Beiträge von Sissymaus

    Hier gibts viele, die den Quereinstieg gemacht haben. Es gibt die volle Bandbreite der Erfahrungen. Ich hatte es nicht ganz so leicht, die Schule hat wenig unterstützt. Die Kollegen haben mich aber alle gut aufgenommen und waren hilfsbereit. Heute ist meine Schule da sehr viel unterstützender.

    Ich bereue den Schritt keinen einzigen Tag.

    Ich hoffe ihr habt euch was gutes bestellt. Ich habe so eine 4.0-Lernfabrik (Ich kann Industrie 4.0 nicht mehr hören) gesehen. Das war nur Spielerei, genau wie VR/AR-Brillen.

    Ich wüsste nicht was ich damit anfangen soll.

    Wir haben uns mehrere angeschaut und uns mit Schulen beraten, die eine haben. Mein Eindruck war, dass wir genau diese benötigen, da wir da selbst eingreifen können. Alle anderen waren stark verkapselt und hatten zB eigene MES-Systeme. Wir wollten aber mit Industriestandard wie Siemens NX und SAP arbeiten. Schauen wir mal, wie die Praxis aussieht.

    Sissymaus

    Spätestens wenn die Bäckereiverkäuferin nach Ausfall ihres Taschenrechners nicht mehr in der Lage ist mir ein halbes Graubrot zu verkaufen (tatsächlich so passiert, zum Glück konnte ich behilflich sein:dollar:) zeigen sich die Grenzen der Digitalisierung.

    Ja, stimmt. Meine Tochter konnte auch ganz schlecht mit meiner alten Karre Autofahren, weil der Fahrschulwagen alle möglichen Assistenzsysteme hatte.

    Und? Was sagt mir das? Die Ausbildung würde um ein vielfaches länger dauern, wenn wir den alten Kram immer noch mitschleppen würden. Mein Vater war früher auch der Meinung, dass ich verloren wäre, da ich keinen Rechenschieber bedienen könnte. Ja, ich gebe zu: Er hatte eindeutig ein besseres Verständnis für Größenordnungen. Dafür konnte ich andere Sachen. Und so ists mit der Jugend heute doch auch.

    Mal Hand aufs Herz: Wer von Euch kann noch ordentlich Kopfrechnen? Wenn man etwas nicht oft benötigt, frage ich mich: Warum soll ich es dann beherrschen? Nur für einen selten bis nie eintretenden Sonderfall?

    Gerade im Berufskolleg können manche gar nicht mehr mit Stift und Papier umgehen. Das ist für mich immer noch eine Grundkompetenz fürs Leben. Deshalb

    muss man auch die Digitalisierung mit Vorsicht genießen. Wie immer: Der Mittelweg ist wahrscheinlich der richtige.

    Und deswegen soll ich im Berufskolleg das den Schülern beibringen? Gleichzeitig fordern die Betriebe aber, dass sie lernen, sich in der digitalen Welt zurecht zu finden. Ich sehe meinen Part eindeutig im letzteren.

    Vielleicht schreibt in 10 Jahren keiner mehr mit der Hand. Kann man blöd finden, ist aber vielleicht so.


    Ich bin übrigens auch noch der Meinung, dass man in der Technik skizzieren (per Hand!) können muss. Jedoch sind die Lehrpläne so voll, dass dafür kaum Zeit bleibt. Das müsste man nämlich üben, da es eine Fingerfertigkeit ist. Kann ich aber nicht, dann schaffe ich die prüfungsrelevanten Teile nicht mehr.

    Wirst Du auch in NRW tätig werden? Davon hab ich noch nie gehört. Was ist man denn dann hinterher genau? Welche Gehalts/Besoldungsstufe winkt Dir damit und welche Vorbildung hast Du?

    PS: Bitte arbeite an Deinen Rechtschreibkenntnissen.

    … so lange alles funktioniert. Mit ’nem kaputten Computer ist man auch nicht weiter als mit ’nem kaputten Kopierer.

    Ich ergänze: Wir haben einen externen Dienstleister, der sich innerhalb kürzester Zeit um die Behebung der Probleme kümmert.

    EDIT: Vor einigen Jahren hätte ich übrigens noch ganz anders geredet. Da waren wir so schlecht ausgestattet, dass ich mich wie in den 80ern gefühlt habe.

    Du liebe Güte. Was man hier lesen muss. Leute, das tut mir leid.

    Wir haben 3 Kopierer für aktuell 140 KuK. Das klingt wenig, aber die sind meistens frei. Wir haben nämlich jeder ein gutes Endgerät und WLAN-Beamer in jedem Raum. Die Endgeräte verbinden sich drahtlos mit dem Beamer im Klassenraum. Kopieren mache ich wirklich selten, da ich alles meinen Schülern per Teams/One Note zur Verfügung stelle. Alle Schüler haben einen PC in meinem Klassenraum. Da steht auch ein A4-A1-Drucker in Farbe. Zudem kann ich von meinem Endgerät direkt auf einen der 3 (Farb-)Kopierer schicken, wenn ich das unbedingt mal machen will. In der ganzen Schule haben wir gut funktionierendes WLAN.

    Alle Schüler haben eine Office-Lizenz.

    Zudem bekommen wir bald eine große Anlage (Industrie 4.0-Lernfabrik) für knappe 1,4 Mio. Gerade gabs einen Roboterarm. Wir haben 5 3D-Drucker und warten gerade auf die bestellten VR/AR-Brillen.

    Sorry, für die Angeberei, aber ich wollte mal ein gutes Beispiel liefern.


    Chemikus:

    Ja ich habe zwei Kinder, aktuell 4 und 7 Jahre alt. Ich hätte keinerlei Ambitionen den Schulleiter o.ä. zu machen. Entgeltgruppe 10 ist natürlich zu dem was ich derzeit verdiene ein gewaltiger Schritt zurück. Laut google von 3.400-4.800€. Mit letzterem könnte ich mich dank Vorarbeit arrangieren, insbesondere wenn man Aufwand/Nutzen gegenüberstellt. Aber nochmals die Frage, wo kann ich denn hinfahren/anrufen, um schwarz auf weiß verbindliche Aussagen einzuholen? Arbeitsamt? BIZ? Direkt an der entsprechenden Schule vorsprechen?

    Sissymaus:

    Ich glaube nicht das du eine verantwortliche Position in der freien Wirtschaft mit dem Arbeitsprofil eines Lehrers vergleichen kannst. Mit allem was dazu gehört. Nicht umsonst verdiene ich hier deutlich mehr Geld, aber Geld ist nicht alles.

    Ah. Ok. Danke für deine unnötige Belehrung! Und was genau qualifiziert dich dazu, dass du dir ein Urteil über das Arbeitsprofil eines Lehrers erlauben kannst? Glaub mir: ich habe beide Seiten kennengelernt und darf daher darüber urteilen. Dir fehlt die Qualifikation. So einfach ist es. Du kannst auch nicht plötzlich Pilot werden, nur weil du schon öfter geflogen bist.

    Sorry, dass sind genau die Leute, die man an Schule nicht gebrauchen kann.

    Rechtliche Rahmenbedingungen habe ich dir verlinkt. Da steht alles drin.

    Das wäre aber eine Kernfrage. Wo kann man sich darüber denn informieren, bzw. wer kann eine verbindliche Entscheidung geben? Grundsätzlich galt bei uns 2005 der Dipl.-Ing. einiges mehr als der Bachelor. Der Bachelor hatte den Charakter eines Grundstudiums. Wäre schade wenn das heute gleichgestellt wird.

    Naja, du willst dich aber auch gleichstellen mit jemandem, der einen Bachelor + Master hat (= 10-12 Semester). Mein FH-Diplom hatte 7. de facto nicht das gleiche.

    Ich bin mit meinem FH-Diplom in der FH-Maßnahme gelandet. Das heißt nachstudieren (ich hab 2 Jahre gebraucht, mit aktuellem Erlass dauert es mindestens 3), währenddessen mit E11 13 Stunden unterrichten und anschließend OBAS (=berufsbegleitendes Referendariat). Das ist der Weg für dich, um an ein BK zu kommen.

    Der andere ist unattraktiver: auf eigene Faust nachstudieren und in ein normales Ref einsteigen.

    Du meinst finanziell benachteiligt? Oder gibt es noch weitere Punkte? Die Möglichkeit des dualen Masters kenne ich. Dies würde 6 Semester dauern, plus 18 Monate OBAS, dass sind in Summe 4,5 Jahre. In vergleichbarer Zeit könnte ich promovieren.

    Das ist schön für dich, aber was soll diese Aussage? Du hast nun mal keine Qualifikation, um unterrichten zu können und musst diese nachholen. Das dauert, kostet Mühe und Geld. Das ist so. Warum immer alle denken, unterrichten kann jeder, ist mir ein Rätsel.


    Wir haben in dieser Maßnahme schon viele Leite ausgebildet. Viele davon waren vom Arbeitsaufwand überrascht und einige davon haben abgebrochen. Andere kann man in der Praxis eigentlich nicht gebrauchen Bitte komm nur an ein BK, wenn du ernsthaft darin arbeiten willst. Alles andere erzeugt nur Mehrarbeit bei allen anderen.

    Hallo alle Mitstreiter*innen,

    also im Vorgespräch war ich auch total überzeugt von meiner Schule- was mich besonders positiv gestimmt hat war, dass es bereits andere Seiteneinsteigerinnen gab. Es gab direkt einen Plan für die Dauer der Hospitation, ich habe Merkzettel dazu bekommen und eine Mentorin. Also alles was man so hören möchte, wenn man neu anfängt.

    Umso enttäuschter war ich dann auch von den Reaktionen im Lehrerzimmer- was erschwerend hinzukommt ist, dass vor mir zwei Seiteneinsteigerinnen angefangen haben, die exakt die gleiche Fächerkombi wie ich mitbringen. Vermutlich kamen deshalb auch direkt Sprüche in Kombi "Was haben Sie für Fächer? Ach das was jeder hat. " Wie ich so von den anderen gehört habe, ging es ihnen am Anfang ähnlich und "man muss da durch" bis man sich bewiesen hat und die Kommentare und das Misstrauen nachlassen.

    Trotzdem super schade, aber ich werde mich erstmal nicht abschrecken lassen und versuche das Beste aus der Situation zu machen!

    Für dich auf jeden Fall ein Lehrstück: mach es besser, wenn jemand nach dir kommt und zeig den anderen, wie man sich professionell benimmt.

    Ich weiß nicht genau, was Du meinst. In Niedersachsen bewirbt man sich nicht konkret für eine Schule. Man kann nur das Wunschseminar angeben und bewirbt sich für den Quereinstieg in den VD an BBS. Ich weiß, daß das z.B. in Hessen anders ist, dort kann man sich nur auf konkrete Stellenangebote bewerben.

    Über die möglichen Schulformen an Berufsbildenden Schulen in NDS habe ich mich natürlich informiert. :)

    Ok, dann kann ich da nicht weiterhelfen. In NRW bewirbt man sich an der Schule.

    Viel Erfolg.

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