Beiträge von chilipaprika

    (wieder) entdeckte Super-Fähigkeit:
    Ich glaube, ich hätte bei den Sitzplänen der letzten 8 Jahren eine mindestens 50% Erfolgsquote. Bei ca. 6 Lerngruppen pro Jahr.

    (aber ich kann auch Sitz- und Stundenpläne meiner Schulzeit (länger als 8 Jahre her) )

    Fazit: man braucht keine Gesichter erkennen: Blinde "hören" besser, Tauben "sehen" besser, jede*r* schafft es, jedem/jeder SuS die Rückmeldung und Förderung zu geben, die er/sie verdient.

    *selbst Armin Laschet den Studis, die NICHT da waren. Haha :D

    Mit "nur" 6 Lerngruppen, was bei VZ-Lehrer**innen echt wenig ist, kam ich in einem Jahr auf fast 150 SuS.
    Ich brauche (trotz 4stündiger Fächer) bis zu den Herbstferien in großen Klassen, nach den Herbstferien stocke ich wieder.
    Aber: Ich habe auch SuS, die ich zum Teil 5-6 Jahre im Unterricht (vielleicht ein Jahr Unterbrechung) hatte, Namensdreher, die mir so peinlich sind... Ich weiß ganz genau, dass Maria einen älteren Bruder (nicht auf der Schule) hat, ihre Eltern geschieden sind, sie einen Hasen hat, sie reitet und tanzt, liebt Mathe und singen, überall tolle Noten schreibt, usw... Ich weiß genau, dass Stefanie neben ihr zwei kleine Schwester hat, wo sie wohnt, sie schwimmt und einen Hund hat, ich weiß, dass sie bei mir nie ganz genial sein wird, aber eine der nettesten Schler*innen ist, so bemüht und sozial und die beste Freundin von Maria ist. Aber wenn ich eine aufrufe, dann 50:50 mit dem falschen Vornamen. Deren Fehler: nebeneinander sitzen und beide blond. Wow... und wenn der Namensdreher drin ist, ist er drin. In der selben Lerngruppe dasselbe bei zwei Jungs.
    Wenn ich dann eine einstündige "Lernzeit" habe und dann nichts über das Kind weiß... dann gebe ich auf und verlange Namensschilder und einen festen Sitzplan. Ich kann nämlich spätestens nach 3 Wochen den Sitzplan auswendig in jeder Klasse. Ob das jeweilige Kind eine Brille trägt, oder das Kind auf dem Schulhof erkennen? Fehlanzeige... aber wenn ich die kritische Phase der Herbstferien überstanden habe, ist alles gut.

    Ich sehe das Studium und Leben im Ausland und die Entfernung zur Familie als eine grandiose Chance :-D, aber ja, du hast es erkannt: das muss doch jede*r für sich selbst sehen, was ihm /ihr passt. Das Studium dauert 4 oder 6 Jahre, da kannst du auch hauptsächlich nur 2-3 mal im Jahr nach Hause. Oder hast du vor, alle Semesterferien (falls es welche gibt und sie nicht mit Klausuren und Praktika hin und her gepflastert sind) in NRW zu verbringen? Das ist Zeit genug, um zu sehen, ob dir dieses Leben gefällt.
    Klar ist Österreich ganz weit weg, aber NRW ist auch groß und je nach Studien-, Ref- oder Berufsort stehst du auch nicht um die Ecke.

    Es gibt auch mal Anerkennungs-Maßnahmen für "fertige Lehrer*innen" aus anderen Ländern. Sie laufen nicht das richtige Referendariat durch. Ich habe keine Ahnung, ob du mit deinem MEd in Österreich fertig wärst oder noch eine Art Referendariat machen würdest. Aber selbst wenn du fertig wärst (und ein Referendariat gemacht hättest), würde es lange nicht anerkannt. Ich kenne Leute, die nach 10 Jahren Berufstätigkeit im Heimatland in Deutschland eine solche Maßnahme durchlaufen mussten.

    Ach ja, die Frage mit dem Referendariat: sie stellt sich gar nicht. Entweder wird dein Master als Master aber nicht vollständiganerkannt und du musst als Bildungsausländer (komisches Wort, da du vermute ich Bildungsinländer beim Abitur bist und nur Bildungsausländer vom Studium her) in eine Anerkunngsqualifikation usw.. oder du machst ein paar Studienanteile an der Uni nach.
    Oder dein Studium wird eben nur für eine Anerkennung zugelassen.

    mit 2 Semestern mehr Regelstudienzeit als in NRW hast du natürlich Puffer und Chancen, aber warum nicht jetzt sofort wechseln?

    Kann man, wenn man den Bachelor in Österreich gemacht hat, wohl ohne Probleme und ohne Zeitverzögerung in den Master in Deutschland einsteigen?

    nein.

    Kann man, wenn man den Bachelor in XY gemacht hat, wohl ohne Probleme und ohne Zeitverzögerung in den Master in ZZ einsteigen?

    Es ist zwar oft aus dem Ausland einfacher als aus der Nachbarstadt, aber bei Lehramt doch nicht.
    Schau dir die Modulhandbücher der deutschen Uni, die für dich in Frage kommt und diejenigen deines Studiums.
    -> Wieviele ECTS hast du pro Fach? auf welche Module?
    Beispiel: Wenn du Mathe Algebra 1 mit 8 ECTS in Ö machst, kann es sein, dass dir die 6 ECTS anerkannt werden (realistisch), könnte aber auch sein, dass es eine Multiple Choice Klausur war und die deutsche Uni sagt: nachmachen... (weniger wahrscheinlich).
    Dass aber beide Studiengänge "genau" oder "sehr weitgehend" die selbe VErteilung und sehr ähnliche Anteile hat: könnte schwer sein. Schon alleine der Titel "Sekundarstufe Allgemeinbildung" spricht nicht dafür. Hast du 2 Fächer? und wieviel Praxis?
    Im schlimmsten Fall kann es sein, dass du gar nicht mal in den Master kommst und Sachen nachholen darfst, sondern im Bachelor bleibst.

    Zustimmung für die Einstellung, aber:

    Ganz ehrlich da würd ich lieber Kassiererin werden.

    arbeite bitte hier an deiner Haltung. Kassierer*in ist kein einfacher Beruf, und ein Beruf, für den man auch viele Fähigkeiten braucht. Es ist nicht das, was man macht, und was niemand will.
    Chili, in der Kindheit durch Sprüche wie "du musst in der Schule gut arbeiten, sonst wirst du Kassiererin" traumatisiert und immer noch schockiert darüber, was es über einen aussagt, wenn man es sagt und denkt.

    Sek1-Stellen am Gym in NRW gibt es nicht mehr oder sie sind (besetzt) auslaufend.

    Laufbahnwechsel sind wirklich sehr komplex, da würde ich lieber die Energie in Theo1 investieren oder mich mit den Sek 1 -Schulformen ‚abfinden‘ (keine Wertung, sondern nur, weil es für den TE ein Kompromiss zu sein scheint)

    In den Klassen meiner Geschwister wurde auch noch an den Ohren gezogen und sie fanden das irgendwie normal. Waren meist bestimmte Jungen, die das betraf. In der Ecke gestanden wurde auch noch.

    Aber fesseln hat so was bewusst Kontrolliertes, Entwürdigendes, Sadistisches, schrecklich. Geht ihr das heute noch nach?

    So schlimm und traurig es klingt: ich habe noch nie mit ihr darüber gesprochen, aber ich glaube (ohne meine anekdotischen Evidenzen verallgemeinern zu wollen), dass wir einer Generation angehören, die an der Kippe ist und deswegen eher im Konflikt ist. Ich glaube / vermute, dass die Kippe in Deutschland früher kam (also was Erziehungsfragen und körperliche Ertüchtigung als Erziehungsmaßnahme angeht). Die Aufarbeitung ist im Einzelnen und in einer besseren Erziehung.

    Aber back to topic: meine Schwester ist immer mehr tatowiert :) und es steht ihr ziemlich cool. Am Anfang nur da, wo man es nicht sehen konnte, wenn sie es nicht gewollt hätte und dann beschlossen, dass es ihr egal ist. und vielleicht wird sie auch mal Dozentin / Lehrkraft.

    KONZENTRATION!!! Wenn sie sich nicht beruhigt, wird nichts aus ihr (nebenbei gesagt, meine Schwester war unter den Klassenbesten, wenn man das in der 2. Klasse sagen kann. Ach ja, es war in der 2. Klasse). Aber sie war nicht die einzige Betroffene. Ende der 80er Jahre, Lehrerin um die 50, es war zwar Anlass für "Hoffentlich kriegen wir die andere Lehrerin"-Geflüster (die zog nur an den Ohren), aber kein Grund zu Mahnung oder richtiger Beschwerde.
    Meine Mama hat zwar gemeckert, aber auch das gemacht, was man in der Zeit gemacht hat "es wird wohl Gründe haben, benimm dich besser".

    1991 westlich des Rheins für die Vor- und Grundschule, 2000 explizit für die Sekundarstufe.
    Ich habe also auch in den 80ern (und 90ern auch) eine Menge gesehen. Keine Lineale, aber meine Schwester wurde schon mit Kabelbinder an ihrem Stuhl gefesselt (zu viel Bewegung), an die Ohren oder Haaren ziehen, ein paar Klapse habe ich definitiv auch gesehen...


    Aber in der Familie ist der "Klaps auf dem Po" (der auch woanders im Körper sein darf, aber es gibt quasi jeweils ein neues Wort dazu) .... Achtung ... 2019 verboten worden ;)

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