Beiträge von Plattenspieler

    Wenn ich so an meine Kollegen denke, dann sind wir eigentlich fast nur in den Fächern eingestezt, in denen wir ausgebildet sind


    Wie ist das kompatibel mit dem Klassenlehrerprinzip in der Primarstufe, das ja durchaus auch seine Berechtigung hat?


    Je nach Bundesland studiert man bei Grund- resp. Sonderschullehramt meines Wissens zwei bis maximal vier Fächer. Da hat man doch dann (insbesondere wenn es Nebenfächer sind) nur sehr wenige Stunden in der eigenen Klasse?!

    (...)


    Wenn Du diese Rechtschreibkorrektur + Bemerkung, die eigentlich lustig sein sollte, und die auf genau Deinem Niveau (Beitrag 44) ist und Dir Deine Art mal vor Augen führen sollte, nun zum Ablaß nimmst mir vorzuwerfen, ich hätte die Sachebene verlassen dann ist das einfach lächerlich! Das ist so, als wenn ich jemanden Schlage, der mich zurückschlägt und ich ihm daraufhin vorwerfe:"Du bist handgreiflich geworden".
    Hör doch einfach auf so etwas wie Beitrag 44 zu säen, wenn Du die Ernte nicht verträgst. Zumindest halte es jemandem, der genauso antwortet, wie Du es vorgemacht hast, das nicht auch noch vor!
    Das ist nämlich ziemlich verlogener Stil mit zwei Maßstäben (einen für Dich, einen für mich) zu messen!



    Lieber Silicium,


    Punkt 1: In meinem Beitrag (44) war das ein kleiner Teil unter vielen weiteren ernst gemeinten und thematisch relevanten Aspekten (auf die du, wie auf diejenigen von raindrop, nicht geantwortet hast). Dein ganzer Beitrag (51) war nichts anderes als diese "Korrektur".


    Punkt 2: Einen Unterschied sehe ich auch darin, dass ich im Gegensatz zu dir nicht stets und in unzähligen Threads weit ausführe, dass ich a) nie persönlich würde und b) der kognitive Überflieger überhaupt sei. Wenn letzteres noch damit gekoppelt ist, dass man den Grundschülern stark mangelnde orthographische Kompetenzen unterstellt, die auf den Unterricht zurückzuführen seien, ist es schon ein bisschen merkwürdig, wenn man selbst erschreckende Fehler in Fülle in seine Texte einbaut.


    Aber ich muss zugeben, dass diese Kritik eher von Elternschreck kommt - das ist aber oft nicht so einfach zu unterscheiden, da eure "Argumentationslinie" weitgehend identisch ist... Nach dir tragen die Grundschullehrer ja vielmehr die Schuld daran, dass man keinen anspruchsvollen Chemie-Unterricht mehr durchführen können, nicht? Vielleicht sollte man das Periodensystem einfach noch vor dem Alphabet einführen?


    Punkt 3: Da du selbst Ironie verwendest, hatte ich dir eigentlich auch zugetraut, dieselbe in den Beiträgen anderer zu erkennen.

    Die Frage ist ja auch, ob diese Unstimmigkeiten auch im mündlichen Sprachgebrauch auftreten? Würde der Schüler auch so sprechen, wie er da schreibt? Ansonsten ist wohl eher von einem Konzentrationsmangel, also Rechtschreibfehler, auszugehen, da er die Verschriftungsregel von /ɛ:/ als <ä> ja sicherlich kennt?!


    Ist es überhaupt unbedingt notwendig, "Grammatik"- und Orthographiefehler so streng zu unterscheiden? Bedingt und überschneidet sich doch stets gegenseitig. Der Terminus "Grammatik" ist ja auch in der Linguistik umstritten: Gibt ja durchaus einige, die darunter neben der Morphosyntax auch die Phonologie und Orthographie zählen.

    Ich möchte raindrop zustimmend applaudieren und ein paar weitere Kleinigkeiten ergänzen:




    Zitat

    Ich empfinde auch den gymnasialen Unterricht als sehr stark abgesunken im Niveau. Das emfpand ich schon zu meiner Zeit so.


    ... was du natürlich toll beurteilen kannst, da du auch schon 10 Jahre zuvor den Unterricht in der entsprechenden Klassenstufe begutachtet hast (da bringt auch der Hinweis auf die Klausuren nichts; Klausuren sind wohl nicht das gleiche wie Unterricht).







    Zitat

    mal Standart war früher


    :rolleyes: Die Elite wieder einmal ...




    Zitat

    Wenn das Niveau an der Grundschule niedrig gehalten wird (was es ja muss, da sonst 80% der Schüler überfordert wären)


    Nö, muss es überhaupt nicht, weil an Grundschulen viel individuell und differenziert gearbeitet wird, was vielen Lehrern (erschreckenderweise auch aktuellen Lehramtsstudenten) der Sekundarstufe immer noch ein Fremdwort zu sein scheint. Des Weiteren verweise ich - wie auch raindrop es tat - ein weiteres Mal auf das deutsche Abschneiden in den Grundschulstudien wie IGLU im Vergleich zu denen der Sekundarstufe. Das Problem scheint definitiv nicht im Primarbereich zu liegen.





    Zitat

    Wenn 80% der Schüler ein sehr niedriges Niveau haben, man aber eine Art Normalverteilung in den Klausuren erreichen soll, muss das Anspruchsniveau abgesenkt werden.


    Normalverteilung in den Klausuren?! :wacko:


    Das entspricht nun wirklich einer Leistungsbewertung von anno sonstwann. Bewertet man danach, kann man aber natürlich schlechten Unterricht gut vertuschen, weil der Schnitt ja stets gleich bleibt. Das ganze natürlich zulasten motivierter und fleißiger Schüler in guten Klassen ...





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    Eltern als Quelle des Problems


    Jo, mal wieder eine tolle Einstellung! So wird das mit der Kooperationen und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern natürlich wunderbar klappen. :rolleyes:

    Wir wollen aber nicht vergessen, dass in den letzten Jahrzehnten das Leistungsniveau in Deutschlands Schulen ganz schön herunternivelliert wurde !
    In diesem Rahmen wird dann natürlich im pädagogischen mainstream alles schöngeredet und beweihräuchert.


    Hm, bei der IGLU-Studie (4. Klasse) ist Deutschland im internationalen Vergleich relativ gut; erst bei PISA (8. Klasse) zeigen sich deutlichere Mängel. Scheint also weniger an den vier Jahren in der Primarstufe zu liegen als vielmehr an denen in der Sekundarstufe ... ?


    Außerdem glaube ich nicht, dass du, der du anscheinend nicht einmal Lehrer für Deutsch bist, so einfach aus dem Handgelenk heraus die (schrift)sprachlichen Fähigkeiten der Schüler "objektiv" bewerten kannst ...

    Da fällt mir der Fall eines Polizisten ein (ging durch die Presse). Ein Mann hat einen Jungen entführt. Die Polizei schnappt den Mann und ist in der Annahme, der Junge würde noch leben. Um diesen schnell zu finden werden dem Täter Schmerzen angedroht. Nur gedroht. Der Täter wurde verurteilt. Der Polizist aber auch. Er musste Schadensersatz an den Täter zahlen, weil er mit der Drohung gegen das Gesetz verstoßen hat. Moralisch hat er richtig gehandelt, weil er ein Kind retten wollte.


    Nun ja, ob das moralisch richtig war, bedarf aber auch noch der weiteren Diskussion. Ich zumindest bin durchaus froh, in einem Staat zu leben, in dem Folter (auch wenn sie "nur" angedroht wird :rolleyes: ) verboten ist.

    Ich kenne das "Problem" eher aus Gedichtinterpretationen: "In Vers 7 träumt das lyrische Ich von ...". Aber ich würde auch sagen, dass es vom Alter der SuS und den sonstigen Schwierigkeiten abhängt, wie man damit umgeht. In der Kursstufe des Gymnasiums kann man das aber, denke ich, durchaus thematisieren.

    Zitat

    Es waren mit Sicherheit Laute gemeint, die das Kind dann mit der graphischen Darstellung von Buchstaben verknüpft. :rolleyes:


    Im Umgangston ist es aber einfacher, allgemein von Buchstaben zu sprechen...



    Erstens finde ich, dass wir, da wir bei den Schülern auf diese Unterscheidung Wert legen, auch auf unseren eigenen Sprachgebrauch diesbezüglich achten sollten.


    Zweitens wüsste ich nicht, was an Buchstaben einfacher sein soll - es ist weder in der lautlichen noch in der graphischen Realisierung kürzer als Laute.

    So stelle ich fest, dass einige Kinder noch in "Babysprache" sprechen, andere bestimmte Buchstaben beim Sprechen gar nicht "kennen". Z.B. "Ich krinke gern Milch." (=> trinke).


    Buchstaben sind doch graphische Einheiten - wie kann man sie sprechen?!


    Ich denke, generell muss man bei deinen Beispielen unterscheiden, wo die "Fehler" durch den Dialekt oder allgemeine sprachliche Schludrigkeit erklärt werden können (auch bedingt durch den sozialen Hintergrund) und wo eine ernsthafte Sprachentwicklungsstörung vorliegt. Hilfreich beim Rechtschreiberwerb ist sicherlich beides nicht.

    und der resultierenden Gehaltsstufe nach dem Abschluss... :thumbdown:


    Äh ... nein!?


    Grund- und Hauptschullehrer in BW bekommen A 12 - das bekommen sie deutschlandweit. Realschullehrer in BW bekommen A 13 - das bekommen sie nicht einmal in allen Ländern, manchmal nur A 12 (trotz "Uni-Studium" und längerer Regelstudienzeit). Sonderschullehrer in BW bekommen A 13, auch die bekommen das deutschlandweit.


    Wo werden hier Lehrern, die an PHen studiert haben, benachteiligt gegenüber denen von Universitäten?!

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