Ich sage ja überhaupt nicht, dass es Lehrern in Deutschland mit ihrem Gehalt schlecht geht!
Aber Lehrer in Deutschland verdienen unterschiedlich viel, also ist dieses "Wenn ich reich bin, seid ihr es auch" schon sehr pauschal.
Ich sage ja überhaupt nicht, dass es Lehrern in Deutschland mit ihrem Gehalt schlecht geht!
Aber Lehrer in Deutschland verdienen unterschiedlich viel, also ist dieses "Wenn ich reich bin, seid ihr es auch" schon sehr pauschal.
Für meine eigene Definition bin ich bereits "reich". Ich arbeite das was mir Spass macht, ich leiste mir eine Reduktion auf 60 % Arbeitspensum und zahle Gebühren für ein Studium, das ich gar nicht machen müsste. Mir fällt überhaupt nichts ein, was ich haben wollte und mir nicht leisten könnte. Ich plane bereits den nächsten Sommerurlaub, Rucksack-Trekking in Peru. Es ist mir vollkommen egal, was das kosten wird. Will ich haben, werde ich haben.
Das ist auch für meine Definition reich, ist aber nicht repräsentativ für alle Lehrer in Deutschland. Ich kenne viele Lehrer. Dass sich da einer mit 60% Arbeitspensum immer noch alles leisten kann, was er will, inklusive regelmäßiger Fernreisen egal welcher Art, kommt nicht vor, es sei denn, er hatte schon Vermögen in der Familie.
Geht auch in der Grundschule:
"Guten Morgen, schön, dass du wieder da bist. Komm mal kurz mit deinen Arbeitsheften zu mir. Wir haben das S gelernt, ich kreuze dir zwei wichtige Seiten an, die heute deine Hausaufgabe sind. Die anderen Seiten kannst du erstmal weglassen. In Mathe haben wir Plusrechnen geübt, das kannst du ja schon ganz gut, da habe ich noch zwei Arbeitsblätter für dich. Tu sie mal in deine Mappe, wenn du irgendwann mal Zeit hast, kannst du die auch machen. Und wir haben zwei Hefteinträge geschrieben, ich habe sie dir kopiert, kleb sie doch bitte jetzt gleich noch, vor 8 Uhr, in dein Heft."
Ich hatte jetzt ein tolles Beispiel. Meine beiden Kinder sind seit ca. 1,5 Wochen krank zu Hause. Die Hausaufgaben türmen sich und die Lehrkräfte der Grundschule verlangen, dass alle Hausaufgaben nachgeholt werden.
Ich frage mich wirklich wer manchen Grundschulehrkräften ins Hirn geschissen hat.
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Welch offene Worte, sehr erfrischend!
Also ich persönlich sehe das wie du. Krank ist krank, und wenn man krank ist, kann man nicht den Schulstoff zuhause erarbeiten.
Ich mache es immer so, dass ich die ersten Tage nichts mit nach Hause schicke. Wenn es den Kindern dann schon etwas besser geht, können sie Teile des Stoffs zu Hause machen, und wenn das nicht möglich ist, kümmern wir uns eben darum, wenn sie wieder da sind. Manches lässt man dann halt weg, das ist auch kein Drama. Aber diese Quälerei, krank alles nacharbeiten zu müssen, ist nicht schön.
Ich habe in meiner ersten Aussage mich auf die Aussagen bezogen, dass Kinder unter den Coronamaßnahmen leiden:
Genau. Es ging am Anfang darum, dass der Distanzunterricht bei bestimmten Familien belastender für alle Beteiligten war als in anderen. Das war deine Aussage dazu:
ZitatEs hängt auch von den Kindern, von den Eltern und vor allem von der Erziehung der Kinder ab. Dabei muss man das gar nicht werten. Aber es gibt Kinder/Familien, wo der Alltag durch die Eltern durchgeplant ist. Da gibt es mehr Probleme, wenn Angebote wegfallen. Andere Kinder kennen es nicht so und sind es gewohnt, sich selbst beschäftigen.
Daraufhin meinten einige, dass es vor allem am Kind und nicht vor allem an der Erziehung liegt.
Es passt jetzt auch alles gar nicht mehr zusammen.
Erstens haben ja Angebote am Nachmittag nichts mit der Erziehung zu tun. Die gibt's, ganz egal, welchen Erziehungsstil die Eltern haben, oder es gibt sie eben nicht.
Zweitens, und jetzt verallgemeinere ich bewusst: viele Angebote haben in der Regel Kinder aus behüteten Umfeld, aus einkommensstärkeren Familien, in denen sich die Eltern um die Freizeitgestaltung (Hockey-, Eiskunstlauf- und Klavierunterricht) kümmern. Wenig regelmäßige Nachmittagsangebote haben Kinder aus Familien mit einem schwächeren sozioökonomischen Status.
Nach deiner Argumentation oben müsste dann die erste Gruppe Familien beim Distanzunterricht mehr Probleme gehabt haben.
Weiter im Thread schreibst du aber immer, dass sozial schwache Kinder in den Schulleistungen zurück bleiben. Das meine ich - es wird hier ständig etwas vermischt und irgendwie ist so keine sinnvolle Diskussion möglich, wenn man überhaupt nicht weiß, was jetzt eigentlich das Thema ist..
Man kann es auch noch deutlicher schreiben: Neben Kind und Eltern hat auch die Erziehung einen Einfluss.
Eigentlich alle Bildungsstudien der letzten Jahre (Jahrzehnte) kritisieren, dass in Deutschland der Schulerfolg zu stark (und viel stärker als in anderen Ländern) vom Elternhaus/der sozialen Stellung abhängt.
Tom, du wirfst einiges durcheinander und außerdem sagtest du zu Beginn der Diskussion, dass vor allem die Erziehung eine Rolle spielt, mittlerweile hast du da etwas zurück gerudert und schreibst, sie habe auch einen Einfluss. Das ist schon ein Unterschied.
Und dann nimmst du jetzt das Elternhaus und die soziale Stellung als Beispiel, dabei ist das doch etwas anderes als Erziehung.
Mehr sag ich jetzt nicht dazu.
eigentlich wollte ich nicht auf weihnachtsfragen antworten, aber diese ist doch so einfach: wenn man nicht gerade hochreligiös ist, einfach nicht bei der schenkerei, kitscherei, fresserei und stresserei mitmachen!
Nee, man muss nicht religiös sein, um Weihnachten zu lieben. Familie sehen, zeit zusammen, Geschenke schenken (das macht mir Spaß), etwas Besonderes essen...
Ich seh daran fast nur Positives.
Ja, die Geschenkeübergabe: Der erste holt ein Geschenk, kuckt, für wen es ist und gibt es weiter. Der Beschenkte öffnet das Geschenk, bedankt sich (hoffentlich aufrichtig
) und holt das nächste Geschenk für eine beliebige Person. So wird das Geschenkeverteilen zu einer schönen Zeremonie und jeder bekommt mit, was die anderen geschenkt bekommen haben.
So machen wir es auch ![]()
Stress vor Weihnachten versuche ich zu vermeiden, indem ich frühzeitig die Geschenke besorge.
Frage nochmal bitte.
Es gibt einfach Kinder, denen fiel das Distanzlernen leichter als anderen, es gibt Kinder, die haben sich mit ihren Geschwistern besser vertragen als andere, es gibt Konstellationen, da war es machbar und in anderen war es eine Qual. Und das hängt meiner Meinung nach nicht "vor allem von der Erziehung" ab.
Sozioökomischer Status mal ganz außen vor gelassen. Das ist nochmal ein anderes Thema.
Es hängt auch von den Kindern, von den Eltern und vor allem von der Erziehung der Kinder ab.
Hervorhebung durch mich, aber genau darauf habe ich (und vermutlich auch ISD und Susannea) reagiert.
Ich frage mich, warum man überhaupt einen Selbsttest durchführt, wenn man danach keine Maßnahmen ergreift.
Ja. Würde mich auch irritieren, zu hören, mein "erkältetes" Gegenüber habe Corona und steht trotzdem ohne Maske direkt vor mir und pustet mir seine Viren ins Gesicht.
Wenn er nur erkältet ist und nicht weiß, dass es Corona ist, finde ich das zwar auch uncool, aber weniger schlimm, als wenn er mir erzählt, dass es Corona ist. Ich denke nicht, dass nur ich das so empfinde.
Viele, die selbst mehrere Kinder haben, werden es wissen - und für manche ist es wahnsinnig schwer vorstellbar: Erziehung macht nur einen sehr kleinen Teil aus.
Die Persönlichkeit der Kinder, die Entwicklung, die Interessen, die Belastbarkeit, all das und noch so viel mehr kann bei Kindern im selben Haushalt mit derselben Erziehung so stark variieren, dass es eine gewagte These ist, pauschal zu behaupten, die Probleme, die es mit dem Distanzlernen während Corona gab, wären hausgemacht gewesen.
Eltern von ruhigen, pflegeleichten, angepassten, ordentlichen Kindern haben nicht automatisch alles richtig gemacht, und Eltern von lauten, fordernden, kontra-gebenden und chaotischen Kindern haben nicht automatisch alles falsch gemacht. Das war mir nur mal wichtig, klarzustellen.
Geht mir auch so. Nervt.
Ich habe mich noch nie abfällig ("wie ein Teenager", "arbeitet nicht 45-50 Stunden die Woche -> faul") über die sogenannten Lerchen geäußert, aber es ist scheinbar salonfähig, dass man Eulen belächelt, weil sie morgens schlafen wollen.
Einer Lehrkraft, die bei Vollzeit einmal um 10:00 Uhr und sonst um 8:00 Uhr Unterrichtsbeginn hat, kann man sicherlich eher zumuten sich an dem 10:00 Uhr frühzeitig krankzumelden als einer Teilzeitkraft, die jeden Tag erst um 12:00 Uhr beginnt. Ausnahme ist natürlich, wenn die Lehrkraft das selbst so gewünscht hat.
Am Ende wird man prüfen, was höher zu bewerten ist.
Hätte ich mir gewünscht, später Schule zu haben, dann wollte ich mir sicher nicht an diesen Tagen frühmorgens einen Wecker stellen, prüfen ob ich gesund bin, und dann noch eine Stunde wach im Bett herumliegen. Und warum die Teilzeitkraft das dürfte, der Vollzeitlehrer aber nicht, leuchtet mir bei deiner Argumentation auch nicht recht ein.
Ich kann mir einen Wecker stellen, merken dass ich gesund bin und mich wieder umdrehen.
Das ist eine so lächerliche Forderung, dass man gar nicht mehr weiß, was man dazu sagen soll.
Alle, die hier verwirrt sind: Ihr steht echt, wenn ihr gesund seid 3 Stunden früher auf, um zu checken, ob ihr wirklich gesund seid? Das verwirrt mich allerdings auch.
Nochmal. Als ich schrieb, dass ich das nicht machen würde, bezeichnetest du dieses Verhalten als unkollegial. Mehr sage ich dazu jetzt nicht. Offenbar bist du ja doch meiner Meinung.
Ich will sagen, dass die Aussage, man müsse jedesmal wenn man erst zur 5. hat, um 7 Uhr aufstehen, um seinen Körper zu checken, um sicher zu gehen, dass man sich rechtzeitig krank meldet, Quatsch ist.
Du hast doch behauptet, man sei sonst unkollegial.
Das verstehe ich und darum geht es mir nicht.
Dann wäre man also doch nicht unkollegial, wenn man um 7 Uhr noch schläft und nicht merkt, dass man krank ist?
Denn nur das schrieb ich ja. Dass es nicht einzusehen ist, ein Jahr lang jeden Donnerstag, wenn man an dem Tag erst zur fünften Stunde (also um 11.30 Uhr) Schule hat, prophylaktisch um halb sieben aufzustehen und ein bisschen in der Wohnung herumzulaufen, um zu sehen, ob man sich gesund fühlt.
Das ist übrigens rein hypothetisch - ich habe jeden Tag ab morgens. ![]()
ich bin mitnichten eine Frühaufsteherin, und nein, ich habe keinen gesegneten Schlaf.
Aber ich bin erwachsen und diszipliniert und anmaßend, halte mich an sinvolle Regeln, ohne jedes Mal: "ja, aber was, wenn" zu rufen.
Die Regel ist, dass jeder um 7 Uhr aufstehen muss, oder wie?
Das hat mit Lerchen und Eulen nicht viel zu tun, sondern vielmehr damit, dass unsere ganze Arbeitswelt darauf ausgerichtet ist, dass sie eben schon ab 7 Uhr morgens beginnt und nicht erst ab 11. Danach sollte man an ARBEITStagen auch als erwachsener Beamter (bzw. Angestellter) in der Lage sein sich zu richten.
Hypothetischer Fall, aber: Wenn ich an einem Tag der Woche später Schule habe, dann schlafe ich, so lange es geht. Es ist schon schlimm genug, ohne Gleitzeit jeden Tag pünktlich frühmorgens im Klassenzimmer zu stehen. Mir würde nicht im Traum einfallen, an dem einzigen Spät-Tag, den ich habe, um 7 Uhr aufzustehen und zu prüfen, ob ich in drei Stunden arbeitsfähig bin.
Was spricht dagegen, in dieser Mehrzahl der Fälle, die uns als Erwachsene betreffen, dann halt direkt wenn man es merkt in der Nacht die Mail mit der Krankmeldung abzusenden oder eben in dem Fall sich ausnahmsweise (und zähneknirschend) den Wecker früher zu stellen für eine telefonische Benachrichtigung am Morgen, damit das Stundenplanungsteam (das ja auch noch Unterricht hat und nicht den ganzen Vormittag über im Stundenplanungszimmer sitzen kann) frühzeitig planen kann?
Gegen Anrufe zu einer bestimmten Zeit kann zum Beispiel sprechen, dass wenn man die ganze Nacht mit einem kotzenden Kind wach war und das dann endlich neben / mit einem eingeschlafen ist, man nicht um 7 Uhr den Wecker stellen mag. Zähneknirschen würde man es in dem Fall natürlich tun, es war ja absehbar, dass man nicht kommen kann (im Gegensatz zu dem Fall oben, wo verlangt wird, dass man jeden Tag um 7 wach sein muss). Aber hier wäre eine Krankmeldung per Mail doch so viel besser, die könnte auch nachts um 4 erfolgen!
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