Beiträge von Sarek

    In unruhigen Klassen gilt bei mir die Regel: Die Wiederholung (z.B. In Form der Abfrage) ist eine mündl. Wiederholung für die ganze Klasse. Wer an der mündl. Wiederholung wegen Schwätzen/Fremdbeschäftigung usw. nicht teilnimmt, wiederholt schriftlich. Sprich, der Schüler schreibt jetzt sofort den Hefteintrag der letzten Stunde ab. In der Regel schafft man das nicht in dieser Phase und muss es zuhause fertig schreiben und nächste Stunde abgeben. Zu Beginn erkläre ich diese Regel und rufe dann dann die betreffenden Schüler auf. Wenn die Regel bekannt ist, rufe ich nur noch die Schüler auf und mache mit dem Finger eine Schreibgeste. Von meiner Seite aus also keine große Störung/Unterbrechung des Unterrichts.
    Egal, was du machst, sei konsequent und belasse es nicht nur bei Ermahnungen. Ziehe das, was du ankündigst, auch durch. Bei mir bedeutet dreimal vergessene Hausaufgabe einmal Nacharbeit am Nachmittag incl. Hinweis an die Eltern.


    Sarek

    Ich habe in einigen Fällen auch der betreffenden Schülerin in einem Einzelgespräch versprochen, dass ich die nächsten zwei Wochen von ihr auf keinen Fall eine mündliche Note machen werde, so dass sie sich beruhigt melden kann ohne die Angst haben zu müssen, dass eine falsche Antwort sich negativ auf die Note auswirken könnte. Damit sollten sie wieder Sicherheit bekommen. Bei einigen hat das funktioniert. Ansonsten auch ähnliche Hinweise wie oben genannt. Ich mache das in Form eines Vertrags: Der Schüler verpflichtet sich, sich jede Stunde mindestens dreimal zu melden. Und sei es nur, um eine Frage zu stellen. Ich verpflichte mich im Gegensatz, ihn davon mindestens zweimal dranzunehmen. Mal funktioniert es, mal nicht. Auch hier gibt es nicht das Patentrezept, das bei jedem Schüler funktioniert.
    In der Note 2 bei der schriftlichen Arbeit sehe ich kein Problem. Es gibt immer wieder Schüler, die tatsächlich so schüchtern/gehemmt sind, dass sie mündlich vor der Klasse kaum ein Wort herausbringen, aber schriftlich durchaus gut sind. Wir hatten sogar schon einen Schüler mit ärztlich attestiertem selektivem Mutismus, der sogar im Kolloqium die Antworten schriftlich geben durfte.


    Sarek

    "Stunde 1: Evolutionstheorie von Darwin

    • Die Evolutionstheorie
    • Natürliche Selektion durch biotische und abiotische Faktoren

      • Grundlagen: Individuelle Variabilität; Überproduktion der Nachkommen
      • Folgen der Selektion
      • Neubildung von Arten
      • Erklärung folgender Begriffe: Selektion, Population, Genpool, Gen, Allel, Fitness
    • Stichwort: Survival of the fittest
    • Beispiel anhand von Giraffen, Finken,…"

    Nimm nur die Giraffen. Die langen Hälse sind am einfachsten nachzuvollziehen. Die Darwin-Finken sind eine eigene Stunde über die adaptive Radiation und haben in der Einführung zur Evolution nichts verloren.
    Population, Genpool, Gen, Allel, Fitness: Vergiss diese Begriffe in der Stunde über Darwin. Darwin selbst kannte diese Begriffe nicht (bis auf Population vielleicht), sie gehören zur erweiterten Evolutionstheorie. Das sprengt deine Stunde. Ich packe in eine Stunde die Evolutionstheorien: Cuvier (Katastrophentheorie) aus historischen Gründen, Lamarck und Darwin. Letzteren mit den Faktoren Überproduktion an Nachkommen, Variabilität der Nachkommen (die Gründe der Variabilität sind später eine eigene Stunde), Selektion (Schlagworte "struggle for live" und "survival of the fittest"), Vererbung dieser Eigenschaften und kurz das Aktualitätsprinzip (die Vorgänge finden auch heute noch statt).
    Wenn du dann die synthetische Evolutionstheorie mit ihren Faktoren bringen möchtest (Rekombination, Mutation, Wirkungen der Selektion etc.), gehen dafür die Stunden 2 - 4 drauf. In diesem Zusammenhang käme die Einführung/Wiederholung der Begriffe Population, Genpool, Gen, Allel, Fitness. Es bringt nichts, die synth. Theorie kurz anzureißen und auf später zu verweisen, da sie als Grundlage für die Artbildung und auch im Zusammenhang mit der sexuellen Selektion benötigt wird.



    Sarek

    Ich sehe in der gesamten Situation keinen Kontrollverlust über die Klasse. Es war eine Handvoll Schüler, die auf die Maßnahme nicht so reagierten wie erhofft. Lehrer wird in Folge für einen Satz mal etwas lauter und ungehalten, danach ist es in der Klasse ruhiger und der Unterricht geht weiter. Das ist eine völlig normale Situation, wie sie täglich in zig Unterrichtsstunden auftritt.
    Egal, wie toll und motivierend meine Stunde ist und wie sehr ich das Classroom Management beherrsche, es gibt immer wieder mal Schüler und Situationen, wo meine Maßnahme nicht auf Anhieb fruchtet. Vielleicht hatten die Schüler auch gerade mal einen schlechten Tag, weil zuvor eine Schulaufgabe herausgegeben wurde, bei einem der Hund gestorben ist, einer sich frisch verliebt hat oder was sonst alles passiert ist. Das ist Teil des Menschseins und auch des Unterrichts.


    Sarek

    Diese Evolutionsfaktoren gehören zur erweiterten Evolutionstheorie, die auf der von Darwin aufbaut. Also müssen die Schüler vorher Darwins Theorie kennen gelernt haben. Für drei Stunden sind die von dir angesprochenen Faktoren zu viel.
    Rekombination und Mutation - sind diese Vorgänge den Schülern schon aus der Genetik bekannt? Hier geht es vor allem um diese Faktoren als Ursache der Variabilität. Dafür kannst du eine Stunde veranschlagen.
    Selektion: Spontan denke ich hier an die Umweltfaktoren als Selektionsfaktoren, Wirkungen der Selektion: positiv, neutral, negativ. Arten der Selektion: stabilisierend, spaltend, transformierend. Alleine für die Selektion kannst du zwei oder besser drei Stunden veranschlagen. Sexuelle Selektion ist für die Schüler schon wieder recht komplex. Künstliche Selektion durch den Menschen würde ich höchstens kurz als Aufhänger für Selektion heranziehen, da dies mehr in Tierzucht gehört als in die Evolution. Gendrift ist eine weitere komplette Stunde. An dieses Thema Evolutionsfaktoren würde sich die adaptive Radiation (Galapagos-Finken) anschließen.
    Ich kenne euren Lehrplan nicht, beginne aber in der Oberstufe bei Evolution mit Verwandtschaftsverhältnissen und Systematik, dann mit Belegen wie Homologie vs. Analogie, rudimentäre Organe, Fossilien etc. Man kann aber auch mit der Evolutionstheorie anfangen und die Belege im Anschluss bringen.


    Sarek

    Unser Kollegium ist recht groß mit rund 100 Lehrkräften, darunter viele Teilzeitkräfte. Ich habe im Kollegium einige gute Freunde, mit denen ich auch Privates unternehme bis hin zu gemeinsamen Reisen. Mit den allermeisten Kollegen komme ich gut aus und wir sitzen gerne bei Kaffee und Teilchen gemeinsam am Tisch. Einige nerven etwas, aber es gibt keine offenen Feindseligkeiten oder Streitereien.
    Zusammenarbeit - wie es sich ergibt. Eine Kollegin tickt in ihrer Unterrichtsplanung ähnlich wie ich und da tauschen wir gerne Material aus oder überlegen gemeinsam, wie wir eine neue Sequenz angehen. Eine andere hat so völlig andere Konzepte und Vorstellungen, dass ich es mir nicht vorstellen kann, von ihr etwas zu übernehmen.
    Vor allem in der Oberstufe klappt die Kooperation innerhalb der Fachschaft gut. Die Schulaufgaben unserer Kurse stellen wir schon seit Jahren gemeinsam zusammen. Jeder Kursleiter steuert eine oder zwei Aufgaben bei uns eine(r) aus der Fachschaft bastelt daraus eine Schulaufgabe zusammen.


    Sarek

    Informiere dich über die Bausteine des Classroom-Managements:
    Präsenz zeigen, also den Schülern zeigen, dass du über ihr Tun informiert bist. Wenn dir Störungen auffallen, darauf reagieren. Das muss ja nicht immer gleich die Schimpftirade oder Strafarbeit sein. Ich mache in dieser Beziehung sehr viel nonverbal. Auf die Schüler langsam zugehen, sie gezielt anschauen, Gesten in ihre Richtung etc. Bei vielen reicht das schon. Und zwar, bevor die Störung sich weiter auf die nächsten ausbreitet. Oder einfach nur den Namen des Schülers sagen und sofort im Unterricht weitermachen. Viele meinen es ja gar nicht böse und ihnen ist selbst nicht unbedingt bewusst, dass sie gerade stören. Durch deine Zurechtweisungen darfst du nicht selbst zum Störfaktor in deinem Unterricht werden, sprich, der Unterrichtsfluss sollte dadurch nicht (groß) unterbrochen werden. Man kann wunderbar seinen Unterricht halten und dabei auf einen Störer zugehen und ihm beispielsweise das Comicheft etc. wegnehmen ohne viel dazu sagen zu müssen.
    Das ist schon der zweite Baustein Unterrichtsfluss. Wenn du entsprechende Stolpersteine in deinem Fluss hast, führen diese auch dazu, dass die Schüler dadurch abgelenkt werden und du sie erst wieder mühsam einfangen musst. Ich kann eine Minute damit verdödeln, meine Folie herauszusuchen oder den Beamter anzuschalten, ich kann das aber auch ganz nebenbei machen.
    Aktivierung der Schüler, z.B. über die Art und Weise, wie man eine Frage stellt und sie dran nimmt. Z.B. erst die Frage stellen, dann einen Schüler aufrufen. So haben alle das Gefühl, sie könnten nun drankommen. Oder nach der Frage einige Sekunden Pause geben (und die Stille ertragen), damit die Schüler Zeit haben, über die Antwort nachzudenken und sich zu melden. Passende Aufgaben finden (Differenizierung), um Überdruss bei den Schülern zu vermeiden.
    Regeln einführen. Nicht zu viele, vielleicht drei oder vier. Diese aber auch durchsetzen. Das kann ja auch freundlich geschehen. Und vorher Konsequenzen überlegen bei Nichteinhaltung der Regeln.
    Zum Thema Autorität: Da hatte ich im Referendariat ein Schlüsselerlebnis, als ich einen Schüler zu irgend etwas aufforderte (weiß nicht mehr, was es war). Schüler: "Warum soll ich das tun?" Ich bestimmt: "Weil ich es möchte." Und dann hat der Schüler dies ohne weitere Diskussion getan. Ich war über mich selbst ganz überrascht.


    Sarek

    Ich bin ganz überrascht zu lesen, wie viele Jahre manche ihre Klassen am Stück haben. Bei uns ist es üblich, eine Klasse maximal zwei Jahre am Stück zu haben. Generell 5./6., dann möglicherweise in der Mittelstufe wieder zeei Jahre. Häufig aber wechseln die Lehrer einer Klasse, auch der Klassenleiter, wieder nach einem Jahr. In der Oberstufe hat man regulär seine Kurse über die zwei Jahre.
    Ich habe den Wechse ganz gerne im Sinne von neues Jahr, neue Klassen, neue Abenteuer. Bin aber auch froh, eine Klasse zwei Jahre am Stück zu haben, damit ich nicht jedes Jahr alle Klassen neu habe und die Namen nicht kenne. Mehr als zwei Jahre am Stück möchte ich aber eine Klasse nicht haben.
    Als ich 1980 in die 5. Klasse ans Gymnasium gekommen bin, war unsere Klassenleiterin eine Aushilfskraft mit Jahresvertrag, die daher am Ende des Schuljahres wieder ging. Die Lehrerin für Deutsch und Religion war zu Beginn des Schuljahres fortgeschritten schwanger und ab Weihnachten daher auch nicht mehr in der Schule. Deutsch wurde bis zum Halbjahr durch den Schulleiter selbst vertreten, Religon fiel aus, bis wir zum Halbjahr für beide Fächer neue Lehrkräfte bekamen. Kurioserweise hatte ich im Grundkurs Religion in der K12 die gleiche Lehrerin, die nach einigen Monaten krankheitsbedingt langfristig ausfiel, und ein Vierteljahr lang fiel Religion wieder aus, bis wir als Vertretung die gleiche Lehrerin wie damals in der 5. im zweiten Halbjahr bekamen.


    Sarek

    In der 6. Klasse hatte ich in Geographie Frau K., mit der wir als Klasse gar nicht zurecht kamen. Sie wirkte sehr farblos, langweilig und wenig motiviert und wir machten uns wohl das Leben gegenseitig schwer. Bei ihr kassierte ich auch die ersten Fünfer in meiner Schulzeit, da ich nicht gelernt hatte.
    In der 10. wurde sie unsere Klassenlehrerin in Englisch, kam mit uns älteren Schülern aber besser zurecht als vier Jahre zuvor. Beim Verteilen des Zwischenzeugnisses fiel ihr auf, wie schlecht viele in Latein waren, und bot an, den schlechtesten einmal wöchentlich in ihrer Mittagspause Förderricht in Latein zu geben, obwohl das gar nicht ihr Fach war. Da hatte sie unseren ganz großen Respekt. Bis zum Abitur hatte ich Frau K. noch in Geographie und im Englisch-LK und lernte sie in dieser Zeit als warmherzige und unglaublich kluge Frau kennen. Als ich rund 10 Jahre später als Referendar an meiner ehemaligen Schule landete, freute ich mich, sie auch als Kollegin erleben zu dürfen.


    Sarek

    Ich habe mich etwas durch die Seite und die Angebote durchgeklickt. Nicht klar ist mir, ob es dabei nur ums Spielen oder tolle Effekte geht oder ob dabei auch Wissen vermittelt werden soll. Ich habe ke8ne Hinweise gefunden, ob es zu den Experimenten auch Hintergrundinformationen gibt.


    Sarek

    Ich darf es nicht in die Bewertung einfließen lassen, da ich in der Arbeit die Chemie-Kenntnisse des Schülers prüfe, nicht seine sprachlichen Fähigkeiten. Ich kann es bewerten, wenn durch den sprachlichen Murks der Inhalt nicht mehr eindeutig wird. Oder wenn neu gelernte Fachbegriffe falsch geschrieben werden. Wobei ich hier auch differenziere. Wenn Zellmembran der neue Begriff ist und ein Schüler schreibt z.B. Mempran, streiche ich es an, werte es aber nicht als Fehler. Minbran dagegen werte ich als Fehler, da dies schon zu einem anderen Wort geworden ist.
    Sinnlos fühlt sich das Anstreichen der Rechtschreibfehler nicht. Das mache ich fast automatisch, während ich den Text lese. Wenn ich den Schüler zumindest auf die Fehler hinweise, bringt es zumindest gelegentlich doch etwasbei dem einen oder anderen.


    Sarek

    Wenn ich als Fachlehrer eine Arbeit der Schüler korrigiere, streiche ich zwar sprachliche Fehler an, aber sie gehen nicht in die Bewertung ein. Somit hat es für die Schüler außer in den sprachlichen Fächern praktisch keine Konsequenzen und damit müssten sie sich nicht unedingt Mühe geben, die Rechtschreibung und Zeichensetzung zu beherrschen. Ich habe erst die Tage eine Stegreifaufgabe korrigiert, in der der Schüler selbst kein einziges Komma gesetzt hat. Habe ich für ihn gemacht und auch angemerkt, aber das hat keinerlei Auswirkungen auf seine Chemie-Note.
    Im Studium ist es genau so.
    Und dann bin ich schnell in der Situation, dass ich manchmal bei Deutsch-Referendaren Texte korrigiere, dort jede Menge sprachliche Fehler - also mehr als nur mal vertippt - verbessere und mich frage, wie die es eigentlich bei ihren Schülern machen. Wie korrigieren sie deren Zeichensetzung, wenn sie selbst kaum Ahnung davon haben?


    Sarek

    Ich habe zu Beginn jeder Stunde den Sitzplan der Klasse auf meinem Pult liegen und überprüfe automatisch, ob jemand fehlt. Dauert keine fünf Sekunden und das mache ich auch gerne demonstrativ, so dass die Schüler es mitbekommen und niemand uuf den Gedanken kommt, er könne einfach blau machen und man würde es nicht merken.
    Das mache ich auch zu Beginn der Klausur. Während der Klausur zähle ich noch einmal die anwesenden/mitschreibenden Schüler durch und dann gleich nach der Abgabe die eingesammelten Zettel. Vorher verlässt kein Schüler den Raum und das wissen sie auch. Wenn man das mehrere Male durchgezogen hat, laufen im Gehirn diese Routinen automatisch ab und man vergisst sie auch nicht mehr. Und dann ab in die Mappe. Mir passiert es gelegentlich mal, dass mir eine Arbeit während der Korrektur in einen anderen Stapel rutscht oder in der Mappe unter einem Zettel bleibt, aber bisher ist sie nach einer Minute Suchen wieder aufgetaucht.


    Sarek

    du wirst doch jetzt nicht ernsthaft die Schülerbenotungen mit der Referendarsbewertung hinsichtlich Objektivität und Transparenz vergleichen wollen? Das eine hat mit dem andern ja gar nichts zu tun. Schüler liefern schriftliche Arbeiten ab, die - für jeden einsehbar - nach klaren Kriterien bewertet werden. Wenn du hier als Lehrer Mist baust, stehen ganz schnell die Schüler/Eltern/Kollegen/Schulleitung auf der Matte.

    Das eine hat mir dem anderen sehr viel zu tun. Nur ist im Referendariat die Aufgabenstellung weitaus komplexer als für einen Schüler während einer Abfrage oder Schulaufgabe.
    Schüler liefern nicht nur schriftliche Arbeiten ab, sondern das Mündlche gewinnt auch in der Bewertung mehr und mehr an Bedeutung. Schüler werden abgefragt, man macht Unterrichtsbeitragsnoten („Mitarbeitsnote“), Präsentationen werden benotet oder die Ergebnisse der Gruppenarbeit. Nicht zu vergessen mündliche Abschlussorüfungen. So klar wie erwünscht sind da die Kriterien auch nicht, auch wenn man seine Liste mit den Kriterien vor sich hat und abhakt. Völlig frei gesprochen oder doch nur überwiegend frei?
    Ebenso bei schriftlichen Arbeiten. Natürlich habe ich vor allem in meinen Sachfächern den Erwartungshorizont neben mir liegen und muss dennoch bei jeder Arbeit entscheiden, ob ich den unklaren Ausdruck eben nur als unklaren Ausdruck unterringele oder ob mir das ZU unklar ist und ich daher Punkte abziehe.
    Ich prüfe auch Referendare mündlich im zweiten Staatsexamen im Kolloquium und bin bei der Notenfindung selbst überrascht, wie sehr der andere Prüfer und ich uns bei der Note immer einig sind. Uns bleiben nach der Prüfung zur Notenfindung maximal fünf Minuten, dann müssen wir sie bekanntgeben und der nächste ist dran. Wobei wir in jedem Fall auch die Note gegenüber dem Referendar erläutern. Da gehen wir gemeinsam das Protokoll durch, überlegen, wie gewichtig eine Ungenauigkeit oder ein Fehler ist, grübeln bisweilen lange, ob das noch eine 2 oder doch die 3 war, vergleichen die Leistung mit der anderer Prüflinge, denen wir diese Note gegeben haben. In 90% der Fälle kommt eine Note zwischen 1 und 3 heraus. Aber auch nach diesen Prüfungen hören wir manchmal den Vorwurf (und zwar umso häufiger, wenn die Note keine 1 war), sie wäre nicht fair oder transparent genug gelaufen. Oder das Protokoll sei nicht ausführlich genug. Wir verwenden die Protokollvorlage des Ministeriums und füllen die nach den Vorgaben aus.


    Sarek

    Krankheitstage notiere ich für mich mit 8 Stunden. Sollte ich an einem dieser Tage daheim dennoch Arbeiten für die Schule erledigen, packe ich diese Zeit auf die 8 Stunden drauf. Würde ich es liegen lassen und an einem anderen Tag, wenn ich wieder gesund bin, erledigen, würde ich ja an diesem Tag entsprechend länger arbeiten und die Zeit notieren.
    Analog notiere ich auch gesetzliche Feiertage, die auf einen Wochentag fallen, mit 8 Stunden. Und 30 Urlaubstage pro Jahr auch jeweils mit 8 Stunden. Sprich, das sind die 6 Wochen (6 x 5 = 30 Tage) Sommerferien.


    Sarek

    Die Mensa, die wir seit einigen Jahren haben. In der Mittagspause ist es mir dort zu laut und zu unruhig, aber in den Freistunden am Vormittag, wenn fast nur wir Lehrer dort sitzen, kann man sich dort prima mit Kollegen bei einem Kaffee und einem Teilchen unterhalten. Die Mensa ist somit zu einem wichtigen Ort für den informellen Austausch geworden. Besonders im Sommer, wenn wir dafür auch die Tische im Pausenhof nutzen können.


    Sarek

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