollte. Als ich mit dem Mädchen selbst am nächsten Tag gesprochen habe, hat sie über das ganze Gesicht gestrahlt. Sie war happy mit der Entscheidung. Anfangs war sie auch auf der Hauptschule noch eher schwach, aber neulich habe ich ein Bild von ihr auf der Homepage gesehen, wo sie ganz stolz ihr Zeugnis hochhält. Das Foto zeigte die jeweils Klassenbesten.
    Das hat mich richtig glücklich gemacht.

    Vorarbeiten macht meist keinen Sinn. Du weißt nicht, in welchen Klassen du eingesetzt wirst oder welche Themen genau im schulinternen Lehrplan vorgesehen sind, welche schulinternen Absprachen/Materialen vielleicht verwendet werden müssen,... Außerdem muss alles an die Klasse angepasst werden.


    Schulbuchunterricht an sich ist kein Problem (je nach Fachleiter; meiner in Mathe wollte immer Buch und Tafel 😂), wenn man ihn richtig aufbereitet. Das Material wurde ja extra entwickelt, also warum alles neu erfinden? Wichtig ist, dass man das Material mit passenden Methoden einsetzt, ggf. ergänzt etc.
    Es darf halt nicht „Buch S.13 Nr.4-7 in Stillarbeit - bitte sehr“ sein, wenn du weißt, was ich meine. 😉

    Ich würde mich meiner Vorrednerin gerne anschließen. Ich bin ein insgesamt sehr nervöser Mensch mit hohen Versagensängsten, auch wenn ich weiß, dass ich mit hohem Workload gut klarkomme. Im Vorbereitungsdienst fühlte man sich dann etwas in der Luft. Ich würde das auch nicht unbedingt ein zweites Mal machen wollen, aber ich bin wirklich gerne Lehrerin. Die Sachen, die du beschreibst (wenig Zeit,…) nehme ich auch immer noch wahr. Da muss man für sich selbst so ein bisschen den richtigen Weg finden und Schwerpunkte setzen und sich an einigen Stellen auch sagen, dass man nicht mehr leisten kann als das System zulässt.

    Ich denke, da du ja wirklich Lehrerin werden willst, solltest du das auf jeden Fall ausprobieren. Sollte es dann nicht funktionieren, hast du ja selbst geschrieben, dass es immer noch Wechselmöglichkeiten gibt. Erstmal Kopf hoch und durchatmen, auch wenn das leichter gesagt als getan ist. :)

    Hallo!
    Hier meine Antwort in Kürze:


    1. Richtige Verwendung von Rechtschreibung und Grammatik, Herstellung von Bezügen zwischen Informationen (z.B. durch Konjunktionen, Demonstrativpronomen etc.), komplexer Satzbau, bildungssprachliches und fachsprachliches Vokabular, schriftsprachliche Sprachverwndung, Verwendungen von Nominalisierungen und Präpositionen,…

    2. Das ist abhängig vom geforderten Text (bei inneren Monologen bestehe ich auf Alltagssprache, bei Textanalysen auf Bildungssprache, bei Informationstexten für Jugendliche ist eine ausgewogene Mischung okay). und nimmt mit der Klassenstufe zu. Mir ist insbesondere ein angemessenes Vokabular wichtig.

    3. Gut finde ich Fachwörter und angemessene Ausdrucksweisen sowie Verknüpfungen; nicht gut finde ich „ja“/„halt“/… in Texten oder andere Merkmale und Füllwörter aus der gesprochenen Sprache sowie abgehackte oder eintönige Sätze (aber auch Schachtelsätze mag ich nicht besonders).

    4. kommen selten vor, werden aber dann schon eher als höheres Sprachniveau angesehen

    5. Nicht explizit. Wenn Nominalisierungen verwendet werden, fällt das vielleicht eher positiv aus als das das Fehlen solcher als negativ ausgelegt wird. Es geht immer eher um den Gesamteindruck.

    Es gibt eben keine rechtliche Begründung.
    Dann müssen die Eltern nur Widerspruch einlegen.
    Und wenn das Wiederholen am Gym war und eure Schule dann bei einer drohenden Nicht-Versetzung zur Hauptschule "abschult", krass...
    Einfach die Eltern entsprechend beraten (und zwar so, wie die Rechtslage ist).

    Ja, daran habe ich ehrlichgesagt auch schon gedacht, weil ich das nämlich auch sehr krass finde…

    Ich werde beim nächsten Zeugnistelefon vielleicht mal mit der Bezirksregierung telefonieren und da mal eine offizielle Aussage zu anfragen.

    Meine Schulleitung (Realschule NRW) scheint auch gar keine zwei Wiederholungen in der ganzen Sek I zuzulassen. Jedenfalls betont sie in den Zeugniskonferenzen immer, dass Leutr, die irgendwann schon mal wiederholt haben (selbst am Gymnasium), die Schule verlassen müssen.

    Allerdings habe ich dafür noch keine rechtliche Begründung gefunden…

    (Auch wenn es natürlich sinnvoll ist, weil eine weitere Nichtversetzung sonst ja sogar dazu führt, dass man keinen Abschluss bekommt wegen der Höchstverweildauer in der Sek I.)

    Die 10 Jahre Schulzeitpflicht wären in dem Beispiel aber ja auch schon mit der Wiederholung der siebten Klasse voll. Wäre die Frage, ob ein Antrag auf Schulzeitverlängerung dann überhaupt durchgehen würde, erst recht wenn der Antrag erneut gestellt werden müsste bei Wiederholung in Klasse 8.

    Kann man die Schulzeit überhaupt so weit überziehen? 😅

    Ich spiele an meiner Schule immer die folgenden Spiele:


    Eckenhaschen (für die Kleinen):

    Ein Schüler steht vorne an der Tafel und darf nicht gucken. Die anderen müssen sich leise durch den Raum in die Ecken verteilen. Der Schüler vorne muss dann eine Ecke angeben. Alle, die darin stehen, sind raus.
    Das geht dann so weiter, bis es einen Gewinner gibt. Am Ende lasse ich oft zwei Ecken raten, damit nicht nur noch fünf Kinder die ganze Zeit spielen.


    Gemeinsam Zählen (für die Kleinen):

    Du beginnst mit der 1. Die Klasse muss nun weiterzählen, soweit sie kann. Allerdings darf immer nur einer sprechen und es darf keine Absprachen geben, wer wann etwas sagt. Man darf auch nicht zwei Zahlen nacheinander sagen.


    Make it Meme (für die Großen):

    Die SuS müssen mit dem Handy ein Meme vervollständigen. Gibt es als Internetseite, macht ihnen oft Spaß und ist mit den richtigen Grundregeln nicht verkehrt.


    Das Wikipedia-Spiel (für die Großen):

    Du nennst eine Seite, auf der alle starten müssen, z.B. Schreibtafel und eine Seite, auf der alle enden müssen, z.B. Fledermaus. Die Kinder müssen dann über die Verlinkungen zur richtigen Seite kommen. Das ist eigentlich ein Spiel zur Leseförderung (Assoziationen bilden und überfliegendes Lesen).


    Vielleicht hilft dir davon was. :)

    Erstmal vielen Dank für deine Antwort. Ich habe den Paragraphen auch so verstanden wie du, habe aber das Gefühl, dass es an unserer Schule anders gehandhabt wird… 🙈

    Wir haben auch einige wenige Schüler, die das zweite Mal wiederholen, aber die haben ihre erste Wiederholung immer während Corona gehabt. Da zählte das ja nicht und deswegen verunsichert mich das.

    Hallo zusammen,

    ich bin ganz neu hier und dachte, ich versuche es einmal mit einer Frage, die ich mir aktuell stelle (bezogen auf Realschule NRW):


    Ein Kind wiederholt in Klasse 6 freiwillig auf Antrag der Eltern (die Versetzung ist also geschafft, aber weil die Schülerin selbst sagt, dass sie nicht gut mitkommt, soll sie das Jahr noch mal machen).
    Wenn sie dann später, z.B. in Klasse 8, nicht versetzt wird, darf sie dann an der Realschule noch einmal wiederholen oder muss sie die Schulform verlassen und zur Hauptschule gehen?

    Die Frage kam mir, weil ich selbst Klassenlehrerin einer angehenden Sechs bin und mich bereits jetzt etwas auf das kommende Schuljahr vorbereiten will.


    Ich habe im Schulgesetz, der APO und der BASS alles mögliche gelesen, aber ganz schlau bin ich darauf nicht geworden, weil immer nur die Rede von zwei Wiederholungen derselben Klasse die Rede ist und die Höchstverweildauer in der Sek I wäre ja auch nicht überschritten (bis zu zwei Jahre ist ja erlaubt), auch wenn das natürlich hoch gepokert ist, wenn sie bei späterer Nichtversetzung dann ggf. keinen Abschluss hat.

    Allerdings weiß ich auch, dass eine zweite Nichtversetzung bei uns im Regelfall zur Abschulung an die Hauptschule führt. (Allerdings war sie ja in Klasse 6 versetzt und hat freiwillig wiederholt…)


    Hat da jemand Erfahrungen oder kennt sich rechtlich aus?

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