Beiträge von chilipaprika

    Es ist ne Vertretungsstelle!
    Sie kann froh sein, dass der Schulleiter ihr nicht sagt „ich beschäftige Sie ab jetzt nicht mehr weiter / ein Jahr lang nichz, weil Sie sich sonst einklagen könnten. Tschüss.“

    das hat doch wenig mit ihrer sexuellen Orientierung zu tun, dass sie - es ist ein Fakt - keine Kinder hat.
    Unglücklicher Satz und menschlich solala, aber wenn es nunmal weniger Stellen gibt als zur Verfügung stehenden Kollegen: irgendein Kriterium wird der Schulleiter anlegen dürfen.


    Diskriminierung wäre "nee, ne Lesbe ist kein gutes Vorbild, Tschüss!"

    Aber ist es nicht so, dass ihr (Sportlehrer) rein theoretisch alles können müsst? Ich meine jenseits von den Wassersportarten, die versicherungsbedingt vll noch ein bisschen krasser drauf, ein Sportlehrer sollte doch immer wieder in der Lage sein, "irgendeine Kampfsportart", "irgendeine Mannschaftssportart", usw...?

    Studienrätin, NRW, LSK 4, verheiratet und kinderlos.
    Stufe bin ich gerade zu faul zu suchen. 2014 Planstelle, ca. 2-3 Jahre anerkannte Erfahrungszeiten als Vertretungslehrerin.
    3422,x Euro netto überwiesen
    PKV 325 Euro. (Risikopatientin)


    Ich werde mich nie beklagen.
    Ich verdiene mehr als meine beiden Eltern zusammen mit ihren beiden besten Gehältern.
    Nach Abzug der PKV fast das Doppelte als meine Schwester, examinierte Sondererzieherin im Frauenheim mit Schichtdienst, die in der Pariser Gegend arbeitet und seit einem Jahr nur davon erzählt, wie glücklich sie ist, dass sie endlich "soviel" verdient, dass sie Urlaub machen kann und ab und zu ins Kino gehen kann.


    DARAN muss ich immer wieder denken.
    und dankbar sein.

    Beispiel der Qualifikationsphase:
    Aufgrund unserer Stundenplanstruktur (bei uns sind die LK-Schienen geblockt und nicht zum Beispiel alle Deutsch-Kurse, alle Bio-Kurse parallel) und sicher anderer Bedingungen (Hallen- und allgemein Stundenpläne), liegen alle Sportkurse überall im Stundenplan und können nicht je nach Sportart angewählt werden, sondern, sie "liegen einfach da im Plan".
    Kollegin A (sorry für die Genderklischees, ist aber so) bietet den Schwerpunkt (oder wie es genau heißt) "Tanzen/Aerobic" an, Kollegin B hat einen Schwerpunkt, wo zumindest "Rope skipping" ein Großteil ist, den Namen kenne ich nicht, Kollege C hat Leichtathletik/Volleyball, Kollege C Kurs 2 hat Leichtathletik/Volleyball, Kollege D hat Basketball, Kollege E hat Fussball. In einem Kurs ist ein bisschen mehr Variation, weil die Sport-Abiturienten drin versammelt sind.


    und kommt jetzt nicht auf die Idee, dass eine großartige Abstimmung stattgefunden hat. Es sind nicht nur Mädchen in den Kursen A und B, die Jungs sind voll genervt und wechseln den Kurs, wenn sie können (müssen vll dafür Bio durch Chemie tauschen, machen sie aber zum Teil). und die tanzenden Mädels sind total happy. Die nicht tanzenden Mädels sind genauso genervt.
    Selbes Szenario in den anderen Kursen, natürlich.
    Neben dem Schwerpunkt wird auch was Anderes gemacht, aber halt nur ab und zu und für minikurze Reihen.


    Ich bin übrigens keine Sportkollegin und maße mir nicht an, da ein Urteil zu bilden. Scheinbar ist diese Schwerpunktbildung curricular gewünscht, hat mir ein nicht besonders begeisterter Kollege mal erzählt. Ebenfalls würde ich - wäre ich eben Sportlehrerin - sowas von frustriert durch den Tag laufen, dass ich auch verstehen kann, wenn ich wenigstens etwas machen kann, was mir gefällt.
    (ich laufe oft in meinen Freistunden mein eigene Laufeinheit auf der Bahn und bin immer wieder überrascht, wie lange man als 16-jähriger zum Umziehen braucht, wie wenig Runden man in 30 Minuten schaffen kann alternativ wie wenig 100 Meter man überhaupt startet und wie früh die Sportstunden wieder vorbei ist...)
    Ich war als Schülerin voll genervt, dass ich (zum Beispiel im Abijahr) Laufen (Ausdauer oder Sprint), Judo, Volleyball und Tischtennis machen musste, bin aber froh, dass ich eben unterschiedliche Sportarten kennenlernen musste. an meiner Schule ist die Sportartvielfalt entweder von der Lehrkraft abhängig (mir fallen da 3 KollegInnen ein, wo ich sicher bin, dass da viel Vielfalt in der Mittelstufe verpflichtend durchlaufen wird) oder von vielen Lehrerwechseln...


    aber es ist nur der Einblick in eine Schule.
    (und mein Verständnis der Oberstufenvorgaben)

    „Schön wär‘s“, wenn ich sehe, was meine KollegInnen / SchülerInnen machen (müssen).
    Je nach Kurs haben die Fussballer oder die Tänzer echt die A-Karte gezogen... (‚Schwerpunktprofil‘)
    Und zwar nach Wahl des Lehrers...

    Dann unterschreib den Zettel eben nicht und verlange, dass das Kind wieder zur Schule gebracht wird.


    Wie weit ist denn der Weg vom Bahnhof bis zur Schule?


    (Wir haben keinen Hort und bei uns sind die 5.-Klässler Gymnasiasten, aber ohne Unterschrift eines Elternteils müsste ich auch den Weg vom Bahnhof bis zur Schule mit den paar SchülerInnen zurücklaufen. Vielleicht ab Klasse 8 dürfte ich eigenständig beschließen, dass es woanders endet.
    Etwas Anderes wäre es, wenn das Ende der VEranstaltung NACH regelmäßigem Schulschluss wäre. Aber sonst müsste ich zumindest das Angebot machen, zurück in die Schule zu gehen (zur Lernzeit oder Schulbus)


    chili

    ich habe keine Ahnung von Schleswig-Holstein, aber nur so als Richtwert.
    Bei uns (NRW) haben sich einige KollegInnen entfristen lassen. Eine Kollegin kam auf 12 nahtlose (das war ein seeeehr wichtiges Kriterium!) Jahre und entscheidend war vor Gericht aber insbesondere, dass sie zum Teil 3-Tage-Verträge bekommen hatte.
    Ein anderer Kollege ist auch nach ca. 10 Jahre entfristet worden.


    5 Jahre sind vielleicht also nicht unbedingt viel im Vergleich.
    Dein Abschluss könnte auch eine Rolle spielen. Hast du ein 1. Staatsexamen und nur kein Ref gemacht?
    chili

    Was man hier so liest... Jessas Maria und Josef.


    Eine letzte Stunde einer (nicht Grundschul/Unterstufen) Klasse am Nachmittag noch kurzfristig vertreten lassen... wer denkt sich sowas aus? Ist das für die Statistik oder was soll der Quatsch?

    wir sind halt eine "verlässliche" Ganztagsschule.
    und wenn aufgrund des mündlichen Abiturs (ein Tag ist komplett geblockt und für die SchülerInnen frei, ein Nachmittag aber für die restlichen Prüfungen) zuviele Kollegen vertreten werden müssen, dann gibt es quasi eine Hysterie, dass es doch nicht geht und man schreibt quasi einen Elternbrief, dass absolut ausnahmsweise alle 9er an DIESEM einen Mittwoch (an dem voraussichtlich 32 Grad im Schatten sein werden) nach der 6. statt nach der 8. Schluss haben. Die Eltern müssen unterschreiben, und wenn sie wollen, können die 9er trotzdem in der Schule und gesammelt von einer Parallelaufsicht vertreten werden.
    absolut lächerlich.
    Das war bei mir in der Schulzeit der Hit des Monats, wenn mal die letzte Stunde ausgefallen ist und man nach Hause durfte...

    wahrscheinlich ist die Betonung auf "unbezahlt".
    Ich frage mich, ob die Gesamtschulen vielleicht einen besseren Personaltopf haben (also nicht nur wegen dieser Diskussion, sondern allgemein ist mir aufgefallen, dass an Gesamtschulen einige Sachen bezahlt / angerechnet werden, die zumindest bei uns undenkbar wären).


    Wir sind im gebundenen Ganztag und bei uns wird sogar die 9. Stunde vertreten, die für die Mittelstufe nur eine freiwillige Lernzeit ist.

    also es gibt durchaus Schulen, an denen der Vertretungsplaner so handelt, als sei es sein Geld, das er nicht ausgeben will, bevorzugt nur VZ-Leute einsetzt, diese aber nur bis 3 Stunden im Monat , aber tunlichst die 4. Stunde vermeidet.


    An SOLCHEN Schulen gibt es nunmal eine ungerechte Behandlung.


    und dass an deiner Schule die Projektwoche nicht anders zu regeln ist, liegt an eurer Schule und nicht an allen Vollzeitkräften Deutschlands.

    Ich möchte mir nur nicht vorwerfen lassen, ich hätte weniger Vertretung als die Vollzeitkollegen auf deren Kosten. Nein, ich habe genau halb so viel, weil ich auch halb so viel Geld bekomme. Das ist einfach nur gerecht.

    Es ist nicht das Thema, aber man sollte auch nichts Falsches rumstehen lassen...


    Dir ist aber schon klar, dass du als Teilzeitkollegin JEDE einzelne Vertretungsstunde bezahlt bekommst, die du machst und dass du sogar für jede Stunde einen höheren Satz bekommst? Sprich: es ist einer der wenigen Momente, wo sich Teilzeit lohnt. Bis zum Erreichen der Vollzeitstundenzahl werden die Vertretungsstunden für die Teilzeitkollegen bezahlt, als seien es ganz normale Unterrichtsstunden. Bei Vollzeitkollegen gibt es einen gewissen, festen (witzigen) Satz, der aber - wie du es gesagt hast - nur in Kraft kommt, wenn man tatsächlich 4 Stunden im Monat vertritt.

    Bei uns gibt es eben Vertretungsbereitschaften.
    (Nein, sie werden nicht bezahlt, aber damit kommen wir 1000mal besser zurecht, als mit dem alten Vertretungs"konzept", wo man sich verstecken musste, wenn der Vertretungsplaner durchs Lehrerzimmer lief).


    Ich habe insgesamt 5 VBs (auf 2 Wochen verteilt).
    Einmal 7./8. Stunde, obwohl ich nach der 6. Schluss habe. Wenn Vertretung anfällt, bleibe ich (und die Stunden sind natürlich Mehrarbeit), wenn nicht, gehe ich weg.
    Sonst sind die 3 anderen 3 Stunden in Springstunden eingebaut. Wenn bis zu einer bestimmten Uhrzeit nichts auf dem Plan steht, ist es okay, wenn ich nicht im Lehrerzimmer warte. (ich habe zum Beispiel zwei VBs in der 8. Stunde. Da die 8. Stunde immer der 2. Teil einer Doppelstunde ist, darf ich in der 7./8. Stunde spazierengehen, wenn zu Beginn der 7. Stunde kein Kollege umgekippt ist und sich spontan krank gemeldet hat.


    Unser Stundenplan geht JEDEN Tag von 7.50 bis 16.35. Da würde ich aber was husten, wenn ich IMMER zur Verfügung stehen müsste. Nicht umsonst gibt es ja eine Ladungsfrist für Konferenzen...

    Und stellt euch mal vor, ich habe als Vollzeitlehrkraft eine 10-stündige Pflichtfortbildung, obwohl ich an dem Tag nur 2 Stunden hätte, an den 4 weiteren Tagen also tatsächlich 24 Stunden...
    Meine 12-Stunden-Kollegin hätte an dem Tag 6Stunden. Immer mehr Präzens, aber verhältnismässig viel weniger Arbeit/ Unterricht in der Woche.


    Pflichtdienstveranstaltungen und -fortbildungen haben Nachteile, aber das Ganze immer so zu schildern, dass es ausgerechnet immer der freie Tag aller Teilzeitkräfte ist und Vollzeitkräfte gar besser rauskommen, löst das Problem nicht und hilft nicht dabei, das Verständnis der Kollegen für die tatsächlich (auch dadurch) entstehenden Probleme zu schärfen.

Werbung