Beiträge von Sarek

    ich weiß, dass es in BY so ist. Aber ich frage mich dennoch, wie man von solchen punktuellen Erhebungen auf eine Gesamtleistung schließen kann. Aber gut, ist wahrscheinlich auch nicht schlechter als andere Systeme :weissnicht:
    Wie sieht denn dann der Unterricht tatsächlich aus? Wird mitgearbeitet? oder lehnt sich ein Großteil der Schüler zurück und sagt sich: "Ich bin ja bereits abgefragt worden, mir kann ja nichts mehr passieren?"


    Die beiden Noten sind ja nur die Mindestanzahl. Man kann natürlich mehr Noten machen, was bei mir auch der Fall ist. Nach Möglichkeit mache ich von jedem Schüler eine Abfrage- und eine Mitarbeitsnote pro Halbjahr. In großen Klassen klappt das nicht bei allen. Bei wem ich nicht beides im ersten Halbjahr schaffte, mache ich es im zweiten. Die Mitarbeit ist recht unabhängig von den mündl. Noten. Die Quantität der Beiträge bewerte ich nicht (darf ich in Bayern auch nicht), nur die Qualität. Ich habe in jeder Klasse Schüler, die aus Interesse mitmachen, unabhängig von den Noten. Andere bekommen den Mund nicht auf. Die rufe ich dann so auf. Manche bringen dann gute Beiträge zustande, andere nicht einmal, wenn ich sie konkret darauf hinweise, dass ich von ihnen derzeit eine mündl. Note mache. Letzteres verstehe ich als Warnschuss, wenn die mündl. Note auf eine 5 oder 6 hinausläuft.


    Sarek

    Das einzige, was der Biokollegin m.E. anzukreiden wäre, ist die geringe Notenanzahl. Sie hätte mehr (mündliche) Noten machen müssen.

    In Bayern nicht.In der Oberstufe sind neben der Schulaufgabe mindestens zwei kleine Leistungsnachweise pro Halbjahr vorgeschrieben. Davon muss mindestens einer mündlich (also Abfrage oder Unterrichtsbeitragsnote) sein. Mit einer Stegreifaufgabe und einer Abfrage sind die Vorschriften erfüllt.


    Sarek

    Wir diskutieren derzeit auch die Anschaffung solcher digitalen Whiteboards. Gerade in der Unterstufe fällt mir auf, dass ich an der Tafel den Kindern zeigen muss, wie man den Hefteintrag gestaltet. Also auch solche Dinge, dass ich z.B. an der Tafel die Überschriften mit Lineal unterstreiche, einen Absatz gestalte etc. Wenn ich das nicht vormache und - in der Anfangszeit - erkläre, schaffen es viele Kinder nicht, das in ihr Heft zu übernehmen. Daher möchte ich auch ein Whiteboard wie eine Tafel benutzen können und finde es fatal, wenn das Programm mir einfach so gerade Striche zaubert, wenn ich mit dem Stift herumwackle.
    Einerseits ist das Tafelwischen zwischendurch nervig, andererseits gibt das den Kindern auch mal eine Minute Zeit, vielleicht den Eintrag fertig zu schreiben, mal runterzukommen oder auch mal mit den Gedanken abudriften. Also eine kurze Pause im Unterricht, die allen ganz gut tut.


    Sarek

    Die Pausen können bisweilen anstrengend sein, wenn zig Kollegen dort sind, Dinge erledigen, mit Kollegen etwas besprechen müssen und gleichzeitig die Schüler Spalier vor der Tür stehen, weil sie Kollegin x suchen oder man den Zettel ins Fach von Kollegen y legen soll. Da wird es einfach eng.
    In Freistunden ist es deutlich ruhiger und man kann sich gut mit Kollegen unterhalten, seine Späße machen etc. Schlechte Stimmung kommt selten auf, häufiger wird gelacht. Getoppt wird das noch von der Schulmensa, wo sich in Freistunden die entsprechenden Kollegen gerne zum Kaffee oder Frühstück treffen und sich gut unterhalten. Themen je nachdem, ob Schüler am Nachbartisch sitzen oder wir Lehrkräfte unter uns sind.


    Sarek

    Ich unterrichte dieses Jahr erstmals mit einem Arbeitsheft. Fündte Klasse, Biologie/Natur und Technik. Eineseits ganz nett, weil es mir viele Arbeitsblätter mit Abbildungen erspart und die Schüler darin Diagramme zeichnen oder auswerten können oder andere Kompetenzen erwerben können. Andererseits fühle ich mich dadurch sehr eingeengt. Motto, die Eltern haben es bezahlt, also muss ich es möglichst häufig auch einsetzen, obwohl ich längst nicht alles darin sinnvoll finde oder eigene Arbeitsblätter habe, die mir besser gefallen als die Seite im Arbeitsheft. Oder liever ein anderen Experiment mache als das, was im Arbeitsheft gezeigt wird.
    Trotzdem gibt es regelmäßig auch noch Hefteinträge mit Tafalanschrieb und ich verzweifle teilweise, wenn ich sehe, wie lange manche Schüler dafür immer noch brauchen. Manche, weil sie Überschrift farbig schreiben und dann noch in einer anderen Farbe zweimal unterstrichen. Andere, weil sie auch in der fünften Klasse noch jeden Buchstaben einzeln malen und gar nicht wirklich kapieren, welches Wort sie gerade schreiben. Derzeit sehe ich ihre Hefte durch und bei einigen ist es eine Katatrophe, wenn ich sehe, was sie aus meinen strukturierten Tafelanschrieben machen. Bisweilen weiß ich gar nicht,wo ich anfangen soll zu korrigieren. Vor allem die Tendenz, mitten im Satz aufzuhören, weil die Stunde zu Ende ist und es nicht zumutbar ist, den Satz gerade noch fertig abzuschreiben.
    Ob ich in meiner nächsten 5. Klasse wieder das Arbeitsheft einsetze, weiß ich derzeit noch nicht.


    Sarek

    Ach, das kann ich noch toppen. Zum Glück habe ich die ausziehbare Platte, auf der ich bisweilen korrigiere, wenn meine Katze den Rest des Schreibtisches in Beschlag nimmt und sich auch nicht vertreiben lässt. Natürlich könnte ich die Katzen aussperren und die Tür hinter mir schließen, aber mein Kater hat herausgefunden, wie man eine Tür öffnet.
    Den Schreibtisch nutze ich schon seit gut 40 Jahren, als ich noch selbst Schüler war.


    Sarek

    - Einmal kurz (4 Tage), einmal länger (2 Wochen) in Urlaub fahren.
    - Bei schönem Wetter ins Freibad gehen.
    - Die Katzen lange und ausgiebig streicheln.
    - Einfach nichts planen und in den Tag hinein leben.
    - Die ganzen Sachen waschen, die man einmal im Jahr wäscht.
    - Mit Entsetzen feststellen, wie schnell die sechs Wochen schon wieder vorbei sind.
    - Besonders den Nachmittag des letztes Schultages genießen in dem Wissen, dass man jetzt noch die ganzen Ferien vor sich hat.


    Sarek

    Ich mache in meinen Klassen so lange wie möglich Unterricht, alleine, um den Stoff durchzubekommen. Allerdings gibt es organisationsbedingt in dieser Zeit viele Ausfälle durch Wandertag, Schulfest, Abistreich etc. Teilweise ist das vom Ministerium vorgegeben, teilweise wie der Abistreich eine alte Tradition, auf die ich gut verzichten könnte, weil er meistenes eher öde als lustig ist. Ich denke, niemand erwartet, dass man bis zum letzten Schaltag vor den Sommerferien knallhart nur seinen Unterricht durchzieht. Es ist Abschiedsstimmung, man hat wieder ein Schuljahr überstanden, ist ein Stück weiter gekommen (oder auch nicht). Da darf man auch mal eine Stunde z.B. für einen Abschied hernehmen. Wir sollen ja auch die Schüler zu Persönlichkeiten heranziehen und da gehören auch bestimmte Rituale dazu. Das heißt nicht, dass man nur noch Spiele macht oder Filme guckt, mache ich ja auch nicht. Aber auch das ist Schule und Schulkultur, die wir und die Schüler mitgestalten sollen.
    Den Eltern, die vorher verreisen, weil es billiger ist, sollte auch klar sein, dass es nur deshalb billiger ist bzw. in den Ferien teurer wird, weil sich die ganz große Mehrheit eben daran hält. Würden alle so denken und früher verreisen, wären die Zeiten vor den Ferien ebenfalls teurer. Wer sich an die Regeln hält, finanziert damit indirekt den billigeren Urlaub derjenigen, die sich nicht daran halten und vor den Ferien fliegen, mit. Soviel zu „Wir schaden niemandem, wenn wirdrei Tage eher fliegen und blau machen.“


    Sarek

    Unabhängig von dem sehr bedenklichen Kameraeinsatz: kein Schüler kann doch sechs Stunden am Tag ständig aufmerksam sein. Das war doch auch niemand von uns. Darf und sollte man zwischendurch nicht auch mal einem Schüler zugestehen, in die Luft zu gucken oder gedanklich abzudriften? Das ist eine normale menschliche Reaktion. Es ist natürlich eine andere Sache, wenn ein Schüler ständig unaufmerksam ist bzw. dabei immer den roten Faden verliert.
    Ich bin gespannt, wann die ersten chinesischen Schüler als Reaktion auf die Kameras mit den Offene-Augen-Brillen kommen, wie man sie aus den alten Comics kennt.


    Sarek

    Bei mir hat es auch mit Kalorienzählen geklappt. Also jedes Essen/jede Zutat auf die Waage und online in der Kaorientabelle nachgeschlagen und das ganze notiert. Mein Tageslimit waren 1700 kcal und das hat gut funktioniert. Da war häufig auch noch ein Bier/ein Stück Schokolade/eine Handvoll Chips enthalten. Allerdings habe ich auf das Frühstück verzichtet, und zwar, weil ich frühs einfach noch nichts essen mag, seit 40 Jahren schon. Vor allem habe ich dadurch auch ein Gespür für den Energiegehalt der Lebensmittel bekommen und schaffe es dadurch auch, mein Gewicht zu halten. Eine Menge an kcal kann man auch dadurch einsparen, dass man z.B. statt fetthaltiger Streichwurst oder Salami eher mageren Schinken isst, also auf versteckte Fette achtet. Statt dem Croissant gab es dann in der Schulmensa den Becher Obstsalat. Generell koche ich gerne asiatisch mit viel Gemüse. Ist ein großes Volumen an Essen, das satt macht, aber relativ wenige Kalorien enthält.
    Zum Thema Salz: Wie viel Wasser Salz bindet, wurde mir auch erst durch die Gewichtskontrolle auf der Waage bewusst. Esse ich am Tag vorher aber salzhaltiges Knabbergebäck wie eine Tüte Chips oder Salzbrezeln (200 g), habe ich am nächsten Tag garantiert 1 kg mehr auf der Waage. Nach zwei Tagen ist dieses eine kg meistens auch wieder weg, wenn ich in dieser Zeit auf das Knabbergebäck verzichte. Ich denke, dass der Körper diese Zeit braucht, um über die Nieren das Salz und somit auch das Wasser wieder auszuscheiden.


    Sarek

    Ich mache meine mündlichen Noten noch analog mit Sitzplan und Bleistift. Ich markiere mir auf dem Sitzplan für einen Zeitraum von ca. 2 Wochen eine Handvoll Schüler, die ich in dieser Zeit gezielter aufrufe. Wenn sie sich nicht melden, dann rufe ich sie einfach so auf. Die Qualität ihrer Beiträge notiere ich mir mit Bleistift auf dem Sitzlan mit +/o/- und bilde daraus die Note. (Z.B. "oooo" würde Note 3 ergeben.) Auch vergessene Hausaufgeben etc. notiere ich mir auf dem Sitzplan, weil das in der Stunde ganz schnell geht, und übertrage dies zu Hause in meine Liste und radiere es aus dem Sitzplan wieder raus. Daher der Bleistift.


    Sarek

    Gerade der Unterricht in der Oberstufe soll ja auch auf das Studium vorbereiten. Wie sieht das eigentlich derzeit an den Universitäten aus? Lernen die Studenten da auch entdeckend? Oder gibt es noch Vorlesungen und Praktika wie zu meiner Zeit?
    Ich unterrichte viel in der Oberstufe und gerade bei meinen beiden Naturwissenschaften habe ich keine andere Möglichkeit als den Stoff in direkter Instruktion zu vermitteln, weil ich sonst keine Chance habe, ihn bis zum Abitur durchzubekommen. Teilweise teile ich auch Skripte aus, um die Zeit zum Aufschreiben zu sparen. Vor allem müssen die Fakten, Regeln etc. am Ende richtig im Schülerheft stehen und da ist mir beim entdeckenden Lernen das Risiko zu groß, dass ich letztlich doch alles wieder richtig stellen und korrigieren muss.


    Sarek

    Ich setze das Arbeitszimmer in meinem Haus auch auch nach dem Prinzip ab. Vom Kaufpreis 2% bezogen auf die anteilige Fläche des Arbeitszimmers pro Jahr. Den Preis für das Grundstück musste ich noch vom Kaufpreis abziehen, das waren pauschal 20%.
    Bei den jährlichen Nebenkosten nehme ich den prozentualen Anteil des Zimmers von der Wohnfläche. Auch die Hausratversicherung und die Kreditzinsen setze ich entsprechend prozentual ab. Das ist alles so mit meiner Steuerberaterin abgesprochen und wird vom Finanzamt akzeptiert. Ich legte nur einmal die Kopie des Kaufvertrags bei. Ein Plan oder eine Skizze wurde bisher nie verlangt.
    Allerdings sind 1250€ nicht der Pauschalbetrag, sondern die Obergrenze. Mehr kann ich für das Arbeitszimmer nicht ansetzen, obwohl ich darüber käme.
    Ich habe das im ersten Jahr einmal durchgerechnet, was mit einem Dreisatz kein großer Aufwand war. Seitdem setze ich jährlich nur die aktuellen Zahlen für die Nebenkosten und die Zinsen ein.


    Sarek


    Was mich übrigens fast noch mehr schockiert als die Ansichten der Ex-Kollegin (vielleicht ist sie ja Mitte 90, das würde manches entschuldigen) ist die völlige Unstrukturiertheit dieses Textes. Müsste ich die Argumentation bewerten, wäre das nur mit Glück noch eine 5.

    Zu diesem Punk: Es muss hier nicht der Originaltext gewesen sein. Leserbriefe werden von den Redaktionen ganz gerne gekürzt. Ich weiß nicht, ob die Redaktionen dabei noch auf Struktur oder die Argumentation achten.


    Sarek

    Was die Brandschutzübungen angeht, haben wir im Kollegium schon einmal vorgeschlagen das in einer Pause zu machen und zu gucken, wie es dann mit dem Abzählen auf der Wiese vor der Schule abläuft. :teufel:


    Als Übung hatten wir es auch noch nicht, haben aber zumindest eine Regel, die wir den Schülern auch verklickern: Die Schüler sollen dann auf der Wiese die Lehrkraft suchen, die sie in der Stunde nach der Pause hätten.


    Sarek

    In der Schulmensa möchte ich die Mittagespause nicht verbringen, weil ich nicht unter dem Gewusel von 100 Kindern essen mag. In einer Freistunde am Vormittag ist die Mensa aber ein schöner und beliebter Treffpunkt für einen Kaffee/ein Früchstück mit netten Kollegen.
    Je nach Stundenplan und Lust gehe ich mittags mit Kollegen zum nahe gelegenen Italiener, fahre heim und koche oder esse mittags ein Brot und koche am Abend.


    Sarek

    Ich würde mir die 6 min. lieber als Reserve aufheben, falls etwas unvorhergesehenes während des Tests passiert. Alleine, bis sie alle ihre Sachen weggepackt haben, evtl. die Tische verrückt sind, man seine ganzen Hinweise (auch Spickwarnungen etc.) verkündet hat, vielleicht noch Schülerfragen kommen ("Müssen wir in ganzen Sätzen antworten?") etc., sind schnell einige Minuten weg. Lieber überlegen, was man anschließend mit der Zeit noch machen kann, sofern man sie tatsächlich noch haben sollte.


    Sarek

    Meine Situation:
    - Single mit pflegeleichten Haustieren
    - 10 min. Weg zur Schule


    Ich habe vorhin erst zweieinhalb Stunden lang eine Chemiearbeit korrigiert und das am heutigen Samstag auch recht entspannt erledigt. Korrekturen erledige ich ganz gerne, weil ich da entspannter am Schreibtisch sitze als bei Unterrichtsvorbereitungen, wenn ich noch überlege, wie ich die Stunde gestalte. Da ist mein Fundus an Material zum Glück auch inzwischen groß genug, dass ich nur noch wenig neu vorbereiten muss.
    Ganz schulfrei halte ich die Wochenenden nur selten, aber das stört mich auch nicht. Lieber am Samstag zwei Stunden korrigiert als unter der Woche das noch in ein Zeitfenster gequetscht. Wobei ich auch die Korrekturen unter der Woche erledige, wenn ich es hinbekomme. Wenn der Stapel auf dem Schreibtisch liegt, juckt es mich auch in den Fingern, ihn wegzuarbeiten, und danach habe ich den Kopf frei, weil ich weiß, dass es erledigt ist. Das klappt insgesamt gut und dafür habe ich die Ferien weitgehend frei. Bei vielen Korrekturen habe ich mittlerweile so viel Routine entwickelt, dass die recht zügig und automatisch von der Hand gehen, wobei ich das Glück habe, dass mir die Fehler häufig ins Auge springen. Dazu gehört auch, dass ich für meine Fächer mittlerweile viele korrekturfreundliche Aufgaben gefunden habe, mit denen man aber dennoch Transferleistungen etc. abfragen kann, ohne dass ich mich durch Satzmonster durcharbeiten muss. Das kommt nur noch in der Oberstufe vor.
    Meine Fächer habe ich aus Interesse gewählt und lese daher auch Bücher oder Artikel dazu meistens mit Vergnügen und entspannt. Daher ist es für mich auch kein Problem, wenn ich mitten im Urlaub etwas sehe und mir spontan dazu eine Idee kommt, wie ich das im Unterricht einsetzen könnte. Das macht mir in dem Moment dann auch Spaß. (Das heißt nicht, dass ich im Urlaub dazu die Stunde entwerfe, aber die Idee ist einfach da.)


    Im Gegensatz dazu das Zitat einer früheren Deutschkollegin: "Für mich haben die Ferien begonnen, wenn ich mir im Fernsehen einen Film ansehen kann, ohne in Gedanken dazu das Tafelbild zu entwerfen." ;)


    Sarek

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