Beiträge von Piksieben

    Hallo Zamomin, ich glaube, du hast da ausgewählt passive Teilnehmer. Ich saß in einem meiner Fachseminare auch nur mit einem Fachleiter da, aber da gab es eigentlich nie unangenehme Stille. Es war durchgängig ein Gespräch auf Augenhöhe (wir waren auch noch gleich alt) und ich habe von mir aus viele Anliegen eingebracht und wir sind so rasch durch das Programm gekommen, dass ich ganz oft Gelegenheit hatte, zu sagen, was ich gern vertiefen will und dann haben wir das gemacht - es lief also so, wie du dir das vorgestellt hast. Aber dazu gehören halt doch zwei.

    Jetzt betreue ich eine Seiteneinsteigerin an der Schule und wenn wir uns treffen, haben wir auch immer ein flüssiges und angenehmes Gespräch. Ich gebe ihr natürlich Informationen und Hinweise, aber im Wesentlichen passiert auch das (trotz Altersunterschied) "auf Augenhöhe".

    Aber das kennt wohl jeder, mit manchen Leuten ist es etwas zäh und die würde man sich sicher nicht aussuchen, falls man mal im Aufzug stecken bleibt. Da bist du natürlich gefordert, das Gespräch aktiv zu führen.

    Ich weiß auch aus der Ausbildung, dass wir oft über unterschiedliche Unterrichtsstile gesprochen haben. Man kann ja seine Persönlichkeit auch nicht so verbiegen, dass man einen Unterricht macht, der nicht zu einem passt. Oder doch: Viele machen das in der Ausbildung und später dann doch so, wie es sich für sie gut anfühlt.

    Das heißt tatsächlich nicht, dass das alles beliebig ist. Aber ein Ziel kann man ja auf unterschiedliche Art und Weise erreichen.

    Ich würde dem Teilnehmer nicht "zuschauen", wenn er an etwas arbeitet. Dann wird die Stille wirklich unangenehm. Ich würde selbst was anderes machen oder mir einen Tee kochen gehen.

    Und versuch die Leute ein bisschen aus der Reserve zu locken. So unkommunikativ können sie als angehende Lehrer eigentlich nicht sein :gruebel:

    Ich hoffe du hast meinen Post auch nicht als Angriff aufgefasst - so war er nämlich nicht gemeint. :)

    Nein, habe ich nicht, ich verstehe ja die Argumentation, obwohl ich die vielen Klimmzüge, die man machen muss, um zu errechnen, dass ich auch geimpft irgendwen gefährden könnte (ich trage überall Maske und hab es lieber wie angeblich die Norddeutschen, 1, 50 ist noch zu wenig :lach:), aber es darf mich doch wohl mit gerechtem Zorn erfüllen, dass die Impfverweigerer, Maskengegner und "Querdenker" eine Situation erzeugen, die längst hätte überwunden sein können.

    Ja, ich weiß, man kann auch geimpft noch eine Gefahr darstellen. Aber auch ja, da gibt es ein Problem mit dem Framing. Ich habe mich impfen lassen, um mich und andere zu schützen und damit das normale Leben wieder einkehren kann. Stattdessen renne ich immer noch mit Maske rum und muss mich ständig testen. Ich habe keinen Kontakt zu Risikogruppen.

    Natürlich mache ich alles ganz brav, aber ich bin genervt. Das nimmt alles kein Ende.

    Ich erinnere mich auch noch, dass bei der Einführung der Geldautomaten um Arbeitsplätze gebangt wurde.

    Also die KI wird unsere Jobs nicht machen, aber jeder Mensch, auch wenn er krank oder aus anderen Gründen arbeitsunfähig ist, sollte ein Leben "in Würde" führen dürfen, ohne dafür Anträge schreiben und sich demütigen zu müssen, ohne sinnlose Fortbildungen zu machen, die nur dazu dienen, sie aus der Statistik rauszuholen. Wenn ich grundgesichert bin, muss ich keine miesen unterbezahlten Jobs annehmen, also müssen die Anbieter mieser unterbezahlter Jobs sich etwas einfallen lassen, damit die Arbeit gemacht wird. Und das finde ich richtig so.

    Auch jetzt müssen ja sehr viele Menschen "durchgefüttert" werden. So ist das nun mal! Das ändert nichts daran, dass viele ehrgeizig sind, gutes Geld verdienen und interessante Jobs haben wollen. BGE heißt ja nicht, dass man damit reich wird. Vermutlich würde sich gar nicht so viel ändern. Nur viel Demütigung würde wegfallen.

    Man würde auch nicht einfach kündigen. Dafür ist der Lebensstandard ja in der Regel viel zu hoch. Vielleicht würden sich Löhne und Gehälter angleichen. Wäre dagegen denn etwas einzuwenden?

    Wir mussten einfach alle testen, ob geimpft oder umgeimpft egal. Und so läuft es auch weiterhin und für die SuS auch. Das einzige was mich daran stört sind die Müllberge die produziert werden.

    Für die Geimpften ist das Testen freiwillig, aber wir sind auch gehalten, alle zu testen, auch uns selbst.

    Das mag sinnvoll sein. Andererseits würde ich lieber einen stärkeren Anreiz zur Impfung setzen (ich rede hier vom BK, also Sek II, da gibt es Impfungen). Nur die Ungeimpften testen, damit sie richtig auffallen. Wenn die Pandemie doch im Wesentlichen Ungeimpfte betrifft und wir außerdem noch Masken tragen - warum dann dreimal wöchentlich alle testen? Um die Ungeimpften zu schützen? Das könnten die inzwischen längst selbst.

    Auf jeden Fall ansprechen und versuchen, einen Ersatz zu finden. So schnell wie möglich natürlich.

    Es sind doch schon die ersten Klassenfahrten wegen Corona unter sehr ungünstigen Bedingungen abgebrochen worden. Ich weiß wirklich nicht, warum man es gerade jetzt unbedingt übers Knie brechen muss. Ich hätte da nicht so sehr Angst, vielmehr: Einen ausgeprägten Widerwillen.

    Du machst dich gerade ganz verrückt, das kann dich krank machen. Unbedingt mit der Schulleitung sprechen, wirklich.

    Erst mal finde ich die Fragen der Schülerinnen und Schüler nicht ungewöhnlich. Wenn du Vertretungen machst, wollen sie halt wissen, ob du sie auch wirklich unterrichtest oder nur auf sie aufpasst. Und dass sie wissen wollen, welche Fächer du studiert hast, ist das doch keine Geringschätzung, sondern eher Neugier. Was interpretierst du da hinein? Du kannst doch nichts dafür, dass du alles Mögliche fachfremd unterrichten musst. Es stellt sich aber doch wirklich die Frage, was dich dazu befähigt? Das könnte man doch auch "Standard"-ausgebildete Lehrer*innen fragen, die fachfremd unterrichten - wenn man es denn weiß, und warum dürfen Schüler das nicht wissen? Oder welchen Punkt verstehe ich nicht?

    Ich bin sicher, Schüler spüren diese Unsicherheit. Ich würde da offensiver mit umgehen. Ich bin selbst Seiteneinsteigerin, aber ich unterrichte halt auch meine Fächer und nicht quer durch den Gemüsegarten. Das finde ich in der Tat merkwürdig.

    Aber Latein? Nee... da gab es das Aha-Erlebnis nie und ich habe mich ewig damit abgequält.

    Da bist du ja nicht der Einzige und man kann ja auch nicht erwarten, dass sich jedem jedes Fach in ganzer Schönheit erschließt. Aber immerhin hilft einem die Schule, sich selbst zu sortieren. Bei mir war es tatsächlich in den letzten Schuljahren relativ klar, wohin die Reise geht, was meine Interessen angeht. Daran hat sich auch nicht so viel geändert, wobei "Beruf" und "Interessen" ja auch nicht unbedingt immer zusammengehen.

    Also ich habe damals als Schüler nie verstanden wofür Latein gut sein soll und verstehe es auch heute nicht. Gedanke damals dabei: "Eine tote Sprache, die von Scheintoten unterrichtet wird."

    Ich hatte von der 5. Klasse an Latein und habe mich nie gefragt, wofür ich das brauche. Es hat mir einfach immer Spaß gemacht. Und noch heute gucke ich manchmal Vokabeln im Stowasser nach, um mir ein Wort zu erschließen.

    Sprachen erschließen Welten, und Mathematik ist auch eine Sprache. Leider fehlt schon jungen Leuten manchmal dieser Drang, sich die Welt zu erschließen. Oder er geht verloren, weil ... ja, warum eigentlich?

    Wie war das bei Dieter Nuhr: "Wenn es nach meinem Vater ginge, würden wir immer noch in der Ursuppe schwimmen. Zweite Zelle? Brauch ich nicht!"

    Ach ja: für die IT und den second level haben wir übrigens einen sehr guten IT-Dienstleister, bei dem alles prompt erledigt wird. Das sind daher nicht die Aufgaben des SVA. Es geht um Vertretungsplanung, Zeugnisdruck, Datenpflege in Schild, Sicherheitsbeauftragte, Haushalt. Das sind bei uns alles Tätigkeiten, die Lehrer gegen Ermäßigungen machen. Es ist viel sinnvoller, dass sich Lehrer auf ihre Kernaufgabe konzentrieren. Dass man dafür 1/3 Stunden abgeben muss, ist dann ja auch eigentlich klar. Grundsätzlich gibt es noch viel mehr Tätigkeiten, die an solche Leute abgegeben werden könnten. In den Niederlanden an den BKS ist das übrigens auch so. Lehrer machen nur Lehre. Sogar fürs kopieren gibt es jemanden. Sehr logisch und sehr vernünftig.

    Sissymaus, was ist das für ein IT-Dienstleister und was genau macht der im Bereich der IT (insbesondere der Schulrechner)? Tauscht er Mäuse/Toner/Beamerbirnen aus, administriert er das pädagogische Netz? Das wäre für mich gerade ganz toll zu wissen. Gerne auch als PN.

    Wir haben schon eine Reihe von Hilfskräften und auch eine Schulverwaltungsassistentin gehabt. Auch 1-Euro-Kräfte, die in der IT beschäftigt waren. Insgesamt würde ich sagen: Wechselnde Qualität, aber im Zweifel immer besser, wenn überhaupt jemand da ist, und vor allem: Für längere Zeit. Praktikanten sind ja auch zuweilen da, aber was man braucht, sind Leute, die den Betrieb kennen. Das kann dann ziemlich gut funktionieren.

    Einen Informatiker kann man zu solchen Preisen natürlich nicht einkaufen. Aber es sind ja tatsächlich oft einfache Tätigkeiten, für die einem ständig die Zeit fehlt. Von daher: Gut auf den Zahn fühlen aber ansonsten freuen, dass die Stelle überhaupt da ist.

    Ich bewirtschafte einen Kleingarten und bediene darin zumindest Insekten, Vögel und kleine Säugetiere, gilt das auch? Weil ich außerdem noch musiziere (gelegentlich auch bei Feiern in der Schule, immerhin) und oft schwimmen gehe (um mich fit zu halten, auch das Nervenkostüm), bleibt einfach keine Zeit übrig. Mir ist es auch, wie oben schon beschrieben, zu anstrengend, außerhalb der Schule noch soziale Sachen zu machen. Aber ich unterstütze verschiedene Organisationen, in denen bezahlte Menschen für andere aktiv sind, z. B. PLAN.

    Ob man es jetzt "brennen" nennt oder einfach nur Interesse: Begeisterung kann man nur vermitteln, indem man sie selbst ausstrahlt.
    Ich könnte anders auch nicht arbeiten. Immer wieder irgendwelche tüfteligen Sachen machen oder mit Schülern gemeinsam etwas aufdröseln, was nicht zu funktionieren scheint und dann den Denkfehler finden - neugierig bleiben und neue Ideen aufgreifen - ohne das könnte ich nicht unterrichten, da würde ich vor Langeweile einschlafen. Ein Fach studieren, nur um das anderen beizubringen ... das finde ich zu wenig. Und ganz sicher merke ich das anderen an, auch den Kolleg*innen, ob sie ihr Fach lieben oder einfach nur unterrichten.

    Ich kann kaum eine Denksportaufgabe liegen lassen und programmiere für mein Leben gern. Dabei brenne ich nicht aus, im Gegenteil, das hält mich wach und, wie ich glaube, auch jung.

Werbung