Ich war jaaaaaaaaaaaaahrelang in der GEW und in der zweiten Hälfte meiner Mitgliedschaft (wir reden über fast 20 Jahre insgesamt) fast nur noch aus "schlechtem Gewissen".
Da ich in der ersten Hälfte meiner Mitgliedschaft nicht nur in meiner studentischen Interessenvertretung (lokal und bundesweit), sondern auch in/mit GEW-Arbeitsgruppen aktiv war, fühle ich berechtigt, meine Kritik zu äußern. Meine Interessen als bildungspolitisch interessierte und aktive Studentin wurden vertreten. Und ich konnte mich engagieren. Als (Gymnasial)Lehrkraft nicht mehr.
Es wäre aber kein großes Problem gewesen, weil ich die GEW eben nicht mehr als Berufsverband verstand sondern als bildungspolitischen Akteur, den ich wie andere unterstützen wollte. ABER: Jeder Verband / Jede Gewerkschaft lebt von den aktiven Mitgliedern und wenn die wie Meike super Arbeit machen, dann weiß man, warum man da ist.
Ich bin an mehreren (zwei) Orten an absoluten unfähigen Menschen geraten: ich musste drei Jahre (!!) darum bitten, meinen Beitrag von Studentin auf Lehrerin zu erhöhen... Danach war ich Referendarin, sie haben mich verloren, danach selbes Spielchen, ein Jahr lang darum gebeten, mich als verbeamtete Lehrkraft zu führen. Und ich wurde einem Ortsverein zugeordnet, der weder meinem Wohn- noch meinem Arbeitsort entsprach. Sondern 70km östlich davon. Dies passierte mir 2 mal, und jetzt durfte meine Nichte, Neumitglied seit ein paar Monaten, eine Einladung zur MV eines Ortsverbands ca. 100km südlich unseres Wohnortes.
Meine Versuche, den richtigen Beitrag zu zahlen, landeten nicht im Nirgendwo, ich traf den lokalen Beschäftigten (!!) regelmäßig in Aktivengruppen. Aber er empfand es nicht als wichtig. Mein jahrelanger Versuch, mich eben lokal zu engagieren, scheiterte und wurde abgeblockt (da spielten sicher parteipolitische Spielchen, weil doofe Menschen vermutlich glauben, dass eine Frau das wählt / in der selben Partei ist, wie der Mensch, mit dem sie liiert ist?). und ich hätte mich wirklich sehr gerne engagiert, aber 1) dafür muss ich im richtigen Ort gemeldet sein ("oh sorry, du darfst auf der MV nicht abstimmen") und auch die Einladungen bekommen. So verprellt man Menschen, selbst mich.
Leider hat der Konkurrenzverband, den ich widerum als Arbeitnehmervertretung für mich in Anspruch nehme, mir echt mehrmals schnell und gut aus der Peitsche gerettet und beraten. Nach anderthalb Jahre Doppelmitgliedschaft war ich nicht mehr der Meinung, dass die GEW es "verdient" hatte. Auch Ehrenamtliche sollen gute Arbeit machen, aber in dem Fall lag es an angestellten Beschäftigten. Sei es drum, Amnesty & Plan International freuen sich stattdessen über das Geld, ich kann mit meiner freien Zeit auch andere Sachen anstellen.