Beiträge von icke

    @Susannea
    Warst du in Potsdam an der Uni? (ich bild mir ein, das hast du irgendwo erwähnt, aber ich konnts jetzt nicht finden)


    Wir hatten im Fachseminar Kunst auch zwei LAs aus Potsdam und die waren uns Berlinern in der Tat deutlich voraus! Viel viel sicherer in ihrer Planung und auch vor den Schülern. Die haben aus ihrem Studium auch berichtet, dass es ein ständiger Wechsel von Theorie und Praxis war. Ich war echt neidisch und habe da auch gedacht: so sollte Studium sein...

    Texteschreiben geht doch gar nicht, ohne Bezug auf Rechtschreibregeln und -konventionen zu nehmen...

    Hä? Natürlich geht das! Wunderbar sogar. Ich erlebe gerade in meiner Klasse eine ganze Reihe von Kindern, die sich mit der Rechtschreibbung extrem schwer tun, aber trotzdem inhaltlich tolle Texte schreiben (die schreiben auch echt gerne!). Das sind m.E. zwei völlig unterschiedliche Bereiche. Umgekehrt gibt es Kinder die zwar Rechtschreibung können, aber Schwierigkeiten haben eine Handlung nachvollziehbar aufzuschreiben, sich beim Schreiben auf einen eher eingeschränkten Wortschatz beschränken oder nur einfache Hauptsätze aneinanderreihen (und dann, und dann, und dann...) In Klasse 3 und 4 wird die Rechtschreibung bei uns auch gar nicht mitbenotet bei Aufsätzen. Ab Klasse 5 gibt es für den Aufsatz zwei Noten: eine für Rechtschreibung eine für Inhalt und Sprache.

    Hallo Conni! Hast du die neuen Formulare denn schonmal zu Gesicht bekommen? WIr nämlich nicht. Weißt du, dass das dann diese 5 Bereiche sein werden oder vermutest du das nur aufgrund des RLP? Ich muss ja sagen, am schwierigsten dabei finde ich:
    den Bereich "mit Texten und Medien umgehen": was genau bewerte ich da und wie messe ich das?
    und den Bereich "Schreiben": Texte verfassen und Rechtschreibung in eine Note zusammenzupacken finde ich blöd (vor allem für die Kinder, die zwar tolle Texte schreiben aber leider keine RS können...bei meinen klaffen diese beiden Noten z.T. komplett auseinander)

    diese Einzeltexte müssen alle zu den Klassenlehrern und dann theoretisch auf dem einzigen geeigneten PC in der Schule zusammen gefügt werden...

    Und wie macht ihr das nun praktisch?


    o.k. vermutlich so, oder?:
    Ihr schreibt die Zeugnisse komplett zu Hause, aber anonymsiert und fügt dann in der Schule nur noch die Namen ein?

    Oh ha, und dann auch noch mit dokumentenechter Tinte... sprich: bei jedem Schreibfehler alles nochmal von vorne!!!!???? Ich glaube ich würde mich weigern, da Texte zu formulieren. Zumindest hier in Berlin gäbe es als Alternative für die Klasse 1und 2 dann ja auch die Ankreuzzeugnisse.


    Ansonsten würde mir noch einfallen: die Texte in anonymisierter Form am eigenen Rechner formulieren und dann in der Schule "nur" noch einfügen (vermutlich das was Juditte meinte?). Auch das dürfte aber zeitlich schon knapp werden, wenn alle Lehrer an drei Schulrechner wollen. Ich wäre an dieser Stelle ja für eigens dafür eingestellte professionelle Bürokräfte ....

    Was kostet es das Land die Klassenstärke um 20% zu reduzieren? Verdammt viel Geld

    Ja was denn nun?
    Findest du kleinere Klassen jetzt doof, weil sie deiner Ansicht nach keinen nachweisbaren (oder auch nur: bisher nicht ordentlich nachgewiesenen) Nutzen haben oder weil sie zu teuer sind?


    Dass das ganz eine Frage des Geldes ist, ist ja nun wohl keine neue Erkenntnis. Darum geht es hier aber gerade gar nicht.

    dass die Schüler etwas lernen, nicht dass die Lehrer zufrieden, gesund und unbelastet sind.

    Schon mal überlegt, dass es da einen Zusammenhang geben könnte?
    (und ich meine jetzt nicht den Zusammenhang: gesunde Lehrer=weniger Unterrichtsausfall)


    Ich brauche übrigends auch keine Studie um zumindest für die Grundschule sagen zu können: jeder Schüler mehr oder weniger macht einen Unterschied. Ich sehe das immer sehr deutlich, wenn mal ein kleiner Teil meiner Schüler nicht da ist (wegen krank oder Sportveranstaltung oder sonstwas). Es ist sofort merklich ruhiger, wir sitzen nicht so dicht aufeinander, die Luft ist besser, alle (ich auch!) arbeiten deutlich konzentrierter, der Redeanteil pro Kind steigt und vor allem: ich kann ganz anders auf die Schüler eingehen! Endlich mal Zeit ein paar Minuten länger neben dem DAZ-Kind zu sitzen oder dem Kind mit LRS oder sonst einem der vielfältigen Förderbedarfe, die sich in einer durchschnittlichen Grundschulklasseso sammeln (und auch die fitten Kinder freuen sich, wenn sie mal nicht untergehen...). Und das ist dann nur der Effekt, der sich sofort an dem jeweiligen Tag im Unterricht einstellt. Ich bin mir absolut sicher, dass sich das langfristig auf die Lernerfolge meiner Schüler auswirken würde. Und da ist noch gar nicht mit dabei, welchen Effekt das auf (differenzierte) Unterrichtsvorbereitung, Förderplanung, Elternarbeit etc. hätte. Also ich bin in diesem Fall auch ein großer Fan von "gesundem" Menschenverstand. Zumal man hier im Gegensatz zu dem albernen "Schlafpositionen"-Beispiel mit Sicherheit eines sagen kann: zu Schaden kommt in kleineren Klassen mit Sicherheit kein Schüler.

    Hä? Hab ich einen anderen Artikel gelesen? Ich lese da nix von einer desillusionierten Idealistin. Offensichtlich hat sie ein Jahr dort gearbeitet und kam anfangs auch zurecht. Jetzt hat sich die Lage geändert bzw. ändert sich weiter, sie schätzt sehr realistisch und sachlich ihr persönliches Risiko ein und entscheidet sich zu gehen. Was daran ist naiv?
    Weder steht da irgendwas davon, dass sie anfang das Neue "bejubelt" hätte, noch erscheint sie mir jetzt schockiert oder überrascht. Sie jammert nichtmal sondern beschreibt einfach wie es ist.


    Ansonsten sollten wir froh sein, dass es immer wieder Menschen (beiderlei Geschlechts!) gibt, die genug Mut haben sich aus der Komfort-Zone zu bewegen. Ich gehöre auch nicht dazu (zu ängstlich...), habe aber definitiv Respekt davor und käme nie auf die Idee diese Menschen mit Häme zu überziehen.

    Interessant... aber ganz kapier ich die Tabelle nicht. Wieso ist es besser das lange E in Feder zu zu plazieren als in Esel?


    Edit:
    Kurz nachgedacht und selbst erklärt: weil das lange E häufiger im Wort vorkommt als im Anlaut, oder?


    Trotzdem frage ich mich, inwieweit Kinder sich auf der Tabelle zurechtfinden , ich finde die doch recht unübersichtlich.


    Edit2:
    Sehe gerade, dass unten auch darauf hingewiesen wird, dass es eben keine Anlauttabelle ist...freies Schreiben dürfte damit auch wirklich schwierig werden. Ich sehe die Anlauttabelle aber in erster Linie als Werkzeug genau zu diesem Zweck an. Bei der Einführung der Buchstaben werden normalerweise ja eh die verschiedenen klanglichen Möglichkeiten thematisiert und geübt.

    Ich korrigier mich mal selber (son bisschen). Im (noch recht neuen) RLP Berlin steht dann doch was, nämlich:
    "Der Schriftspracherwerb wird vom ersten Schultag an mit bedeutsamen persönlichen Lese- und Schreiberfahrungen ....verbunden."
    sowie
    "Die Sch. werden von Anfang an ermutigt, Schrift zum Aufschreiben eigner Ideen und Gedanken zu nutzen".
    Beides geht m.E. nur wenn man auch die Arbeit mit der Anlauttabelle zulässt, heißt aber noch lange nicht, dass man reines LdS machen muss.
    Insofern hat Kathie recht: schau mal in die Lehrpläne deines Bundelandes!

    Ich vermute ja, dass du mit Kritikfähigkeit meinst, dass die Kinder lernen, auszuhalten wenn Fehler verbessert werden (sie also "kritisiert" werden) ???? Einen anderen Zusammenhang zu der Kritik an der Methode LdS sehe ich jedenfalls nicht.
    Aber wie oben schon gesagt:
    Ich kenne persönlich nicht ein Grundschulkind, dass allen ernstes "zwei, drei Jahre ohne jegliche Korrektur" schreiben durfte.


    Selbst wenn du "nur" mit Anlauttabelle arbeitest, heißt das nicht, dass du alles was die Kinder schreiben, völlig unkommentiert stehen lässt. Natürlich kannst du auch bei diesem Ansatz Falschschreibungen verbessern, die Frage ist nur in welchem Umfang und auf welche Weise du das tust. Hier in Berlin gibt es übrigends keine Vorgaben zur Methode, nur zu dem was sie gelernt haben sollen
    (und ich gehe davon aus, dass das in Sachsen nicht anders ist). Am ehesten erfolgt eine methodische "Vorgabe" noch durch die Materialien, die an deiner Schule verwendet werden. Aber auch da hindert dich niemand die noch zu ergänzen.
    Ich hatte z.B. ganz am Anfang "Tinto", das war zu der Zeit tatsächlich hauptsächlich LdS und habe das recht bald durch gezielte Leseübungen und die Arbeit mit Lernwörtern ergänzt (und die Buchstabenreihenfolge habe ich auch vorgegeben, ganz brav mit "Buchstabe der Woche" und so...)
    Heute habe ich es umgekehrt: Die Tobi-Fibel (also klassicher Lese-Lehrgang) ergänzt durch freies Schreiben mit der Anlauttabelle.

    Was mich an all diesen Debatten (auch und gerade in den Medien) am meisten verblüfft ist, dass angeblich in (fast) allen Grundschulen reines "lesen durch schreiben" unterrichtet wird. Komischerweise kenne ich keine einzige Schule an der so gearbeitet wird (und ich kenne mittlerweile einige). Überall finden sich Mischformen, d.h. Anlauttabelle und freies Schreiben, plus Rechtschreibregeln plus Arbeit an Lernwörtern usw. Ich kenne persönlich nicht ein Grundschulkind, dass allen ernstes "zwei, drei Jahre ohne jegliche Korrektur" schreiben durfte.

    Ist immer noch so....

    dass es einem geistig behinderten Jugendlichen schnurz ist, ob man ihn jetzt geistig behindert, praktisch bildbar oder orthogonal begabt nennt

    mag sein, aber ich bin mir (gerade weil ich die Kinder auch aus der Praxis kenne und keinen "Bogen" um sie mache) auch sicher, dass der Begriff "schwachsinnig" sie durchaus verletzen würde. Das fällt für mich in dieselbe Kategorie wie der Begriff "Idiotie" (auch der war ja irgendwann mal gebräuchlich...). Diejenigen, die das als übertriebene political correctness belächeln, mögen sich bitte mal vorstellen, wie es wäre, wenn es um das eigene Kind ginge. Die Mitteilung "Ihr Kind hat eine geistige Behinderung." ist tragisch genug aber ehrlich und sachlich. "Ihr Kind ist schwachsinnig." ist hingegen unnötig verletzend. Da ist es völlig wurscht ob du das "nicht so meinst", was zählt ist, was es bei den Betroffenen auslöst.
    Ich verstehe ja was du mit Begriffs-Gedöns meinst und ich bin absolut deiner Meinung, dass man ehrlich sein sollte. Aber man kann durchaus auch ehrlich sein ohne abwertende Begriffe zu nutzen.

    Ich finde den Begriff in der heutigen Zeit nicht nur "nicht schön" sondern definitiv sehr abwertend (obwohl google gerade sagt, dass das er in Gesetztestexten nach wie vor zu finden ist...) "Geistig minderbemittelt" ist da allerdings nicht besser. Wie wäre es schlicht mit "geistig behindert" oder der offiziellen Diagnose "Intelligenzminderung" (in dem Fall hier sogar nur einer leichten...)?
    Ich finde das deutlich genug.

    Am liebsten würde ich ja auch Wachsmaler oder Öl-Pastellkreide benutzen, aber sie meinte, ich soll bei Wasserfarben bleiben, wenn der Künstler auch so gemalt hat...

    Warhol hat ja nun auch nicht mit Wasserfarben gemalt... merkwürdiger Einwand. Und wenn du die Collage aus den Gesichtsteilen macht ist es doch erst recht eine komplett andere Technik. Ich sehe nicht wo dabei das Problem ist. Du sollst die Kinder ja nicht zu Kunst-Fälschern ausbilden, die Bilder kopieren. Sie sollen bestimmte bildnerische Aspekt von Kunswerken erfassen udn diese als Anregung für die eigene künstlerische Praxis nutzen (da kommt dann der sehr berechtigte Einwand von stoppesocke ins Spiel: es geht gar nicht so sehr um die Technik, sondern um die Wirkung und die Intention dabei). Natürlich musst du überlegen, was für die Altersgruppe machbar ist. Wie gesagt: probier es vorher aus und guck was geht und was vom Ergebnis her am überzeugensten ist. Ich habe in meiner Ausbildung oft andere Techniken als der Künstler angewendet und das war nie ein Problem. Auch ob die zugrundeliegenden Portraits noch Graustufen aufweisen oder nicht halte ich persönlich für irrelevant. Klar sollte man die Kinder darauf hinweisen, dass der Künstler das anders gemacht hat, aber das sollte dann auch reichen.


    Zu deinen neuen Bildbeispielen: das "Tier-Portrait" fände ich für ältere Schüler spannend, für Drittklässler finde ich die Aufgabenstellung, so wie du sie gedacht hast noch ganz schön anspruchsvoll. Wenn, dann würde ich nicht eine Hälfte ergänzen lassen, sondern das Portrait durch überzeichnen komplett in ein Tier verwandeln (auch hier wäre das Bild nur ein erster Impuls...) . Da kommt dann der Aspekt mit rein, welches Tier das Kind gerne sein würde und warum (welche Eigenschaften hat es, was hat das mit dem eigenen Charakter und der Persönlichkeit zu tun... da könnte man sie auch nochmal kurz zu schreiben lassen... ) . Könnte ich mir gut vorstellen, da dabei sehr schön deutlich wird, dass es bei einem Selbstportrait nicht unbedingt um Ähnlichkeit gehen muss, sondern darum etwas über sich selbst zum Ausdruck zu bringen.
    Wenn du bei der Collage-Idee bleibst finde ich das Severini-Bild in der Tat besser geeignet als den Picasso. Man erkennt doch deutlich besser, die "zersplitterten" Gesichtsteile. Ist auf jeden Fall zugänglicher.

    Geht nicht. Nicht möglich. Ausgeschlossen. Nicht in echt, nicht im Fragebogen, gar nicht.

    Süß, dass du es auch nochmal versuchst, aber ich fürchte es ist aussichtslos...


    Und nein, ich habe kein "Bedürfnis" irgendwas zu zerreißen. Ich mach recht häufig bei so Umfragen mit, gerade bei Studenten, auch dann wenn es vielleicht noch nicht ganz ausgegoren ist. Einfach weil ich mich noch gut daran erinnere wie dankbar ich war, als mir seinerzeits bei meiner Examensarbeit geholfen wurde (ich habe damals diversre Interviews geführt).
    Aber hier geht das einfach nicht. Selbst wenn ich wollte. Aber das hatten wir ja jetzt schon mehrfach.... egal, ich wünsche dir viel Glück und bin dann raus hier.

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