Beiträge von Meike.

    Lehrer haben jetzt Dienstpflicht, keine Präsenzpflicht.

    Präsenzpflicht hat nur die Gruppe KuK, die - ohne selbst Riskiskogruppe zu sein - die Notfallbetreuung sicher zu stellen hat. Alles andere ist Unfug.

    Die Umsetzung an den Schulen ist ---- ÄUßERST vielfältig.

    Aber die Gruppe der SL ist eben auch so leistungsheterogen wie jede andere Gruppe Menschen - und das wird gerade getestet und empirisch nachgewiesen. Die Testergebnisse reichen von 1+ bis 6- ...

    Die Personalräte arbeiten seit Freitag im absoluten Krisenmodus. Ich habe aufgehört die Überstunden zu zählen, die ich jetzt geschoben habe, und ich zähle auch nicht mehr die mails, die gefühlt jeder im ganzen Bezirk schreibt, immer mit "DRINGEND!!!!" im Betreff, von der ministeriellen und schulämtlichen Mailflut mal ganz ab. Dreistellig, und nicht mit ner 1 vorne.


    Die heterogene Umsetzung der Vorgaben macht mich und mein Gremium wahnsinnig. Und die verzweifelten Kollegn, die im Minutentakt schreiben - ich erspare euch detaillierte seitenlange Schilderungen der widersinnigen Anordnungsbreite von SLen..


    Wir versuchen seit Tagen eine einheitliche Regel für den Bezirk hinzukriegen: keine Präsenzpflicht, Betretungsverbot für Risikogruppen, sinnvolle Vertretungsregeln für SLen, die auch zur Riskikogruppe gehören können und es oft tun, aus Gleichbehandlungsgruppen keine Bewertung der häuslich erstellten Aufgaben (hier gibt es genug Familien mit x Kindern und nur wenigen Handys und null PCs im Zimmer), und noch so einige Regelungen mehr. Es gibt Landkreise/Bezirke, da ist das schon vernünftiger geregelt... aber auch da: null einheitlich. Warum??


    Heute ist Sitzung mit Amtsleitung und Vorsitzenden und einem Protokollanten in einem großen Raum, der Rest des Gremiums hat online zu Hause zu sein, nächste Sitzung wollen wir ein sicheres Chatfenster haben zur live-Schaltung. Kann man jetzt cool finden, aber die Arbeit, die es denen macht, die noch vor Ort sind, ist ohne Ufer. Das bedeutet eine ganz andere Vorbereitung, abzustimmende Daten müssen verschlüsselt und sicher versendet werden und der durchgetaktete Sitzungsablauf mit Gelegenheit zur Äußerung, Abstimmungsmodi usw muss irgendwie durchgestyled werden - äußerst anstrengend.


    Was ich aber auch sehe: es wird - wenn wir dann nicht in der Postapokalypse leben - ein "danach" geben.

    Und dann lasse ich mit mir nicht mehr reden über

    - Schulen, die in Holzmodulbauweise ohne Waschbecken im Klassenzimmer erstellt werden

    - Schulen, die für 30 Kollegen 4 PCs mit Windows 7 haben

    - marode Schulen mit nicht funktionierender Lüftung, Schimmel, Fenstern, die sich nicht öffnen lassen

    - Digitalpaktgeräte ohne vor-Ort-support und ohne funktionierende Ticketsysteme

    - und noch so 10-20 Sachen mehr.


    Vielleicht lernen wir was draus. Vielleicht.

    Oder: die Krise ist schnell vergessen und dann herrscht der alte Trott und es gilt die Regel "Don't mention the war!"

    Meanwhile in Brazil:

    Zitat

    https://edition.cnn.com/2020/0…bolsonaro-intl/index.html

    In an interview on Sunday with CNN affiliate CNN Brasil, Bolsonaro called preventive measures, such as banning mass events, "hysteria," and said that the economy came first. "When you ban football and other things, you fall into hysteria. Banning this and that isn't going to contain the spread," he said.

    "We should take steps, the virus could turn into a fairly serious issue. But the economy has to function because we can't have a wave of unemployment," he added.
    Hours before, Bolsonaro appeared to shrug off advice from his medical team to self-isolate after several members of his delegation to Florida tested positive for the virus. He instead joined a rally of supporters at a pro-government demonstration, shaking hands, bumping fists and slapping the backs of marchers who turned out to show their support for him amid a political spat with Congress. (...)

    Meine Schü schaffen ganz gut vor sich hin, im Chat zu den Aufgaben, den ich zu Unterrichtszeit moderiere, schreiben sie Kluges, und wirken eher über- als untermotiviert. Mal sehen, wie lange es hält. Downloadrate der Materialien auch gut. Chatprotokoll zeigt, dass sie sich auch jenseits der moderierten Zeit austauschen. Fachlich, ausschließlich. Nur auf Englisch klappt unmoderiert nur so semi....

    Ich hab zwei schwer lungenkranke Menschen in der nächsten Familie und hätte guten Grund zur Panik, freue mich derzeit aber (noch) über deren relative Gelassenheit. Hoffentlich kann das so bleiben, weil sich alle anderen besonnen verhalten.


    Ich glaube, dass das für kranke, krankheitsängstliche oder anderweitig ängstliche Menschen aber eine echte, echte Herausforderung ist. Eine Kollegin mit gerade "ausgestandener" Depression/Angststörung ist am Verzweifeln, alle Symptome kommen zurück, sie ist gerade kurz nach der beruflichen Wiedereingliederung und befürchtet, sich in ein paar Wochen in der Klinik wiederzufinden (WENN die dann überhaupt noch Leute nehmen!). Eine andere Kollegin hat gerade die dringend notwendige Kur gestrichen bekommen. Wieder ein anderer Kollege bekommt seine Blutdruckmedikamente nicht mehr. Er ist umgestellt worden, es geht ihm sehr schlecht. Eine Freundin sollte operiert werden - Absage - der Knoten wächst. Ein bekannter Physiotherapeut berichtet, dass die Leute den Dauerbeitrag für die Kurse stornieren und er das auf Dauer nicht packen wird. Das kleine Off-Kino in der Nähe bangt um die Existenz.


    Ich glaube, dass es schwer ist, einzuschätzen, warum individuelle Personen jetzt sehr, sehr ängstlich und im Panikmodus sind. Ich möchte es niemandem absprechen. Wir können nicht in die Leute reinschauen, für manche ist es jetzt wirklich ein Bedrohungsszenario.

    Bei allem Verständnis dafür, dass Besonnenheit der einzige Weg durch die Krise ist, aber es gibt verflucht gute Gründe für individuelle Panik und mit diesen Menschen ist Solidarität angesagt. Das Gegenteil davon macht sich auf unseren Straßen/Geschäften usw. breit. Ich würde mir auch wünschen, dass statt Meldungen über Hamsterkäufen und Menschen im Panikmodus die Zeitungen voll wären von Meldungen darüber, wie man das System stützen kann.

    Warum man zB nicht kleinlich seinen Mitgliedsbeitrag beim kleinen Fitnesstudio oder Physiotherapeuten oder xyz stornieren sollte, sondern lieber aus Solidarität noch 5 Euro drauflegt, auch wenn man jetz halt mal 4,6,8 Wochen nicht hinkann. Damit es nämlich danach noch da ist! Wie man die Tafeln unterstützen kann, die aus den leergefegten Supermärkten nichts mehr bekommen, so dass es wieder die Ärmsten trifft. Wie man in den Nachbarschaften netzwerkt, um die sich isoliert fühlenden, älteren, weniger mobilen oder erkrankten Menschen zu unterstützen und auch zwischenmenschlich versorgen kann. Wie man die Kneipe an der Ecke stützt, indem man hingeht und halt draußen vor der Tür ein Heißgetränk vertilgt und hohes Tringeld gibt. Wie man -... füll die Lücke mit 'ner Idee.

    Stattdessen wird mit Ausrufungszeichen und im "death sells" Modus geschrieben, verkauft und publiziert und leider auch gehandelt, als gäbe es kein Morgen. Das kotzt mich an.


    Nerven tun mich eher die "alles Hysteriker - ich kenne die Zahlen und weiß alles besser - wir haben es im Griff"-Apologeten auf der einen - und die Verschwörungstheoretiker auf der anderen Seite, die genauso wenig wie wir die Kristallkugel haben. Im Moment hat gerade keiner eine Ahnung ob morgen noch irgendwas im Griff ist. Man genieße also den heutigen Tag, wenn man kann, und unterstütze die, die es nicht mehr können - handelnd und mitdenkend und solidarisch.


    Ich hab heute den ganzen Tag im virtuellen Büro mit Krisenbewältigung und Unterstützung verzeifelnder Kollegen, Klarstellungen ud Forderungen an die diversen Ämter und Ministerien verbracht, und mein Eindruck ist, dass doch immer noch viele auf sich und nur auf sich gucken. So funktioniert das aber nicht, auf Dauer.

    Wir arbeiten mit lo-net, da haben die meisten Kollegen einen virtuellen Klassenraum, es gibt Dateiablagen, linklisten, Chat und Forum, sowie Kalender und Mitteilungen. Manche nutzen telegra.ph für wenig aufwändige Veröffentlichung von Material, und zumpad für Schreibkonferenzen und interaktiver Textarbeit.

    Ich nutze außerdem für zB Fachvokabular und Faktenwissen https://learningapps.org/about.php, weil ich da Bearbeitung und Erfolg kontrollieren kann. Genau dasselbe geht mit Kahoot.

    Die Schüler können Präsentationen mit Prezi für alle erstellen, auch in Gruppen. Damit könnte man auch Lernvideos von sich selber parallel zu Grafiken, Texten usw. kombinieren, falls das jemand vorhat. Mit quizlet live kann man auch Fachwissen und Fakten anbieten und testen. Eigentlich geht wirklich viel, nur eine Möglichkeit für eine echte, vertiefte Gruppendiskussion (chat zu langsam wegen Schreibgeschwindigkeit) habe ich noch nicht.

    Samu, da hast du Recht. Wenn nämlich keine familiären Härtefälle vorliegen und kein dringender Bedarf an anderen Schulen, oder tatsächlicher Bedarf an der eigenen, kann das richtig schwer werden. Muss nicht, aber kann. Das ist oft so lapidar gesagt, tatsächlich kenne ich aber Menschen, die 8 Versetzungsanträge gebraucht haben (gut, das sind echte Ausnahmen), aber es gibt sie. Zwischen 2-5 ist vergleichsweise normal. In 2-5 Jahren kann man sich gesundheitlich schon ganz schön ruinieren, wenn man in Arbeitsbedingungen wie Kapa arbeitet.

    Versuchen sollte man es trotzdem, irgendwann klappt es ja auch - aber bis dahin hat man Selbstfürsorge zu tragen. Und wenn die über meinen Lieblingsweg - sich zu organisieren und zu solidarisieren und Dinge zu ändern - einfach ums Verrecken nicht geht, dann muss jeder vor allem auf seine Gesundheit achten.

    Was ist der Sinn eines Lehrerrates, in dem überwiegend Schulleitung vertreten ist? Die NRWstrukturen sind schon sinister.


    Dass und warum die Beschwerde an sich kein Disziplinarverfahren auslösen kann, hatte ich anhand des ArbSchG weiter oben schon verdeutlicht. Das gilr auch in NRW, zum Glück.


    Was leider auch gilt, ist, dass jeder, dessen Angst vor dem Kämpfen größer ist, als die Angst vor dem, was er tun muss, wenn er/sie nicht kämpft, genau das dann halt tun muss. Mit allen Konsequenzen.

    Kein Gremium wurde eingeschaltet. Auch aus dem Grund das dieses Schuljahr schon drei Kollegen “entfernt” wurden die zu kritisch waren.

    Werde ich mich jetzt für die betroffenen Kollegen ins Feuer werfen? Nein, denn die Kollegen würden mir in den Rücken fallen da dies einfacher ist, als sich gegen Willkür zu wehren. Alles was der Imperator sagt, ist Gesetz. Jeder der dem Pöbel Unterstützung geben möchte zur Verbesserung der Arbeit ist solange ein “Nestbeschmutzer” (dieses Wort fällt regelmäßig im Kollegium), bis er sich der unumstrittenen Macht des Imperators unterstellt und wörtlich das macht, was dieser befiehlt.

    Auch solche völlig entkernten Strukturen gibt es an vereinzelten Schulen. Da ist dann tatsächlich nicht mehr viel zu machen. Ich kenne zwar eine Schule, die sich mit einem unfasbaren Aufwand aus einem solchen Sumpf wieder heraus gekämpft hat - das war aber ein Prozess von 5,6 Jahren und hat viele Federn gekostet. Tut mir leid für dich. Da kann man nur gucken, dass man auf Dauer weg kommt.


    Meiner Erfahrung nach sind das aber Ausnahmen, und oft werden diese dadurch perpetuiert, DASS sie keiner aufzubrechen versucht. Wobei ich wirklich Verständnis habe, dass nur wenige die Kraft haben, sich da als erste in den kalten Wind zu hängen, um was zu ändern. Auch, wenn's nach wie vor die einzige Lösung ist.

    Den "offiziellen Weg" beschreitet man solange, bis man einen beschissenen Stundenplan bekommt, Aufgaben entzogen werden, Beurteilungen entsprechend aussehen. Das sollte man zumindest wissen, bevor man sich auf denselben begibt.

    Das ist nicht flächendeckend, immer und für jeden die Konsequenz. Es gibt auch immer wieder erfolgreich organisierte Beschwerden. Und auch gegen solche Bossingstrukturen wie oben beschrieben gibt es wieder Wege. Auch wenn ich gut verstehen kann, dass einem individuell die Kraft dafür ausgehen kann - und da gibt es dann kaum Rezepte, als Versetzung, oder gute Vernetzung, oder Umstieg in andere Tätigkeiten - aber wenn man sich rauszieht, um dem o.G. zu entgehen, bleibt der Teufelskreis (oder die Dienststellenleitung) bei jedem weiteren Konflikt dieselbe und nichts ändert sich.

    Wie gesagt: emotional habe ich absolut Verständnis.

    Bringen tut's dauerhaft aber nichts.

    Liebesentzug durch Androhung disziplinarischer Maßnahmen mit Unterstützung des Schulrates.

    Welche Gremien waren eingeschaltet? Welcher beschwerdeweg wurde gegangen? Welche disziplinarischen Maßnahmen wurden von wem angedroht?

    Hier würde ich, wenn ich ein gesundheitliches Riskiko für mich sehen würde, eine "disziplinarische Maßnahme" (Verweis? So what?) einer womöglich erheblichen Schädigung vorziehen. Würde mich aber wundern, wen es so weit kommen würde. Meist ist das nur "red noise", i.e. SL hat mal beim Amtsjurist angerufen und gefragt, was wäre, wenn sich jemand weigert, auf Klassenfahrt zu gehen. Dann sagt der natürlich wahrheitsgemäß, dies sei Dienstverweigerung und damit ein Dienstvergehen. Wird der Protest aber breiter aufgestellt, auch via zuständiger Unterstützungsgremien, würde ich mich wundern, wie ein Amt Disziplinarmaßnahmen schlussendlich durchzuführen rechtfertigt, wenn die Nachbarämter/Länder seriell Klassenfahrten absagen/untersagen. Das wäre dann schlussendlich vor einem Verwaltungsgericht mal interessant...

    Ich halte nichts von der individuellen Flucht aus der Konfrontation durch Entzug meiner selbst via Arzt.

    Selbstverständlich steht es jedem frei, sich untersuchen zu lassen um auszuschließen, dass man bei Pflichterfüllung einer ernsthaften Gefahr ausgesetzt ist, so wie die Schwangeren, die wegen Rötelngefahr Beschäftigungsverbot (in der Schule) bekommen. Das ist dann auch in Ordnung.

    Insgesamt hilft es aber mehr und nachhaltiger, nämlich auch den anderen Beteiligten, sich - möglichst gemeinschaftlich - auf den offiziellen Weg zu begeben. Und den gibt es fast immer.

    Erwarte ich auch, zB von meinen Schulleiter der bei Drogenübergaben auf dem Schulhof, offen rechtsradikalem Verhalten und tätlichen Angriffen auf Beamte einfach weg schaut und das Kollegium darauf einschwören will (wenn notwendig mit Drohungen), ebenfalls wegzusehen. Die Kollegen, die jetzt bei uns von ihm gezwungen werden doch auf Klassenfahrt nach Italien zu gehen (in ein Risikogebiet!) fänden das auch gut.

    Da kann man KollegInnen nur empfehlen, sich zu beschweren (remonstrieren hier eher zwecklos) und vor allem gleichzeitig bzw kurz zeitversetzt eine Anfrage an den / die AmtsjuristIn, die zuständigen lokalen Arbeitsschutzausschüsse (wenn vorhanden) und die Gesundheitsämter zu stellen. Die sollte man, wie immer bei sowas, cc) an der Bezirkspersonalrat senden. Ggf. lokaler betribesäztlicher Dienst.

    Zitat

    Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit (Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG) § 17 Rechte der Beschäftigten

    (1) Die Beschäftigten sind berechtigt, dem Arbeitgeber Vorschläge zu allen Fragen der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes bei der Arbeit zu machen. Für Beamtinnen und Beamte des Bundes ist § 125 des Bundesbeamtengesetzes anzuwenden. Entsprechendes Landesrecht bleibt unberührt.
    (2) Sind Beschäftigte auf Grund konkreter Anhaltspunkte der Auffassung, daß die vom Arbeitgeber getroffenen Maßnahmen und bereitgestellten Mittel nicht ausreichen, um die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit zu gewährleisten, und hilft der Arbeitgeber darauf gerichteten Beschwerden von Beschäftigten nicht ab, können sich diese an die zuständige Behörde wenden. Hierdurch dürfen den Beschäftigten keine Nachteile entstehen. Die in Absatz 1 Satz 2 und 3 genannten Vorschriften sowie die Vorschriften der Wehrbeschwerdeordnung und des Gesetzes über den Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages bleiben unberührt.


    Es ist nicht mein Eindruck, dass Ämter derzeit willens sind, solche Fahrten entgegen des erklärten Willens von Kollegen durchzudrücken. Man hofft darauf, dass die Beschäftigten sich dem Riskiko "freiwillig" aussetzen, aber ich halte es aus vielen Gründen für unwahrscheinlich, dass das bei weiterer Verfolgung nach oben durchgesetzt wird.

    Oder doch lieber „Das neueste aus der ‚Ich-Kann-Schule‘ des lustigen Schirmerfinders“?

    Das waren ZWEI verschiedene Ehrenmitglieder des Forums. Ich muss die mal wieder googeln. War das immer lustig!

    edit: den Ichkannalles(besseralswieihr) gibt's noch, den vom liegendfahrenden Schülerflüsterer kann ich nur 80igerjahre-style Uralt homepages entdecken. Auch nicht schlimm. Hat sich bestimmt mit dem Verdienst aus dem Schülerflüsterbuch und den Tischregenschirmen in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

    Keckks, die verlinkten Artikel sind wirklich gut. Sollte man vielleicht mal statt des einen odere anderen angeranzten Textes in die Deutschlehrpläne als verpflichtend übernehmen....


    Zitat

    Die Partei will eine Normalisierung durch Enttabuisierung erwirken,[6] denn Political Correctness grenze den Raum des politisch sanktionsfrei Sagbaren ein. "Political Correctness" dient dabei als Kampfbegriff, um jegliche Bemühungen zu diskreditieren, eine Sensibilität gegenüber marginalisierten gesellschaftlichen Gruppen sowie ein größeres Bewusstsein für Diskriminierung anzuerkennen und sprachliche Routinen zu durchbrechen.

    Es herrscht also eine bemerkenswerte Gleichzeitigkeit: Auf der einen Seite wird dem "Establishment" und dem "Mainstream" vorgeworfen, den Bürgerinnen und Bürgern eine politisch motivierte Sprach- und Affektkontrolle zuzumuten – eine "Meinungsdiktatur" zu errichten, gegen die sich Widerstand rege. Auf der anderen Seite stehen jene, die eine Verrohung des Diskurses konstatieren und die Normalisierung des vorher Unsagbaren und politisch Verfemten anprangern. Tatsächlich führt die These einer eingeschränkten Meinungsfreiheit in die Irre; eine seit Jahren in digitalen (Halb-)Öffentlichkeiten wie auf Facebook beobachtbare Brutalisierung der Sprache und ein lang gärender Hass sind in den öffentlichen Raum und in Parlamente eingezogen. Rassismus, Antisemitismus, Antifeminismus, Elitenhass, Antiparlamentarismus und vielfältige Ressentiments sind deutlich sicht- und hörbar. Wir haben es mit einer Rhetorik gesellschaftlicher Polarisierung und Aufstachelung zu tun. https://www.bpb.de/apuz/301138…tische-sprache-und-gewalt


    Das Lieblingsspiel, dass man hofft, Konsequenzen zu entweichen, indem man die befürchtete Konsequenz im Vorhinein als diskriminierende Maßnahme zu diffamieren versucht, kennen wir mittlerweile alle, und das auch aus der Tätigkeit an Schulen und in Kollegien und sicher auch privat.

    "Wenn ich dieses Halbjahr unter 5 Punkten bekomme, ist das wieder nur wegen meiner Religion!" (Nee, Schatzi, immer noch wegen deiner Grammatik!")

    "Ich würd ja jetzt was sagen, wenn es dann von den anderen nicht gleich wieder hinterfragt wird! Man kann hier ja nichts mehr einfach sagen, alles muss immer auseinander genommen werden!" (Nee, armes Hascherl, es gibt ein Recht auf eine Meinung, aber es gibt kein Recht darauf, dass man keinen Gegenwind dafür bekommt, das ist halt AUCH Demokratie)

    "Sie können mich ja rauswerfen, wenn Ihnen meine Meinung zu rechts/links/oben/unten ist. So ist es ja dann immer. Meinungsfreiheit gibt es ja nicht mehr!" (Joah, wenn eine Meinung menschenfeindliche Tabubrüche enthält, gibt es Konsequenzen, und die kann man nicht durch präventive Gleichstellung von Konsequenzen mit Meinungsdiktatur unterlaufen. So ist das im Leben...)



    Coronavirus hat mittlerweile leider auch eine rassistische Dimension, berichten viele Mitbürger derzeit. Habe mich mit jemandem von einem Ausländerbeirat darüber unterhalten, ist nicht witzig. Asiatische SchülerInnen, über die Elternvertreter anfragen, ob und warum sie einer Klasse noch zugemutet werden können, oder die gemieden werden, oder die sich ach so witzige Begebenheiten wie Mitschüler mit Atemmasken gefallen lassen müssen... Als Erwachsener schon nicht ganz einfach zu ertragen als Kind bist du dann ziemlich im Eimer. Nachdem das Virus jetzt auch in anderen Ländern ziemlich haust, wird das sicher sehr bald auch eine Erfahrung anderer Gruppen werden.


    Im derzeitigen Klima kann und wir alles zu spalterischen und hetzerischen Zwecken genutzt, von irgendwelchen Pappnasen. Wir als Lehrer haben die Aufgabe dagegen zu wirken.


    Mit freundlichem Hoeckegruß, Meike

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    Einer der besten threads die wir jemals hatten. Meine Playlist ist schon um 10 songs weiter...


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