Beiträge von Eugenia

    Irgendeinen armen Doktoranden ein paar klinische Daten auswerten lassen kostet kein Geld und die paar Kröten für die Publikation sind sowieso in irgendeinem Projekt budgetiert. Das soll jetzt explizit keine Wertung der zitierten Erhebungen sein. Ich merke nur sehr oft, dass den meisten hier nicht klar ist, wie Forschung funktioniert. Ich hab's halt selber 7 Jahre lang gemacht und x Projektanträge geschrieben.

    Ich bezog mich nicht auf Studien, sondern auf die Einrichtung der Ambulanz in Jena.

    plattyplus die Lehrer sind aber geimpft und die Kinder und Jugendlichen haben milde Symptome wie bei einer Grippe

    Wie sich genau Covid auf Kinder und Jugendliche auswirkt, ist noch nicht klar - auch deshalb, weil entsprechende Studien sträflich vernachlässigt wurden.

    Hier ein Beitrag aus der Ärztezeitung zu dem Thema: PIMS-Syndrom und Long-COVID: COVID-19-Varianten, Kinder und die Folgen (deutsche-apotheker-zeitung.de)

    und ein Beitrag über die Einrichtung einer Kinder- und Jugendambulanz speziell für Langzeitfolgen in Jena: Auch Kinder leiden an Long-COVID (uniklinikum-jena.de)

    Falls klar wäre, dass das nur "milde Symptome wie bei einer Grippe" sind, würde man das wohl kaum finanzieren....

    Ich habe gar nichts verharmlost und auch nichts provoziert. Ich habe darauf hingewiesen, dass Menschen, die die undifferenzierte Überschrift lesen, den Eindruck bekommen, alles sei pauschal schiefgegangen und Schule hätte auf ganzer Linie versagt. Ich kenne die bestehenden Probleme, aber es ist auch nicht alles schlecht gewesen. Und das behauptet die Studie auch nicht. Ich finde es "verdammt ärgerlich", wenn man Beiträge nicht genau liest und dann Dinge unterstellt, die so nie dargestellt wurden.

    und weil bestehende Studien - auch international - ausgewertet wurden stimmt was daran nicht? Es gibt tatsächlich noch mehr Kinder auf der Welt als die, die du unterrichtest.

    Muss das immer in diesem Ton sein? Ja, es gibt tatsächlich mehr Kinder auf der Welt als die, die ich unterrichte - hätte ich nie gedacht! Aber ich habe ein Problem damit, dass deutsche Zeitungen reihenweise reißerisch mit "Distanzunterricht bringt nichts" aufmachen und die Studie total undifferenziert präsentieren.

    Wenn aber nicht einmal die Impfung bei der Delta-Variante davor schützt, Überträger des Virus zu sein, dann ist es unverständlich, warum man die Maskenpflicht nicht noch ein paar Wochen beibehalten hat bis wir in zwei Monaten hoffentlich wieder einen großen Schritt bei den Impfungen weiter sind.

    Das frage ich mich hier in Hessen auch. Vor allem, da die Gesundheitsämter inzwischen z.T. dazu übergegangen sind, auch Kollegen in Quarantäne zu schicken, die vollständig geimpft sind und FFP2 Maske getragen haben, wenn ein Delta-Fall auftritt.

    Hessen hebt Maskenpflicht an allen Schulformen draußen und am Platz in der Klasse auf. Reporter fragt kritisch nach und verweist auf den größeren Delta-Varianten-Ausbruch an einer Frankfurter Schule. Kommentar Bouffier: "Ja, aber das war ja mit Maskenpflicht." Da fällt mir auch nichts mehr zu ein.

    "Eine Studie aus der Pädagogischen Psychologie an der Goethe-Universität gibt für das Frühjahr 2020 eine ernüchternde Antwort. Später scheint sich die Situation etwas verbessert zu haben. [...] Allerdings gebe es auch erste Anhaltspunkte dafür, dass die Effekte der späteren Schulschließungen ab Winter 2020/21 nicht zwangsläufig ebenso drastisch ausfallen müssen. Inzwischen habe sich die Online-Lehre vielerorts verbessert, dies scheint die negativen Effekte abfedern zu können." Quelle: Studie zeigt: Distanzunterricht genauso effektiv wie Sommerferien – Aktuelles aus der Goethe-Universität Frankfurt (uni-frankfurt.de)

    Hört sich schon deutlich differenzierter an als die reißerischen Überschriften. Aber natürlich liest das Differenzierte kaum jemand, hängen bleibt "Oh Gott, nichts dabei rausgekommen, Lehrer haben versagt, Kinder sind die Verlierer, nachhaltige schwere Schäden. Schulen müssen um jeden Preis offenbleiben." Dabei steht das gar nicht dort. Übrigens haben die Wissenschaftler lediglich bereits bestehende Studien - auch international - ausgewertet.

    Wer die ganze Studie nachlesen will: PsyArXiv Preprints | Effects of COVID-19-Related School Closures on Student Achievement—A Systematic Review


    Ob die Pandemie vorbei ist, kann niemand beantworten. Bei den Zahlen siehe https://www.coronavirus.sachsen.de/infektionsfael…chsen-4151.html kann man aber wohl vom Ende der sogenannten 3. Welle reden.

    Inzidenzzahlen von unter 5 sind, bei der weiterhin großen Anzahl von Tests, mit einem erheblichen relativen Fehler behaftet. Ob eine Inzidenz von 5 nicht in Wirklichkeit eher 0, oder aber auch 10 ist, weiß niemand. Das hatten sogar das RKI und auch Spahn gesagt. Und bis heute haben sie diese Aussage nicht zurückgenommen. Und eine Inzidenz von < 10 war doch die erstrebenswerte Zahl.

    Ich habe es schon mehrfach gesagt: Diese verdammte Panikmache von einigen im Forum nervt gewaltig. Im Moment besteht keinerlei Grund. Ist es nicht unsere Aufgabe gerade bei unseren Schülern Optimismus zu verbeiten.

    Doch, ob die Pandemie vorbei ist, kann man ganz klar beantworten: Nein. Siehe Definition Pandemie: Weltweite, starke Verbreitung einer Infektionskrankheit mit hohen Erkrankungszahlen und teils schweren Verläufen. Die Zahlen sinken derzeit, aber die Pandemie ist definitiv nicht vorbei. Und die Argumentation, warum eine Inzidenz von 5 eigentlich 0 sein könnte, verstehe ich nicht. 5 bedeutet Fälle, 0 bedeutet keine Fälle. Meine Aufgabe ist auch nicht, Optimismus zu verbreiten, sondern besonnen realistisch zu sein und das vermittle ich auch meinen Schülern.

    Spahn hat ja schon angekündigt, dass er auch nach den Ferien von Wechselunterricht ausgeht.

    Ich habe mir für meinen Sohn, der jetzt eingeschult wird, was anderes erhofft.

    Und auch für mich. Hoffe, dass da echt unterschieden wird! Am Berufskollegs haben wir ja teilweise Klassen die durchgeimpft sind (sein dürfen) mit den Erziehern und generell sehr wenig Lernende unter 16, die wegen der Stiko Probleme haben eine Impfung zu erhalten (ich rede jetzt nicht von heute sondern von bis September).

    Bin gespannt. Am Donnerstag gibt es im NRW Lokalradio ein Interview mit Yvonne. zwischen 12 und 13Uhr.

    Die neue Präsidentin der Kultusministerkonferenz hat jetzt schon Kritik an Spahn geäußert. Man hätte sich doch gerade unter den Kultusministern darauf geeinigt, dass normaler Präsenzunterricht stattfindet. Nach dem Motto: Wenn wir das beschließen, ist Corona im Herbst vorbei. :top:

    War heute in einer Apotheke, die laut Internet den digitalen Impfpass ausstellt. Apotheker am Rande des Nervenzusammenbruchs, offenbar ist seit gestern das betreffende Online-System komplett überlastet und kollabiert dauernd. Bin dann wieder gegangen und werde jetzt erst einmal wohl weiter den gelben Wisch vorzeigen.

    Yay, Corona ist vorbei! *Ironie Ende* Ernsthaft - daran, dass Sachsen die Maskenpflicht aufhebt, lässt sich nichts ändern. Aber vielleicht lohnt ein Blick nach Niedersachsen, die die Folgen dieser Entscheidung schon spüren. Hildesheim: mindestens 15 erkrankte Schüler, die meisten in einer Klasse, davon 6 indische Variante. Kreis Vechta führt nach kurzer Zeit wegen gehäufter Fälle in Schulen die Maskenpflicht wieder ein. So locker-flockig zum Normalzustand überzugehen, verkennt eben, dass die Pandemie nicht vorbei ist... Und die Schüler dauernd zu Verlierern der Maskenpflicht zu machen, ist auch polemisch. Das Ganze war ja keine Schikane ohne Zweck.

    Heute habe ich erzählt bekommen, einer meiner Kollegen würde tatsächlich und ernsthaft an eine reptiloide Verschwörung glauben. :staun::hammer: Irgendwie dachte ich bislang, das wäre einfach nur ein völlig überzogener Gag, um sich über die Verschwörungsmenschlein lustig zu machen und nicht, dass jemand das tatsächlich für bare Münze nehmen könnte. Ob der Kollege wohl befürchtet, wir Impflinge könnten uns allesamt in den kommenden Monaten in große Echsen verwandeln? Bin ich verantwortlich für seine Albträume, wenn ich ihm gegenüber meine Impfung erwähne? Und gehört das jetzt eigentlich in den Galgenhumor-Thread, zu "Curioses zu Korona", den Impfthread oder darf das hier stehenbleiben? :/

    Habe auch einen Kollegen, der an eine Verschwörung glaubt, allerdings nicht durch Reptiloide, sondern durch Politiker der EU. Angeblich fingieren sie Corona, um die Macht der EU auf die Welt auszudehnen. Der Mann ist Naturwissenschaftler und meint das ernst. Er lehnt auch Impfungen ab und will stattdessen seine Aura durch Farbbestrahlung stärken.

    "Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) spricht sich nach einem Zeitungsbericht dafür aus, die Corona-Regeln im Herbst komplett zu lockern. "Ich glaube, wir können das Risiko der kompletten Öffnung im Herbst eingehen", sagte Ramelow der "Rheinischen Post" (Donnerstag). Die Widerstandskraft sei durch den Impfstoff in diesem Jahr höher. Er wisse aber auch, dass sich 20 bis 25 Prozent der Bevölkerung nicht impfen lassen werden. "Die müssen das Risiko dann selbst tragen und verantworten", sagte Ramelow.[...]"Normalität heißt, mit Risiken zu leben."

    Finde ich gut, dass ein deutscher (!) Politiker das mal so direkt anspricht.

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    Die Inzidenz ist in Deutschland unter die 20 gefallen.

    Ich finde es bemerkenswert, dass Herr Ramelow so weit in die Zukunft schauen kann. Für mich ist das alles nur noch Politiker-Gerede mit Wahlkampfunterton. Gerade die Linke schwächelt im Osten ja nicht unerheblich. Da haut man gern eine Langzeitprognose bis Herbst raus - ein Schelm, wer da an die Wahlen denkt... Welches Risiko wir im Herbst eingehen können, weiß noch kein Mensch. Großbritannien erwägt gerade, die Lockerungen wieder teilweise zurückzunehmen, weil die neue Mutation aus Indien sich rasant ausbreitet und die Zahlen hoch gehen. Wie die Infektionslage im Herbst aussieht, weiß kein Mensch. Die Impfkampagne gerät hier gerade wieder massiv ins Stocken, einzelne Regionen haben für Juni alle Erstimpfungen gecancelt, weil schlicht kein Impfstoff da ist. Ich sehe da im Herbst noch gar nichts, ich habe durch Corona gelernt, nicht zu weit voraus zu planen, weil es dann ohnehin wieder anders kommt.

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