Ja, ganz offensichtlich, das ist der pure Luxus, am Folgetag einen Termin zu bekommen beim Hausarzt.
In meinem Wohnbezirk haben mehrere Hausarztpraxen geschlossen, gleichzeitig werden Häuser gebaut. Die Lage ist so schlimm, dass die KV jetzt Praxen mit angestellten Ärzt:innen eröffnet. In so einer war ich, weil ich mir eine Hausärztin mit geringerer Fahrzeit erhoffte - Termin mit viel Glück und 2 Monaten Vorlauf ergattert. Mir wurde gesagt, dass ich nachrangig behandelt würde, da ich ja noch laufen kann und in einem anderen Bezirk zum Arzt gehen. Sie hätten vor allem gehbehinderte Patient:innen, die schon wochenlang keine Medikamente mehr genommen haben, weil Hausarzt zugemacht.
Mein Hausarzt ist 40 Minuten entfernt. Man wartet - wenn es entspannt ist - 2 Wochen auf einen Termin am frühen Nachmittag. Akut darf man zu Beginn der Sprechstunde (2mal wöchentlich zwischen 14 und 15 Uhr und mehrfachn zwischen 8 und 9 Uhr) vorbeikommen. Impftermine für die Grippeimpfung 2mal wöchentlich mittags. Mir macht das nichts, meine Schulleitung ist sehr entspannt und versucht, alles möglich zu machen und die Grippeimpfung habe ich quasi direkt beim Facharzt um die Ecke bekommen - aber wenn ich noch an meiner alten Schule mit ihren irren Konferenzzeiten wäre, wäre es sehr schwierig. "Dann können Sie eben nicht zum Arzt gehen!", hat meine Schulleiterin im Beisein der Personalrätin und der Frauenvertreterin von sich gegeben. Ich hatte nach dem Gespräch einmal monatlich einen konferenzfreien Nachmittag, um als mehrfach chronisch Kranke Facharzttermine wahrzunehmen.