Beiträge von wossen

    In Sachsen (wie bei dir) gibt es seit letzter Woche noch ein spezifisches Problem:


    Bis 42 wird man da jetzt verbeamtet - die Grundschullehrerinnen, welche darüber sind, werden TV-L 13 bekommen, vermutlich mit Erfahrungsstufenverlusten (also nur langfristig ein echter Vorteil gegenüber dem jetzigen TV-L 11).


    Deine Ausbildung wird mit dem 2. Staatsexmaen abschließen - anschließend wirst du A 13 bekommen (gehe davon aus, dass du dann unter 42 bist)


    Wie sich das auf die Hilfsbereitschaft deiner älteren und erfahrenen Kolleginnen (auch auch der tarifbeschäftigten Schulleiterin) auswirken wird, wenn Du am ersten Tag nach deinem 2. Staatsexamen wesentlich besser gestellt sein wirst als sie - tja, das ist schwer abzuschätzen.


    Kann ein Problem werden, muss natürlich nicht.


    Ps. Wie die in Sachsen die Wiedereinführung der Verbeamtung gestaltet haben, ist der nackte Wahnsinn (aktuellen TVl-13er über 42 wird zu 20% eine TVL-14-Stelle zugewiesen, wer zu den 20% gehört, soll allein der Schulleiter bestimmen - Aufstieg ist finanziell übrigens kaum attraktiv, wegen geringerer Sonderzahlung als bei TVL-13 und Stufenverlust)

    Klar geht das...rechtlich kein Problem


    Und dann wird den Leuten (die gar nicht wissen, auf was sie sich in der Grundschule einlassen) noch geraten (wie hier offenbar der Fall), neben der Schule, so ganz nebenbei, ein komplettes Lehramtsstudium parallel zu absolvieren (die Inhalte dort sind ja keine direkte Vorbereitung, sondern Grundlagen - die gehen im Studium natürlich von Studenten aus)

    Man sollte das Setting schon so gestalten, dass es schon prinzipiell realisierbar ist...


    Als völlig Außenstehende an einer Grundschule hauptberuflich tätig zu werden, ist schon ein Hammer (vor allem Vollzeit und womöglich als Klassenlehrerin) - da denkst du die ersten Jahre nicht mehr an Studium....


    Auf jeden Fall würde ich damit rechnen, für ein komplettes (!) Lehramtsstudium neben der vollzeitlichen Beschäftigung an der Schule einen sehr, sehr langen Zeitraum zu benötigen...(die organisatorische Machbarkeit bezweifel ich auch, da muss man schon in irgendeinem Sonderprogramm sein)

    Du willst gleichzeitig ein volles Lehramtsstudium machen, an einer Grundschule unterrichten (wieviele Stunden?) und ein kleines Kind versorgen?


    Ähh, weiss ja nicht, ob du eine Wunderfrau bist.....Was machst Du denn z.B., wenn die unzähligen Klausuren, welche seit BA/MA das Lehramtsstudium prägen, am Vormittag sind?


    Hört sich für mich nicht machbar an, wenn Du ein nennenswertes Stundendeputat an der Grundschule hast (also mehr als ca. 10 Stunden)

    Nuja, in NRW gibt es durchaus SuS, die nach dem Abschluss an einer Förderschule ES dann in die Oberstufe (meist Gesamtschule) wechseln (der dafür erforderliche Abschluss kann an der Förderschule ES erworben werden), Ist nicht der Regelfall, aber kommt öfter vor (häufig dann mit 4 Jahren Oberstufe statt 3)


    Asperger-Autismus oder ähnliches steht ja prinzipiell dem Erwerb auch von hohen/höchsten Bildungsabschlüssen nicht im Wege...Natürlich ist bei etlichen auch Ausbildungsreife vorhanden (im Zeitverlauf passiert ja auch viel)


    Problem bei Sonderpädagogen ist ja, dass die keine Wunderdinge machen können (hab oft den Eindruck, dass das häufig so eine Art 'Abschieben' von unbequemen SuS ist) - vor allem, wenn die sonstigen Strukturen halt 'Gift' sind für die jeweiligen SuS (das gilt auch für eine implizite Ausgrenzung am Berufskolleg aufgrund ihrer letzten besuchten Schule - das merken die SuS nämlich und reagieren entsprechend)

    Das Problem ist dann auch die Form der sonderpädagogischen Qualifikation...(bei Berufschullehrern, die Zusatzqualifikationen oder sowas machen, wäre ich auf jeden Fall skeptisch - kann man natürlich nicht generalisieren)


    Man muss wirklich schonmal an einer ES-Schule unterrichtet oder längere Zeit hospitiert haben, um wirklich ein Verständnis dafür zu bekommen...(das gilt für reine ES-Schüler - ES-Schüler in Kombination mit Förderbedarf Lernen sind wieder eine andere Baustelle)


    Trantor: 15% (reine) ES-Schüler in einem Bildungsgang an einem Berufskolleg wäre in NRW undenkbar, dafür sind die Bedingungen für die Zuschreibung des Förderbedarfs zu restriktiv.


    Problem ist ja auch, dass die Regelschullehrer bei größeren Verhaltensschwierigkeiten die SuS zunehmend in die Sonderpädagogik abschieben wollen - jene im Bereich ES aber nur für eine recht eng definierte Gruppe zuständig ist (verkürzt gesagt: Selbst - oder Fremdgefährdung; Unaufmerksamkeitoder ständige Unterrichtsstörungen reichen da nicht aus)

    plattypus schreibt;

    Zitat

    Das größte Problem sehe ich bei der Diagnose "Emotionaler und sozialer Förderbedarf".


    Wenn nur der Förderbedarf ES zugeschrieben wurde, haben die SuS eigentlich alle Möglichkeiten (oder sollten die haben). Natürlich gibt es zwischen Sonderpädagogen, die im Förderschwerpunkt ES ausgebildet wurden (Vorsicht, es ist enorm wichtig, in welchen Förderschwerpunkt die Sonderpädagogen ausgebildet wurden!) und Regelschullehrer enorme mentalitätsmäßige Unterschiede (bei ES-Schulen dreht sich häufig wirklich fast ALLES um die SuS und ihre Bedürfnisse).


    Förderschulen mit FS 'Lernen' sind häufig mehr 'schulmäßig' organisiert (da ist es auch nicht alltäglich und wird tendentiell eher regelschulmäßig sanktioniert, wenn etwa ein SuS tätlich wird)


    Sonderpädagogen kann man nicht als Einheit betrachten - das vor allem viele ES-Schüler Probleme haben, wenn sie aus ihrem Schonraum rauskommen, ist klar.


    ES-Pädagogik und Regelschulwesen ist leider ab der Grundschule praktisch in vielen Fällen unvereinbar, m-E. liegt das primär in der fehlenden Flexibilität der Lehrkräfte der allgemeinbeildenden Schulen (die man aber auch voll nachvollziehen kann aus ihrer Perspektive)

    Um in der Schule tätig zu sein, muss man in keinem Fach und in keiner Schulstufe zu irgendwelchen wissenschaftlichen Spitzenleistungen fähig oder motiviert sein sein...(das wird auch nicht zum Bestehen des Staatsexamens verlangt)


    Es gibt halt verschiedene Wissengebiete, die sind unterschiedlich zugänglich für einen Anfänger. Einen Roman lesen und irgendwas dazu sagen kann, jeder- aber das ist ja keine Germanistik; bei einer chemischen Formel guckt man als Anfänger erstmal dumm, obwohl sie vll. weit weniger komplex ist als eine fachgerechte Analyse eines Romans- Der Zugang zu der Formel ist halt anfänglich von der Alltagswelt weiter entfernt als zum Text


    Aber es gibt doch keine Hierarchisierung der Fächer, vor allem nicht in der Schule. Da mag es sogar bisweilen einfacher sein, ganz konkrete Wissenbestände zu vermitteln (wie den Dreisatz), als die Schüler zum Nachdenken und Diskutieren über Texte anzuregen


    Edit: Zum Threadthema: Die Beliebtheit von Geschichte/Deutsch rührt einfach daher, dass der Staatsexamensabschluss der traditionelle Abschluss im Geschichtsstudium ist. In den Naturwissenschaften gibts ja dann doch noch einen Unterschied zwischen den ehemaligen Lehramtsabschlüssen und Diplomabschlüssen, in der Geschichte waren Magister Artium Abschlüsse und Lehramt fachwissenschaftlich quasi identisch. In Germanistik gabs ja auch keinen Diplomabschluss.


    Nuja, wer sich für Geschichte interessiert, interessiert sich oft auch für Deutsch (man konnte das Germanistikstudium auch leicht als verkapptes weiteres geschichtstudium anlegen)

    Bei einer Kündigung in Deutschland und späteren Rückkehr ergibt sich für Dich als Angestellte das Problem der Erfahrungsstufen.


    Bei mehr als 6-monatiger Unterbrechung hast Du kein Anrecht darauf, in Deine bisherige Erfahrungsstufe zurückzukommen - Du kannst behandelt werden wie eine Berüfsanfängerin. Ob zumindest Deine Erfahrungen in Norwegen angerechnet werden, liegt im Ermessen des Arbeitgebers.


    Das ist im Tarifbeschäftigtenbereich völlig absurd - unter diesen Umständen kann von der angeblichen Flexibilität von Angestellten gegenüber Beamten keine Rede sein, sind die Erfahrungsstufen doch wichtiger als der Unterschied z.B. zwischen TVl-11 und 14


    Schau selbst: hier ist der Link zu TV-L § 16 (wichtig: auch die Protokollerklärungen lesen)


    http://www.tarifvertragoed.de/tv_l_paragraf_16

    Ich sehe da bei dir 'evangelische Religion' als Fach.


    Vll. was im kirchlichen Bereich? (wenn Du Landesbeamter bist, könntest Du u.U. als Kirchenbeamter übernommen werden)


    Wenn Du da im Religionsbereich nur den 'nackten Studienabschluss' haben solltest, wäre es natürlich auch schwierig, da reinzukommen.

    Tja, es gilt die Lehrerweisheit:


    In die Schule reinzukommen ist schon sehr schwer - da aber wieder rauszukommen, ist noch viel schwerer...


    Ps. Ich hab die Weisheit als Reffi von einem Studienseminarleiter gehört - tja, der hat es geschafft, war aber bestimmt auch nicht einfach Studienseminarleiter zu werden...

    Wenn man Beamter ist, geht das aber nicht so einfach mit den finanziellen Abstrichen (da wirst du ja nicht nach deiner Stelle, sondern nach deinem Amt besoldet). Da Du als Grundschullehrerin im gehobenen Dienst bist, wäre ein Wechsel in die Bildungsverwaltung sehr häufig ein Laufbahnwechsel - nicht ganz so einfach...Problem ist ja auch der Mangel an Grundschullehrern.


    Klar, man kann sich an Unis abordnen lassen (da hat man i.d.R- aber nur eine Chance, wenn man qualifiziert ist und/oder Beziehungen hat) - Verwaltung wird sehr schwierig sein - vor allem, wenn du keine gute dienstliche Beurteilung oder auch keine Verwaltungsausbildung vor dem Lehramtsstudium hast.


    Konstellation: Abi-Schule-Primarstufenstudium -Ref- Verbeamtung - Lehrer (der wegen Problemen raus will), ist keine gute Konstellation.


    Es gibt natürlich Fälle, wo Beamte 'sehr eigenwillig' waren (geht nur als Beamter, am besten Lebenszeit) - und für den Unterricht von Schülern nicht mehr tragbar (aber es nicht so dolle trieben, das der Beamtenstatus gefährdet ist) - und dann vom Staat ein anderes Aufgabenfeld bekommen haben...(oder auch nicht mehr arbeiten mussten).

    Rechtlich hast du als A 15er genauso viel Wochenarbeitszeit wie bei A14 oder A 13. Wenn man sich auf die Hinterbeine stellt, dann kann man das auch durchsetzen.


    Dann entzieht einen der Schulleiter halt einige Aufgaben, die eigentlich der A 15-Stelle zugeordnet sind, man selbst wird aber weiterhin nach A 15 besoldet (und unterrichtet dann halt ggfs. mehr als ein A15er, der die Aufgaben, die eigentlich der Stelle zugeordnet sind, erfüllt)


    Braucht man natürlich ein dickes Fell (aber; die ehrgeizigen A 13/TV-L-13 und A14/TV-L14 , die deine Aufgaben auf der neuen Stelle dann machen müssen, sind vielleicht insgeheim froh wegen der Profiliierungsmöglichkeit - werden freilich jammern)

    Nuja, es gibt ja die Möglichkeit, eine A15 Stelle zu erlangen - und dann ,unter Verweis auf die häuslichen Verhältnisse (der ist aber gar nicht nötig, hilft aber im Konfliktfall), zeitsparend Dienst nach Vorschrift zu machen.


    Als Beamter kann einen da letztendlich keiner was (Rückstufungen sind halt nur möglich bei Extremstfällen - Zwangsteilzeit auch)


    Die Ausfüllung einer A 15-Stelle kann man als Beamter ja auch unterschiedlich 'interpretieren'

    Naja, der Threadersteller hat doch geschrieben, dass die Schule wenig personelle Ressorcen hat...


    Nun gut, das Seminar unterstützt durch die Besprechungen nach den UBs....(naja, 'Unterstützung' zu reden ist da sicher etwas euphemistisch - kennen wir ja alle). Wenn du von Sonderpädagogik eh wenig Ahnung hast, kann übrigens die mündliche Prüfung bei der UPP zu einem echten Problem werden


    @meggaTin: Nö, die Ausbildung hat bei Vobasof bestimmt nicht Vorrang aus dem Blickwinkel der Schule (sondern das man den Alltagsjob ordentlich hinkriegt und nach abgelegter Prüfung dann der Schule voll zur Verfügung steht)

    Naja, wir können nicht wissen, ob und was für ein Arsch dein Schulleiter ist....(möglich ist bei Beurteilungen sehr vieles)


    Ist denn jetzt A 15 so wichtig? (wenn du erst seit einem Jahr A14 bist, wirste ja wahrscheinlich auch noch jünger sein). Außerdem ist es ja auch nur eine Bewerbung....(dann fährste auf Klassenfahrt, kriegst womöglich eine gute Beurteilung - deine Frau ist tief entäuscht - und die Stelle kriegste dann doch nicht)

    Über die relative Verbreitung des Versendens von Infos über E-Mail an Eltern, bin ich schon relativ erstaunt. Habe auch den Eindruck, dass WhatsApp bei vielen Menschen zu einem nur noch unregelmäßigen Abrufen von E-Mails führt. Ganz davon abgesehen gibt es ja auch das Problem des Spamfilters und Empfangsbestätigungen von e-mails einzurichten, gilt ja als unhöflich.


    Sehe vor diesem Hintergrund keine Alternative zu Papier - und ggfs. unterschrieben zurückbringen (WhatsAPP kann situativ als Ergänzung sehr nützlich sein - kommt halt drauf an, kann man nicht generalisieren)

    Hab jetzt mit Vobasof nix zu tun, aber


    sag dem Schulleiter doch einfach, du möchtest dich an deinen Schule weiterhin im Bereich Inklusion beschäftigen, aber halt nicht ausschließlich, wie es dann bei erfolgreichem Abschluss der Fall wäre (und die hier angeführten Gründe kannst du dann ja, in abgeschwächter Form, anführen)


    Dem Schulleiter ständest du dann ja wieder Vollzeit zur Verfügung (das ist doch nicht schlecht für den) - und dann bist du halt in der Inklusion weiterhin tätig, bis ein Nachfolger gefunden wird (und auch dann engagierst du dich weiter). Ob du nun den Staatsexamenswisch hast oder nicht, ist doch eigentlich egal...(der würde dich aber an den Sonderpädagogikbereich dann quasi binden)


    Was sollte man denn schon anderes sagen?


    Du hast ja eine Dauerstelle, kann dir dann ja nicht viel passieren.

    Man sollte nicht vergessen, dass die Prüfungskommissionen in NRW jetzt nur noch aus 3 Personen bestehen, das heißt: der selbst nominierte Fachleiter ist wichtiger geworden (und damit die Kommission i.d.R. unwichtiger - da natürlich der bekannte Prüfer einen enormen Einfluss haben kann, sei es im positiven oder negativen Sinne)


    Hauptseminarleiter lassen sich ja leider nicht mehr nominieren (damit hat man als Prüfling nur noch die beiden FL zur Auswahl)


    Tja, es kann wirklich alles passieren - hab vor 4 Jahren mitbekommen, wie jemand mit 1,7 als Vornote (noch alte OVP) durchgefallen ist mit 2 Fünfen - der hat allerdings auch einen FL dabei gehabt, wo ich das Gefühl habe, das der sich eher nicht für jemanden einsetzt, sondern der versucht strikt 'objektiv' zu sein. Der Reffi war auch so ein Typ, der nicht von vornerein für jeden 'everybodys Darling' ist - die Stunden verliefen nach Plan (Kommision meinte in der Fremdsprache: Niveau zu niedrig für die Oberstufe - tja, der Kurs war halt nicht so gut)


    Man kann auch mit einer sehr schlecht laufenden UPP Stunde durchkommen, ist z.B. bestimmt nicht nachteilig, wenn der bekannte Fachleiter durchblicken lässt, dass man eigentlich ein Topmann/Topfrau ist


    @Frappen: Lehramt Sonderpädagogik ist sicherlich extrem sensibel, vor allem, wenn man seine UPPs in Inklusionskontexten durchführen muss. Hab gehört, dass man da bisher etwas nachsichtig ist, weil die Standards fehlen - wird sich bestimmt aber auch irgendwann noch ändern (da ist man natürlich auch sehr leicht angreifbar - aber das ist man ja in quasi allen UPPs aller Schulformen)


    Tja, im Referendariat ist echt alles möglich.....(natürlich auch, das alles problemlos läuft)

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