Beiträge von chilipaprika

    Ach... es geht doch nicht darum, Deutsche einzustellen! es sind einfach bilinguale Klassen. Dass es im Grenzbereich natürlich viel mehr davon gibt, ist klar.
    Ich kenne mich nicht sooo gut aus, aber kein Teil von Brandenburg oder Sachsen war jemals in polnischer oder tschechischer Hand? Dafür gibt es Sorbisch-Angebote ;)

    Also, dass nicht mehr alle Stellen besetzt werden, bezieht sich auf ganz Frankreich. Also auch Mathe und so.
    Aufgrund des Ein-Fach-Systems gibt es auch keine Verschiebungen im System.
    Frankreich ist in sehr vielen Regionen bildungspolitisch wie in Berlin: wer sich das vorstellen kann, darf ran :(

    Chili

    Ach so: und die Leute kennen es nunmal nicht anders. Der Mindestlohnsektor ist in Frankreich sehr groß, der soziale Kahlschlag und die "Jugend- bzw. Absolventenarbeitslosigkeit" sind folgenschwer...
    Klar, wer sich informiert, oder bei großen sozialen Aktionen wird immer verglichen, dass es woanders besser ist, aber: es gibt keinen vergleichbaren Markt in Frankreich.

    Wenn es aber für französische Verhältnisse so mega schlecht wäre, dann würde dort wohl niemand Lehrer werden - oder warum wird man in Frankreich Lehrer, wenn es sich finanziell so gar nicht lohnt? Das würde mich mal interessieren. Sind die alle Idealisten dort?

    dann denk mal kurz nach, wie es dazu kommt, dass soviele Vertretungsstellen ausgeschrieben werden. Also konsequent und nicht nach "Mutterschutzzeiten". und auf Portalen wie "indeed"... Viele Stellen werden gar nicht mehr besetzt.
    Französische Lehrer*innen sind quasi mit Bestehen des Examens auf Lebenszeit verbeamtet. Die Bestehensgrenzen wurden nach unten reguliert, die Plätze werden nicht besetzt, meine Bekannten, die Deutschlehrerinnen sind, arbeiten an zwei oder drei (!!) Schulen mit 25-40Km Entfernung zwischen jeder Schule.

    Es wird tatsächlich kaum noch jemand Lehrer*in, außer die Berufenen. oder die Verzweifelten (aus verschiedenen Gründen: was machst du mit einem Deutschstudium und 10 Jahren im Schuldienst?)

    (ich werde keine Diskussion mit meinen Bekannten und Freunden starten, aber tatsächlich überrascht es mich nicht besonders, dass sie es nicht im offiziellen Rahmen machen.
    und wenn ich ehrlich bin, kann ich nicht sagen, dass ich mich nur am Gesetz halten würde, wenn ich es ähnlich einschätzen würde bzw. die Möglichkeit hätte)

    gut, ich _glaube_ tatsächlich, dass es in RLP ganz normal möglich ist, sich abzumelden, weil ich tatsächlich glaube, dass die Kids meiner Freunde schon abgemeldet wurden, bevor die Tests da waren.

    Aber das ist das Problem: jedes Bundesland macht es anders, da muss man sich anpassen.
    ICH würde nicht das Kind dafür "bestrafen", dass es nicht da ist, würde aber auch nicht eine Riesen Mehrarbeit auf mich nehmen. Arbeitsblätter, ggf. je nach Alter einen Anruf oder ein kurzes Video drehen, das an mehrere SuS gehen kann, oder eine kurze Videokonferenz zu einem abgesprochenen Zeitpunkt (weil es so viel schneller geht zu erklären, was gemacht werden muss), eine gute Woche wünschen (je nach Zeitrhythmus, Alter und Fach) und gut.

    Vielleicht wäre es hilfreich, nicht alle in den selben Sack zu werfen.

    Es gibt Impf-/Test-/Maskenverweigerer*innen auf der einen Seite und auf der anderen Seite auch Menschen, die eben den Maßnahmen nicht vertrauen. Und sorry: hier geht es die ganze Zeit darum, dass wir Lehrer*innen mit den Schutzmaßnahmen nicht zufrieden sind und uns Sorgen machen. Dann können wir doch den Eltern gönnen, die für sie richtige Entscheidung zu treffen, indem sie ihr Kind nicht in die Schule schicken.
    Ob sie dann besondere Ansprüche jenseits von Arbeitsblättern stellen dürfen, ist vielleicht eine andere Frage. Aber schließlich geben wir Kindern, die krank sind oder in Quarantäne auch Materialien, oder?
    Mein Bekanntenkreis ist anekdotisch, aber studienbedingt noch viel in RLP und dort haben gerade alle Eltern ihre Kinder aus der Schule herausgenommen und die Betreuung anders organisiert, weil sie sich zu viele Sorgen machen. und die paar Lehrer*innen aus RLP, die ich kenne, geben auch nicht das Bild ab, dass sie es nicht nachvollziehen können (die mit Grundschulkindern haben sie auch herausgenommen)

    Die ausgeschriebenen Stellen sind Primarstellen -> 27 Stunden als Vollzeit (und es sind 27 Zeitstunden)

    Vertretungslehrkräfte (und sowieso sehr selten in der Primarstufe) bekommen keine Zuschläge.
    Zuschläge gibt es für eine Klassenleitung, Brennpunkt, usw... (und die übrigens werden nur in den Monaten bezahlt, wo es Schule gibt... haha)
    Wie kommst du denn auf 5000 Euro? Das höchste ohne Zuschläge sind die 3889 ohne Zuschlag. Selbst für fest angestellte KuK sehe ich keinen Weg, wie du an die Summe kommst (die aufgeschriebenen Zuschläge schließen sich aus und der Zuschlag für "Abgeordnet als Oberstudiendirektor im Ministerium ist wohl kein Maß)

    (und die Zuschläge sind ja Brutto-Jahreszuschläge)

    Vertretungslehrkräfte bekommen die Sommerferien nicht bezahlt.

    Die Lohnsteuer von ca. 50-60 Euro habe ich oben abgezogen, wäre natürlich bei steigendem Lohn höher, mit einem Kind niedriger (auch auffällig, dass man als Lehrer mit Kind in Frankreich sehr viele Jahre keine Lohnsteuer zahlt, weil man zu arm dafür ist...), also 1500 Eur netto (nach Abzug der Krankenversicherung-Ergänzung) finde ich trotz Ferienregelung echt nicht attraktiv.)

    Ich bin wirklich die Erste, die immer dafür argumentiert, solche Erfahrungen mitzunehmen und auch mal im Ausland und so, aber dessen muss man sich bewusst sein. Auf dem Dorf mag man davon leben können, in Straßburg wird es eng.

    2 067 € ist das Bruttogehalt einer Vollzeitstelle im Elementarbereich (27 Zeitstunden). Einige der hier inserierten Stellen sind 50%-Stellen.

    https://www.education.gouv.fr/la-remuneratio…nseignants-7565

    Brutto 2067 Euro entsprechen laut Rechner 1612 "netto", vor Steuern, ca 50 Euro weniger "nach Steuern", wobei die Krankenkasse noch nicht vollständig abgezogen ist.
    Für eine Vollzeitstelle ohne die Sommerferien für die Vertretungslehrer*innen.

    Ach und natürlich: im Elsaß kann man zwar besser essen als auf der deutschen Seite der Grenze (mjam mjam, Froschschenkel und Schnecken jeden Mittag..), günstiger leben aber nicht.

    Sorry, es nervt, du hast keine Idee, wer wie womit zufrieden wäre.
    Klar würde ich nicht jetzt "einfach so" 400 Euro von meinem Gehalt abgeben. Obwohl ich hier und da so finanziere, dass ich einiges von meinem Gehalt abgebe.
    Ich habe in der festen Überzeugung studiert, E13 zu bekommen (und fand es schon viel) und am Tag meines Amtsarztbesuchs erfahren, dass dies womöglich nicht der Fall sein wird.

    Ja, ich wäre mit E13 dauerhaft genervt, im Vergleich zu den A13-ler*innen im Kollegium. Aber trotzdem könnten sie nichts dafür.
    (und ich wusste: ich werde vermutlich nicht Vollzeit bleiben. Lieber 2/3 von E13 als 6 Korrekturgruppen. Vielleicht ist es auch für dich einen Weg: Erkauf dir Freizeit, die dich glücklich macht.
    Oder: beziehe deinen Sonderpädagogikkumpel so ein, wie du der Meinung bist, dass er es sein müsste. Womöglich ist er a)) entweder sehr sehr sehr genervt von dir, b) langweilt sich und fragt sich auch, warum er im Studium Sonderpädagogik hatte, wenn er jetzt Grundschularbeit macht und fühlt sich ob seiner höheren Besoldung schlecht.)

    ich habe keine berufliche Fachrichtung (obwohl ich glaube ich ein Fach "fast umwandeln" könnte, aber sonst wenig-stündige Fächer oder Fächer, die nicht unterrichtet werden.) Deswegen kommen für mich alle BKs in der unmittelbaren Nähe (ich wohne neben einem :-D) nicht in Frage, ich will ja nicht in der kaufmännischen Ausbildung landen und nur noch Deutsch unterrichten. Jaja, Ansprüche ich auch :D Zum Glücklich sein gehören nicht nur die SuS und die KuK, sondern auch ein bisschen meine Fächer ;)

    ja, natürlich, keine Frage, der Stress im Stundenplan ist aber unverhältnismäßig (wann besuchst du denn deine Reffis, wenn du eh am Seminartag frei im Stundenplan hast aber die Reffis logischerweise an dem Tag keine Schule haben).
    Es ging nicht um "ist es ein interessanter Schritt", sondern "Erklärung, warum es für bestimmte Schularten einen Mangel gibt". Manchmal die mangelnde finanziell attraktive Beförderung, manchmal eine Abwägung der Bedingungen.

    Gilt das in Sachsen für alle Fachleiter?

    Wie ist das in NRW? kleiner gruener frosch weißt du das?

    Würde mich im Vergleich tatsächlich mal interessieren.

    Ich habe eine "Fortbildung/Vorbereitung" der BR zum Bewerbungsverfahren für FL besucht (die Hälfte ist schon im Verfahren oder kurz davor, die andere möchte gerne gucken, ob der Job was für einen ist).
    Mangel an Bewerber*innen gibt es (oh Wunder) an Grundschulen und Sek1-Schulen. Denn (oh Überraschung): dafür gibt es keine Beförderung.
    Ein Beförderungsamt ist es nur bei Gym/Ges und BK, selbst bei Förderschule bin ich noch unsicher, da war nur einer dabei. und Überraschung: am Gym/Ges gibt es keinen Mangel an Bewerber*innen, am BK schon. Neben dem "Grundmangel" an Fachkräften in bestimmten Fächern, gibt es 1) genug andere Beförderungsmöglichkeiten vor Ort UND (hängt zusammen) 2) der BK-Fachleiter fährt wirklich viel viel mehr als am Gym durch die Gegend UND 3) durch die kleine Anzahl an betreuten Reffis bzw. OBASler*innen fällt die Zahl an ENtlastungsstunden zu knapp, so dass man selbst noch viele Stunden unterrichtet (bis man irgendwann doch ganz viele andere Jobs übernimmt: der FL hat dann auch Leute im PS, vielleicht auch Schulungen und FoBis, usw.. aber bis dahin heißt es vll 20 Stunden unterrichten, 2 OBASler*innen 60km weit weg und ein Seminar vorbereiten.

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