Beiträge von PaPo

    Nun ja, es gab einen Haufen durchaus sachlicher Gegenargumente, die du von Seite 1 an sehr dogmatisch-verbohrt als nicht valide abtust, weil sie das für dich nicht sind. Viele andere sehen das anders. Letztlich bleibt es hier ganz schnöde bei unterschiedlichen Perspektiven und Auslegungen.

    Nenne Sie mir bitte, ich bin offensichtlich zu "sehr dogmatisch-verbohrt", um diese zu entdecken und ggf. adäquat zu adressieren.

    Vielleicht einmal zur generellen Erläuterung, da ich tatsächlich lediglich ein paar Argumente pro sex-basierter Pronominawahl artikuliert habe, aber mich primär in (eigtl. konstruktiver, weil zur Selbstreflexion animieren sollender) Kritik übe: Ich agiere hier gem. Hitchen's Razor und stelle Tatsachenbehauptungen und (potenzielle) Dogmen ja gerade in Frage, die "without evidence [asserted]" werden, resp. kritisiere den hier permanent praktizierten Wechsel der Diskursebenen, das moving the goalposts (bspw. vom Beleg eines Fehlers in einer Klausur zur Äußerung individueller Vorstellungen von 'guten Sitten' u.ä.).

    Subjektivität ("für dich" etc.) möchte ich gerade nicht als Argument missverstanden werden, sondern für Objektivität oder zumindest ein entsprechendes Maß an Intersubjektivierbarkeit plädieren. Wir werden also bei linguistischen u.ä. Argumenten bleiben müssen.


    EDIT:

    Um zur Sachdiskussion zurückzufinden und weil ich damit ja gestern auch expl. dich referierte (ich würde mich über eine Erläuterung freuen):

    Verstehe ich das richtig?

    Du bezeichnetest es als "Referenzfehler", wenn ein Schüler bpsw. männliche Pronomina für eine biologisch männliche Person benutzt, wenn der Autor des Ausgangstextes geschlechtsneutrale Pronomina zur Identifikation einer biologisch männlichen Personen verwendet u./o. bspw. diese Person im Ausgangstext derart zitiert, dass sie selsbt geschlechtsneutrale Pronomina für sich selbst verwendet u./o. einen entsprechenden Wunsch artikuliert?

    Du argumentierst, dass diesem "sprachliche[n] Referenzrahmen" die Auseinandersetzung im Rahmen der Klausur "zu folgen" habe.

    Woraus ergibt sich deiner Meinung nach das linguistische Gebot, intertextuell entsprechende Pronomina übernehmen zu müssen?

    Du argumentierst selbst, die Deixis – (hier) "eine Person kohärent zu benennen" (Maylin85) –, begründe ein derartiges textübergreifendes Gebot, richtig?

    Ich argumentiere, dass dies nicht der Fall ist, sondern dass die sprachlich-sachliche Korrektheit und intratextuelle Kohärenz (die mit sex als Bezugsnorm gewährleistet sind) hinreichend ist, s. mein Bsp.:

    'In the provided text extract, Bobby Bob, who is described as biologically male and raised as a boy, began to identify as non-binary at age 14, expressing a gender identity that is neither exclusively male nor female. He now calls himself Ashley (which is a gender-neutral first name) and wants to be addressed with gender-neutral pronouns. He [...].'

    Verdeutlichtung: Wenn in einem Text über einen (mglw. gar selbsternannten) König durchgängig 'His Majesty' (bitte keine Diskussion, dass das kein Pronomen i.e.S. ist, es wird ja i.S.e. solchen verwendet) verwendet wird, müssen unsere Schüler dann in den comprehension- u./o. analysis-Aufgaben auch 'His Majesty' verwenden?

    Egal wie deine Antwort ausfällt: Existiert deiner Meinung nach eine Grenze für dieses vermeintl. Gebot?

    Ich habe "Nein!" gesagt.

    Dann widerspreche doch inhaltlich, statt hier von "intolerante[n], menschenverachtende[n] Einstellung[en]", Missachtung der "Persönlichkeit (und Persönlichkeitsrechte) einzelner", den Absenz des Einsatzes "für Toleranz, Respekt und die Würde jedes Einzelnen" u.ä. eskalierend zu fabulieren, wenn hier lediglich festgestellt wird, dass die Verwendung sex-basierter Pronomina in comprehension-, analysis- und comment-Aufgaben regelmäßig keinen sachlich-fachlichen Fehler darstellen.

    Warum diese Eskalation, wenn diese nicht der Ablenkung dienen soll? Und sorry, not sorry, aber der Grad der Unsachlichkeit und die Vehemenz des entsprechend unsachlichen Widerspruchs ist mir hinreichend, hier gewolltes Derailment zu vermuten, weil man das Gegenüber irgendwie anderweitig 'mundtot' bekommen möchte (als über Sachargumente) - der unbegründete Vorwurf von Intoleranz, Menschenverachtung, Missachtung der Persönlichkeit(srechte) und Menschenwürde, Respektlosigkeit etc. wäre bitte wie noch steigerbar? Ist ja bezeichnend, dass auch heute hier wieder in etlichen Kommentaren die Sachebene verlassen wird (obwohl ich bspw. die zentralen Fragen, die ja geradezu ostentativ ignoriert werden, ein x-tes Mal wiederholt habe).

    Stattdessen zitiere ich mich mal selbst:

    Die Aufgabenstellung ist gesamten Thread, wenn ich mich richtig erinnere, nie genannt worden. Also könnte meine vermutete Aufgabenstellung tatsächlich die richtige sein. Was soll an meiner hier zitierten Vermutung nicht sachlich-fachlich sein? Wo ist das "Derailment"?

    [Bitte als rhetorische Fragen verstehen.]

    Dir mag es entgangen sein, aber ich habe bzgl. exakt dieser Äußerung deinerseits hier bereits entsprechende Konzessionen gemacht, bereits zuvor mehrmals erläutert, dass ich basierend auf dem Szenario argumentiere, "dass das biologische Geschlecht des 'junge[n] Mann[es]' im Text gegeben war und der Punkteabzug insb. dem sex-orientierten Personenbezug im Rahmen der comprehension-, analysis- u./o. comment-Aufgabe und nicht bspw. in einem entsprechenden Szenario einer re-creation of text- oder Mediationsaufgabe galt, wie es z.B. Djino skizziert)", zudem den OP entsprechend mehrfach(!) kritisiert (zuletzt gestern, a.a.O. auch das Zitat). Oder fühlst du dich jetzt tatsächlich 'Angegriffen', weil ich dich vermeintl. 'übergangen' habe? Da sit das,w as du mir vorwirfst, wohl ein paar Nummern drüber...

    Aber ganz ehrlich: Ich habe keinen Bock auf diese 'Streitgespräche', sondern bin ausschl. ernsthaft an Antworten auf meine Fragen (warum soll gender identity ultimativer Orientierungspunkt für Pronomina sein, insg. wie auch spezifisch in entsprechender Klausursituation, und worin soll die evtl. Ausschließlichkeit dieser Orientierung begründet sein?) u./o. Gegenargumenten interessiert.


    EDIT: Vor Moderationsansage verfasst... sollte aber auch ein problemloser Kommentar sein.

    Ich möchte an dieser Stelle festhalten, dass ich meinen Beitrag für sehr sachlich halte, deine Antwort darauf für nichtssagend. Im Hinblick auf den weiteren Gesprächsfaden sehe ich mich im Übrigen auch bestätigt in meiner sachlichen Einschätzung.

    Ja, dass du meine Antwort für angeblich "nichtssagend" hälst, halte ich hingegen für unehrlich.

    Und btw: Es misslang dir a.a.O. leider, Kommunikationskontexte (hier bspw. face-to-face-Situationen der direkten Kommunikation mit Menschen vs. Schülertexte im Rahmen von comprehension-, analysis- u./o. comment-Aufgaben), die Frage nach sachlichen Fehlern von Fragen derindividuellen Moral und nüchterne Erläuterungen der (linguistischen) Sachlage von persönlichem Verhalten zu differenzieren. Mithin hast du Dinge unterstellt (z.B. konkret, dass Menschen ihre Identität vermeintl. nicht zugestanden würde), die nicht zutreffen, wie ich in meiner "nichtssagend[en" Replik erläutert habe.

    Hiermit lege ich Widerspruch gegen die hier geäußerte Behauptung ein, dass den Ausführungen von PaPo zugestimmt würde.

    Und auch du stimmst eigtl. zu, folgen deinem Widerspruch ja auch keine Sachargumente...

    Allerdings demonstrierst du das eigtl. Problem in dieser "Filterblase" hier recht eindrücklich, wenn du im Folgenden schreibst:

    Zitat

    Diese Ausführungen versuchen, eine intolerante, menschenverachtende Einstellung zu propagieren und missachtet die Persönlichkeit (und Persönlichkeitsrechte) einzelner. Diese Aussage, dass angeblich Zustimmung hierzu gegeben sei, ist nicht nur unzutreffend, sondern auch schädlich und irreführend.

    Es ist mir wichtig zu betonen, dass viele hier im Forum sich aktiv für Toleranz, Respekt und die Würde jedes Einzelnen einsetzen. Die pauschale Zuordnung zu intoleranten Ansichten ist nicht nur falsch, sondern stellt auch eine ungerechtfertigte Verleumdung dar.

    Gegenstand der Diskussion hier ist ausschl. die sachlich-fachliche Frage, ob in comprehension-, analysis- und comment-Aufgaben in Englischklausuren der gymnasialen Oberstufe in NRW die Orientietung am biologischen Geschlecht (sex) von Personen als Orientierungspunkt zur Verwendung von Pronomina zur Rede über dieselben Personen, deren sex eindeutig ist, die aber vom Autor des Ausgangstextes mit geschlechtsneutralen Pronomina benannt werden u./o. die (für sich) selbst entsprechende Pronomina wünschen resp. diese verwenden, einen inhatlichen u./o. sprachlichen Fehler darstellt.

    Das ist eine linguistische Frage (die, wie ich argumentiere, verneint werden muss), keine deiner individuellen, zudem in keiner Weise elaborierten Moralvorstellungen (eine moralische Perspektive, die deiner ggü. offenbar diametral ist, habe ich btw hier erläutert).

    Mithin demonstriert eine derart überzogene, unzutreffende Rede (wie deine) von einer vermeintl. Propagierung "eine[r] intolerante[n], menschenverachtende[n] Einstellung", der Missachtung der "Persönlichkeit [...] und Persönlichkeitsrechte" und die Dichotomie, die du hier konstruieren willst, zwischen dir (und Co.), die "sich aktiv für Toleranz, Respekt und die Würde jedes Einzelnen einsetzen" würden, wobei du ja damit unterstellst, dies sei andernfalls (hier also bei Nichtorientierung an gender identity im skizzierten Aufgabenrahmen) nicht der Fall, m.E. die tatsächliche Ursache der enormen (unsachlichen) Gegenrede hier: Eine unsachgem. Verwechslung der Diskursebenen einerseits, von sachlich-fachlichem Argument einerseits und Weltanschauung, ideologie, Moralvorstellungen, Dogma oder whatever andererseits. Und es ist mithin eine weitere Bestätigung dessen, was ich schrieb - es gibt hier abseits von Maylin85 keine sachlich-fachliche Gegenrede, sondern nur Derailmentversuche. Schade... und toxisch.

    Du wirst als Englischlehrer deine Entscheidung, derartiges als Fehler zu markieren, nicht mit einem "Ich will das nicht, also soll das nicht sein" begründen können. Probiert es halt aus, wenn ihr wollt... jammert aber nicht, wenn Widersprüche (und schlimmeres) bei rauskommen.........

    Mit Verlaub, ich bin auf der sachlich-inhatllichen Ebene und habe diese nicht verlassen.

    Du unterstellst mir hier, dass meine Kommentare - die du abwertend als "komplizierte[s] Geschreibsel" bezeichnest (was btw deinen darauffolgenden Äußerung nicht unbedingt Gewicht verleiht) - "auch nicht unbedingt sachliche Argumente" seien, "sondern eher Umschreibungen und versuchte Versachlichungen von 'Ich will das nicht, also soll das nicht sein'"...

    ... finde ich angesichts meiner Kommentare (hier, hier, hier, hier etc.), die ja im Gegenteil gg. all die 'Ich will das nicht, also soll das nicht sein'-Kommentare (s.u.) gerichtet sind, diesen eine Begründung abverlangen. So kompliziert ist es ja auch nicht, zumal ich das Folgende immer wieder wiederholt habe: Es ist nämlich begründungsbedürftig, warum gender identity ultimativer Orientierungspunkt für Pronomina sein soll sein, resp. es ist linguistisch belegbedürftig, dass dies die allg. Norm sei, bevor sex als Orientierungspunkt in comprehension-, analysis- und einem Gros der comment-Aufgaben als Fehler gewertet werden könnte).

    Du schreibst von "falsche[n] Vorwürfe[n]" - ein offensichtlich falscher Vorwurf ist dein Vorwurf mir ggü.; dass du vermeinst, hier keine Argumente meinerseits, sondern "Umschreibungen und versuchte Versachlichungen von 'Ich will das nicht, also soll das nicht sein'" zu identifizieren, halte ich für - sorry - unehrlich. ¯\_(ツ)_/¯

    Du stellst meine Kommentare damit auf eine Stufe mit den Unsachlichkeiten, die mir hier entgegnet wurden, die du aber in Abrede stellst Bsp. gefälligst? Gerne:

    Etc. Etc. Etc.

    Was davon hälst du für sachlich-inhaltliche Kommentare zu den Fragen, ob die Nichtverwendung geschlechtsneutraler Pronomina im gegenständlichen Fall in comprehension-, analysis- und einem Gros der comment-Aufgaben inhaltlich u./o. sprachlich als Fehler wertbar sei?

    Was davon ist gem. deiner Meinung eine sachlich-inhaltliche Antwort auf die Kommentare meinerseits, die sie adressieren?

    Was davon beantwortet die zentralen Fragen, was (gemessen am Maßstab deskriptiver Linguistik und Grammatik) die (zudem offenbar ausschl.) Verbindlichkeit der Orientierung an gender identity konstituieren soll? Das ist übrigens der zentrale inhalt meiner Kommentare (bevor du wiieder behauptest)?

    Was davon hälst du überhaupt für irgendwie angemessene Reaktionen hier im Forum und ein wünschenswertes Miteinander?

    Eben.


    .... und btw: Ich hatte bereits bemerkt, dass du selbst eigtl. zu den sachlicheren Kommentatoren gehörtest. Auch wenn deinerseits lediglich als vermeintl. Argument zur vermeintl. Notwendigkeit von geschlechtsneutralen Pronomen im gegenständlichen Fall der Kommentar erfolgte, dass dies "Respekt vor dem Menschen, der nicht in eines der beiden Geschlechter passt", notwendig mache. Das ist exakt der Wechsel der Diskursebene von der Frage, ob ein objektiver inhaltlicher u./o. sprachlicher Fehler vorliegt, zur Behauptung, es sei i.w.S. 'gute Sitte' (solche Pronomina zu verwenden). Ich antwortete dir jedoch sachlich, s. hier. An anderer Stelle stellst du meine Feststellung in Frage, dass "der Punkteabzug nach Maßgabe dessen, was wir über den Fall wissen, so oder so ungerechtfertigt war", indem du antwortest: "Dem ist nicht so - das wurde aber schon mehrfach fachlich basiert dargestellt." Dem widersprach und widerspreche ich sachlich, ebenso deiner Anmerkung, dass die "Hinweise auf den Lehrplan etc. von Bolzbold und [d]ir" die Erforderlichkeit der Verwendung von geschlechtsneutralen Pronomina demonstrierten, s. hier. Du hast insistiert, dass "wenn es um das passende Pronomen für eine Non-Binäre Person geht", "'he' oder 'she' nicht das passende" sei, worauhin ich (abermals) anmerkte, dass dies "ja die bereits mehrfach aufgeworfene Frage, was der Bewertungsmaßstab für 'passen[d]' sein soll" umschifft - meine diesbzgl. Fragen blieben und bleiben auch nach wie vor insg. unbeantwotet, sind aber die zentralen Fragen.


    Ich verstehe angesichts dessen nicht, warum du ausgerechnet mir ggü. den Moderator raushängen lässt, aber irgendwie übersiehst, was Aktion und was Reaktion ist, mir nicht zugestehst, (im Rahmen allg. Netiquette und ohne rote Heringe, selbstzweckhafte Provokationen und Co.) direkter zu sein und ggf. Verhalten zu spiegeln, während mir ggü. (mangels inhaltlicher Gegenrede) versucht wird, mit roten Heringen und Co. abzulenken.

    Wenn hier ein Kommentar meinerseits irgendwie (wider Erwarten) tatsächlich über die Stränge schlagen sollte, tatsächlich unsachlich sein sollte, dann benenne dies bitte konkret. Ich wünsche mir dann aber auch entsprechende Konsequenz allen Kommentatoren ggü, sonst hat das ein Geschmäckle (dass das mir ggü. legitim ist, weil ich am "Ich will das nicht, also soll das nicht sein" rüttle).

    Falls ich mich unklar ausgedrückt haben sollte, bitte ich um Entschuldigung. Aber, zur Klarstellung, ich bestätige explizit nicht, dass du zutreffend dargestellt hast, worin „alle“ übereinstimmen.

    Weil ich deinen Kommentar als dringendes Bedrüfnis deinerseits zum Austausch werte (obwohl du in deinem gelöschten Kommentar deinen Dank bzgl. des *plonk* artikuliert hast), wenngleich auch wieder nicht zum Thema:

    Und du bestätigst mich dennoch, indem du (ich wiederhole) zwar vordergründig Widerspruch artikulierst, indem du aber keine entsprechend widersprechenden sachlich-inhaltlichen Gegenargumente - erst recht nichts irgendwie zum eigtl. Thema hier - artikulierst, sondern dich in roten Heringen u.a. Derailmenttaktiken versuchst; q.e.d.

    Schönes Wochenende, ich verzieh' mich auf die Couch. ;)

    *plonk*

    echt? Ich habe Literatur überall gehasst.

    Es scheint, als empfänden unterschiedliche Schüler zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orte und unter unterschiedlichen Bedingungen unterschiedliche Unterrichtsinhalte unterschiedlich. ;)

    Das sind noch mehr Gründe, das nicht zum Orientierungsmaßstab zu machen, sondern Inhalte nach übergordneter Zweckdienlichkeit zu wählen: Was soll Schule leisten und welchen Beitrag leistet das Fach resp. welchen Beitrag liefern spezifische Inhaltsfelder, Themen etc.?

    Das scheint mir speziell in Englisch btw nicht das Agens der ominösen Entscheider zu sein, die mir für mein Bundesland verbindlich gefühlt alle paar Monate im Curriculum herumpfuschen, da geht es meines Dafürhaltens eher um gaaanz persönliche Vorlieben, Aversionen u.ä. der Entscheider...

    Die Gruppe, die du zu vertreten versuchst, ist also weder konstituiert, noch hat sie dich mit einer Äußerung in ihrem Namen beauftragt. Soweit. Falls du lediglich versuchst, den Stand der Diskussion zusammenzufassen, so möchte ich bezweifeln, dass ich mir mit dir einig bin, was es heißt einig zu sein.

    Ich habe es versucht und geschafft. Bitteschön. Danke für die Bestätigung.

    Aber OK, übe dich halt weiterhin in "doch eher peinlich[en]" roten Heringen u.a. Derailmenttaktiken, die Zusammenfassung tangiert dies nicht. Melde dich gerne wieder, wenn du zur Abwechslung was Inhaltliches zum Thema beizutragen hast oder gewillt bist, in einen sachlichen Dialog einzutreten (die offenen Fragen - auch expl. an dich - findest du nach wie vor oben); ansonsten: *plonk*

    ¯\_(ツ)_/¯

    Disqualifiziert es einen eigentlich auch, wenn man Sachargumente pauschal als "keine widersprechende sachlich-inhaltliche Gegenargumente" abtut?

    Außer von Maylin85, der ich wiederum sachlich-inhaltlich widerspreche, kam diesbzgl. nichts. Oder welchen sachlich-inhaltlichen Widerspruch ggü. meinen Argumenten, Erläuterungen etc. meinst du, den ich evtl. übersehen haben könnte? Der mehrmals versuchte Wechsel von der Argumentationsebene der Diskussion über sachlich-inhaltliche u./o. sprachliche Fehler zu 'guten Sitten' i.w.S., falsch verstandenem Respekt u.ä. (Letzteres alles ohne argumentative Elaboration wohlgemerkt) u.ä. sind keine sachlich-inhaltlichen Argumente, sondern Versuche der Diskursverschiebung. Möge man mich Lügen strafen, wenn man kann...

    Wenn du im Namen dieser Gruppe sprichst, könntest du dann etwas genauer erläutern, wie die sich rekrutiert? Wer seid ihr „alle“?

    "[A]lle" ist gleich alle aktiven Kommentatoren hier, inkl. deren (z.B. entsprechende Smileys verteilenden) Laudatoren, die meinen deskriptiven Feststellungen zur objektiven Sachlage und jeweiligen Sachargumenten beim gegenständlichen Thema konkludent ggü. sind, insofern sie zwar ggf. Widerspruch artikulieren, indem sie aber keine entsprechend widersprechende sachlich-inhaltliche Gegenargumente artikulieren, sondern bestenfalls Bauchgefühle, sich im Gros aber lediglich in roten Heringen u.a. Derailmenttaktiken versuchen (bspw. allenfalls abermals 'kuriose' Fragen zur Identität und Anzahl des Gegenübers formulieren, statt konkrete Fragen zu beantworten) - hätten all jene Gegenargumente, würden sie diese ja artikulieren (und ohnehin 'disqualifiziert' einen jeden die proaktive Verwndung von roten Heringen u.ä. anstelle tatsächlicher Argumente). Danke für deine Konkludenz, auch wenn Fakten keiner Zustimmung bedürfen, um Fakten zu sein. :)

    Ich würde mir Sprachunterricht etwas anderes wünschen. Auf gar keinen Fall ein zweites, drittes, viertes Geschichte, Sozialkunde, Erdkunde sein, sondern tatsächliche Beschäftigung mit der Sprache. Nicht als Nebenprodukt.

    Also im Gros nur Linguistik und Literaturwissenschaft?

    Wissenschaftspropädeutisch fehlte/n dann aber Landeskunde / cultural studies. Und Literaturwissenschaft funktioniert nicht ohne "Geschichte, Sozialkunde, Erdkunde" etc., ja ein Gros der Linguistik ja auch nicht (Stichwort: Sprachwandel), mal ungeachtet dessen, dass man damit die Schülerschaft wahrscheinl. tatsächlich quasi komplett verlieren würde.

    Also ich bekenne, dass ich für Anglistik so gut wie gar nix gemacht habe und mit 1,3 durchs Examen gegangen bin (Fachdidaktik hats versaut 🙄). Wer gut analysieren und interpretieren kann, schwimmt easy peasy ohne großen Aufwand durch. Geografie, was ich eigentlich interessanter fand, war deutlich lernintensiver und gab im Ergebnis die schlechtere Note. Dass Mathe und Naturwissenschaften im Studium anspruchsvoller sind, würde ich niemals anzweifeln, da braucht man sich auch nichts vormachen.

    Ob Naturwissenschaftler so super in Literaturarbeit sind, weiß ich nun allerdings auch nicht. Generell macht das Aufrechnen auch einfach wenig Sinn.

    Der eigtl. Punkt ist ja, dass dies alles am Ende eher eine Frage des individuellen Typs und nicht eines vermeintl. objektiven Anspruchs ist, obwohl uns manche MINT-Absolventen gerne MINT-Fächer als Nonplusultra des Studienanspruchs verklären wollen.

    Es gibt Menschen, die sind MINT-affin und haben auch keine eklatanten Verständnisprobleme ggü. diesen u./o. jenen geistes-/sozialwissenschaftlichen Inhalten. Es gibt Menschen, die sind MINT-affin, denen erschließen sich geistes-/sozialwissenschafltiche Themen aber überhaupt nicht. Entsprechend gibt es einerseits Menschen, die sind ggü. Geistes-/Sozialwissenschaften affin und auch in diesen u./o. jenen MINT-Disziplinen absolut fit, und andererseits auch menschen, die sind ggü. Geistes-/Sozialwissenschaften affin und haben absolut k.A. von MINT Mathe (und ich konzessiere sogar, dass dies wahrscheinl. mehr als diejenigen sind, die Ahnung haben). Und es gibt alles an Schattierungen dazwischen. Was dem einen anspruchsvoll ist, das erschließt sich dem anderen mühelos und (und umgekehrt), ist insg. eine hochindividuelle Angelegenheit.

    Augenmerk möchte ich auf den Teil "wahrscheinl. mehr als diejenigen [...], die Ahnung haben" legen:

    Jede Disziplin, möchte man wirklich in ihr versiert sein, braucht neben einem gewissen Maß an insg. kognitiv-intellektuellen Kapazitäten auch ein gewisses Maß an Fleiß und an (mehr oder weniger) 'stumpfer' Memorisierung (sofern man seine Disziplin nicht derart durchdrungen hat, dass die inhärenten 'Wirkmechanismen' sich auch ohne derartige Memorisierung erschließen). Ich sehe aber nicht, dass MINT ein höheres Maß an kognitiv-intellektuellen Kapazitäten (d.h. Anspruch) u./o. Memorisierung (auch d.h. Anspruch) erfordert, die Memorisierung einer mathematischen Formel ist aber wohl oftmals im minutiöseren Detail notwendig (damit sie funktionsfähig), als bspw. bei reziproken Interdependenzen sozialwissenschaftlicher Phänomene.

    Ist das ein höherer Anspruch?

    Ich würde dabei bleiben wollen: Es kommt auf das Individuum an. Ungenommen aber, dass wohl diese spezifischen 'Ansprüche' in einigen MINT-Disziplinen statistisch von weniger Menschen erfüllt werden, als in den Geisteswissenschaften. Das ist m.E. aber nicht das gleiche wie ein Unterschied in den Anspruchniveaus.

    Ein anderer Ansatzspunkt um "Anspruch" zu definieren, wäre der Anspruch im Studium seitens der Dozenten etc., die entsprechend härter 'sieben'... das macht die Disziplin aber nicht anspruchsvoller, sondern den Selektionsmechanismus.

    Gleiches gilt für den Faktor 'Zeit', der oftmals als vermeintl. Beleg für mehr Anspruch benutzt wird (bspw. hätten Geistes-Sozialwissenschaftsstudenten mehr Zeit für Partys o.ä. Unsinn - die härtesten Partys feierten bei uns die Mediziner) - d.h. die einen so, die anderen so: Meine vorlesungsfreie Zeit hätte zur Magisterzeit aus jeweils mehreren umfangreichen Seminararbeiten bestanden, inkl. umfangreicher Literaturrecherche, Durchführung von Erhebungen u.ä., hätte ich das nicht parallel in der Vorlesungszeit bereits immer angefertigt. In den Bachelor- und Masterstudiengängen sind mittlerweile zumindest an meiner alma mater die vorlesungsfreien Zeiten mit etlichen Klausuren, Praktika und Co. zugepflastert.

    Aber ja, ungeachtet dessen: Ich habe mein Lehramtstudium in Englisch nach meinem (erfolgreichen) Magisterstudium der Politikwissenschaft, Soziologie und Geshcichte und nach meiner Promotion einige Jahre später als Bacherlor- und Masterstudiengang noch absolviert, zuderm noch die Fachdidaktikanteile in Geschichte nachgeholt. Nichts davon fand ich besonders ehrausfordernd, während links und rechts kräftigst ausgesiebt wurde, insb. noch beim Magisterstudiengang. Ich würde aber niemals behaupten, dass das objektiv irgendwie anspruchsloser wäre als Studienfach XYZ.

    Und käme man mir so, dann könnte man problemlos die Karte Lehramtstudium vs. Magister- und Diplomstudium ausspielen, über die sich früher immer alle aufgeregt haben (obwohl dort tatsächlich die Fachwissenschaft beim Lehramt immer den Kürzeren zog).

    Was btw auch oft übersehen wird: In den Geisteswissenschaften bedient man sich bisweilen auch der mathematischen Methoden der Stochastik, in unterschiedlichem Maße von Disziplin zu Disziplin, Universität zu Universität etc., aber das ist in einigen Disziplinen eigtl. obligatorisch (Psychologie; Soziologie etc.). Mithin ist Stochastik ja prinzipiell auch 'simple' Logik, was ein Teilgebiet der Philosophie (Geisteswissenschaft) ist. Insofern haben wir in diesem Bereich regelmäßig gar nicht die Dichotomie zwischen diesem (m.E. auch nicht sonderlich anspruchsvollen) Teilgebiet der Mathematik und dem gleichen Teilgebiet in den Geisteswissenschaften (das zudem auch die Anwendung stochastischen Wissens zur konkreten Datenerhebung und -analyse in bspw. sozialwissenschaftlichen Kontexten erfordert); m.W.n. ist das auch bspw. im Psychologiestudium "ein sehr häufiger Grund für Studienabbrüche" - in anderen Disziplinen wird es erst komplexer, wenn man selbst empirisch über dem Niveau simpler deskriptiver Statistik forscht, was das Gros der Absolventen nicht betrifft.

    Na ein Glück ist es nicht so. Dann wäre es ja NOCH langweiliger für die Schüler.

    Prinzipiell ist es ja bei jedem Thema auch eine Frage, wie man es präsentiert. Prinzipiell sollte die Vermeidung von Langeweile aber auch nicht usner prägendes Agens sein - ist am Ende ein Kampf, den man nicht gewinnen kann und wir sind auch keine Animateure. Ungeachtet dessen reagieren die Schüler erfahrungsgem. tatsächlich am gelangweilsten (und mehr) bei den Themen "Das Individuum und die Gesellschaft im Wandel", Nigeria, "World at Work" und der x-ten iteration von Globalisierung insg. (womit sie ja in gefühlt jedem Fach überhauft werden). UK, USA und dystopia & utopia gehen immer gut.

    Mithin, einige dieser Themen könnte man auch gut bei USA u./o. UK unterbekommen.

    Was den Schülern mittlerweile wirklich fehlt, ist landeskundliches Wissen. Warum muss ich in einem Fach wie Englisch das x-te Mal Globalisierung machen (da werden die in Erdkunde und Wirtschaft-Politik resp. Sozialwissenschaftnen schon zugemüllt mit), warum identity & gender (wäre eher was für Pädagogik u./o. Soziwalwissenschaften, die ihrem Namen gerecht werden und nicht nur iWirtschaft, Wirtschaft, Wirtschaft sind)?

    Aber wie erwähnt, wäre etwas für 'nen eigenen Thread.

    In meiner Welt geht das Halbjahr bis zum 6.2., aber nun gut. Was Einzelne durch Klausuren verpassen, müssen sie selbstständig nacharbeiten, da "warte" ich nicht. Ich finde eher beim USA-Thema die Zeit knapp, aber nun gut, empfindet jeder anders.

    67-Minuten-Stunden hatte ich auch 7 Jahre lang, bin froh, dass ich das nicht mehr habe 😊

    Mein Fehler, ich war gedanklich bei der Q2 und Leistungsbewertung für das erste Halbjahr derselben am 22. Dezember 2025. Ändert aber im Wesentlichen nichts an meiner Aussage.

    Zitat

    Ich finde eher beim USA-Thema die Zeit knapp, aber nun gut, empfindet jeder anders.

    Ich finde es bei jedem Thema zu knapp. GInge es nach mir, würde ein Q-Jahr ausschl. UK und GB gepaukt, das andere Jahr zum Thema USA.

    Ich habe Informatik (mit Nebenfach Mathematik) und Anglistik studiert. Die meisten Informatik Studenten hätten ein Anglistik Studium geschafft, umgekehrt, not so much.

    Fun Fact: Du hast de facto absolut keine Ahnung, was "[d]ie meisten Informatik Studenten" [sic] und Englischstunden "geschafft" oder nicht geschafft hätten, weder bzgl. deiner eigenen Studienziet, noch bzgl. der Studenten heute. Woher solltest du das auch wissen? Welche diesbzgl. Daten hättest du auch? RIchtig: Da schreibt lediglich das Bauchgefühl, die eigene (überhebliche) Verklärung des eigenen Studiums und ein entsprechendes Bild, welches du von dir und deinen Mitmenschen hast. Das hat ncihtmal das Niveau von simpler anekdotischer Evidenz.

    Zu 'wissen' (wie du meinst), "wieviel" du "und Kommilitonen für Info/Mathe getan habe[n] und wie wenig für Anglistik bzw. andere Geisteswissenschaften", sagt ausschl. etwas über dich aus, nicht über bspw. den Anspruch des Studiums.

    ¯\_(ツ)_/¯

    Bei Nigeria mussten sich alle erst etwas zurecht ruckeln, inzwischen gibt es aber doch nun wirklich zu allen Schwerpunkten ausreichend Material, um damit ein Quartal solide zu füllen. Das ist übrigens auch mehr als ein Monat.

    Das Halbjahr fing am 27. August an und geht bis zum 19. Dezember, das sind abzgl. der Wochenenden und Feiertage 72 Schultage, das sind 2 Monate und 11 Tage für zwei Inhaltsfelder. Sooo viel "mehr als ein Monat" ist das nicht, insb. wenn man bedenkt, dass zumidnest bei uns regelmäßig in den zwei bis drei Wochen an jeweiligen klausurphasen auch insb. die Unterrichtsstunden von Morgens bis Mittags in den Oberstufenkursen entfallen oder die Kurse so dezimiert sind (weil das Gros in Klausuren sitzt),d ass an regulären Unterricht nicht zu denken ist. Wir haben zudem längere Unterrichtstunden als nur 45 Minuten, damit auch nur drei LK-Stunden resp. drei LK-Tage pro Woche. Von den theoretisch 44 LK-Stunden bis zum Halbjahresende entfallen bei mir durch Klausuren, Infoveranstaltungen und Co. mind. über ein Dutzend. Hinzu kommen evtl. Krankheit meinerseits oder durch irgendwelche Infektionskrankrheiten gerrade im Winter dezimierte Kurse. Konservativ gerechnet habe ich also pro Inhaltsfeld 16 Stunden... OK, sind statistisch 5,3 Wochen pro Thema, de facto aber weniger.

    Ob es "ausreichend Material [gibt], um damit ein Quartal solide zu füllen", ist ja auch nicht die Frage, im Gegenteil: Es gibt zu viel, was man nicht mehr hineinbekommt, was aber potenziell relevant ist, insb. in einer solchen Situation allg. Unklarheit.

    Ist aber auch nicht das thema. ;)

    Schön, dass wir alle einig sind,...


    ... (I) dass die Verwendung männlicher Pronomina zur Identifikation biologisch männlicher Personen (die im Text eindeutig derart identifiziert wurden) auch im Rahmen einer Englischklausur in NRW in Jgstf. 13 grundsätzlich i.d.R. keinen Fehler darstellt, so dass jedweder entsprechende Punkteabzug regelmäßig mind. ungerechtfertigt ist:

    Zumindest im Rahmen der obligatorischen comprehension-, analysis- und (wahrscheinl.) im Gros adäquater comment-Aufgaben derartiger Englischklausuren ist keines der offiziellen Kriterien der Leistungsbewertung resp. der zulässigen Korrekturzeichen für die inhaltliche Leistung oder Sprachrichtigkeit einschlägig, außer evtl. dem Pron-Fehler.

    Allerdings ist die Verwendung von biologischem Geschlecht (sex) als objektiver Bezugsnorm in bspw. deskriptiven u./o. sachlich-analytischen Texten sprachlich-inhaltlich und i.S.v. deskriptiver Linguistik korrekt. Es ist definitiv kein "Referenzfehler" o.ä., tatsächlich ist es im Rahmen solcher Aufgaben unerheblich, ob der Autor des Ausgangstextes geschlechtsneutrale Pronomina zur Identifikation einer biologisch männlichen Personen verwendet oder ob er bspw. diese Person im Ausgangstext derart zitiert, diese einen entsprechenden Wunsch artikuliert etc.; diesem "sprachliche[n] Referenzrahmen" hat die Auseinandersetzung im Rahmen der Klausur eben nicht "zu folgen" – woraus soll sich denn eigtl. ein linguistisches(!) Gebot ergeben, intertextuell entsprechende Pronomina übernehmen zu müssen? Deixis – (hier) "eine Person kohärent zu benennen" (Maylin85) – begründet ein vermeintl. derartiges textübergreifendes Gebot jedenfalls nicht, hinreichend ist die sprachlich-sachliche Korrektheit und intratextuelle Kohärenz (die mit sex als Bezugsnorm gewährleistet sind), s. mein Bsp.:

    'In the provided text extract, Bobby Bob, who is described as biologically male and raised as a boy, began to identify as non-binary at age 14, expressing a gender identity that is neither exclusively male nor female. He now calls himself Ashley (which is a gender-neutral first name) and wants to be addressed with gender-neutral pronouns. He [...].'

    Verdeutlichtung: Wenn in einem Text über einen (mglw. gar selbsternannten) König durchgängig 'His Majesty' (bitte keine Diskussion, dass das kein Pronomen i.e.S. ist, es wird ja i.S.e. solchen verwendet) verwendet wird, müssen unsere Schüler dann in den comprehension- u./o. analysis-Aufgaben auch 'His Majesty' verwenden? Nein. Falls jmd. geneigt ist, hier zwischen noun phrases dieser Art bei Adeligen und subjektiver Geschlechtsidentität differenzieren zu wollen, müsste auch äußerst elaboriert erläutert werden, warum gender entsprechende Obligationen bewirken sollte, andere identitätskonstituierende Eigenheiten aber nicht;

    ... und (II) dass allenfalls bestimmte Szenarien in bspw. comment-, hier insb. entsprechende re-creation- u./o. in Mediationsaufgaben denkbar sind, wo gender sachlogisch i.S.e. entsprechenden Aufgabe die entsprechende Bezugsnorm darstellen muss.


    Was hier vermeintl. der tatsächliche Fall war, den Super112 beschreiben wollte? Da haben wir am Ende k.A., aber die Grundsatzdiskussion ist ja dennoch lohnenswert.

    Ich kann nicht für alle Kollegen (m/w/d) deutschlandweit sprechen, aber gerade im Leistungsfach sehen die Curricula nicht nur vor, dass mehr (Teil-)Themen behandelt werden, sondern auch tiefgehender. Daher wäre es nicht unmöglich, aber es würde mich überraschen, wenn der Kollege oder die Kollegin eine Klausur über ein Thema schreiben lässt, das im Unterricht nicht ausreichend behandelt wurde.

    Ungeachtet meines in dubio pro reo (s.o.): Das mit dem "tiefgehender" ist selbst im LK speziell in Englisch in NRW ein frommer Wunsch. Gefühlt jedes Jahr wird in Englisch massiv curricular 'reformiert' des 'Reformierens' wegen und hat man derart viele, derart komplexe, aber gleichzeitig auch derart unzusammenhängende Themen in die gerade einmal ca. 1 1/2 Schuljahre gestopft und es derart 'nebulös' gelassen, was (in Vorbereitung auf das Zentralabitur) eigtl. konkret inhaltlich gelehrt werden soll, dass da nichts wirklich "tiefergehender" ist, leider. :(

    Für die meisten Themen haben wir keinen Monat an Zeit. Mein diesbzgl. Lieblingsbsp., aus dem man irgendwie extrapolieren soll, was inhaltlich gefordert sein könnte: Das Themenfeld "Eine weitere englischsprachige Bezugskultur: Nigeria o Politik, Kultur, Gesellschaft – zwischen Wandel und Tradition o Das Erbe der britischen Herrschaft zwischen Aneignung und Abgrenzung" (Vorgaben Abitur 2026 – Englisch – NEU – 25.08.2025) – präziser wird es nicht...

    Super112

    Zitat

    Das Thema wurde nicht ausreichend im Unterricht besprochen. [...] Ich finde das Thema mehr als bekloppt.

    Während ich dir nach Maßgabe des meinerseits (auf Basis deiner leider bestenfalls kursorischen und infolgedessen nicht sonderlich reliablen Erläuterungen) skizzierten Szenarios (dass das biologische Geschlecht des "junge[n] Mann[es]" im Text gegeben war und der Punkteabzug insb. dem sex-orientierten Personenbezug im Rahmen der comprehension-, analysis- u./o. comment-Aufgabe und nicht bspw. in einem entsprechenden Szenario einer re-creation of text- oder Mediationsaufgabe galt, wie es z.B. Djino skizziert) bzgl. der Fehlsamkeit des Punkteabzugs zustimmen muss (und selsbt wenn du dir das lediglich ausgedacht hast, demosntrieren die Kommentare hier, wie realistisch ein entpsrechendes Szenario tatsächlich bedauerlicherweie ist), muss ich (bzgl. entsprechender Behauptungen von Schülern erfahrungsbedingt) der Behauptung, dass das Thema vermeintl. "nicht ausreichend im Unterricht besprochen [wurde]", mit erheblichen Zweifeln begegnen und in dubio pro reo annehmen, dass die Kollegen an der Schule deiner Tochter hier ordnungsgem. agierten.


    Das Thema ist uns Englischkollegen auch nicht Verfügungsgegenstand, sondern aktuell obligatorisches Thema. Und der (vermeintl.) Fall und die Diskussion hier demonstrieren dann auch, dass das Thema vielleicht gar nicht derart "bekloppt" ist, sondern ein kontemporäres sozio-kulturelles und auch -politisches Politikum (das im Kenrlehrplan btw auch insg. kulturelle Apsekte umfasst und nicht bzgl. geschlechtlicher Identiät begrenzt ist), dass die Lebenswirklichkeit auch der Schüler betrifft und anhand dessen sich exemplifizieren lässt, was eigtl. der Unterschied zwischen (auch lediglich indifferenter) Toleranz und (affirmierender) Akzeptanz ist, welche Bedingungen und Grenzen entsprechende Konzessionen des einem Individuums dem anderen individuum ggü. haben (müssen, können, sollten), was notwendige Bedingungen von Gemeinschaftsfähigkeit (als einem der Erziehungsziele von Schule und zum Zweck der Perpetuierung und Optimierung von Gesellschaft insg.) sind, wie sich die Dynamiken von Diskursen verhalten etc. etc. etc. - alles wunderbare Ansatzpunkte zur Reflexion über sich selbst, andere und Gesellschaft, zur Elaboration der eigenen Position (als Gegengewicht zur unkritisch-affirmativen Haltungsbekundung) in unserer pluralistischen Gesellschaft (was einem anderen Ziel schulischer Erziehung entspricht, der Erziehung zur Eigenverantwortlich- und tatsächlicher sozio-politischer und -kultureller Partizipationsfähigkeit). Notwendige Bedingung dessen ist, dass die Lehrkraft die Schüler nicht mit ihren eigenen Überzeugungen zu überwältigen.

    Aber angesichts des Umfangs dieser Diskussion hier und deiner eigtl. Nichtbeteiligung an dieser muss ich leider glauben, dass es sich so verhält, wie Joker13 mutmaßt.

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