Beiträge von Bolzbold

    Oh, da gibt es in Deutschland durchaus noch weitere Länder.

    Ein fünftes Abiturfach würde übrigens die Fächerwahl deutlich erweitern und erleichtern - das wäre bundesweit durchaus wünschenswert...

    Das hört sich nach einer waschechten Sekundarschule aus dem Sauerland (Regierungsbezirk Arnsberg) an.

    Ob Schulleitung oder Bezirksregierung, dort handelt es sich im Allgemeinen um einen unfähigen Sauhaufen. Der Personalrat aus Arnsberg ist auch Gaga. Bei uns sagte der zuständige Personalrat 4x hintereinander ab, weil 4x angeblich das Auto kaputt war. Wer es glaubt....

    Ich bin an solch einer Kontrollwahnschule angestellt (ebenfalls Sekundarschule) und die Mechanismen sind dieselben.

    An unserer Schule will jeder Zweite weg von dieser irren Sekundarschule.

    Kleiner Tipp: Irgendwo die Grenze ziehen und auch mal NEIN sagen. Reichst du der falschen SL den Finger, nimmt sie direkt die ganze Hand. Einziger Ausweg ist der Versetzungsantrag, den man so schnell wie möglich stellen sollte. Denn es dauert mitunter 5 Jahre, bis man endlich gehen kann.

    In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, das Ganze an das MSB zu eskalieren. Je nach Sachverhalt muss dann die BR eine Stellungnahme einreichen oder das Ganze in Eigenverantwortung bearbeiten und dem MSB berichten. Auf alle Fälle würde das Ganze dann mit höherer Wahrscheinlichkeit nicht mehr im Sand verlaufen. Was ist mit dem HPR?

    Aus Erzählungen älterer Kollegen weiß ich, dass es vor 20 Jahren noch häufiger vorkam, Schüler mit geringem Selbstbewusstsein, aber Potential, dahingehend zu motivieren, ihr vorhandenes Potential überhaupt zu nutzen. Heutzutage stelle ich immer mehr ein anderes Extrem fest, nämlich dass manche Schüler ein derart hohes Selbstbewusstsein aufweisen, dass ihnen die Grenzen ihrer eigenen Fähigkeiten gar nicht mehr bewusst zu sein scheinen. Hier ist dann unsere unliebsame Aufgabe, den Schülern ihre eigenen Grenzen vor Augen zu führen, gleichzeitig ihnen aber die zahlreichen in diesem Rahmen für sie geeigneten Möglichkeiten, die ihnen oftmals gar nicht bewusst sind, aufzuzeigen.

    Ja, das kommt in der Tat auch vor.

    Viel öfter erlebe ich SchülerInnen, die zu Beginn der Oberstufe noch so gar nicht wissen, was sie später machen wollen, und die auch nicht fähig oder willig sind, sich diesbezüglich aktiv zu informieren und sich "inspirieren" zu lassen. Schule ist dann so etwas wie ein Alibi, um einerseits noch etwas zu machen und sich andererseits eben noch nicht für einen Beruf entscheiden zu müssen. Für einige SchülerInnen ist die Schule das einzige tagesstrukturierende Element in ihrem Leben - denn das Handy kennt keine Tages- oder Uhrzeiten.

    Und genau deshalb bewahre ich bei solchen Meldungen immer erst einmal die Ruhe und warte ab, was denn da an Ermittlungsergebnissen bei herauskommt.

    Den beiden polnischen Opfern dürfte die Herkunft der Rakete letztlich herzlich egal sein.

    Es fällt dir schwer, das Verhalten des/der Kolleg*in nicht als verkrampft, destruktiv, angespannt, unfreundlich und entwertend zu sehen, oder?

    Ich habe dafür bislang nicht viele Attribute gefunden, außer dass ich mit diesem Verhalten nichts anfangen kann. Es befremdet mich. Daher dieser Thread hier - aktuell versuche ich das einzuordnen.

    Zitat

    Du hast nicht um Tips gebeten, ich hoffe es ist okay, wenn ich trotzdem einen hierhin schreibe. Ich verstehe dich so, dass du mit dem Problem von Kollege X anders umgegangen wärst, wenn du das Problem an seiner statt gehabt hättest. Für dich ist es ein Vertrauensbruch, den Personalrat zu bemühen und du würdest das selbst allenfalls tun, wenn alle anderen Stricke gerissen wären. Nun mein Vorschlag: Versuche mal in Ruhe, den Perspektivwechsel anders vorzunehmen und dich dabei in eine unbekannte Person hineinzuversetzen, die dir als Teamleiter gegenübersitzt. Könnte es, ganz unabhängig von dem, was und wie du etwas gesagt hast und wer und wie du wirklich bist, Gründe für X geben, sich nicht direkt an Herrn Bolzbold zu wenden, sondern irgendwen Vertrauten vorzuschicken?

    Angesichts der zahlreichen und zum Teil wenig schmeichelhaften Deutungen meiner Wahrnehmung der Situation bzw. meines augenscheinlichen Verhaltens macht ein Tipp von Dir den Kohl jetzt auch nicht mehr fett...

    ... ich bin nicht soweit, das Einschalten des LehrerInnenrats als Vertrauensbruch zu werten. Ich finde es wie oben dargestellt befremdlich, ich als "gemeiner Lehrer" an meiner alten Schule nie so gehandhabt habe und auch nie so gehandhabt hätte. Den Lehrerrat hätte ich bei akuten Problemen mit der Schulleitung (i.e. Chef und Stellvertretung) eingeschaltet, aber nicht darunter.

    Mein Verhältnis zu allen KoordinatorInnen war sehr entspannt, wohlwollend freundlich und hat auch mal den einen oder anderen Konflikt ausgehalten. Als damaliges Mitglied des Oberstufenteams wäre es mir beispielsweise auch nicht in den Sinn gekommen, nach einem Rüffel durch den OK zum LehrerInnenrat zu rennen. Diese Verhaltensweise ist mir einfach so vollständig fremd.

    Ich habe mittlerweile das eine oder andere Gespräch geführt und einige wichtige Einblicke erhalten. Es besteht kein Zweifel daran, dass es seitens der "gemeinen KollegInnen" Berührungsängste gegenüber einem von außen kommenden Funktionsstelleninhaber gibt bzw. gegeben hat. Das hatte ich in dieser Form nicht erwartet. Als Funktionsstelleninhaber wird man offenbar primär so wahrgenommen, dass man "auf der anderen Seite der Macht" steht. Damit muss ich nun unabhängig von meiner eigenen, weniger hierarchischen Haltung umzugehen lernen. Der Umstand, dass man sich eben bis dato noch nicht kannte, hat sicherlich zusätzlich dazu beigetragen. Ich denke, ich weiß jetzt, wie ich das eine oder andere einzuordnen habe.

    @platty undichbinweg

    D'accord.

    In der Wirtschaft, gerade in der Industrie, wird im Vergleich deutlich stärker nach Angebot und Nachfrage (und nach den entsprechenden Tarifabschlüssen) bezahlt als in sozialen Berufen oder im öffentlichen Dienst.

    Wir haben diese Diskussion über Gehälter hier seit Geburt dieses Forums wieder und wieder geführt. Sie führt letztlich nicht weit, weil wir jeweils unsere Entscheidungen getroffen haben. Wir haben immer noch die Wahl, damit zu leben, oder aber die Entscheidung zu revidieren - und auch hier mit den dann sich ergebenden Folgen zu leben.

    Ich will am Ende meines Lebens aber nicht weniger Geld verdient haben im höheren Dienst mit a13 nach 10 Jahren Studium, mehrjährigem Zwangs-Berufspraktikum (für die berufsbildenden Fakulten in der Berufsschule) und einem Hungerlohn im Referendariat als jemand, der im einfachen oder mittleren Dienst schon mit 21 Jahren im voller Besoldung steht, wohingegen ich erst durch die ganze Ausbildung 10 Jahre später in den Beruf einsteige.

    Diese 10 Jahre gilt es mindestens aufzuholen!

    Wenn die unterste Lohngruppe 30% bekommt, will ich entsprechend auch 30%.

    Ich finde diese Rechnung etwas, sagen wir, gewagt.

    Zehn Jahre Studium? 20 Semester plus Referendariat? OK, das mag in Deinem Fall möglicherweise so sein - aber das ist nicht der Regelfall. Wir reden hier in der Regel von fünf Jahren Studium und anderthalb bis zwei Jahren Referendariat. Das macht dann sieben Jahre.

    Ansonsten steht es uns ja frei, lieber im mittleren Dienst anzufangen, früh Geld zu verdienen und zu hoffen, irgendwann den Aufstieg in den höheren Dienst zu schaffen. (In der Behörde gibt es Leute, die mit A9 angefangen haben und sich Stück für Stück nach A15 hochgearbeitet haben.)

    Bezüglich des Lehrerrats:

    Ja, das fühlt sich am Anfang etwas komisch an, wenn jemand nicht direkt selbst nachfragt. Ging mir auch so.

    Der Lehrrat ist aber weniger ein "eskalieren" sondern einfach ein zweiter, struktureller Weg, wie Fragen/Unklarheiten geklärt werden können. Ein gut arbeitender Lehrerrat filtert die Anliegen vor und vermittelt in beide Richtungen.

    Ich sollte wohl ergänzen, dass das Mitglied des Lehrerrats hier durchaus wohlwollend mir gegenüber getreten ist und meine Position verstanden hat. (OK, diese Person kannte mich von Anfang an aufgrund engerer kollegialer Zusammenarbeit...)

    Ich. Bin. Kein. Vorgesetzter.

    Mir werden gegebenenfalls Leitungsaufgaben nach § 60 Schulgesetz übertragen - aber ich bin hierdurch kein Vorgesetzter. Die weiteren Bestimmungen aus § 60 Abs. 2 Schulgesetz sehen auch im Falle der Verhinderung beider Schulleitungsmitglieder nicht automatisch die Mitglieder der erweiterten Schulleitung als Vorgesetzte vor - auch wenn die Schulleitung im Falle der Abwesenheit eine/n A15erIn als Vertretung bestimmen könnte.

    Ich bin eine Lehrkraft "mit besonderen Funktionen" nach § 33ff. ADO - dafür gibt es in der ADO in Abgrenzung zur Schulleitung einen gesonderten Passus.

    Auch aus BASS 2022/2023 - 21-02 Nr. 5 Funktionsstellen an Gymnasien für Studiendirektoren und Studiendirektorinnen als Fachleiter und Fachleiterinnen zur Koordinierung schulfachlicher Aufgaben (schul-welt.de) liefert für den Vorgesetztenstatus keine hinreichenden Anhaltspunkte.

    Ziffer 3.5 des Erlasses stellt die Funktion als Unterstützung der Schulleitung dar und nennt explizit die mit dem Schwerpunkt verbundenen pädagogischen und organisatorischen Funktionen.

    Das ist meine Funktion. Meine Rolle ist augenscheinlich eine andere bzw. kann anders aufgefasst werden - das habt Ihr mir in der Summe hinreichend dargelegt. Dass hier sehr unterschiedliche Meinungen dazu aufeinanderprallen, nehme ich als mittelbaren Spiegel dessen, was in Kollegien an unterschiedlichen Wahrnehmungen, Erfahrungen, Befindlichkeiten und weiterer Eigendynamik vorkommen kann, wahr.

    Ich bin froh, dass mein Verhältnis zu den allermeisten anderen KollegInnen, mit denen ich zu tun habe, völlig entspannt, freundlich und konstruktiv-wertschätzend ist.

    Dafür kann ich aus den Postings nicht den geringsten Anhaltspunkt finden.

    Was sollte Bolzbold denn tun?

    Hier im Forum den Austausch zu suchen, zeugt doch von Reflexion. Solange hier niemand unterwegs ist, der ihn im Schulalltag persönlich kennt, kann es doch keine genauere Diagnose geben, in keine Richtung.

    Lass ihn ruhig schreiben und deuten. In der umgekehrten Konstellation wäre ein entsprechender Beitrag vermutlich gemeldet worden mit der lakonischen Bemerkung, dass es sich um bösartige Unterstellungen handeln würde. Daher weiß ich, wie ich das zu nehmen habe.

    Ignorant, frech, übergriffig. Das sind ganz neue Erkenntniswelten, die sich mir da erschließen...

    Ergänzung (EDIT): Ich kenne dich nicht, deswegen kann ich das nicht beurteilen, aber ich kenne nicht wenige SL-Mitglieder, die jeden Eid darauf schwören würden, dass sie sich nichts auf ihre Position einbilden und die so sind wie immer, die aber - evtl. unbewusst - ihre Funktion und ihre SL-Rolle sehr klar nach außen tragen, in ihrer Art, wie sie sich geben, wie sie reden.

    Wenn ich dies von KollegInnenseite angetragen bekäme, würde ich mich damit sicherlich auseinandersetzen. Bis dahin bin ich einfach so, wie ich bin.

    Um noch auf ein paar Anmerkungen von Euch einzugehen, ohne einzeln zu zitieren:

    Ich habe mich allen KollegInnen mit Vor- und Zunamen vorgestellt und bis auf wenige Ausnahmen auch direkt das Du verwendet - LehramtsanwärterInnen inklusive - gerade weil ich mich primär als Kollege und nicht als ESL-Mitglied wahrgenommen habe. Das ist meiner Wahrnehmung nach auch gut angekommen, weil die meisten KollegInnen eben keine Berührungsängste haben.

    Für viele Anmerkungen hier zur Frage der Eigen- und der Fremdwahrnehmung bin ich tatsächlich dankbar, weil sie meinen Blick auf die Problematik erweitert haben und ich so künftig mit der Situation umzugehen weiß.

    Der Spruch, dass sich Intelligenz auch bei der Berufswahl zeigt, lässt sich wahlweise gegen Neider der LehrerInnenschaft, aber eben auch gegen uns selbst verwenden.

    Wer würde denn trotz der oben beschriebenen Bezahlung, der jährlich geleasten Neuwagen etc. wirklich gerne bei Daimler am Band stehen wollen?

    Ich nicht. Ich habe mich für einen anderen Beruf entschieden. Und damit muss ich jetzt leben. Das kann ich zum deutlich überwiegenden Teil sehr gut.

    Klingt für mich, als hättest du den Askept der Rollenfindung unterschätzt. Und vielleicht auch nicht (mehr?) so im Blick, wie gerade jüngere KollegInnen die bestehenden formalen Hierarchien vielleicht stärker wahrnehmen, als dies bei erfahreneren KollegInnen der Fall ist.

    Vielleicht ist es weniger die Rollenfindung als das Bewusstsein für die Wahrnehmung meiner Rolle durch Dritte. (OK, vielleicht gehört das auch zur Rollenfindung...)

    Zitat

    Langer Rede kurzer Sinn: Natürlich ändert sich die Dynamik im Verhältnis zu den Kollegen, wenn in der ESL ist, auch wenn man "nur" Koordinator ist. Das liegt an den beschrieben Sachverhalten, aber auch am Herrschaftswissen, das aus den SL-Sitzungen entsteht und aus Sachzwängen, die anders wahrgenommen werden (müssen) und dazu führen, dass man andere Meinungen herausbildet als früher.

    Das sollte man schon auf dem Schirm haben, wenn man diese Schwelle von A14 zu A15 überschreitet.

    Das Überschreiten dieser Schwelle erfolgte bei mir quasi gleitend - die ersten 15 Monate hatte das außer einer höheren Besoldung keine Auswirkungen, weil meine Rolle und meine Funktion innerhalb der Behörde identisch geblieben war.

    Aber in der Sache, was das Herrschaftswissen betrifft, hast Du sicherlich Recht. Das war mir klar, als ich noch in der Behörde gearbeitet habe. Dass das in der Schule nun die entsprechenden Auswirkungen hat, habe ich nicht erwartet. Nun weiß ich es und werde einen Weg finden, damit umzugehen.

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