Beiträge von Bolzbold

    Musikmaus

    Ich halte das ganz ehrlich für keine gute Idee und zwar aus folgenden Gründen:

    Das Grundproblem, das Du schilderst, ist ja weniger die musikalische Kompetenz der Schüler als vielmehr die Zuverlässigkeit.
    Dieses Problem willst Du mit einer Art "Aufnahmetest" lösen.
    Damit verprellst Du aber Schüler, die vielleicht zuverlässig wären, sich aber diesem Druck aus welchen Gründen auch immer nicht stellen bzw. aussetzen wollen.
    Du würdest so also nie erfahren, wer wirklich und dauerhaft gekommen wäre, wenn da nicht dieses Vorspiel gewesen wäre.

    Es stellt sich außerdem die Frage, wieso ein Vorspiel nun für Zuverlässigkeit sorgen soll bzw. für eine entsprechende Vorauswahl geeignet sein soll.

    Reicht nicht eine Anwesenheitsliste, wo Schüler, die dreimal unentschuldigt fehlen, schlichtweg gestrichen werden?

    Ich leite an meiner Schule eine Chor-AG. Natürlich fehlen da auch immer mal wieder Schüler - aber das hätte ich durch ein vorheriges Vorsingen nicht in den Griff bekommen.
    Die Hälfte der jetzt Aktiven wäre gar nicht erst zum Vorsingen und später zur AG gekommen, weil sie das abgeschreckt hätte.
    Die andere Hälfte wäre zwar zum Vorsingen gekommen, wäre aber denn noch nicht zu 100% zuverlässig gewesen, weil sie eben hin und wieder "Wichtigeres" zu tun haben meinen.

    Ich weiß nicht wieso, aber in der heutigen Zeit muss man sich wohl als AG-Leiter damit abfinden, dass Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit bei den Schülern einen verringerteren Stellenwert haben.
    Wenn dann noch bei uns die G8 mit Nachmittagsunterricht dazukommt, kannst Du Dir ohnehin ausrechnen, wie viele Schüler da allen Ernstes noch regelmäßig einen weiteren Nachmittag für eine AG opfern wollen.

    Gruß
    Bolzbold

    @AK

    Nein, nicht ganz. Das wäre dann doch etwas zuviel des Services.
    Ich maile allen das Material für die kommenden Stunden im Voraus.
    Was ich darüber hinaus kopiere, das verteile ich im Unterricht und gebe dem Protokollanten die überzähligen Kopien, die er (!) dann an die Fehlenden verteilt.

    Natürlich kommt es dann hin und wieder vor, dass jemand sein Material nicht dabei hat, aber das ist dann eben sein / ihr Problem.

    Gruß
    Bolzbold

    Also wenn Schüler eines LKs (!) nicht dazu in der Lage sind, sich die entsprechenden Informationen von Mitschülern zu besorgen, dann haben sie Pech.
    Ich lasse in meinem Ge-LK ja in jeder Stunde Protokolle schreiben und gebe überzählige Kopien an den Protokollanten zwecks Weiterverteilung an die Fehlenden. Damit entlaste ich mich doch deutlich und schleppe nicht ständig zig überzählige Blätter mit mir herum. Bei durchschnittlich fünf Seiten pro Doppelstunde (mitunter ist es auch deutlich mehr) kommt da schnell einiges zusammen.

    Die fertigen Protokolle gehen dann vom Protokollanten an meine E-Mail Adresse und ich überprüfe sie auf inhaltliche Korrektheit und leite sie dann an alle Schüler weiter.
    So verfahre ich auch mit den anderen Materialien. Der Vorteil dabei ist, dass sich keiner damit rausreden kann, er hätte die Sachen nicht bekommen.

    Natürlich müssen die Schüler dann ihre Mails regelmäßig überprüfen und die Sachen ausdrucken. Darauf habe ich meine Schüler deutlich hingewiesen.
    Wer dann immer noch eine Woche oder mehr seine E-Mails nicht abruft, ist selbst Schuld.

    Ich denke, in der Qualifikationsphase und besonders in einem LK sollten die Schüler allmählich mit solchen Ausreden wie Du aufgeführt hast aufhören - das wird dann doch schnell peinlich - und das sage ich ihnen auch.

    Gruß
    Bolzbold

    Wie war das bei uns?

    Zu Beginn des Refs:

    Viel Lärm um nichts.
    Alle stehen auf, heben die rechte Hand - Masseneid.
    Dann gibt es die Urkunden und man ist LAA oder StRef.

    Es ist ein reiner Verwaltungsakt gewesen ohne viel Feier.

    Bei Antritt der Planstelle:

    Amtseid im Zimmer des Schulleiters - ich hätte nicht einmal aufstehen müssen.
    Das habe ich dann aber doch getan, weil ich beim Ablegen des Eides - so wenig er vielleicht einigen auch wert sein mag - diesem wenigstens ein Mindestmaß an Ehrfurcht entgegenbringen wollte.

    Bei der Verbeamtung auf Lebenszeit:

    Kurze Laudatio des Schulleiters auf der Lehrerkonferenz; Überreichen der Urkunde mit anschließendem Handschlag und "Applaus" durch das Kollegium.

    So gesehen wäre letzteres wohl am ehesten noch als Feier durchgegangen.

    Gruß
    Bolzbold

    Hallo Tabula rasa,

    meine Erklärung dafür ist folgende:

    Zum einen haben erfahrene Lehrkräfte in der Tat mehr Erfahrung und Routine in der Erledigung des organisatorischen und formalen "Krams", so dass sie weniger Zeit dafür benötigen.

    Zum anderen scheint es zumindest einen Teil der erfahreneren Kollegen zu geben, die sich nicht mehr viel um Formalia oder Organisatorisches kümmern, ja, es stellenweise sogar bewusst ignorieren. Das wird dann entsprechend auch nicht mehr als Belastung empfunden.

    Junglehrer sind oftmals hoch motiviert, wollen alles richtig machen und keine Fehler machen. Rückschläge bei formalen und organisatorischen Dingen passieren natürlich, doch das führt dazu, dass sie es beim nächsten Mal richtig machen wollen, zugleich steigt dann aber die durch solche Dinge subjektiv empfundene Belastung.

    Ein weiterer Faktor, der zweifelsfrei für die erfahreneren Kollegen spricht, ist, dass sie sich viele Dinge nicht mehr so zu Herzen nehmen, sich nicht mehr über Erlasse des Ministeriums aufregen, sprich: Sie legen ein Höchstmaß an Gelassenheit (Zyniker nennen das blinden Gehorsam) an den Tag.

    So viel zu meinen Thesen zu dieser Frage.

    Gruß
    Bolzbold

    @shalhevet

    Ich bin mir gar nicht so sicher, dass wir Dir Deinen Berufswunsch in dem Sinne wirklich ausreden wollen.

    Auf mich wirkte Deine Vorstellung vom Lehrerberuf und Deine Betonung der "zwischenmenschlichen Komponente" eben verklärt bzw. verklärend.

    Um es nochmal auf den Punkt zu bringen:
    Da der Beruf psychisch stark fordert, ist es nicht unbedingt von Vorteil, wenn man diesbezüglich "vorbelastet" ist. Inwieweit man psychische Probleme in dem Sinne so "kategorisieren" und "isolieren" kann, dass Deine spezielle Problematik sich nicht auch negativ auf Deine spätere Berufsausübung auswirkt, maße ich mir als Laie nicht an zu beurteilen.
    Dass wir das aber grundsätzlich kritisch sehen, wirst Du hoffentlich verstehen, weil wir eben wissen, an welche physischen und psychischen Grenzen uns der Beruf mitunter bringt.
    Brächte er aber auf der anderen Seite nicht irgendwo auch eine "Erfüllung" oder "Zufriedenheit", dann wären einige von uns sicherlich nicht mehr dabei sondern hätten sich - Beamtenstatus hin oder her - anderweitig umgesehen.

    Natürlich könnte es sich auch so entwickeln, dass Du Dich dahingehend weiterentwickelst, dass Du eine stabile, starke Persönlichkeit hast / besitzt, und damit den Belastungen problemlos trotzen kannst.
    Ich denke, dass wir Dir das sicherlich wünschen, wenngleich wir aber eben auch nicht mit blindem Optimismus geschlagen sind.

    Gruß
    Bolzbold

    @Shalhevet

    Ich denke, dass Du aus den bisherigen Antworten deutlich herauslesen konntest, dass wir erhebliche Bedenken haben, was Deine Berufswahl angeht.

    Insbesondere aus dem letzten Statement von Dir lese ich deutlich heraus, dass Du ein sehr verklärtes (positives) Bild des Lehrerberufs und seiner Belastung hast und dadurch die real bestehenden (!) Belastungen und Risiken zwar erkennst aber nicht ernst genug nimmst.

    Hier nur ein Beispiel:

    Zitat


    Zu einem Lehrer gehört doch nicht ausschließlich die Persönlichkeit, sondern letztendlich steht und fällt der Unterricht und das Unterrichtsgeschehen mit dem Verhalten des lehrers, mit seinen Ideen, seinen Vorstellungen, seiner Position und wie er den Schüler sieht, wie er Lernen sieht usw. Und dazu gehört einfach mal auch, dass ich den Schüler als individuelles Wesen wahrnehme, dass ich fühle und spüren kann, wie es ihm geht, was macht und tut, dass ich das Klassengeschehen erfühlen kann und einfach den Blick für das habe, was nicht augenscheinlich ist. Da sehe ich meinen großen Vorteil und den halte ich nach wie vor - vielleicht gerade in der Grundschule - für äußerst wichtig.

    Frage:
    Wie kannst Du Verhalten und Persönlichkeit so voneinander trennen?
    Dein Verhalten vor einer Klasse bzw. gegenüber anderen Menschen ist doch maßgeblich von Deiner Persönlichkeit bestimmt und bedingt, oder etwa nicht?

    Ferner:
    Wie willst Du in einer Klasse von 25 Schülern jeden einzelnen quasi ganzheitlich wahrnehmen und entsprechend reagieren? Das ist pädagogisches Wunschdenken - in der Theorie sehr wünschenswert - in der Praxis faktisch nicht erreichbar.
    Empathie ist nur EINE von ganz vielen Lehrerkompetenzen, die man besitzen muss.
    Ich lese aus Deinem Posting eine deutliche Fokussierung auf Empathie und Sensibilität für Schüler heraus, jedoch ist gerade DAS einer der gravierendsten Faktoren für Frustrationen - und langfristig auch für einen Burnout.

    Damit verkennst Du aber das Wesentliche des Berufsbilds des Lehrers.
    Wir haben primär die Aufgabe, Schüler zu unterrichten, ihnen Wissen und Kompetenzen zu vermitteln, sie ein Stück weit zu erziehen.
    Bei der Erfüllung dieser Aufgaben lastet ein nicht unerheblicher Druck auf uns, der von mehreren Seiten kommt. "Gesellschaft", Eltern, Kollegen, Schulleitung, Schüler, Minister(in).

    Ich hoffe, Du verzeihst mir die deutlichen Worte, aber die Gefahr bzw. das Risiko, das ich momentan bei Dir sehe, ist die völlige Verdrängung der Praxis, der Realität der sich jeder Lehrer tagtäglich stellt. Das, was wir hier schreiben, das spiegelt unsere Erfahrung wider. Wir haben uns der Realität längst stellen müssen, tun es immer noch und haben uns von einem Idealbild des Lehrers, sofern wir es hatten, längst verabschiedet - und das nicht, weil wir uns haben korrumpieren lassen, sondern weil die Realität und das, womit wir tagtäglich zu tun haben, eben mitunter deutlich von unseren ursprünglichen Erwartungen und Vorstellungen abweicht.
    Die Erinnerung bzw. die Erfahrungen der eigenen Schulzeit können ebenfalls nicht verallgemeinert bzw. als Maßstab für Zukunftsprognosen herhalten, weil sie zu subjektiv geprägt sind und - hier schließt sich der Kreis - erneut von der eigenen Persönlichkeit und dem eigenen Verhalten mit bedingt waren.

    Gruß
    Bolzbold

    Ich dachte, dass dieser Thread primär der Beantwortung der Frage von Doro dienen sollte und nicht in einen "Ich-weiß-es-aber-besser" oder "Rechthaber"-Thread ausarten sollte.

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von Annie111
    Sorry, falls das Posting nach viel Frust klingt, aber ich finde es einfach unglaublich, was unter dem Deckmantel des Interesses an Schülern in manchen Kollegien abgeht und mit welcher Anmaßung dort - meine Schule eingeschlossen - gegen Mütter im Kollegium vorgegangen wird.

    Hallo Annie,

    ich stimme Dir da in allen Punkten zu.
    Was die "Mütterfeindlichkeit" angeht, so glaube ich aber, dass das weniger mit Müttern bzw. Mutterwerden zu tun hat als mit einer unglaublichen Ich-Bezogenheit mancher Kollegen.
    Wenn der Blick nur darauf gelegt ist, was man durch die Krankheit oder Schwangerschaft oder anderweitig begründeten Ausfällen von Kollegen selbst an Mehrbelastungen hat, was aus der subjektiven Sicht natürlich mal gar nicht geht, dann kann einem mitunter schlecht werden.
    Interessant ist aber, dass dieselben Kollegen, wenn sie selbst einmal ausfallen, die Vertretung durch andere Kollegen als Selbstverständlichkeit ansehen und so den umgekehrten Fall als gar nicht so tragisch ansehen.

    Ich bin froh, dass der Großteil meines Kollegiums nicht so gestrickt ist und dass an Schwangerschaften und Krankheiten nicht nur echte Anteilnahme gezeigt wird sondern man dafür auch gegenseitiges Verständnis aufbringt.

    Gruß
    Bolzbold

    In NRW gibt es ein offizielles Verwaltungsprogramm, das sich "Schild" nennt (ist ein Akronym).
    In Kombination dazu haben wir ein so genanntes "externes Notenmodul", in das wir Fachlehrer alle unsere Fachnoten und Fehlstunden eintragen können. Ferner kann man sich dann eine Übersichtsliste sowohl für die Kontrolle der richtigen Eingabe als auch für die eigene "Buchführung" ausdrucken lassen.
    Dieses Modul wird dann in Schild eingelesen und daraus werden dann die Zeugnisse per entsprechend gestalteter Vorlage gedruckt.

    Auch Zeugnisbemerkungen etc. können so hinzugefügt werden.

    OK, Schild zickt manchmal rum und beschert den damit arbeitenden Kollegen schlaflose Nächte, aber alles in allem kann man damit arbeiten und es erleichtert uns das Eintragen von Noten.

    Gibt es das nicht auch in den anderen Bundesländern? Würde mich wundern, wenn nicht.

    Gruß
    Bolzbold

    bonzo

    Das ist wieder die typische Kleinstaaterei, was die Bezeichnungen angeht.

    In Niedersachsen gibt es den Titel "Studienassessor" bzw. "Assessor des Lehramts" tatsächlich. In NRW gibt es das in der Form nicht bzw. wird auch so nicht verwendet.

    Wir sind bis zum Ende des Refs. "Studienreferendare", während einer Vertretungsstelle "Lehrer im Angestelltenverhältnis" und nach der Verbeamtung auf Probe "Studienrat zur Anstellung (also z.A.)". Nach der Verbeamtung auf Lebenszeit fällt das "z.A." dann weg.

    Somit für NRW: Amtsbezeichnung StR' z.A.

    Gruß
    Bolzbold

    Ich kannte einige Referendare - auch an meiner Schule -, die mit Pädagogik als Zweitfach erhebliche Probleme hatten, weil das Fach zum einen nicht an allen Schulen unterrichtet wird und zum anderen Pädagogik in vielen Stellenausschreibungen explizit ausgeschlossen wird, d.h. jemand mit Zweitfach Pädagogik soll sich dort nicht bewerben.

    Auch wenn es hin und wieder positive Berichte von Referendaren gibt, die mit Päda untergekommen sind, so kann man das nicht verallgemeinern.

    Die Ordnungsgruppe sowie die Zahl der Mitbewerber in Pädagogik, aber auch die Zahl der ausgeschriebenen Stellen mit Pädagogik bestimmen die Chancen auf eine feste Stelle in erheblichem Maße mit.

    Wenn schon Pädagogik, dann böte sich ggf. noch ein Drittfach an, mit dem man sich im Idealfall auch identifizieren kann und später bei der Stellensuche bessere Karten hat.

    Gruß
    Bolzbold

    Hallo elefantenflip,

    das Spiel heißt eigentlich StroNghold CrUsader. Die Homepage findest Du unter:

    http://www.stronghold.de/

    Was die Altersbeschränkung angeht, so geht es hier vor allem um die Darstellung von Kampfszenen und die Art und Weise, wie die Kämpfenden getötet werden.

    Hier nur einige Versionen:
    von Pfeilen/Bolzen durchbohrt
    in eine Fallgrube mit Speeren gespickt gefallen
    von Hunden zerfleischt
    lebendig verbrennen
    etc.

    In dem Spiel geht es ja primär um das Belagern (und Einnehmen) sowie das Verteidigen von Festungen aus der Zeit des Mittelalters.
    Inwieweit das nun auch für 10jährige gut ist, wirst Du selbst entscheiden müssen.

    Auf der Homepage müsste es ja auch so genannte "Screenshots" geben, wo Du Dir Szenen aus dem Spiel selbst ansehen kannst.

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von fer134
    Hallo ihr Lieben,

    bei mir steht demnächst ein UB zum Thema "Kontinente und Entdecker" an. Hat von euch jemand irgendwelche Anregungen und Ideen.

    Seid herzlichst gegrüßt,

    fer134


    Hallo fer134,

    natürlich hätten wir Anregungen und Ideen. Für einige von uns ist es aber hilfreich, wenn Du einige Angaben zur Lerngruppe machst, einiges zur bisherigen Unterrichtsreihe sagst und uns mitteilst, welche EIGENEN Ideen und Überlegungen Du bisher angestrebt hast.
    Dann haben wir wenigstens ein paar Anknüpfungspunkte.
    Auf Hilfeaufrufe wie "Ich mache am ABCten einen UB zum Thema XYZ und suche Ideen" ist es m.E. immer schwer, möglichst effizient zu reagieren.

    Gruß
    Bolzbold

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