Wenn ich die Antworten hier so lese, kann ich verstehen, dass Eltern verwirrt sind. Wenn bei mir jemand zwischen 6:30 und 7 morgens anrufen würde und es sich nicht um eine soeben ausgebrochene Beulenpestepidemie handelt, wäre ich sehr, hmm, angesäuert. Anrufe in der Schule über die Sekretärin mit Bitte um vormittäglichen Rückruf finde ich seltsam, da ich oft gar keine Freistunde habe, nur kurz Pause und Gespräche im Lehrerzimmer mit ca. 50 Zeugen und hohem Geräuschpegel hasse. Ich bin sehr froh, wenn mich jemand nachmittags oder am frühen Abend anruft, dann kann man in Ruhe reden und/oder in Ruhe einen Gesprächstermin vereinbaren. Eltern mit akutem Gesprächsbedarf in recht ferne Zukunft auf die üblichen absurden Elternsprechtage mit 5min. Zeit für ein Gespräch zu verweisen, finde ich frech. Ich bin sehr froh, dass es diese Tage mit Fließbandabfertigung bei uns nicht mehr gibt.
Angesichts dieser unterschiedlichen Vorlieben unterstreiche ich voll, was Sofie sagte: Die Eltern müssen das Gefühl haben, dass Lehrer erreichbar sind - das darf keine Zumutung sein. Und umso wichtiger ist es, dass man klar kommuniziert, wie und wann man erreichbar ist, gerade auch für Eltern, die berufstätig sind. Die seltsamen Sprechzeiten unseres LBV zB sind für mich kein Vorbild. Die sind für mich nur einhaltbar, weil ich eben Ferien habe.
Bei uns gibt es genug Eltern, die nicht im Büro, sondern am Fließband arbeiten und nicht mal eben vormittags zum Gespräch kommen können oder anrufen, oft auch mit wenig Erfahrung mit Email und Internet und so. Die müssen mich auch erreichen dürfen.